In den vergangenen Jahren sind viele Alzheimer-Medikamente daran gescheitert, in klinischen Studien ihre Wirksamkeit und Sicherheit unter Beweis zu stellen. Ein neuer Wirkstoff, der anders als die zuvor getesteten Medikamente wirkt, wurde nun in einer ersten klinischen Studie gut vertragen und als sicher bewertet.
Vier Wochen lang haben gesunde Studienteilnehmer den neuen Wirkstoff täglich zu sich genommen und gut vertragen. Dabei wurden im Blut Wirkstoffkonzentrationen erreicht, die sich im Tierversuch bereits als wirksam erwiesen hatten. Im nächsten Schritt soll der Effekt des Wirkstoffes nun an Alzheimer-Patienten getestet werden.
Zuvor hatte der Wirkstoff namens PRI-002 im Tierversuch gute Ergebnisse erzielt: "Wir konnten zeigen, dass es bei Mäusen mit alzheimerähnlichen Symptomen zu einer kognitiven Leistungsverbesserung kam. Gedächtnis und geistige Leistungsfähigkeit der behandelten Mäuse verbesserten sich gegenüber der Placebo-Gruppe und waren sogar nicht mehr von der Gedächtnisleistung gesunder Mäuse zu unterscheiden", sagt Dr. Janine Kutzsche, Wissenschaftlerin aus dem Team von Prof. Willbold vom Institut für Strukturbiochemie in Jülich.
Andere zuvor gescheiterte Kandidaten für die Alzheimer-Therapie sollten die Bildung von Amyloid-beta hemmen, einem Stoff, der an der Entstehung von Alzheimer beteiligt ist. Diese Wirkstoffe konnten sich aber in klinischen Studien nicht bewähren. In Jülich verfolgte man nun das Ziel, nicht die Bildung des natürlicherweise vorkommenden Amyloid-beta zu verhindern, sondern dessen Aggregation, da sich Amyloid-beta-Aggregate zum einen selbst vermehren und zum anderen im Gehirn Schaden anrichten. Der neue Wirkstoff zerlegt die Aggregate wieder in ungefährliche Einzelbausteine.
ZOU
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