Gesundheit

RKI stuft Madrid und Tirol als Risikogebiete ein – Trump: Ich trage überhaupt keine Verantwortung

Das Coronavirus breitet sich weiter aus, Veranstaltungen werden reihenweise abgesagt, das öffentliche Leben kommt mehr und mehr zum Erliegen. In Deutschland gibt es derzeit 8 Todesfälle und mehr als 3600 bestätigte Corona-Infizierte. Weltweit sind es bereits über 132.000 Infizierte. Alle Informationen zum Coronavirus-Ausbruch finden Sie im News-Ticker von FOCUS Online.

  • Fallzahlen, Tote, Ausbreitung: Die Live-Karte zum Corona-Ausbruch
  • Coronavirus oder Grippe? Das sind die Unterschiede der Infektionen
  • Alle Bundesländer außer Sachsen und Brandenburg schließen Schulen und Kitas
  • Grenzen dicht, Visafreiheit abgeschafft: Das müssen Reisende jetzt wissen
  • Corona-Sprechstunde: Stellen Sie hier Ihre Fragen zu Covid-19

Robert-Koch-Institut stuft auch Madrid und Tirol als Risikogebiete ein

Topmeldung (7.21 Uhr): Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus jetzt auch die spanische Hauptstadt Madrid und das österreichische Bundesland Tirol zu Risikogebieten erklärt. Das RKI ergänzte seine Liste der internationalen Risikogebiete, auf der bereits Italien, der Iran, die Provinz Hubei in China, die Provinz Nord-Gyeongsang in Südkorea und die Region Grand Est in Frankreich standen, am Freitagabend um Madrid und Tirol.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) empfahl allen Reisenden, die in den vergangenen zwei Wochen in Italien, in Österreich oder in der Schweiz waren, zwei Wochen zu Hause zu bleiben. "Wenn Sie innerhalb der letzten 14 Tage in Italien, in der Schweiz oder in Österreich waren: Vermeiden Sie unnötige Kontakte und bleiben Sie 2 Wochen zu Hause – unabhängig davon, ob Sie Symptome haben oder nicht", schrieb Spahn am Abend auf Twitter.

Trump: "Ich trage überhaupt keine Verantwortung"

Topmeldung (7.00 Uhr): Im Kampf gegen das Coronavirus hat US-Präsident Donald Trump den nationalen Notstand ausgerufen. Damit könnten bis zu 50 Milliarden Dollar gegen die Pandemie mobilisiert werden, sagte Trump am Freitag bei einer Ansprache im Garten des Weißen Hauses. Die Zahl der Coronavirus-Tests solle durch eine Zusammenarbeit mit der Privatwirtschaft "erheblich" erhöht werden. Zugleich drohte Trump damit, ein Einreiseverbot gegen Reisende aus europäischen Staaten auf Großbritannien auszuweiten.

"Um die ganze Kraft der Regierung zu entfalten, rufe ich offiziell den nationalen Notstand aus", sagte Trump bei seiner Ansprache mit anschließender Pressekonferenz. Er rief alle Bundesstaaten auf, Notfallzentren einzurichten. Jedes US-Krankenhaus solle in Alarmbereitschaft sein. Mit dem Notstand gab er zudem dem Gesundheitsministerium mehr Befugnisse.

Die Verkündung des nationalen Notstandes war angesichts des sich ausbreitenden Virus erwartet worden. Die oppositionellen Demokraten hatten dies vehement gefordert und Trump Versagen im Umgang mit dem Coronavirus vorgeworfen.

Das Fehlen von Tests ist einer der Hauptkritikpunkte an der Trump-Regierung. Viele Menschen mit Krankheitssymptomen gelingt es nicht, sich testen zu lassen. Auf die Frage nach dem Mangel an Corona-Tests antwortete Trump am Freitag: "Ich trage überhaupt keine Verantwortung." Er kündigte "vermutlich" 1,4 Millionen Corona-Tests für die kommende Woche an.

In den USA sind bereits mindestens 47 Menschen an der von dem Virus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. Mehr als 2000 Infektionen wurden laut einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP registriert. Allerdings dürfte die tatsächliche Zahl der Infizierten deutlich höher liegen. Wegen fehlender Tests wurden in den USA im Vergleich zu anderen Ländern bislang nur wenige Menschen getestet.

„Überraschendes Ergebnis“: Johannes B. Kerner positiv auf Coronavirus getestet

PCP „Überraschendes Ergebnis“: Johannes B. Kerner positiv auf Coronavirus getestet  

Zahl bestätigter Coronavirus-Fälle in Deutschland steigt auf 3675

Das Robert-Koch-Institut führt in seiner Statistik mittlerweile auch die von den Bundesländern bestätigten Fälle auf. Daher kommt es zu einem starken Anstieg der Zahlen. Zuvor hatte das RKI lediglich die dem Institut elektronisch übermittelten Fälle aufgeführt.

Baden-Württemberg: 564 (3 Todesfälle)

Bayern: 500 (1 Todesfall)

Berlin: 543

Brandenburg: 44

Bremen: 42

Hamburg: 99

Hessen: 146

Mecklenburg-Vorpommern: 33

Niedersachsen: 230

Nordrhein-Westfalen: 1423 (4 Todesfälle/Landkreis Heinsberg besonders betroffen)

Rheinland-Pfalz: 102

Saarland: 40

Sachsen: 83

Sachsen-Anhalt: 42

Schleswig-Holstein: 48

Thüringen: 29

Gesamt: 3675

Quelle: n-tv (Stand: 13. März, 20.29 Uhr)

dpa Um sich vor dem Coronavirus zu schützen ist es wichtig, die Hände gründlich zu waschen.  

Lesen Sie auch: L-Typ und S-Typ: Coronavirus ist mutiert – das sagt der Top-Virologe

 

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Wichtige Telefonnummern bei Coronavirus-Verdacht

Die Regierung empfiehlt: Bei Covid-19-Symptomen ist es besser anzurufen, statt im Wartezimmer zu sitzen.

  • 116 117: Ärztlicher Bereitschaftsdienst
  • 115: Einheitliche Behördennummer
  • 0800 011 77 22: Unabhängige Patientenberatung Deutschland
  • 030 346 465 100: Bürgertelefon des Bundesgesundheitsministeriums
  • “ target=“_blank“ class=“ps-tracking-comlinks ps-trackingname_FOLJAM_11741568 externalLink“ title=“Hier geht es zur kostenlosen Videosprechstunde beim Arzt“ rel=“nofollow“>Coronavirus-Verdacht? Hier geht es zur kostenlosen Videosprechstunde beim Arzt

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Erster Corona-Toter in Luxemburg

Samstag, 14. März, 8.15 Uhr: In Luxemburg gibt es einen ersten Corona-Todesfall. Eine 94-jährige Person sei an den Folgen der Infektion mit dem Coronavirus gestorben, teilte die luxemburgische Regierung am Freitagabend mit. Der Fall zeige, dass vor allem ältere Menschen besonders geschützt werden müssten. Mit einem Paket an Maßnahmen versucht auch Luxemburg, die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Unter anderem sind Schulen und Kindertagesstätten ab Montag für zwei Wochen geschlossen. Die Zahl der nachgewiesenen Infektionen mit Sars-CoV-2 ist im Großherzogtum auf 38 (Stand Freitagabend) gestiegen.

Schleswig-Holstein untersagt alle öffentlichen Veranstaltungen

20.37 Uhr: Wegen des sich immer weiter ausbreitenden Coronavirus will Schleswig-Holsteins Landesregierung das öffentliche Leben noch weiter zurückfahren. Das Kabinett beschloss am Freitag, per Erlass alle öffentlichen Veranstaltungen zu untersagen. Das betrifft ab Samstag Clubs, Diskotheken, Fitness-Studios, Schwimmbäder, Kinos, Theater, Museen und Volkshochschulen.

Donald Trump ruft den nationalen Notstand in den USA aus und stellt 50 Milliarden Dollar Hilfe in Aussicht

20.30 Uhr: US-Präsident Donald Trump ruft wegen der Ausbreitung des Coronavirus in den USA einen nationalen Notstand aus. Mit der Maßnahme würden weitere Bundesmittel in Höhe von bis zu 50 Milliarden Dollar zur Bekämpfung des Coronavirus Sars-CoV-2 freigesetzt, sagte Trump am Freitag bei einer Pressekonferenz im Rosengarten des Weißen Hauses. AP

Dänemark und Polen machen ihre Grenzen dicht

19.17 Uhr: Dänemark macht ab Samstagmittag um 12 Uhr alle Landgrenzen dicht. Das kündigte Ministerpräsidentin Mette Frederiksen auf einer Pressekonferenz in Kopenhagen an. Dänische Staatsbürger könnten die Grenzen jederzeit passieren. Touristen aber beispielsweise dürften nicht mehr ins Land.

Auch Polen will wegen des Coronavirus alle seine Grenzen schließen. Das erklärte Premierminister Mateusz Morawiecki am Freitagabend. Polnische Staatsbürger sollen aber weiterhin ein- und ausreisen können.

Türkei stellt Flugverkehr mit Deutschland komplett ein

18.40 Uhr: Im Kampf gegen das neuartige Coronavirus stellt die Türkei den Flugverkehr mit Deutschland und acht weiteren europäischen Ländern komplett ein. Die Maßnahme gelte ab Samstag um 08.00 Uhr (06.00 Uhr MEZ) bis zum 17. April und betreffe Flüge von und nach Deutschland, Frankreich, Spanien, Norwegen, Dänemark, Belgien, Österreich, Schweden und die Niederlande, sagte der türkische Verkehrsminister Mehmet Cahit Turhan am Freitag vor Journalisten in Ankara. Ein Flugverbot gilt bereits für Verbindungen mit China, Iran, Irak, Italien und Südkorea. dpa Eine Maschine der türkischen Fluggesellschaft Turkish Airlines

Nach Angaben des türkischen Gesundheitsministers Fahrettin Koca ist die Zahl der Covid-19-Fälle in der Türkei inzwischen auf fünf gestiegen. Alle stehen demnach im Zusammenhang mit dem am Mittwoch bekanntgegebenen ersten Fall eines Mannes, der aus Europa zurückgekehrt war.

Die Türkei hat bereits angeordnet, dass Schulen ab Montag für zwei Wochen geschlossen bleiben, Universitäten sollen für drei Wochen schließen. Bis Ende April finden Sportveranstaltungen zudem ohne Zuschauer statt.

18.07 Uhr: Berlin macht dicht – und zwar auch die Bars, Clubs und Kneipen der Stadt. Wie die "Berliner Morgenpost" berichtet, hat der Senat beschlossen, ab Dienstag diese weitere Einschränkung des öffentlichen Lebens vorzunehmen. Alle gastronomische Einrichtungen, die nicht der Nahrungsmittelgrundversorgung dienen, sind ab dann geschlossen, so der "Tagesspiegel". "Das Verbot gilt ab Dienstag, weil erst dann der Senat formal die rechtlichen Voraussetzungen schaffen könne", zitiert die Zeitung den Regierenden Bürgermeister Michael Müller (SPD).

Müller bittet die Berliner Bürger um Verständnis. "Es geht um Ihre Sicherheit und Ihre Gesundheit.Diese Phase ist sehr wichtig. Jeder wird Einschränkungen fühlen."

Hamsterkauf eskaliert: Mann prügelt sich wegen 50 Packungen Mehl mit Kassierer

17.39 Uhr: Ein Hamsterkauf von 50 Packungen Mehl hat in einem Supermarkt bei Osnabrück eine Rauferei verursacht. Ein Mann hatte in Hilter das Mehl in seinen Einkaufswagen gepackt, wie die Polizei am Freitag mitteilte. An der Kasse wurde ihm der Kauf einer so großen Menge am Donnerstagabend verweigert: Er könne 20 Packungen erwerben, die restliche Menge solle aber für andere Kunden im Geschäft bleiben. Der 41-Jährige stritt sich mit zwei Supermarkt-Mitarbeitern, bis es zu der körperlichen Auseinandersetzung kam. Am Ende blieben die 50 Kilogramm Mehl im Laden.

17.04 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Corona-Krise als "einzigartig" bezeichnet. "Sie ist einzigartig, sie ist so, dass wir damit keine Erfahrungen haben", sagte Merkel bei einer kurzen Ansprache am Freitag in Berlin. "Hier haben wir es mit einem Gegner zu tun, einem Virus, den wir nicht kennen, bei dem wir noch nicht wissen, wie wir ihn bekämpfen können."

Die Kanzlerin lobte in ihrer Ansprache den Bundestag und den Bundesrat, die am Freitag "im Rekordtempo" das Kurzarbeitergeld verabschiedet hatten. Die Zusagen von Finanzminister Olaf Scholz (SPD) und Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) zu unbegrenzten Wirtschaftskrediten seien "Maßnahmen (…), die in der Geschichte der Bundesrepublik einzigartig sind", sagte Merkel. Die Bundeskanzlerin kommt jetzt zu einem Treffen mit Vertretern von Wirtschaft und Gewerkschafte zusammen. Merkel appellierte auch nochmals an die Mithilfe jedes einzelnen: "Wenn jeder seinen Beitrag leistet, dann wird es uns besser gelingen, durch diese schwierige Situation zu kommen."

Eine genaue Übersicht, welches Bundesland welche Einrichtungen wie lange schließen will, finden Sie hier:Corona-Chaos an deutschen Schulen und Kitas – hier fällt der Unterricht aus

16.55 Uhr: Die Luftverschmutzung über Italien geht mit dem Ausbruch des Coronavirus nach Daten der europäischen Raumfahrtagentur Esa zurück. Satellitendaten zeigten, dass vor allem im besonders betroffenen Norden die Emissionen von Stickstoffdioxid mit Beginn der Sperrmaßnahmen gesunken seien, teilte die Esa am Freitag mit. Die Lombardei und andere norditalienische Gegenden wurden als erstes zu Sperrzonen erklärt, worauf unter anderem der Verkehr stark eingeschränkt wurde.

"Obwohl es aufgrund der Bewölkung und des sich ändernden Wetters leichte Abweichungen in den Daten geben könnte, sind wir sehr zuversichtlich, dass die Verringerung der Emissionen (…) mit der Sperrung in Italien zusammenfällt, die zu weniger Verkehr und industriellen Aktivitäten führt", sagte Claus Zehner, Esa-Missionsleiter des Satelliten Copernicus Sentinel-5.

Die Animation der Esa zeigt die Daten vom 1. Januar bis 11. März 2020. Ende Februar brach das Virus in der Lombardei aus. Mittlerweile ist Italien nach China das am heftigsten betroffene Land. Nachdem zunächst die Lombardei und mehrere Provinzen im Norden abgeriegelt wurden, gelten inzwischen für das ganze Land strenge Sperren. Schulen, Universitäten, die meisten Geschäfte, Bars und Restaurants sind geschlossen. Die Menschen sollen nicht aus dem Haus.

Auch in China haben die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus wohl zumindest teilweise zu einem Rückgang der Luftverschmutzung geführt. Das hatten Satellitenbilder der US-Raumfahrtbehörde Nasa gezeigt. Der Rückgang des Stickstoffdioxid-Ausstoßes sei zuerst über Wuhan zu entdecken gewesen, hieß es von der Nasa. Aus der Millionenmetropole waren erstmals Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2 gemeldet worden, kurz danach war die Stadt weitgehend unter Quarantäne gestellt worden.

16.46 Uhr: Die in der G7-Gruppe vereinten großen Industrieländer halten am Montag einen Sondergipfel zur Coronavirus-Pandemie ab. Dieser werde per Videokonferenz stattfinden, teilte das Büro von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron am Freitag mit. Macron hatte das Treffen demnach angeregt, um das Vorgehen der Länder in der Krise besser abzustimmen.

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Wo tritt Coronavirus auf? Echtzeit-Karte zeigt die Verbreitung der Krankheit

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