Gesundheit

ABDA: Patienten-Postkarten an die Bundesregierung

Die ABDA setzt ihre „Eskalationsstrategie“ fort: Ende Juli gab es Post für Gesundheitspolitiker:innen, jetzt will sie den Patient:innen Gehör verschaffen. Diese sollen aufschreiben, warum die Apotheke vor Ort für sie wichtig ist – am Ende sollen die 1,8 Millionen Postkarten an die Bundesregierung gehen.

„Wir dürfen nicht nachgeben“ – das war die Botschaft, die ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening Mitte Juli in einem Brief der Apothekerschaft mitgab. Trotz Sommerpause werde die Standesvertretung ihre politischen Aktionen fortführen. Auch wenn mit dem ALBVVG einige Forderungen der Apothekerinnen und Apotheker erfüllt worden seien, habe die Politik das wichtigste Anliegen des Berufsstands bislang ignoriert: „eine Verbesserung der seit Jahren stillstehenden Honorierung der Apotheken“, so Overwiening. 

Nachdem die ABDA für Ende Juli bereits angekündigt hatte, dass Gesundheitspolitiker:innen Post von der ABDA in ihrem Briefkasten haben werden, wird sie in den kommenden Tagen die nächste Stufe ihrer „Eskalationsstrategie“ zünden. „Da sich die Politik nach wie vor weigert, den wirtschaftlichen Druck in unserer Branche auszugleichen“, so Overwiening in einer Pressemitteilung der ABDA vom Montag, werde man nun die Patientinnen und Patienten zu Wort kommen lassen.

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Der Zuspruch der Bevölkerung sei eine „wichtige Botschaft“, die der Berufsstand am Tag des Apothekenprotests am 14. Juni mitgenommen habe. „Die Menschen in diesem Land brauchen ihre Apotheke vor Ort – für unsere Protestmaßnahmen zeigten die Patientinnen und Patienten großes Verständnis.“ 

An diese Erkenntnis knüpft nun die nächste Aktion an: Rund 1,8 Millionen Postkarten sollen die Apothekenteams in den kommenden Tagen an Patientinnen und Patienten verteilen. „Auf den Karten haben die Menschen die Gelegenheit, kurz und individuell festzuhalten, warum sie ihre Apotheke vor Ort brauchen. Wir werden die Karten einsammeln, die gesammelten Aussagen der Öffentlichkeit präsentieren und die Postkarten an die Bundesregierung weitergeben“, erläutert die Präsidentin.

Unterstützt von Apotheken Umschau und MyLife

Zur Begründung hieß es, dass Gesundheitspolitikerinnen und Gesundheitspolitiker seit elf Jahren „der Frage nach der wirtschaftlichen Unterstützung für Apotheken aus dem Weg“ gingen. „Während die Inflation, die Personalkosten und die Ausgaben für den Wareneinsatz in diesen Jahren rasant gestiegen sind, mussten die Apotheken zuletzt sogar eine Honorarkürzung akzeptieren.“ Diese Entwicklung und die damit verbundene sinkende Apothekenzahl könne nicht im Sinne der Patient:innen sein. „Deswegen rufen wir die Apotheken und die Bevölkerung dazu auf, sich an der Aktion zu beteiligen.“

Unterstützt wird die ABDA nach eigenen Angaben von den beiden Kundenzeitschriften Apotheken Umschau und MyLife. Dazu erklärte Overwiening: „Es ist dankenswert und macht Mut, dass die beiden Unternehmen den Handlungsdruck der Apotheken vor Ort nachvollziehen und uns unterstützen.“


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