Gesundheit

Corona-Selbsttests – diese fünf Fehler sollten Sie unbedingt vermeiden

Sie liefern schnelle Ergebnisse und kommen direkt an Ort und Stelle zum Einsatz: Corona-Antigentests haben im Vergleich zu den aufwendigen PCR-Tests viele Vorteile, sind aber weniger genau. Rund 20 dieser Schnelltests sind mittlerweile auch für Laien zugelassen. Das bedeutet: Die Probenentnahme und das Ablesen des Ergebnisses kann grundsätzlich jeder Bürger und jede Bürgerin selbst vornehmen, was den Einsatz der Tests in Schulen, Kitas, aber auch im privaten Bereich massiv erleichtert. Gleichzeitig steigt aber das Risiko für Anwendungsfehler, die im schlimmsten Fall zu falschen Ergebnissen führen. Zwei mögliche Negativ-Szenarien sind denkbar.

  • Der Test zeigt ein falsch-negatives Ergebnis an: In diesem Szenario zeigt der Test ein negatives Ergebnis an, obwohl die Testperson infiziert ist. Aus medizinischer Sicht ist das besonders problematisch, schließlich könnte die Person weitere Personen anstecken. Experten empfehlen daher dringend, Vorsichtsmaßnahmen wie Maske tragen und Abstandhalten weiterhin einzuhalten – auch mit negativem Testergebnis. 
  • Der Test zeigt ein falsch-positives Ergebnis an: Dieses Szenario bedeutet "falscher Alarm". Der Test zeigt ein positives Ergebnis an, obwohl die Testperson nicht infiziert ist. Im Einzelfall ist das ärgerlich, aus medizinischer Sicht jedoch weniger dramatisch als das erste Szenario. Bei einem positiven Selbsttest sollte sich die betreffende Person zu Hause in Isolierung begeben und das Ergebnis mit einem PCR-Test bestätigen lassen, rät das Bundesministerium für Gesundheit (BMG). Positive Selbsttests sind bisher nicht meldepflichtig. Positive Antigentests, die von geschultem Personal durchgeführt werden, dagegen schon. Auch diese sollten allerdings mit einem PCR-Test bestätigt werden.

Doch wie lässt sich das Risiko für falsch-positive wie auch falsch-negative Testergebnisse senken? Auf diese fünf Fehlerquellen sollten Sie besonders achten.

1. Gebrauchsanleitung nicht richtig lesen

Dieser Punkt mag wie eine Plattitüde klingen, das richtige Vorgehen bei der Anwendung ist aber keineswegs trivial. Lesen Sie sich die Gebrauchsanleitung des jeweiligen Tests aufmerksam und vollständig durch. Sie enthält wichtige Informationen, wie Sie den Abstrich richtig vornehmen, wie lange der Abstrichtupfer in der Pufferlösung geschwenkt werden muss und wie viele Tropfen Sie im Anschluss auf die Testkassette geben. Halten Sie auch Ihr Smartphone bereit. Die Timer-Funktion hilft Ihnen dabei, die vorgegebenen Zeitfenster einzuhalten. Achten Sie außerdem darauf, dass die Verpackung von Tupfer und Testkassette unbeschädigt ist und öffnen Sie diese auch erst zum vorgegebenen Zeitpunkt wie in der Gebrauchsanweisung beschrieben.

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2. Nicht auf die Temperatur achten

Bei eisigen Minusgraden im Freien testen oder die Tests auf der Heizung lagern? Das ist keine gute Idee. Tiefe Temperaturen können laut einer Studie die sogenannte Spezifität der Tests beeinflussen und zu mehr falsch-positiven Ergebnissen führen. Zu hohe Temperaturen dagegen beeinflussen die Sensitivität der Tests und könnten falsch-negative Ergebnisse zur Folge haben. (Mehr über diese zwei Werte erfahren Sie hier.)

Der Hersteller Boson Biotech, dessen Tests unter anderem bei Lidl verkauft wurden, empfiehlt, die Tests nicht unter 4 Grad Celsius und über 30 Grad Celsius zu lagern. Vor der Anwendung sollten alle Test-Komponenten zudem "auf Raumtemperatur" gebracht werden.

3. Das Ergebnis zum falschen Zeitpunkt ablesen

Lesen Sie das Testergebnis nach exakt der Zeitspanne ab, die in der Gebrauchsanweisung vorgegeben wird. Auch hier hilft die Timer-Funktion des Smartphones. "Wenn das Stäbchen ausgetrocknet ist und man viel zu lange wartet, kann das zu falschen Ergebnissen führen", schreibt die Frankfurter Virologin Sandra Ciesek auf Twitter.

4. Das Ergebnis nicht genau ablesen

Nach Ablauf der vorgegebenen Zeitspanne kann das Testergebnis abgelesen werden. Zeigt der Test zwei Farblinien – eine im Kontrollbereich (C) und eine im Testbereich (T) – an, ist der Test als positiv zu werden, egal wie schwach die Linie im Testbereich ausgeprägt ist. 

Das untenstehende Bild zeigt, wie unterschiedlich positive Testergebnisse aussehen können. Vier der abgebildeten Tests sind positiv.

"Jede schwache Linien auf der richtigen Höhe zählt und sollte mittels PCR verifiziert werden", schreibt die Virologin Sandra Ciesek zu dem Foto. "Die Linie kann auch schwächer sein als die Kontrollbande."

 

5. Leichtsinnig werden

Wichtig zu wissen: Selbst bei perfekter Durchführung kann es vorkommen, dass ein Selbsttest ein falsches Ergebnis anzeigt. Das ist etwa dann der Fall, wenn die Person bereits infiziert ist, die Virusmenge aber noch nicht für einen Nachweis ausreicht. Kein Test bietet daher hundertprozentige Sicherheit. Experten raten deshalb: Die Tests sollten lediglich als weitere Schutzmaßnahme verstanden werden – ein Freifahrtschein sind sie aber nicht.

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