Alle Neuigkeiten zur Corona-Pandemie: Spahn schockt mit einer Corona-Aussage in der Fraktionssitzung. Die 7-Tage-Inzidenz in Deutschland steigt immer weiter – und liegt aktuell bei 32,7. Alle aktuellen News zur Corona-Pandemie finden Sie hier im News-Ticker von FOCUS Online.
News zu Corona in Deutschland vom 14. August
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393 Personen waren vor Ort: Club-Besucher in Ravensburg positiv auf Corona getestet
09.48 Uhr: Ein Besucher eines Clubs in Ravensburg ist positiv auf Corona getestet worden. Er habe den Club Kantine am vergangenen Samstagabend (7. August) besucht, teilte das Landratsamt am Freitag mit. Alle Besucher, die sich an jenem Abend zwischen 22.30 Uhr und 00.15 Uhr auch dort aufgehalten haben und weder vollständig geimpft noch genesen sind, müssen in häuslicher Quarantäne bleiben. Diese dauert 14 Tage und kann nicht durch ein negatives Testergebnis verkürzt werden, wie es hieß.
Laut Luca-App und Vorverkaufsdaten hätten sich nach den Angaben des Betreibers im relevanten Zeitraum 393 Personen im Club aufgehalten. Diese würden vom Gesundheitsamt kontaktiert. Mehrere Medien hatten zuvor über den Fall berichtet. Der Club Kantine ist einer von zwei Clubs in Ravensburg, die in einem Modellversuch geöffnet worden waren. Ende Juli hatte das Kulturamt eine positive Bilanz gezogen: Es seien keinerlei Infektionen im Zusammenhang mit der Öffnung der beiden Clubs festgestellt worden. "Aus unserer Sicht könnte das Angebot fortgesetzt werden." Felix Kästle/dpa/Symbolbild Dutzende Menschen tanzen in einem Club.
In dem Modellprojekt hatten jeweils freitags und samstags insgesamt um die 650 Menschen in den zwei Clubs gefeiert – ohne Abstand und Maske. Voraussetzung war, dass Tickets online gekauft und auch bei vollständiger Impfung aktuelle Schnelltests vorgelegt werden.
Auf der Internetseite des Clubs Kantine hieß es am Freitag, die Veranstaltungen für diesen Freitag und Samstag seien abgesagt – weil ab Samstag die Inzidenzstufe 2 gelte und somit Veranstaltungen in dieser Form nicht zulässig seien. Die Sieben-Tage-Inzidenz im Landkreis hatte fünf Tage in Folge den Schwellenwert von 10,0 überschritten. Ab kommenden Montag soll für ungeimpfte Clubgäste in Baden-Württemberg eine PCR-Testpflicht gelten.
Große Mehrheit befürwortet Ende der kostenfreien Corona-Tests
08.38 Uhr: Das von Bund und Ländern beschlossene Ende der kostenlosen Corona-Tests ab Oktober trifft auf große Zustimmung in der Bevölkerung. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur sagten 66 Prozent, sie hielten die Entscheidung für richtig. 28 finden sie falsch, 6 Prozent machten keine Angaben.
Anders sieht es mit den Überlegungen aus, Ungeimpften gar keinen Zugang mehr zu bestimmten Lebensbereichen zu gewähren und ihnen zum Beispiel die Teilnahme an Veranstaltungen zu verwehren. Eine Mehrheit von 52 Prozent ist dagegen, 41 Prozent sind dafür, 7 Prozent machten keine Angaben. Karl-Josef Hildenbrand/dpa/Symbolbild Ein Arzt hält einen Tupfer, mit dem ein Abstrich für einen Coronatest gemacht wird.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder hatten am Dienstag beschlossen, ab 11. Oktober keine kostenlosen Corona-Tests mehr anzubieten. Das trifft diejenigen, die noch nicht geimpft und auch nicht von einer Corona-Infektion genesen sind, weil ihnen nur mit einem negativen Test bestimmte Zugänge gewährt werden.
Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte nach dem Treffen am Dienstag erneut eine Debatte darüber ausgelöst, Nicht-Geimpfte ganz aus bestimmten Bereichen auszuschließen. Das werde «so oder so ab einem bestimmten Zeitpunkt kommen, und mir wäre es lieber, wir würden jetzt ehrlich drüber reden, als es zu vertagen bis nach der Bundestagswahl», sagte er.
Lauterbach ist überzeugt: "Wir werden auf keinen Fall einen harten Lockdown haben"
07.23 Uhr: SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach schließt trotz kontinuierlich steigender Corona-Infektionszahlen einen harten Lockdown im kommenden Herbst aus. Gegenüber dem Nachrichtenportal "watson" sagte Lauterbach: "Wir werden auf keinen Fall wieder einen harten Lockdown haben." Weitere Einschränkungen für Ungeimpfte hält Lauterbach indes für wahrscheinlich. Wörtlich meinte er: "Wenn die Fallzahlen deutlich steigen, werden Einschränkungen für Ungeimpfte nicht mehr vermeidbar sein. Aber einen weiteren Lockdown für geimpfte Menschen halte ich zum jetzigen Zeitpunkt für unmöglich." Wochit/AFP Karl Lauterbach: „Ungeimpfte werden sich alle anstecken“
Dem Argument, dass weitere Einschränkungen für Ungeimpfte einer faktischen Impfpflicht entsprächen, entgegnete Lauterbach mit den Worten: "Die Tests bleiben eine Brücke für die Ungeimpften, in alle Bereiche. Und ich finde das auch gut so." Weiter meinte er: "Alles andere werden wir später sehen. Aber bei hoher Inzidenz kann es schwer werden, Getestete wirklich noch genauso zu behandeln wie Geimpfte."
Dass das Coronavirus in Deutschland in absehbarer Zeit ähnlich einzudämmen ist wie Grippeviren hält Lauterbach für unwahrscheinlich. Dazu meinte er: "Es gibt einen erheblichen Unterschied zwischen Covid-19 und der Grippe: Bei der Grippe droht bei einem schweren Verlauf eine Lungenentzündung. Das Coronavirus Sars-Cov2 führt bei schweren Verläufen aber auch zu Blutgerinnungsstörungen, die erhebliche Organschäden verursachen können." Lauterbach weiter: "Es kann schon stimmen, dass dieses Coronavirus einmal so vergleichsweise harmlos wie die Grippe wird. Aber das wird Jahrzehnte dauern."
RKI registriert 5644 Neuinfektionen – Inzidenz steigt weiter an
Samstag, 14. August, 07.03 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt weiter an. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Samstagmorgen lag sie bei 32,7 – am Vortag hatte der Wert 30,1 betragen, vor einer Woche 21,2. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt binnen eines Tages 5644 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen vom Samstagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.27 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 3206 Ansteckungen gelegen. Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild Ein Arzt hält einen Coronavirus-Test in den Händen.
Die Inzidenz war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben nun weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden.
Deutschlandweit wurde nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 11 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 24 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.816.285 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.677.800 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 91.864.
17.12 Uhr: Wegen steigender Corona-Infektionszahlen stuft die Bundesregierung die Türkei als Hochrisikogebiet ein. Ab Dienstag müssen Einreisende aus dem beliebten Urlaubsland, die nicht geimpft oder genesen sind, für fünf bis zehn Tage in Quarantäne, wie das Robert-Koch-Institut am Freitag mitteilte.
Ebenfalls als Hochrisikogebiete eingestuft werden bereits am Sonntag die USA, Israel, Kenia, Montenegro, Vietnam sowie zwei französische Überseegebiete. Portugal wird dagegen mit Ausnahme der bei Touristen besonders beliebten Küstenregion Algarve und der Hauptstadt Lissabon von der Risikoliste gestrichen.
Vollständig geimpfte und genesene Einreisende aus Hochrisikogebieten sind von der Quarantänepflicht befreit. Alle anderen müssen sich nach der Einreise selbst isolieren und können sich davon erst nach fünf Tagen mit einem negativen Test befreien.
Als Hochrisikogebiete werden Länder und Regionen mit einem besonders hohen Infektionsrisiko eingestuft. Anders als früher sind dafür aber nicht nur die Infektionszahlen ausschlaggebend. Andere Kriterien sind das Tempo der Ausbreitung des Virus, die Belastung des Gesundheitssystems in einem Land oder auch fehlende Daten über die Corona-Lage.
Mit den neuen Einstufungen wird es fast 70 Länder geben, die ganz oder teilweise als Hochrisikogebiete eingestuft sind. Bereits jetzt gehören mit Spanien, Südfrankreich und Zypern beliebte Urlaubsgebiete der Deutschen dazu. Mit der Türkei kommt jetzt ein weiteres Top-Ferienziel hinzu.
Die Coronafallzahlen in der Türkei sind Ende Juli rasant angestiegen, täglich werden derzeit teilweise weit über 20 000 neue Fälle offiziell registriert. Im Juli waren es pro Tag noch etwa 7000. Zum Vergleich: In Deutschland wurden am Freitag etwa 5578 neue Fälle gemeldet – bei ähnlicher Bevölkerungszahl. Anfang Juli hatte die Türkei Coronamaßnahmen stark gelockert: So wurden etwa nächtliche Ausgangsverbote unter der Woche und am Wochenende aufgehoben, die Gastronomie öffnete wieder, Hochzeiten und ähnliche Feste sind wieder erlaubt.
Der Tourismus ist eine wichtige Einnahmequelle des Landes. Im vergangenen Jahr war der Tourismus um rund 70 Prozent eingebrochen. Im ersten Quartal dieses Jahres lagen die Einnahmen etwa 40 Prozent unter denen des Vorjahres im gleichen Zeitraum. Die meisten Touristen reisen aus Russland in die Türkei, gefolgt von Menschen aus Deutschland. Neben Corona machen auch die verheerenden Waldbrände im Südwesten des Landes der Branche zu schaffen.
Türkei, Israel, Montenegro und die USA werden offenbar Corona-Hochrisikogebiete
12.51 Uhr: Die Türkei, Israel, die USA und Montenegro werden von der Bundesregierung anscheinend in die Liste der Corona-Hochrisikogebiete aufgenommen. Das geht aus einem Bericht der "Berliner Morgenpost" hervor. Schon ab Sonntag soll die Neubewertung in Kraft treten – einzige Ausnahme ist offenbar die Türkei. Wie das Blatt unter Berufung auf Regierungskreise berichtet, soll die Einstufung als Hochrisikogebiet dort erst ab Dienstag greifen. Grund seien die vielen Reisenden mit türkischem Migrationshintergrund.
Während Israel, die USA, die Türkei und Montenegro zukünftig also offenbar als riskantere Reiseziele gelten, gibt es für Portugal gute Nachrichten. Das Land soll laut "Berliner Morgenpost" in der Risikobewertung herabgestuft werden, ausgenommen Lissabon und die Algarve.
Spahn schockt mit Corona-Aussage in Fraktionssitzung: "Durchhalten bis zum Frühjahr"
12.15 Uhr: Jens Spahn hat mit einer Aussage in einer Video-Fraktionssitzung von CDU und CSU für Wirbel gesorgt. Die Marschroute sei laut dem Gesundheitsminister klar: "Noch einmal durchhalten bis zum Frühjahr." Darüber berichtet "Bild".
Der Grund laut Spahn: Die bevorstehende neue Corona-Welle. "Die vierte Welle kommt. Wir haben aber noch nicht so viele geimpft, dass eine Belastung des Gesundheitswesens ausgeschlossen ist. Jeder, der nicht geimpft ist, wird sich mit hoher Wahrscheinlichkeit in den nächsten Monaten anstecken." Xander Heinl/photothek/picture alliance Bundesgesundheitsminister jens Spahn.
Will Spahn etwa die Corona-Regeln verlängern und die Zusage der Bundesregierung, dass Maßnahmen wegfallen sobald jeder Deutsche die Möglichkeit zur Impfung hatte, zurückziehen? Offenbar ja. Laut Teilnehmer der Sitzung habe Spahn wörtlich gesagt, er glaube, dass "die große Mehrheit der Deutschen" den vorsichtigen Kurs mittragen würde – "anders als die 'Bild' behauptet".
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