Gesundheit

COVID-19: Impfung schädigt nicht die Plazenta von schwangeren Frauen – Heilpraxis

Schäden an der Plazenta durch COVID-19-Impfung?

Schwangere Frauen, welche während ihrer Schwangerschaft einen Impfstoff gegen COVID-19 erhalten haben, zeigten in ihrer Plazenta keine Hinweise auf eine mögliche Schädigung. Dies untermauert die Einschätzung von Fachleuten, dass COVID-19-Impfstoffe auch in der Schwangerschaft sicher sind.

Es gibt keine Hinweise für mögliche Schäden an der Plazenta durch die Impfung gegen COVID-19 bei schwangeren Frauen, so das Ergebnis einer gemeinsamen Untersuchung von Forschenden der Northwestern University und der Feinberg School of Medicine. Die Studie wurde in dem englischsprachigen Fachblatt „Obstetrics & Gynecology“ veröffentlicht.

Plazenta als Indikator

Die Plazenta ist ein guter Indikator, um Probleme während der Schwangerschaft zu identifizieren. Sollte in der Schwangerschaft etwas nicht richtig laufen, ist dies in der Regel mit Veränderungen in der Plazenta verbunden, welche dabei helfen können herausfinden, was genau passiert ist, so die Forschenden.

Für die Studie wurde die Plazenta von 84 geimpften und 116 ungeimpften Frauen analysiert, welche im Prentice Women’s Hospital in Chicago entbunden hatten. Dafür wurde die Plazenta sowohl pathologisch im Ganzen und mikroskopisch untersucht. Die meisten der geimpften Frauen erhielten während des dritten Trimesters einen Impfstoff von Moderna oder Pfizer, so das Team. Zusammenfassend lasse sich sagen, dass der COVID-19-Impfstoff der Plazenta nicht schadet.

Schwangere zögern häufig bei Impfungen

Es gibt Menschen, welche aus verschiedenen Gründen zögern, sich gegen COVID-19 impfen zu lassen. Dies sei auch unter schwangeren Frauen verbeitet, berichtet Studienautorin Dr. Emily Miller von der Northwestern University. Die neuen Ergebnisse werden jedoch hoffentlich dazu beitragen, dass die Bedenken über das Risiko des Impfstoffs für die Schwangerschaft zerstreut werden, so die Expertin.

Abnormaler Blutfluss zwischen Mutter und Kind durch COVID-19

Bereits im Mai des letzten Jahres wurde eine Studie veröffentlicht, in der festgestellt wurde, dass die Plazenta von Frauen, welche während der Schwangerschaft positiv auf das COVID-19-Virus getestet wurden, Anzeichen für eine Verletzung (abnormaler Blutfluss zwischen Mutter und Kind in utero) aufwiesen, berichten die Fachleute.

Föten durch Impfung schützen

Falls sich schwangere Frauen gegen COVID-19 impfen lassen wollen, können die Ergebnisse der aktuellen Untersuchung dazu beitragen, dass Betroffene sich sicher fühlen. „Wir beginnen, uns in einen Rahmen zu bewegen, in dem wir Föten durch die Impfung schützen, und nicht vor der Impfung”, erklärt Dr. Emily Miller. Denn durch die Impfung werden Antikörper gegen COVID-19 gebildet, welche erfolgreich auf den Fötus übertragen werden.

Solange Säuglinge nicht geimpft werden können, ist die einzige Möglichkeit für sie, COVID-Antikörper von ihrer Mutter zu bekommen, betont Studienautor Dr. Jeffery Goldstein von der Northwestern University.

Aufgabe der Plazenta?

Die Plazenta ist das erste Organ, welches sich während der Schwangerschaft bildet. Sie übernimmt Aufgaben für die meisten Organe des Fötus, während diese sich noch bilden. Hierzu gehört beispielsweise die Versorgung mit Sauerstoff, während sich die Lungen entwickeln, und die Versorgung mit Nahrung, während sich der Darm bildet.

Zusätzlich steuert die Plazenta die Hormone und das Immunsystem und weist den Körper der Mutter an, den Fötus willkommen zu heißen und zu nähren, anstatt ihn als fremden Eindringling abzustoßen, erklären die Fachleute weiter.

Internet führt zu unberechtigten Sorgen

„Das Internet hat die Befürchtung verstärkt, dass der Impfstoff eine immunologische Reaktion auslösen könnte, welche die Mutter veranlasst, den Fötus abzustoßen. Aber die Ergebnisse führen uns zu der Annahme, dass dies nicht passiert“, erläutert Dr. Goldstein in einer Pressemitteilung der Northwestern University.

Auch der Blutfluss wurde untersucht

Die Forschenden suchten auch nach einem abnormalen Blutfluss zwischen Mutter und Fötus und Problemen mit dem fötalen Blutfluss. Beide Faktoren traten bei schwangeren Patientinnen auf, welche positiv auf COVID-19 getestet wurden.

Risiko chronischer histiozytärer Intervillositis?

Die Rate dieser Verletzungen war bei den geimpften Patientinnen die gleiche wie bei den Kontrollpatientinnen, so Dr. Goldstein. Die Forschenden untersuchten jede Plazenta auch auf sogenannte chronische histiozytäre Intervillositis, eine Komplikation, welche bei einer infizierten Plazenta auftreten kann, in diesem Fall durch SARS-CoV-2.

Obwohl bei dieser Studie keine Fälle von chronischer histiozytärer Intervillositis bei geimpften Patientinnen festgestellt wurden, sollte dies nach Ansicht der Fachleute in einer größeren Stichprobengröße (1.000 Personen) untersucht werden, da es sich um eine sehr seltene Erkrankung handelt. So könne zwischen geimpften und ungeimpften Personen differenziert werden, fügen die Forschenden hinzu. (as)

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