Gesundheit

diz: 70/42

Heute, am 15. Juli, feiert unser DAZ-Mitherausgeber und DAZ.online-Tagebuchschreiber Peter Ditzel seinen runden Geburtstag: ein wunderbarer Anlass, einmal nicht ihn selbst zu Wort kommen zu lassen, sondern ihn für sein bewundernswertes und über vier Jahrzehnte währendes Engagement für die Pharmazie in Deutschland und den Deutschen Apotheker Verlag von Herzen zu danken. Eine nicht nur verlegerische Würdigung von Christian Rotta.

Lieber Peter, heute bist nicht Du es, der im DAZ.online-Tagebuch oder anderswo die Feder führt, sondern die Aufmerksamkeit soll allein Dir gebühren. Dabei weiß ich: Runde Geburtstage sind in fortgeschrittenem Stadium für den Jubilar nicht selten etwas zwiespältig und ambivalent. Aber wahr ist auch: So ohne Weiteres ist das biologische Alter nicht wegzudiskutieren. 

Und deshalb schlage ich vor, die 70 mit der Zahl 42 zu kombinieren. Warum zweiundvierzig? Nicht zum Zwecke eines „Juvenilwashing“ Deiner Person (das hast Du nicht nötig), sondern weil wir uns so viele Jahre kennen und seit dieser Zeit freundschaftlich verbunden sind. Und weil Du, lieber Peter, in mehr als vier Jahrzehnten die pharmazeutischen Geschicke unserer Verlage entscheidend und nachhaltig mitgeprägt hast: zunächst für kurze Zeit als „einfacher“ DAZ-Redakteur, dann als Chefredakteur und bis heute zusammen mit Klaus Brauer und Benjamin Wessinger als Mitherausgeber der Deutschen Apotheker Zeitung (einschließlich DAZ.online und AZ). 

Dabei war und ist Dein Output an Editorials, Reportagen, Tagebuchchroniken, Kommentaren und Glossen phänomenal und ohne Beispiel. Er dürfte inzwischen (mindestens) den Umfang des Europäischen Arzneibuchs oder des Grimmschen Wörterbuchs angenommen haben. Aber damit nicht genug: Auch als Ideengeber für viele andere Projekte hier im Verlag warst Du federführend, insbesondere als Initiator, Programmgestalter, Moderator, Conferencier (und legendärer Party-Tänzer) der Interpharm, die sich im Laufe der Jahre zur größten pharmazeutischen Fortbildungsveranstaltung im deutschsprachigen Raum entwickelt hat.

Journalistischer Überzeugungstäter ohne jede Ermüdungserscheinung

Du bist ein journalistischer Überzeugungstäter in allerbestem Sinn – mit Herzblut und ohne jede Ermüdungserscheinung, immer erfolgreich auf der Suche nach den richtigen Themen und meisterlich in der geschliffenen Formulierung Deiner Gedanken. Deine Feder ist spitz, aber nie verletzend und Du berührst mit Deinen Texten auch dann die Apothekerseele, wenn Du Deinen Kolleginnen und Kollegen in der Apotheke den Spiegel vorhältst. 

Auf welcher Seite Du im apothekenpolitischen Diskurs stehst, ist auch dabei jederzeit spürbar. Und wir hatten und haben im Laufe Deiner DAZ-Zeit ja auch so manchen Strauß auszufechten: mit „kreativen Zerstörern“ à la Fritz Oesterle oder Max Müller, mit kapitalstarken Arzneimittelversendern aus den Niederlanden samt ihrer Saarland-Connection oder auch mit einigen ABDA-Granden, die sich ob Deiner Recherchen auf den Schlips getreten gefühlt haben.

Dabei ist klar: Ob Bewahrung der Apothekenpflicht oder Verteidigung des Fremd- und (unbegrenzten) Mehrbesitzverbots, ob Versandhandel, Pick-up oder Arzneimittelpreisbindung  – immer trittst Du publizistisch und bei öffentlichen Diskussionsrunden mit Nachdruck und Empathie für die Vor-Ort-Apotheke ein. Daran gab es nie ein Deuteln. Und so ganz erfolglos waren und sind wir dabei mit unserem Engagement ja auch nicht!

42 Jahre im Deutschen Apotheker Verlag

Lieber Peter, mich beeindruckt immer wieder, dass Du auch nach über vier Verlags-Jahrzenten weiterhin so interessiert, wissbegierig und offen für Neues bist. Egal ob E-Rezept, Digi-Apps, pharmazeutische Dienstleistungen oder ABDA-Strukturreform – diz ist stets up to date! Du beherrschst die hohe Kunst, gleichermaßen präzise, verständlich und unterhaltsam zu schreiben.

Dein Kürzel steht für Qualitätsjournalismus und prägt unser DAZ/AZ/DAZ.online-„Dreigestirn“. Deine DAZ-Reportagen sind ein Lese-Genuss und Fans hast Du auch bei anderen Kolumnen und Formaten, die Du ins Leben gerufen hast: sei es, wenn sich das Apothekerlein Peter jedes Jahr vor Weihnachten unmittelbar mit einer Wunsch-Liste ans „liebe Christkind“ wendet (die Wünsche bleiben allerdings leider meist unerfüllt …) oder wenn Du Dich auf DAZ.online mit den Eintragungen in Dein „Liebes Tagebuch“ jeden Sonntag ab 8 Uhr auf eine pharmazeutische und apothekenpolitische Tour d’horizon begibst – und das seit zehn Jahren ohne eine einzige Unterbrechung! 

Und als vor fünf Jahren das bösartige und aus der Luft gegriffene Gerücht kolportiert wurde, Dein Tagebuch werde alsbald zugeklappt, erreichte die DAZ.online-Redaktion ein Aufschrei empörter Tagebuch-Fans. Für viele ist Dein Wochenrückblick zum sonntäglichen Ritual geworden. „Wie das Salz auf dem sonntäglichen Frühstücksei“ – wie eine Tagebuch-Leserin einmal anmerkte (und Adexa uns irritiert mit der Frage konfrontierte: „Bekommt Herr Ditzel eigentlich nie Urlaub?“). 

42 Jahre im Deutschen Apotheker Verlag sind eine verdammt lange Zeit (mit mehr als einem Dutzend Gesundheitsministerinnen und Gesundheitsministern, die kamen und gingen). Als das heute sicherlich bekannteste Gesicht innerhalb der pharmazeutischen Fachpresse hast Du Dich mit Deinem außergewöhnlichen Engagement um die Pharmazie in Deutschland verdient gemacht. Gleiches gilt hinsichtlich Deiner Verdienste für den Deutschen Apotheker Verlag und unsere Mediengruppe. Hierfür und für unsere Freundschaft möchte ich Dir, lieber Peter, aufs Allerherzlichste danken! Wir sind sehr glücklich, Dich auch weiterhin in unseren Reihen zu wissen, stoßen auf Dich an und wünschen Dir (und Reinhild) für Deine nächste Lebensdekade alles erdenklich Gute!

Dein Christian Rotta

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