Die Corona-Pandemie hält Deutschland weiter fest im Griff. Die Infektionszahlen bleiben weiterhin hoch, die Zahl der Todesfälle steigt. Ein Intensivmediziner prognostiziert bereits eine dritte Infektionswelle. Alles Wichtige zur Corona-Pandemie finden Sie hier im News-Ticker von FOCUS Online.
Topmeldungen zur Corona-Pandemie
- Bericht: 40 Prozent mehr Covid-19-Patienten auf Intensivstation als im Frühjahr (07.58 Uhr)
- 18.081 Neuinfektionen in Deutschland (21.21 Uhr)
- Berichte über Corona-Triage in Oberösterreich (19.52 Uhr)
Corona im Überblick:
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News zur Corona-Pandemie am Sonntag, 6. Dezember
Spahn fürchtet Verteilungskonflikte um Impfstoff – wer kommt zuerst?
8.35 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) fürchtet zum Start der Corona-Impfungen in Deutschland Verteilungskonflikte. Anfangs werde die Menge an Impfstoffen begrenzt sein, sagte Spahn am Samstag bei einer Online-Diskussion in Berlin. Nach aktuellem Stand werde es im Januar in Deutschland für eine zweistellige Millionenzahl an Impfwilligen nur drei Millionen Impfdosen geben. Deshalb werde es eine "sehr harte Priorisierung" geben.
Risikogruppen – also Ältere und Kranke -, Beschäftigte im Gesundheitsdienst und in zentralen Bereichen der Daseinsvorsorge sollen nach den Plänen der Bundesregierung zuerst geimpft werden. Als "Hauptkriterium" nannte Spahn das Alter. Wer Vorerkrankungen habe, brauche eine Bescheinigung vom Haus- oder Facharzt. Von Ärzten erwarte er Aufgeschlossenheit, sich selbst impfen zu lassen. Eine Impfpflicht werde es aber auch für sie nicht geben.
Konkreter hat es nun als erstes Bundesland Berlin formuliert. Laut einem Papier der Gesundheitsverwaltung, das dem rbb vorliegt, kalkuliert Berlin mit 900.000 Impfdosen bei Impfstart. Damit könnten laut Nachrichtenportal alle Menschen aus sogenannten vulnerablen Gruppen in einem ersten Schritt geimpft werden. Zu den vulnerablen Gruppen gehören laut Papier Menschen über 75 Jahre (laut Statistischem Bundesamt: 386.884 Berliner) und Menschen mit Vorerkrankungen (noch nicht beziffert, hier fehle laut rbb bislang noch eine Definition der Ständigen Impfkommission (Stiko)). dpa Ein Impfzentrum in Berlin-Treptow
Hinzu kommen Mitarbeiter von stationären und ambulanten Einrichtungen, wie etwa Krankenhäusern, Altenheimen und Arztpraxen (Anzahl schätzt die Gesundheitsverwaltung auf mindestens 107.216). Auch Mitarbeiter aus "Bereichen der Daseinsvorsorge" etwa im Supermarkt und Menschen, die "zur Aufrechterhaltung staatlicher Funktionen" gebraucht werden, wie Mitarbeiter des Justizvollzugs, sollen prioritär geimpft werden (etwa 70.767 Personen).
Laut den Berechnungen der Gesundheitsverwaltung sollen also in einem ersten Schritt 564.867 Menschen geimpft werden. Die Impfung muss in zwei Schritten verabreicht werden, damit wären es mehr zu impfende Menschen als Impfdosen. Doch die Impfung bleibt freiwillig und nach ersten Umfragen wollen sich nicht alle Menschen aus diesen vulnerablen Gruppen impfen lassen. Laut rbb bezieht sich die Gesundheitsverwaltung auf die Umfragen des ARD-Deutschlandtrends aus dem November wonach rund 70 Prozent der Deutschen angaben, sich "wirklich oder wahrscheinlich" impfen zu lassen. Das wären demnach 395.407 Menschen – für sie wäre ausreichend Impfstoff vorhanden.
Bericht: 40 Prozent mehr Covid–19–Patienten auf Intensivstation als im Frühjahr
7.58 Uhr: Die Krankenhäuser in Deutschland kommen laut einem Medienbericht angesichts der steigenden Belastungen durch die Corona-Pandemie an ihre Grenzen. "In einzelnen Ländern wie Sachsen ist die Zahl der Intensivpatienten fünfmal so hoch wie im April. Dort geraten Kliniken an ihre Kapazitätsgrenzen oder haben diese bereits überschritten", warnte Gerald Gaß, Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) im Gespräch mit der "Welt am Sonntag". dpa/Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa Bericht: 40 Prozent mehr Covid-19-Patienten auf Intensivstation als im Frühjahr
Nach Angaben der DKG befinden sich laut dem Bericht gegenwärtig 40 Prozent mehr Covid-19-Intensivpatienten auf Station als noch während der ersten Welle der Pandemie im Frühjahr. Hinzu kämen rund 16.000 Covid-19-Fälle, die auf Normalstationen versorgt würden. "Diese haben einen deutlich höheren Versorgungsaufwand als andere Patienten", sagte Gaß.
Im Frühjahr hätten kleinere, weniger gut ausgerüstete Kliniken ihre schwer kranken Covid-19-Patienten dem Bericht zufolge meist problemlos an Maximalversorger wie etwa Universitätskliniken überweisen können. Nun würden sich diese in manchen Regionen selbst der Belastungsgrenze nähern.
"Noch können wir Patienten von den kleineren Häusern aufnehmen", sagte Gernot Marx von der Uniklinik Aachen der Zeitung. Das Krankenhauspersonal müsse sich allerdings "schon sehr strecken, zumal wir uns auch weiterhin um andere Patienten kümmern wollen". Angesichts personeller Ausfälle werde die Übernahme solcher Patienten zusehends schwieriger. "Nicht die Intensivbetten sind der limitierende Faktor, sondern das entsprechend qualifizierte Personal", warnte Marx.
Bericht: Queen Elizabeth will sich rasch gegen Corona impfen lassen
7.45 Uhr: Großbritanniens Königin Elizabeth II. will sich einem Medienbericht zufolge innerhalb weniger Wochen gegen das Coronavirus impfen lassen. Die 94-jährige Monarchin und ihr 99-jähriger Mann Philip gehörten wegen ihres hohen Alters zur Corona-Hochrisikogruppe und hätten deshalb Anspruch darauf, sich den im Vereinigten Königreich bereits zugelassenen Impfstoff von Biontech-Pfizer frühzeitig verabreichen zu lassen, berichtete die Zeitung "Mail on Sunday". dpa/Steve Parsons/PA Wire/dpa Gehören zur Risikogruppe: Königin Elizabeth II. und Prinz Philip
Ranghohe Mitglieder des Königshauses planten, ihre eigene Impfung öffentlich bekannt zu geben, um auf diese Weise mehr Menschen zu "ermutigen", sich die "lebenswichtige Spritze" ebenfalls geben zu lassen, schrieb die "Mail on Sunday" weiter. In Großbritannien gibt es Befürchtungen, wonach Impfgegner auch andere Menschen davon überzeugen könnten, sich nicht gegen das Coronavirus impfen zu lassen.
Giffey warnt vor Angriffen auf Demokratie aus "Querdenker"-Szene
7.30 Uhr: Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) hat vor Angriffen auf die Demokratie aus der sogenannten Querdenker-Szene gewarnt. "Wir als Staat müssen wachsam sein, wenn die Demokratie angegriffen wird. Oder wenn unsere demokratischen Organe bedroht werden, wie neulich, als Störer in den Bundestag eingedrungen sind und Abgeordnete daran hindern wollten, ihrer Arbeit nachzugehen", sagte Giffey den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Sonntagsausgaben).
Bei Gruppen, die sich verfassungsfeindlich äußerten oder einen Angriff auf die Demokratie planten, müsse sich der Verfassungsschutz einschalten, betonte die Ministerin. Dies bedeute "nicht, dass alle, die bei solchen Demonstrationen mitlaufen, als Verfassungsfeinde angesehen werden", fügte sie mit Blick auf die landesweiten Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen hinzu.
Ihr Verständnis für die Menschen, die gegen die Vorschriften auf die Straße gingen, sei jedoch "begrenzt", sagte Giffey. Jeder habe natürlich das Recht, die Maßnahmen auch kritisch zu sehen. "Ich kann diese massive Ablehnung aber nicht nachvollziehen", sagte die SPD-Politikerin. "Wir haben inzwischen wirklich hohe Todesfallzahlen. Was muss denn noch passieren, damit diese Leute begreifen, wie gefährlich diese Krankheit ist?"
Giffey sprach sich dafür aus, noch in dieser Legislaturperiode ein Demokratiefördergesetz zu beschließen. "Dazu muss allerdings die Union mitziehen", sagte sie.
In Bremen waren am Samstag trotz eines Versammlungsverbots Anhänger der "Querdenker"-Bewegung gegen die Corona-Maßnahmen auf die Straße gegangen. Bis zum Abend meldete die Polizei zahlreiche Verstöße gegen die Corona-Regeln sowie weitere Ordnungswidrigkeiten. Sie erteilte nach eigenen Angaben mehr als 300 Platzverweise und unternahm mehr als 460 Identitätsfeststellungen. Zwei Beamte wurden demnach verletzt.
News zur Corona-Pandemie am Samstag, 5. Dezember
18.081 Neuinfektionen in Deutschland – fast 2.400 mehr als Samstag vor einer Woche
21.21 Uhr: Bundesweit haben sich seit Beginn der Pandemie 1.161.475 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Das geht aus den Daten der Gesundheitsämter der Bundesländer hervor. Am Samstag lag die Zahl der Neuinfektionen bei 18.081 – das sind 2.375 mehr als am vergangenen Samstag.
Besonders stark war der Anstieg erneut in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen (+4795), Bayern (+3734) und Baden-Württemberg (+2455).
Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus stieg binnen 24 Stunden um 326 auf 18.603. Laut Robert Koch-Institut sind 835.700 Menschen, die sich mit dem Virus infiziert hatten, inzwischen wieder genesen. Somit liegt die Zahl der aktiven Fälle bei 307.172 – Tendenz steigend.
Der R-Wert stieg am Samstag weiter, von 1,00 auf 1,13.
Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.
- Baden-Württemberg: 164.843 (+2455), 3006 Todesfälle (+28)
- Bayern: 226.801 (+3734), 4256 Todesfälle (+80)
- Berlin: 71.088 (+1320), 679 Todesfälle (+22)
- Brandenburg: 23.252 (+683), 456 Todesfälle (+8)
- Bremen: 10.775 (+130), 136 Todesfälle (+3)
- Hamburg: 26.624 (+347), 340 Todesfälle (+0)
- Hessen: 94.437 (+1441), 1441 Todesfälle (+30)
- Mecklenburg-Vorpommern: 6689 (+82), 74 Todesfälle (+1)
- Niedersachsen: 76.702 (+1008), 1258 Todesfälle (+15)
- Nordrhein-Westfalen: 281.486 (+4795), 3892 Todesfälle (+99)
- Rheinland-Pfalz: 48.758 (+519), 666 Todesfälle (+22)
- Saarland: 14.139 (+235), 301 Todesfälle (+3)
- Sachsen: 65.510 , 1212 Todesfälle – Sachsen meldet weiterhin nicht am Wochenende –
- Sachsen-Anhalt: 14.640 (+278), 208 Todesfälle (+6)
- Schleswig-Holstein: 15.617 (+234), 264 Todesfälle (+0)
- Thüringen: 20.114 (+652), 414 Todesfälle (+9)
Gesamt (Stand 05.12., 21.08 Uhr): 1.161.475 (+18.081), 18.603 Todesfälle (+326)
Gesamt (Stand 04.12., 21.11 Uhr): 1.143.394, 18.277 Todesfälle
Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien.
Die Zahl der Genesenen liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei rund 835.700 (+15.100)
Die Zahl der aktiven Fälle liegt damit bei: 307.172 (Vortag: 301.791)
Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl (Stand: 05.12.): 1,13 (Vortag: 1,00)
Zahl der Intensivbetten laut DIVI-Intensivregister, die von Covid-19-Patienten belegt werden: 4055 (+44)
Zahl der aktuell invasiv beatmeten Covid-19-Patienten: 2416 (+28)
Zahl der Neuinfektionen in Frankreich steigt wieder
20.48 Uhr: In den vergangenen Tagen war die Zahl der Neuinfektionen in Frankreich konstant gesunken. Nun ist dieser Trend vorerst gestoppt. Die Gesundheitsbehörden meldeten knapp 13.000 neue Fälle, am Vortag waren es noch 11.221 Neuinfektionen binnen 24 Stunden gewesen.
„Zum Ersticken nach Hause geschickt“: Berichte über Corona-Triage in Oberösterreich
19.52 Uhr: Während die Corona-Massentests in Österreich begonnen haben und die Zahl der Neuinfektionen rückläufig ist, berichtet die Zeitung „Österreich“ von dramatischen Szenen in Krankenhäusern. Einige Spitäler in Oberösterreich sollen Covid-Patienten mit akuter Lungenentzündung wieder entlassen haben. Ein praktischer Arzt aus Linz berichtet gegenüber der Zeitung „Österreich“ von schrecklichen Zuständen: „Zwei Patienten von mir, 90 Jahre alt, aber beide vor ihrer Covid-Infektion rüstig und selbstständig, wurden – er nach nur einer Nacht, sie nach zwei Tagen auf einer Normalstation – von zwei Spitälern in Linz wieder nach Hause geschickt.“
Der Schwiegersohn des Paares rief verzweifelt bei ihrem Hausarzt an: „Ich kann sie doch nicht zu Hause ersticken lassen.“ Die Sauerstoffsättigung bei den Patienten sei schließlich niedrig. Was den besorgten Mann besonders stutzig machte: Ein sonst üblicher Satz fehlte im Arztbrief des Krankenhauses: „Bei Verschlechterung bitten wir um Wiedervorstellung.“
Nur dem Engagement des Hausarztes ist es offenbar zu verdanken, dass die beiden Patienten in einem anderen Krankenhaus unterkamen. „Zum Ersticken heimgeschickt, das können wir nicht zulassen“, erklärte der engagierte Hausarzt. Er konnte einen Kollegen überreden, die 90-Jährigen aufzunehmen. „Das gelingt nicht immer. Und es gibt unzählige solcher Fälle“, sagte der Mediziner weiter. Einzelne Krankenhäuser in in Oberösterreich seien bereits völlig überlastet. Auch jüngere Covid-19-Patienten würden dort nicht mehr aufgenommen werden.
Offiziell wird die Triage in diesen Krankenhäusern bisher dementiert, während immer mehr Ärzte von Überlastungen berichten. Frank Molter/dpa
"Querdenker"-Demo verboten – Bremer Polizei im Großeinsatz
19.16 Uhr: Eine geplante, aber untersagte Großdemonstration von sogenannten Querdenkern und mehrere Gegenveranstaltungen haben am Samstag in Bremen einen Großeinsatz der Polizei ausgelöst. Die vorläufig Bilanz sind zwei verletzte Polizisten, 170 Platzverweise und mehrere Strafanzeigen. Insgesamt versammelten sich am Samstag in der Umgebung des Bremer Hauptbahnhofes nach Polizeiangaben mehrere Hundert Menschen. Diese waren zum Teil Anhänger der "Querdenken"-Bewegung und zum Teil Gegendemonstranten. Dabei war das Verbot der "Querdenker"-Demonstration kurz zuvor in letzter Instanz vom Bundesverfassungsgericht bestätigt worden.
An einer stark befahrenen Kreuzung verhinderten Polizeikräfte mit Hunden ein Aufeinandertreffen beider Gruppen. Ein Polizist sei von einem Störer getreten und verletzt worden und habe in ein Krankenhaus gebracht werden müssen. Es ergingen Strafanzeigen wegen Widerstands gegen Vollzugsbeamte und Landfriedensbruchs. Bei der Auflösung einer verbotenen Versammlung mit etwa 300 "Querdenken"-Anhängern sei ein weiterer Polizist leicht verletzt worden. Gegen 170 Personen wurden Platzverweise ausgesprochen und Ordnungswidrigkeitsanzeigen angefertigt.
Die Bremer Polizei war den ganzen Tag über in der Innenstadt mit einem massiven Aufgebot von Einsatzkräften und mehreren Wasserwerfern auch direkt vor dem Rathaus präsent. Unterstützt wurden die Beamten von Einheiten aus sechs anderen Bundesländern und der Bundespolizei. Am Vormittag hatten vermummte Personen Reifen angezündet, die aber von der Feuerwehr schnell gelöscht werden konnten. Anders als die "Querdenker"-Demonstration waren mehrere Gegendemonstrationen nicht verboten worden. Sina Schuldt/dpa
Ethikrat-Mitglied: Impfpflicht in Teilbereichen möglich
17.25 Uhr: In der Diskussion um Corona-Impfungen hält das Ethikrat-Mitglied Steffen Augsberg eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen oder Tätigkeitsbereiche für möglich. "Ob man die aber tatsächlich braucht, zum Beispiel auf den Intensivstationen, das hängt von der freiwilligen Befolgung ab", sagte der Gießener Rechtsprofessor dem Portal hessenschau.de am Samstag. Für die Gesamtgesellschaft werde es mit Sicherheit dabei bleiben, dass es keine Impfpflicht geben werde.
Der Deutsche Ethikrat befürwortet eine Priorisierung der Impfungen mit dem Ziel, schwere Covid-19-Verläufe und Todesfälle zu vermeiden. Dazu sollten sich Risikogruppen wie Ältere und Vorerkrankte vorrangig impfen lassen, aber auch Medizin- und Pflegepersonal sowie Menschen in Berufen zur Aufrechterhaltung staatlicher Funktionen und des öffentlichen Lebens.
Augsberg sprach sich für eine Behandlung des Themas in den Parlamenten aus: "Bei der konkreten Impfsituation glaube ich aber, dass wir dringend eine gesetzliche Grundlage im Infektionsschutzgesetz brauchen, die die groben Leitlinien enthält. Auf der Basis könnte dann etwa eine Rechtsverordnung des Bundesgesundheitsministeriums ergehen oder eine Verordnung, die zusätzlich noch auf eine Empfehlung der Ständigen Impfkommission verweist. Wir brauchen ein gestuftes Verfahren, das in jedem Fall eine Beteiligung des Gesetzgebers enthält."
Berlin impft auch Supermarkt-Angestellte in der erste Welle
16.15 Uhr: Der Corona-Impfstoff steht auch in Deutschland kurz vor der Zulassung, in den Bundesländern wird bereits fieberhaft daran gearbeitet, sogenannte Impfzentren aufzubauen – noch im Dezember sollen sie einsatzbereit sein, allein sechs in Berlin. Bisher war es Konsens, dass vulnerable Gruppen, also ältere Menschen und Hochrisikogruppen, sowie Ärzte und Pflegepersonal zuerst geimpft werden sollen. Laut eines internen Papiers der Berliner Gesundheitsbehörde, über das der „RBB“ berichtet, gibt es eine Überraschung bei der Verteilung der ersten Impfdosen. Rund 900.000 davon sollen in der Bundeshauptstadt zur Verfügung stehen. Wochit/Getty Images Kunden stehen in einem Supermarkt in der Corona-Zeit an einer Kasse an.
Damit sind die beiden genannten Gruppen abgedeckt, denn laut statistischen Bundesamts sind rund 387.000 Berliner älter als 75 Jahre, dazu kommen noch die Menschen mit Vorerkrankungen, die sich aber statistisch nicht erfassen lassen, sowie rund 107.000 Mitarbeiter aus dem ärztlichen Bereich.
Laut des Papiers der Gesundheitsbehörde sollen aber auch Personen aus den „Bereichen der Daseinsvorsorge“ in der ersten Impfwelle die Möglichkeit haben, den Impfstoff zu erhalten. Dazu zählen neben Menschen, die in der „kritischen Infrastruktur“ und dem Justizvollzug arbeiten auch Mitarbeiter des Lebensmittelhandels und des Großhandels, weil sie die Grundversorgung der Bevölkerung sicherstellen. Wer also zum Beispiel im Supermarkt an der Kasse arbeitet, hat in Berlin Anrecht auf eine schnelle Impfung.
Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.
- Baden-Württemberg: 158.997 (+3063), 2918 Todesfälle (+36)
- Bayern: 218.665 (+4680), 4082 Todesfälle (+106)
- Berlin: 68.508 (+1244), 641 Todesfälle (+23)
- Brandenburg: 21.773 (+661), 425 Todesfälle (+16)
- Bremen: 10.504 (+75), 132 Todesfälle (+3)
- Hamburg: 25.781 (+306), 340 Todesfälle (+0)
- Hessen: 90.966 (+1520), 1372 Todesfälle (+34)
- Mecklenburg-Vorpommern: 6448 (+181), 71 Todesfälle (+3)
- Niedersachsen: 74.470 (+1312), 1225 Todesfälle (+23)
- Nordrhein-Westfalen: 272.021 (+4960), 3721 Todesfälle (+100)
- Rheinland-Pfalz: 47.108 (+1047), 608 Todesfälle (+16)
- Saarland: 13.627 (+237), 294 Todesfälle (+4)
- Sachsen: 63.405 (+2685), 1138 Todesfälle (+63)
- Sachsen-Anhalt: 13.844 (+483), 194 Todesfälle (+4)
- Schleswig-Holstein: 15.065 (+245), 263 Todesfälle (+4)
- Thüringen: 18.427 (+569), 394 Todesfälle (+16)
Gesamt (Stand 03.12., 20.38 Uhr): 1.119.609 (+23.268), 17.818 Todesfälle (+451)
Gesamt (Stand 02.12., 21.20 Uhr): 1.096.341, 17.367 Todesfälle
Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien.
Die Zahl der Genesenen liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei rund 800.000 (+20.500)
Die Zahl der aktiven Fälle liegt damit bei: 301.791 (Vortag: 299.474)
Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl (Stand: 03.12.): 0,83 (Vortag: 0,84)
Zahl der Intensivbetten laut DIVI-Intensivregister, die von Covid-19-Patienten belegt werden: 3980 (+23)
Zahl der aktuell invasiv beatmeten Covid-19-Patienten: 2381 (+28)
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