Gesundheit

BVDAK: Schnelles Boostern geht nur mit Apotheken

Viele Risikopatienten und Senioren müssen derzeit auf einen erneuten Impftermin gegen COVID-19 warten. Während Spahn versucht, die Ärzteschaft mit mehr Geld dazu zu bewegen, das Tempo bei den Auffrischimpfungen zu erhöhen, ist für den Bundesverband Deutscher Apothekenkooperationen klar: Schnelles Boostern wird nur klappen, wenn die Apotheken mitimpfen dürfen. Verbandschef Hartmann fordert die Politik auf, den Weg dafür freizumachen.

Am heutigen Montag meldet das Robert Koch-Institut einen traurigen Rekord: Erstmals steigt die Sieben-Tage-Inzidenz hierzulande auf mehr als 300. Umso wichtiger dürfte es werden, der Impfkampagne neuen Schwung zu verleihen und den COVID-19-Impfschutz besonders vulnerabler Personen aufzufrischen. Doch was das Tempo bei den Boosterimpfungen betrifft, bleibt noch viel Luft nach oben.

Wie kann es gelingen, jetzt schnellstmöglich zumindest den Risikogruppen eine Auffrischimpfung anzubieten? Der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) versucht es mit Geld: Wie er bereits am vergangenen Freitag vor Journalisten in Berlin ankündigte, wird es eine saftige Honorarerhöhung für die Ärzteschaft geben. Statt wie bisher 20 Euro bekommen Ärztinnen und Ärzte demnach künftig pro COVID-19-Impfung 28 Euro, am Wochenende sind es sogar 36 Euro. Eine entsprechende Anpassung der Corona-Impfverordnung soll bereits morgen wirksam werden.

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Unter den möglichen Ampel-Koalitionären mehren sich dagegen die Stimmen, die Impfung auch in den Apotheken verabreichen zu lassen – immerhin laufen vielerorts bereits Modellprojekte zur Grippeimpfung in den Apotheken, das Personal ist entsprechend geschult. Neben dem Grünen-Gesundheitspolitiker Janosch Dahmen sprach sich auch SPD-Experte Karl Lauterbach für diesen Weg aus. Zuletzt dachte zudem seine Parteikollegin und gesundheitspolitische Sprecherin der Sozialdemokraten im Bundestag, Sabine Dittmar, laut darüber nach. Alle drei sind übrigens Ärzte.

Jetzt meldet sich auch der Bundesverband Deutscher Apothekenkooperationen (BVDAK) zu Wort. Aus Sicht des Verbands steht fest: Schnelles Boostern wird nur mit den Apotheken möglich sein. Und dass Apotheken impfen, ist laut einer Pressemitteilung des BVDAK vom heutigen Montag gar nicht mal ungewöhnlich: „In zehn europäischen Ländern dürfen Apotheken schon sehr erfolgreich und seit Jahren gegen Grippe und in acht Ländern gegen COVID impfen“, betonen die Kooperationsapotheker.

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