Gesundheit

Corona-Krise belastet Pharmakonzern Novartis im zweiten Quartal

Trotz guter Geschäfte mit einigen seiner Kassenschlager hat der Schweizer Pharmakonzern Novartis im zweiten Quartal die Corona-Pandemie negativ zu spüren bekommen. Die Jahresprognose konkretisierte der Konzern daher: Der Umsatz dürfte demnach nur noch im mittleren einstelligen Prozentbereich wachsen.

Der Schweizer Pharmariese Novartis passt seine Umsatzprognose für das Jahr 2020 an. Inzwischen erwartet das Unternehmen lediglich noch ein Umsatzplus im mittleren einstelligen Prozentbereich. Vorher hatte der Konzern eine größere Spanne nach oben in Aussicht gestellt. Das operative Kernergebnis soll nun im niedrigen zweistelligen Prozentbereich zulegen. Hier haben die Schweizer den unteren Rahmen der Spanne aufgehoben, dürften also etwas besser abschneiden als bisher gedacht.

An den Märkten kam das nicht so gut an, die Aktie verlor am Morgen mehr als 0,5 Prozent. Das Analysehaus Jefferies kommentierte, die Umsätze lägen unter den Markterwartungen und am unteren Ende der eigenen Schätzungen. Negative Auswirkungen aufgrund der Corona-Pandemie auf Umsatz, Lagerbestände und Nachfrage nach bestimmten Medikamenten seien wie erwartet ausgefallen.

Erst Vorratskäufe, dann Flaute

Im ersten Quartal hatte Novartis noch von Vorratskäufen infolge der Pandemie profitiert. Diese habe es im zweiten Quartal nicht mehr in dem Ausmaß gegeben, teilte das Unternehmen am Dienstag in Basel mit. Die Pandemie beeinträchtigte zudem etwa die Nachfrage nach Mitteln gegen Hautkrankheiten sowie gegen Augenleiden. Der Umsatz sank im Vergleich zum Vorjahr um 4 Prozent auf 11,35 Milliarden US-Dollar. Dank niedriger Ausgaben und einer verbesserten Bruttomarge wuchs das operative Kernergebnis um 1 Prozent auf 3,67 Milliarden Dollar. Der Nettogewinn lag 11 Prozent unter dem Wert des Vorjahres bei 1,87 Milliarden Dollar.

Obwohl sich COVID-19 im April und Mai negativ auf die Umsätze ausgewirkt habe, erweise sich das Produktportfolio als widerstandsfähig, heißt es in einer Mitteilung des Pharmakonzerns. Weniger Neubehandlungen von Patienten und ein deutlicher Rückgang der Arztbesuche haben demnach die Umsätze belastet. Allerdings habe sich die Situation bereits zum Ende des Quartals verbessert.

Millionenstrafe in den USA wegen Zuwendungen an Ärzte

Neben der Pandemie muss der Konzern auch an anderer Stelle draufzahlen: Erst Anfang Juli hatte sich Novartis in den USA im Zusammenhang mit Vorwürfen unzulässiger Zahlungen an Ärzte außergerichtlich auf eine Millionenstrafe geeinigt. Das kostet den Konzern 678 Millionen US-Dollar (etwa 693 Millionen Euro). Bei den Vorwürfen ging es um Werbeveranstaltungen sowie um Treffen mit Ärzten, bei denen auch Rednerhonorare gezahlt wurden. Die Mediziner sollen dann verstärkt Novartis-Medikamente gegen bestimmte Erkrankungen verschrieben haben. Neben der Geldzahlung verpflichtete sich Novartis auch, die entsprechenden Programme zu ändern. Dafür hatte der Konzern allerdings bereits in der Vergangenheit Rückstellungen gebildet.

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