Nach dem Terrorangriff der im Gazastreifen herrschenden Hamas auf Israel hat sich der Nahostkonflikt extrem zugespitzt. Nun richtet sich die Aufmerksamkeit der Welt vor allem auf die humanitäre Versorgung der Zivilbevölkerung im Gazastreifen. Während diese nur schleppend anläuft, macht sich das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte offenbar auch Gedanken, inwiefern der Nahostkonflikt die Arzneimittelversorgung hierzulande beeinflussen könnte.
Derzeit verfolgt die Welt gebannt, wie die Hilfslieferungen im Nahostkonflikt den Gazastreifen nur sehr langsam erreichen. Die Menschen sind vor allem durch einen Wassermangel bedroht, es häufen sich Erkrankungen wie Windpocken, Krätze und Durchfall. Deutsche pharmazeutische Hilfsorganisationen sind in Gaza bislang nicht aktiv – überhaupt konnte die Hilfe dort nur schleppend anlaufen, weil Hilfsgüter, die bereits an der Grenze warteten, zunächst nicht durchgelassen wurden.
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Mittlerweile soll aber ein vierter Konvoi mit Hilfsgütern im Gazastreifen angekommen sein. „Wir haben heute acht Lastwagen erhalten und in den vergangenen drei Tagen 54“, erklärte ein Sprecher des Palästinensischen Roten Halbmonds. Die zwölf übrigen Laster werden laut Informationen aus ägyptischen Sicherheitskreisen am weiter südlich gelegenen Grenzübergang Audscha noch kontrolliert. Auch diese Güter sollten dann über den Grenzübergang Rafah zum UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA kommen.
Die Lastwagen hätten Arzneimittel, Säuglingsmilch und Trinkwasser geladen, sagte Chalid Sajid, Leiter des Ägyptischen Roten Halbmonds, der Deutschen Presse-Agentur. Auch ein fünfter Konvoi von Hilfslieferungen habe sich am Mittwoch in Bewegung gesetzt. Allerdings: Den Vereinten Nationen zufolge wären für eine Versorgung der gut 2,2 Millionen Menschen im Gazastreifen Ladungen von 100 Lastwagen täglich nötig. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) teilte zudem mit, schon jetzt müssten Krankenhäuser im Gazastreifen wegen Treibstoffmangels schließen. Deshalb seien unter anderem 2000 Krebspatienten, 1000 Dialysepatienten und 130 Frühgeborene zunehmend gefährdet.
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In die Sorgen um die humanitäte Versorgung der Zivilbevölkerung in Gaza mischen sich hierzulande auch Gedanken, inwiefern der Nahostkonflikt die eigene Arzneimittelversorgung in Deutschland bedrohen könnte. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hat sich nach Informationen der DAZ mit einer Umfrage an die pharmazeutischen Unternehmen gewandt. Sie sollen analysieren, inwieweit die Versorgungssicherheit mit kritischen Humanarzneimitteln hinsichtlich Produktion und Vertrieb bedroht ist. Grund zur Sorge gibt es offenbar: Für 300 Arzneimittelzulassungen sollen ausschließlich Wirkstoffhersteller in Israel gemeldet sein. Diese Zulassungen sollen 34 Wirkstoffe betreffen, wovon mindestens 14 als versorgungsrelevant eingestuft werden. Sollte bei diesen Wirkstoffen also tatsächlich ein Lieferengpass wahrscheinlich werden, möchte man rechtzeitig Gegenmaßnahmen ergreifen. Bis zum 6. November sollen sich die pharmazeutischen Unternehmen an das BfArM zurückmelden.
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