Koma nach Masern-Infektion
Eine Flugbegleiterin, die sich auf einem Linienflug von Tel Aviv nach New York befand, verlor während des Flugs ihr Bewusstsein. Sie klagte kurz davor über Hautausschläge und Fieber. Das israelische Gesundheitsministerium geht davon aus, dass sich die Stewardess der El Al Airlines in Israel oder während des Fluges mit Masern-Viren infizierte. Noch immer liegt die Frau im Koma.
CNN berichtet, dass die 43-jährige Flugbegleiterin während des Flugs Fieber bekam und noch am selben Tag ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Ärzte diagnostizierten bei der Patientin eine Enzephalitis, die sich entwickeln kann, wenn sich das Gehirn während der Phase des Hautausschlags infiziert. „Die Patientin liegt seit 10 Tagen im tiefen Koma und wir hoffen jetzt nur auf das Beste“, sagte der stellvertretende Generaldirektor des Ministeriums, Dr. Itamar Grotto, gegenüber CNN. Die Frau kann nicht alleine atmen und wird von einem Beatmungsgerät auf der Intensivstation des Meir Medical Center in Kfar Saba beim Atmen unterstützt.
Das Ministerium hatte zuvor bekannt gegeben, dass ein mit Masern infizierter Passagier einen anderen Flug aus New York bestiegen hatte. „Der Flug von El Al 002 startete am 26. März 2019 vom Kennedy Airport in New York City und kam am 27. März in Israel an“, sagte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums. Die Sprecherin appellierte an die Passagiere und Flugbesatzung, sich bei auch nur geringen Erkrankungsanzeichen, in ein Krankenhaus zu begeben.
Laut CBS New York war ein Passagier nach Michigan gereist, wo er angeblich das Virus auf 38 weitere Menschen verteilte. Auch hier werden alle Mitreisende gebeten, sich an einen Arzt zu wenden- auch wenn keine Symptome auftreten.
„Das Gesundheitsministerium betonte, dass selbst nur bei einem Verdacht alle die sich an Bord befanden, dieses sofort Ihren Hausarzt anrufen müssen. Der Aufenthalt in öffentlichen Räumen wie Schulen, Bussen, Einkaufszentren usw, sollte vermieden werden“, sagte eine Sprecherin des Ministeriums.
Hochansteckende Infektion
Masern sind eine hochansteckende Krankheit. Laut dem Gesundheitsamt führt der Kontakt von nicht immunisierten Personen mit dem Virus mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit zu einer Erkrankung. Ausgenommen sind Personen, die geimpft sind oder selbst schon einmal an Masern erkrankt waren.
Die Übertragung erfolgt durch Tröpfcheninfektion. Beim Husten, Niesen oder Sprechen gelangen die Erreger in die Luft und können selbst über einige Meter Entfernung die Krankheit weitergeben. Der Aufenthalt in einem Raum kann ausreichend sein, wobei die Dauer des Kontaktes keine Rolle spielt. In der Regel sterben die Viren in der Luft nach ein paar Stunden ab.
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Typischer Hautausschlag bildet sich nach vier bis sieben Tagen
Die Erkrankung beginnt meist mit hohem Fieber, Husten, Schnupfen, Entzündungen im Nasen-Rachen-Raum und der Augen-Bindehaut, sowie weißen kalkspritzerartigen Flecken an der Mundschleimhaut. Nach drei bis sieben Tagen bildet sich der typische Hautausschlag, der hinter den Ohren und im Gesicht beginnt, sich dann über den ganzen Körper ausbreitet und vier bis sieben Tage bestehen bleibt.
Der Ausschlag ist fleckig, knotig und ineinander fließend; Hand- und Fußsohlen bleiben in der Regel verschont, mit der Zeit werden die roten Flecken dunkler.
Zwangsimpfungen angeordnet
In New York City wurde nun wegen eines Masernausbruchs in einer ultra-orthodoxen jüdischen Gemeinde ein Notfall für die öffentliche Gesundheit ausgerufen. In der Nachbarschaft wurden durch die Behörden sogar Zwangsimpfungen angeordnet.
Seit September 2018 haben sich rund 250 Menschen in dem New Yorker Stadtteil mit Masern infiziert, weshalb der Bürgermeister des Bezirks eine sogenannte „Masernkrise“ ausrief. In diesem Zuge wurde eine Anordnung erlassen, die alle Personen in der Nachbarschaft dazu auffordert, sich impfen zu lassen, sofern sie noch nicht gegen Masern geimpft sind. Dazu gehören auch Kinder, die älter als 6 Monate alt sind. (sb)
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