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Bienen, Wespen & Co.: Ab wann werden Insektenstiche gefährlich?

Ob im Garten, bei der Fahrradtour oder sogar im Schlafzimmer – mit dem Beginn der warmen Jahreszeit lauern stechende Insekten beinahe überall. In Mitteleuropa sind besonders Wespen, Bienen und Mücken vertreten.

Die Insekten lösen bei Menschen meist harmlose Hautreaktionen aus, die durch Proteine im Speichel des Insekts oder Gift verursacht werden.

In seltenen Fällen führt ein Stich oder Biss jedoch auch zu einer schweren allergischen Reaktion oder einem allergischen Schock – und sollte von einem Arzt behandelt werden.

Insektenstiche verlaufen meist harmlos

Im Sommer gehört dieMücke wohl zu den unangenehmsten Insekten, doch ihr Biss ist für die Mehrheit der Menschen harmlos. Zwar können Mücken diverse Krankheiten und tropische Erreger übertragen, doch das Risiko in Deutschland ist derzeit eher gering. Die Bisse verursachen an der betroffenen Hautstelle meist nur eine Quaddel oder Hautrötungen.

Der Stich einer Biene oder Wespe ist hingegen deutlich schmerzhafter als der Biss einer Mücke. Bei dem Stich übertragen die Insekten ihr Gift über ihren Stachel in die Haut. Meist bleibt der Stachel dabei in der Haut stecken und sollte möglichst schnell entfernt werden.

Die Wirkung des Giftes äußerst sich in dem betroffenen Bereich durch Schmerzen, Rötungen und Schwellungen. Doch bereits nach 24 Stunden beginnt die Linderung der Beschwerden – falls dies nicht der Fall ist, sollte ein Arzt die betroffene Stelle untersuchen.

Hausmittel lindern Beschwerden

Um die Symptome eines Stiches oder Bisses zu lindern, bieten sich allerlei Hausmittel an. Eine äußerst wirksame Methode, ist die Anwendung von konzentrierter Wärme. Wissenschaftler einer deutschen Studie untersuchten 146 Probanden auf die Reaktion von Bienen-, Wespen- und Mückenstichen.

Die Anwendung von Wärme zeigte bereits nach wenigen den Rückgang der Schwellungen und Schmerzen bei allen Probanden, sodass die Symptome nach spätestens 10 Minuten vollkommen gelindert waren.

Bei Juckreiz empfiehlt sich vor allem eine kalte Kompresse. Durch das Zusammenziehen der Blutgefäße verringert sich auch die Hautreaktion, die der Stich verursachte.

Eine weitere Möglichkeit ist die Anwendung von Antihistaminika in Form von Cremes. Sie verringern die Ausschüttung von Botenstoffen, die die Symptome verursachen und können damit den Juckreiz, Hautrötungen und Schwellungen verringern.

Doch unabhängig davon, wie unangenehm die Symptome sind, sollte die betroffene Stelle nicht aufgekratzt werden. Die offene Wunde ist eine Angriffsfläche für Viren und Bakterien, die im schlimmsten Fall zu einer schweren Entzündung führen.

Galerie: Heimische Stechinsekten im Überblick

Bei schweren Reaktionen zum Arzt

Bei 1,2 bis 3,5 Prozent kann ein Insektenstich schwerere Reaktionen hervorrufen – bei einer allergischen Reaktion betrifft der Stich einer Biene- oder Wespe nicht nur die Haut, sondern auch andere Organsysteme.

Die Folge eines allergischen Schocks können Atemprobleme, Herz-Kreislaufprobleme oder der Bewusstseinsverlust sein. In diesem Fall sollte umgehend ein Notarzt gerufen werden, da ein allergischer Schock im schlimmsten Fall tödlich enden kann.

Sobald der Kontakt mit einem Insektenstich über eine unangenehme Hautreaktion hinaus geht, sollten Betroffene einen Arzt konsultieren, um mögliche Spätreaktionen zu vermeiden. Eine spezifische Immuntherapie kann solch eine schwere Reaktion zukünftig verhindern.

Vorsorgende Maßnahmen reduzieren Stechrisiko

In Innenraum des Hauses bietet es sich an Moskitonetze an den Fenstern zu befestigen. Sie verhindern das Eindringen von größeren Insekten, wie Bienen, Wespen oder Mücken. Türen und Fenster sollten am Tag überwiegend geschlossen bleiben.

An der frischen Luft kann eine angemessene Hautbedeckung und die richtige Kleidung vor möglichen Stichen und Bissen schützen – besonders dann, wenn man empfindlich auf Insektenstiche reagiert.

Auch beim Trinken aus einem offenen Behälter sollte man besonders vorsichtig sein: Ein Stich im Mund- oder Rachenraum kann auch ohne Allergie äußerst gefährlich sein, da die Atemwege innerhalb kurzer Zeit zuschwellen.

Wichtiger Hinweis: Die Informationen in diesem Artikel enthalten lediglich allgemeine Hinweise. Zur Abklärung eines gesundheitlichen Problems empfehlen wir den Besuch bei ausgebildeten und anerkannten Ärzten.

Quellen

  • Umwelt Bundesamt (2019): „Stechmücken“, abgerufen am 26.05.2020 https://www.umweltbundesamt.de/stechmuecken#aussehen
  • Przybilla, B. et al. (2012): „Insect Stings: Clinical Features and Management“, Dtsch Arztebl Int 2012; 109(13): 238-48. DOI: 10.3238/arztebl.2012.0238 https://www.aerzteblatt.de/int/archive/article/124331
  • Bromm, B. et al. (1995): „Effects of Menthol and Cold on Histamine-Induced Itch and Skin Reactions in Man“, Neurosci Lett . 1995 Mar 10;187(3):157-60. doi: 10.1016/0304-3940(95)11362-z. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/7624016/?dopt=Abstract&holding=f1000,f1000m,isrctn
  • Müller, C. et al. (2011): „The use of concentrated heat after insect bites/stings as an alternative to reduce swelling, pain, and pruritus: an open cohort-study at German beaches and bathing-lakes“, Clin Cosmet Investig Dermatol. 2011; 4: 191–196 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3257884/
  • Lee, C. et al. (2006):“Oral antihistamines for insect bites“, Emerg Med J. 2006 Sep; 23(9): 721–722. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2564222/

Michelle Steinmetz

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