Gesundheit

Coronavirus: Organismus entwickelt Abwehr gegen Sars-CoV-2 – Heilpraxis

Das immunologische Gedächtnis erinnert sich an SARS-CoV-2

Eine der wichtigsten Fragen in der Coronavirus-Pandemie ist immer noch: Wie lange bleibt man nach einer durchgemachten SARS-CoV-2-Infektion immun gegen das Virus? Ein deutsches Forschungsteam hat hierzu Positives zu berichten. Die neusten Studienergebnisse deuten darauf hin, dass die Immunität gegen COVID-19-Erkrankungen länger anhält, als zunächst befürchtet.

Forschende am Universitätsklinikum Freiburg um Dr. Maike Hofmann, Dr. Christoph Neumann-Haefelin und Professor Dr. Robert Thimme belegten, dass gebildete Immunzellen als Reaktion auf eine SARS-CoV-2-Infektion im Körper erhalten bleiben. Dies legt nahe, dass das Immunsystem im Falle einer erneuten Infektion eine schnelle Immunantwort gegen die Erreger parat hat. Die kürzlich in dem renommierten Fachjournal „Nature Medicine“ präsentierten Forschungsergebnisse machen zudem Hoffnung auf einen langanhaltenden Impfstoff.

Einige Antikörper verschwinden schnell wieder

Bisher war unbekannt, in wie weit eine überstandene Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 zu einem anhaltenden Schutz vor einer erneuten Ansteckung führt. Die ersten Studien zu dem Thema legten nahe, dass die Antikörper gegen das Virus nur wenige Monate nachweisbar sind. Daher kam der Verdacht auf, dass der Schutz vor erneuten Infektionen nur eine kurze Zeitspanne anhält.

Das Immunsystem vergisst nicht

Die neusten Ergebnisse des Universitätsklinikums Freiburg geben Grund für Optimismus. Die Arbeitsgruppe des Klinikums fand heraus, dass sich das immunologische Gedächtnis an SARS-CoV-2 erinnert, nachdem es mit dem Virus in Kontakt gekommen ist und so schneller auf Neuinfektionen reagieren kann. „Diese sogenannten Gedächtnis-T-Zellen sehen nach einer SARS-CoV-2-Infektion ähnlich aus wie Gedächtnis-T-Zellen nach einer echten Grippe“, erläutert Dr. Hofmann.

Große Expertise am Universitätsklinikum Freiburg

Das Universitätsklinikum Freiburg besitzt große Expertise bei der Immunzellen-Forschung. Die dort forschenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben bereits Erfahrungen mit der Analyse von Immunzellen bei Virusinfektionen wie Hepatitis B und C. „Die Entschlüsselung komplexer Immunantworten gehört schon lange zum Forschungsschwerpunkt der Universität und des Universitätsklinikums Freiburg“, berichtet Professor Dr. Norbert Südkamp, Dekan der Medizinischen Fakultät an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.

„Um innerhalb weniger Monate zu belastbaren Forschungsergebnissen zu kommen, ist die enge Vernetzung von Klinik und Wissenschaft auf höchstem Niveau eine Grundvoraussetzung“, ergänzt der ärztliche Direktor Professor Thimme.

SARS-CoV-2-Immunität möglich

Die Erfahrungen in Kombination mit der darauf ausgerichteten Ausrüstung ermöglichte dem Team, die Patientinnen und Patienten mit COVID-19-Erkrankung nach der Ausheilung der Infektion weiter zu betreuen und deren Immunreaktionen zu analysieren. „Unsere Ergebnisse legen nahe, dass nach einer Infektion eine Immunität gegen SARS-CoV-2 erreicht werden kann“, unterstreicht Dr. Neumann-Haefelin. Dies deute auch darauf hin, dass mit Impfstoffen ein deutlicher Schutz gegen das Virus erzeugt werden kann.

Die Forschenden halten die erfreulichen Ergebnisse für einen wichtigen Beitrag in der Corona-Pandemie. An der Entwicklung von Impfstoffen gegen SARS-CoV-2 ist das Universitätsklinikum Freiburg jedoch nicht selbst beteiligt.

Andere Studie kommt zu ähnlichen Erkenntnissen

Erst kürzlich kam eine große amerikanische Studie mit über 30.000 Teilnehmenden zu einem ähnlichen Ergebnis. Die Forschenden der Icahn School of Medicine at Mount Sinai zeigten, dass die SARS-CoV-2-Antikörper nach einer Infektion über einen längeren Zeitraum stabil waren, als bislang angenommen. Weitere Informationen hierzu im Artikel: COVID-19: Mindestens fünf Monate Schutz durch Antikörper. (vb)

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