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Aktuelle Umfrage: Die Angst vor dem Coronavirus sinkt weiter

Das Bundesministerium für Risikobewertung befragt in regelmäßigen zeitlichen Abständen die Bevölkerung zu ihrer Einschätzung der Lage in Bezug auf das neuartige Coronavirus und den damit verbundenen Einschränkungen.

Dem aktuellen ‚Corona-Monitor‘ zufolge hat die Zahl derer, die befürchten, das Coronavirus könne sich stark auf ihre eigene Gesundheit auswirken, erneut einen Tiefststand erreicht.

Waren es zu Beginn der Pandemie noch 37 Prozent – und zwischenzeitlich sogar 40 Prozent –, so denken nun nur noch 26 Prozent der Befragten, dass die gesundheitlichen Auswirkungen des Coronavirus für sie groß sein könnten.

Warum fühlen die Menschen sich plötzlich wieder sicherer?

Liegt es an dem Vertrauen in Regierung und Maßnahmen oder glauben viele Menschen nicht mehr daran, dass das Risiko, das vom Coronavirus ausgeht, richtig eingeschätzt und vermittelt wird?

Über 40 Prozent der Menschen halten die Risikobewertung der Medien mittlerweile für übertrieben; seit Mitte April ist diese Zahl um sechs Prozentpunkte gestiegen.

Bei der Altersgruppe der 40- bis 59-Jährigen ist sogar fast jeder Zweite der Ansicht, das Risiko durch das Coronavirus werde von den Medien hochstilisiert.

Damit einhergehend sinkt auch die Akzeptanz für viele der Maßnahmen zur Eindämmung des Virus. Nur noch 72 Prozent halten die Kontaktbeschränkungen für angemessen, seit Anfang Mai ist zudem die Akzeptanz der Maskenpflicht um neun Prozentpunkte gesunken.

Auch die andauernde Schließung von Kultureinrichtungen halten nur noch 77 Prozent für richtig, während es zu Beginn der Pandemie noch 97 Prozent waren.

Nehmen die Menschen das Coronavirus auf die leichte Schulter?

Die Pandemie scheint allmählich ihren Schrecken zu verlieren. Doch bedeutet dies auch, dass die Menschen nicht mehr gewillt sind, sich an Maßnahmen zu halten?

Die Zahlen des BfR deuten aktuell das Gegenteil an. Die Tendenz, Abstand zu anderen zu halten, steigt weiter an, obwohl viele Menschen weniger Angst vor dem Virus haben. Seit Anfang Mai ist sie von 19 Prozent auf mittlerweile 27 Prozent geklettert.

Zwar nutzen weniger Menschen Desinfektionsmittel, doch die Bereitschaft, die Öffentlichkeit zu meiden, Schutzkleidung zu tragen und sich allgemein an staatliche Anordnungen zu halten, ist weiterhin gegeben.

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Warum fürchten Menschen keine gesundheitlichen Folgen?

Einige Zahlen des Corona-Monitors legen nahe, dass viele Menschen mittlerweile glauben, die Gefahr einer Ansteckung selbst kontrollieren zu können.

Waren es zu Beginn der Pandemie nur 28 Prozent, die dieser Auffassung waren, so sind es mittlerweile über 40 Prozent.

Die Zahl derer, die noch zu Beginn hierüber sehr unsicher waren, hat sich fast halbiert (39 Prozent Ende März; Stand jetzt: 21 Prozent).

Ob dies bedeutet, dass die Menschen unvorsichtiger werden, oder sich viel eher ein stärkeres Vertrauen in die Möglichkeiten, sich selbst zu schützen, etabliert hat, werden die Infektionszahlen der kommenden Wochen zeigen.

Wenn die Angst nachlässt und nicht mehr der treibende Faktor für die Einhaltung der Maßnahmen ist, sondern Verständnis für ihre Notwendigkeit an diese Stelle rückt, wäre dies allgemeinhin wünschenswert.

Quelle

  • Bundesministerium für Risikobewertung (2020): BfR Corona Monitor, abgerufen am 18.05.2020: https://www.bfr.bund.de/cm/343/200512-bfr-corona-monitor.pdf

Kimberly Papenthin

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