Gesundheit

"Ernst der Lage nicht verstanden": Söder kritisiert andere Bundesländer

„Ernst der Lage nicht verstanden“: Söder kritisiert andere Bundesländer

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat die Corona-Politik seiner Kollegen kritisiert: "Die Corona-Lage spitzt sich zu, einige Länder haben den Ernst der Lage leider noch nicht verstanden", sagte er der "Augsburger Allgemeinen". Der CSU-Chef forderte, dass die Notbremse überall in Deutschland bei einer Inzidenz über 100 automatisch greifen müsse. "Der Flickenteppich in der Corona-Bekämpfung muss beendet werden, dazu gehören Ausgangsbeschränkungen wie in Bayern und Baden-Württemberg. Die braucht es jetzt in allen Städten und Landkreisen in Deutschland bei einer Inzidenz über 100."

Zur zuletzt aufgekommenen Debatte um mögliche neue Gespräche zwischen Bund und Ländern zu Corona-Maßnahmen erklärte Söder: "Es braucht nicht ständig neue Gespräche, sondern die konsequente Umsetzung der Notbremse." Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hatte gestern für Anfang der Woche weitere Gespräche zwischen Bund und Ländern über einen harten Lockdown in Aussicht gestellt, allerdings nicht unbedingt im großen Format.

Nutzung von Geldautomaten in Pandemie deutlich zurückgegangen

Im Zuge der Corona-Pandemie ist in Deutschland die Nutzung von Geldautomaten in den vergangenen zwölf Monaten deutlich zurückgegangen. "Durch die Coronakrise ist die Nachfrage nach Bargeld an unseren Automaten um 75 Prozent eingebrochen", sagte der Geschäftsführer des Geldautomatenbetreibers IC Cash und Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Geldautomaten, Kersten Trojanus, der "Welt am Sonntag". "Rund 1000 Geräte der Arbeitsgemeinschaft wurden mangels Nachfrage vorübergehend außer Betrieb genommen, 200 bis 300 komplett abgebaut"

Weltweite Pandemie


Ein Jahr Kampf gegen Corona –hier kommen fünf gute Nachrichten, die Hoffnung machen

Die Arbeitsgemeinschaft Geldautomaten ist ein Zusammenschluss von Betreibern, dem auch Anbieter wie Euronet und Cashpoint angehören. Sie kommen laut "WamS" zusammen auf 5000 Geräte und damit rund zehn Prozent aller Geldautomaten in Deutschland.

Inzidenz in Deutschland steigt auf knapp 130

Die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland steigt weiter. Heute früh lag der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche laut Robert-Koch-Institut bei 129,7. Damit ist der Wert ähnlich hoch wie seit dem 19. Januar (131,5) nicht mehr. Gestern hatte das RKI die Inzidenz noch mit 124,9 angegeben, am Freitag mit 119,1.

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI innerhalb eines Tages 17.176 neue Infektionsfälle, tags zuvor waren es 20.472. Innerhalb von 24 Stunden wurden zuletzt 90 Todesfälle verzeichnet. Vor genau einer Woche wurden 13.733 Neuinfektionen und 99 Todesfälle innerhalb eines Tages gemeldet. Sonntags sind die vom RKI gemeldeten Fallzahlen meist niedriger, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird. Der Höchststand von 1244 neu gemeldeten Todesfällen war am 14. Januar erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33.777 am 18. Dezember der höchste Wert erreicht worden – er enthielt jedoch 3500 Nachmeldungen.

Das RKI zählt seit Beginn der Corona-Pandemie 2.772.401 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland. 75.870 Menschen sind an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Corona-Infektion gestorben.

Sterberate von Corona-Patienten in Uni-Kliniken 2020 gesunken

Die Sterberate bei Covid-19-Patienten ist in deutschen Unikliniken einer Studie zufolge im Laufe des Jahres 2020 von anfangs 20,7 Prozent (Januar bis April) auf 12,7 Prozent (Mai bis September) gesunken. Das kann aus Sicht der Wissenschaftler ein Beleg für verbesserte Behandlungen und zunehmende Erfahrung der Klinikteams in der Pandemie sein, teilte eine Forschungsgruppe der Universität Erlangen mit. Sie untersuchte Klinikaufenthalte von rund 1300 Covid-19-Patienten in 14 deutschen Unikliniken von Januar bis September 2020.

Dabei gibt es aber auch viele Wermutstropfen: Insgesamt starb von Januar bis September in den 14 Unikliniken fast ein Fünftel aller Covid-Patienten (18,8 Prozent). Bei beatmeten Menschen lag die Sterberate im ersten Abschnitt von Januar bis April sogar bei 39,8 Prozent. Im späteren Zeitraum von Mai bis September sank sie leicht auf rund ein Drittel (33,7 Prozent).

Lange Staus vor Urlaubsgebiet in Rio am Corona-„Super-Feiertag“

Am ersten Wochenende des "Super-Feiertags" mit Lockdown als Anti-Corona-Maßnahme haben sich vor einem beliebten Touristenziel in Rio de Janeiro Verkehrsstaus gebildet. Eine kilometerlange Fahrzeugschlange verstopfte die Zufahrt zu einem Gebiet mit Seen, das sich im Osten Rios an der Küste entlangzieht. Die Wartezeit betrug demnach bis zu drei Stunden. Verschiedene Zugänge zu den Städten entlang der Straße mit den Lagunen und Stränden waren versperrt, der Zugang zu den Stränden angesichts des erwarteten Ansturms verboten.

Rio und die Zwillingsstadt Niterói hatten angesichts des rasanten Anstiegs der Corona-Zahlen die Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus verschärft. Von Freitag bis zum Ostersonntag sind nur essenzielle Aktivitäten erlaubt. Der Bundesstaat Rio de Janeiro legte Feiertage aus dem Jahr vor und schaffte einen "Mega-Feiertag" über diesen Zehn-Tages-Zeitraum. Die Idee dahinter war, dass es an Wochenenden und Feiertagen mehr Bewohnern gelingen würde, sich an die Einschränkungen des öffentlichen Lebens zu halten.

Braun: Reisen ab August wieder möglich

Kanzleramtschef Helge Braun geht davon aus, dass sich die Infektionslage im Mai entspannen und Reisen ab August wieder möglich sein werden. "Ich rechne damit, dass die entlastende Wirkung durch das Impfen und durch den Beginn der warmen Jahreszeit im Mai spürbar sein wird", sagte der CDU-Politiker der "Bild am Sonntag". Zu Pfingsten werde man die ersten positiven Effekte sehen, vorausgesetzt, die Situation laufe bis dahin nicht aus dem Ruder. "Ich halte es für realistisch, dass im August Reisen wieder möglich sind", so Braun. Osterurlaub sei jedoch bei den momentanen Entwicklungen nicht verantwortbar.

Karliczek dämpft Erwartungen an neue Corona-Medikamente

Bundesforschungsministerin Anja Karliczek hat die Hoffnungen auf eine rasche Entwicklung neuer Medikamente gegen Corona gedämpft. "Wir können hier in den nächsten Monaten keine Wunder erwarten", sagte die CDU-Politikerin den Zeitungen der "Funke"-Mediengruppe. "Eine einzige Pille gegen Covid-19 wird es so wohl nicht geben."

Es gäbe jedoch vielversprechende Ansätze. "Am Geld wird die Entwicklung von hoffnungsvollen Therapeutika nicht scheitern", so Karliczek. Und auch ohne die Entwicklung spezieller Medikamente könne schwerkranken Covid-19-Patienten heute viel besser geholfen werden als zu Beginn der Pandemie.

Die Nachrichten zur Coronavirus-Pandemie von Samstag, den 27. März 2021

Kretschmann: Anfang der Woche Gespräche mit Kanzleramt über Lockdown

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat für Anfang der Woche weitere Gespräche zwischen Bund und Ländern über einen harten Lockdown in Aussicht gestellt. "Erstmal überlegen wir alle solche Sachen", sagte Kretschmann am Abend in Stuttgart. "Wir müssen das auch mit anderen Ländern vorbesprechen, mit dem Bundeskanzleramt. Wir sehen halt, die Zahlen rasen förmlich hoch." Bei den Gesprächen am Montag und Dienstag müsse man "zu Klarheit kommen". Ob die nächste Konferenz der Ministerpräsidenten mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU), die eigentlich erst für den 12. April geplant ist, vorgezogen werden muss, sagte der Grüne nicht.

Zu dem Vorschlag von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU), wegen der schnell steigenden Infektionszahlen das gesellschaftliche Leben 10 bis 14 Tage richtig herunterzufahren, sagte Kretschmann: "Aus pandemischer Sicht wäre das am besten." Allerdings müsse man genau abwägen, ob es sinnvoll und machbar sei, alles zuzumachen. Zuletzt hatte Kretschmann erklärt, die britische Mutante breite "sich gerade so schnell aus, dass sich die Infektionszahlen bei uns alle zehn Tage verdoppeln". Darauf müsse die Politik reagieren, sonst liefen die Intensivstationen schon im April über.

Cichutek sieht Prüfung dreier Covid-Impfstoffe mit Hoffnung

Der Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) sieht die derzeit laufende Prüfung neuer Covid-19-Impfstoffe mit Hoffnung. Derzeit prüfe die europäische Zulassungsbehörde EMA drei weitere Präparate in einem "Rolling-Review-Verfahren", sagte Klaus Cichutek bei einer Online-Diskussionsveranstaltung der Bundesregierung, bei der Bürgerinnen und Bürger Fragen stellen konnten. Dies seien ein mRNA-Impfstoff des Tübinger Unternehmens Curevac, das russische Präparat Sputnik V sowie ein Vakzin des Unternehmens Novovax.

Beim "Rolling-Review-Verfahren" werden Testergebnisse bereits geprüft, auch wenn noch nicht alle Ergebnisse vorliegen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn ergänzte, voraussichtlich ab Mitte April werde der bereits zugelassene Impfstoff von Johnson & Johnson zum Einsatz kommen, allerdings anfangs noch in geringen Mengen.

Corona-Impflogistik


Warum noch im Juli alle, die wollen, geimpft sein könnten

Berlin hält an Lockerungen fest – Corona-Tests zum Shoppen

Der Berliner Senat nimmt die jüngsten Lockerungen bei den Corona-Maßnahmen nicht zurück, will sie aber durch eine deutliche Ausweitung von Corona-Tests absichern. So ist ab Mittwoch für jeden Berliner ein negativer Corona-Test Voraussetzung, um in Geschäften jenseits von Supermärkten, Apotheken oder Drogerien Einkaufen gehen zu können. Das teilte der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) nach einer Senatssitzung am Samstag mit.

Corona-Hotspot: 80 Beatmungsgeräte in Brasilien eingetroffen

Angesichts der dramatischen Corona-Lage in Brasilien hat die deutsche Luftwaffe 80 Beatmungsgeräte in die Amazonas-Metropole Manaus gebracht. Das Transportflugzeug ist am Samstag gelandet, wie die Luftwaffe mitteilte. "Es ist wichtig, die internationale Zusammenarbeit in Zeiten der globalen Krise zu erhalten und zu vertiefen", schrieb der deutsche Botschafter in Brasília, Heiko Thoms, am Samstag auf Twitter. Er hatte zuvor die Geräte an den Gouverneur des Bundesstaates Amazonas, Wilson Lima, übergeben.

Tödliche Super-Mutation


Inside Manaus: stern-Reporter berichtet aus dem gefährlichsten Corona-Hotspot der Welt

Mehrere hundert Menschen ziehen ohne Schutzmasken durch Dresden

Mehrere hundert Menschen sind durch Dresden gezogen und haben sich dabei nach Polizeiangaben großteils nicht an die Corona-Vorschriften gehalten. Bis zu 600 Menschen hätten an dem nicht angemeldeten Zug am Nachmittag durch das Stadtzentrum teilgenommen, teilte die sächsische Polizei am Abend mit. "Das Gros der Beteiligten hielt sich nicht an die Abstände und die Maskenpflicht."

Nach Angaben der Polizei lag keine Versammlungsanzeige vor. In Online-Netzwerken habe es aber zuvor "diffuse Aufrufe" gegeben, "die in der Form nicht zu verifizieren waren". Wegen dieser Aufrufe seien Dresdner Polizisten in Bereitschaft und dann auch im Einsatz gewesen. "Aufgrund der Größenordnung der Protestierenden wurden umgehend mehr als 400 Beamte der Bereitschaftspolizei sowie der Bundespolizei, die in Chemnitz im Einsatz waren, zur Unterstützung gerufen", erklärte die Polizei.

Mecklenburg-Vorpommern verschärft Corona-Maßnahmen

Angesichts stark gestiegener Infektionszahlen werden die Corona-Maßnahmen in Mecklenburg-Vorpommern teilweise verschärft. In Regionen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von mehr als 100 sind künftig nächtliche Ausgangsbeschränkungen möglich. Wenn die Corona-Infektionen als lokal nicht eingrenzbar eingeordnet werden, sollen dort von 21.00 bis 6.00 Uhr Ausgangsbeschränkungen eingeführt werden, wie Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) in Schwerin mitteilte.

In Regionen im Bundesland mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von mehr als 150 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner sollen zusätzliche Einschränkungen gelten. Dazu zählen etwa Schließungen von Zoos, Tierparks, Museen und Fahrschulen, wie aus dem Beschlusspapier des Landes-Corona-Gipfels hervorgeht.

Corona-Modellprojekte


Raus aus dem Endlos-Lockdown: Diese Menschen zeigen, wie es funktionieren kann

Frankreich ist ab Sonntag Corona-Hochinzidenzgebiet

Wegen stark steigender Corona-Infektionszahlen gilt Frankreich ab Sonntag aus deutscher Sicht als Hochinzidenzgebiet. Das bedeutet, dass man bei der Einreise nach Deutschland ein negatives Testergebnis dabei haben muss. Für das an Rheinland-Pfalz und das Saarland grenzende Départment Moselle gelten weiterhin noch strengere Einreiseregeln. Bestimmte Personengruppen dürfen von dort gar nicht einreisen.

Als Hochinzidenzgebiete werden Regionen im Ausland eingestuft, in denen die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen 200 übersteigt. In Frankreich liegt diese sogenannte Inzidenz nach den aktuellsten Zahlen sogar über 300. Hochinzidenzgebiete sind die mittlere von drei Risikokategorien. Die niedrigste sind die einfachen Risikogebiete mit einer Inzidenz über 50. Wer aus Regionen dieser beiden Kategorien nach Deutschland einreist, muss für zehn Tage in Quarantäne und kann sich erst nach fünf Tagen davon mit einem zweiten Test befreien.

Tübinger Pandemiebeauftragte: Test-Projekt teuer und aufwendig

Das Testen auf Corona-Infektionen muss aus Sicht der Tübinger Pandemiebeauftragten Lisa Federle mittelfristig an die Bürger übertragen werden. Das bundesweit beachtete Modellprojekt in der Universitätsstadt sei sehr aufwendig und teuer. Jeder Test an einer der neun Teststationen in Tübingen koste den Steuerzahler 15 Euro, sagte Federle bei einer Online-Diskussionsveranstaltung der Bundesregierung, bei der Bürgerinnen und Bürger unter anderem Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) Fragen stellen konnten. Daher müsse man die Verantwortung für die Selbsttests "schon in die Hände der Bevölkerung geben".

Corona-Schnelltest


"Die Tübinger, die tun's": Wie eine Stadt die Menschen wieder in die Läden lockt

BfArM-Präsident Broich: Viele Selbsttests sind sehr zuverlässig

Die Qualität vieler Corona-Selbsttests ist in den vergangenen Monaten deutlich gestiegen. "Die Empfindlichkeit dieser Schnelltests ist immer besser geworden, und das ist die Voraussetzung dafür, dass wir sie jetzt in der Breite anwenden", sagte der Präsident des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), Karl Broich, bei einer Online-Diskussionsveranstaltung der Bundesregierung, bei der Bürgerinnen und Bürger Fragen stellen konnten.

Bei 22 von dem Institut geprüften Produkten lägen die Gütekriterien Empfindlichkeit wie auch Spezifität – also die Zuverlässigkeit, Infektionen und Nicht-Infektionen zu erkennen – weit über 90 Prozent, betonte Broich. "Das Problem der falsch-positiven und falsch-negativen Testergebnisse ist dadurch deutlich geringer geworden." Allerdings habe das Institut bei seiner Prüfung auch Produkte aussortiert. Die zuverlässigen Schnelltests listet das BfArM auf seiner Website auf.

Spahn stimmt Bürger auf Lockdown auch nach Ostern ein

Wenige Tage vor Ostern hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn die Menschen in Deutschland auf die Fortsetzung des Corona-Lockdowns über die Feiertage hinaus eingestimmt. "Wenn wir die Zahlen nehmen, brauchen wir noch einmal zehn, 14 Tage richtiges Herunterfahren unserer Kontakte und Mobilität", sagte der CDU-Politiker einer im Internet übertragenen Diskussionsrunde.

Lockdown auch nach Ostern


Spahn fordert: "Brauchen 14 Tage richtiges Herunterfahren unserer Kontakte und Mobilität"

Lockdown in Frankreich auf gut 23 Millionen Bürger ausgeweitet

Wegen der dritten Corona-Welle hat Frankreich seinen Lockdown ausgeweitet: Seit Samstag bleiben in drei weiteren Départements die Geschäfte geschlossen, und die Bewegungsfreiheit der Bürger wurde eingeschränkt. Insgesamt betreffen die verschärften Corona-Auflagen nun 19 Verwaltungsbezirke mit mehr als 23 Millionen Menschen.

Seit einer Woche gilt der Lockdown bereits im Pariser Großraum und Teilen Nord- und Südfrankreichs. Seit Samstag sind auch das Département Rhone um die Großstadt Lyon betroffen sowie die Verwaltungsbezirke Aube südöstlich von Paris und Nièvre südlich der Hauptstadt. 

Mehr als 80.000 Corona-Neuinfektionen in den USA

In den USA sind am Freitag 80.716 neue Corona-Fälle und 1265 Tote nach einer Infektion gemeldet worden. Laut Johns-Hopkins-Universität waren es am selben Tag der Vorwoche 61.527 Neuinfektionen und 1184 Tote. Die bisherigen Höchstwerte wurden am 2. Januar mit 300.416 neuen Fällen sowie am 12. Januar mit 4477 Toten registriert. Die Geschwindigkeit beim Rückgang der landesweiten Neuinfektionen hatte sich zuletzt verlangsamt.

Mit mehr als 548.000 Toten und 30,1 Millionen Infektionen sind die Vereinigten Staaten in absoluten Zahlen das weltweit am stärksten von der Corona-Pandemie betroffene Land. Inzwischen sind aber auch schon mehr als 89,5 Millionen Menschen mindestens einmal geimpft. Mehr als 45 Prozent der über 65-Jährigen sind bereits vollständig geimpft. Insgesamt zählen die USA knapp 330 Millionen Einwohner.

Thüringens Saale-Orla-Kreis jetzt Corona-Hotspot Nummer 1

Der thüringische Saale-Orla-Kreis hat den Kreis Greiz als Corona-Hotspot Nummer eins unter den Landkreisen bundesweit abgelöst. Der Sieben-Tage-Wert bei Neuinfektionen je 100.000 Einwohner lag im Saale-Orla-Kreis heute, Stand 0 Uhr, bei 514,2, wie aus einer Übersicht des Robert-Koch-Instituts hervorgeht. Es folgten der Kreis Schwäbisch-Hall in Baden-Württemberg mit einer Inzidenz von 438,6 sowie der Thüringer Wartburgkreis (434,5) und der Kreis Greiz (421).

Immer mehr Corona-Ansteckungen in Deutschland – Inzidenz bei fast 125

Die Infektionslage in Deutschland verschärft sich weiter. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag laut Robert-Koch-Institut zuletzt bei 124,9, wie aus Zahlen vom heute früh hervorgeht. Damit ist der Wert so hoch wie seit dem 19. Januar (131,5) nicht mehr. Gestern hatte die Inzidenz noch bei 119,1 gelegen, vor zwei Wochen bei 76,1. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI im Laufe des Freitags 20.472 neue Corona-Infektionen. Zudem wurden 157 neue Todesfälle verzeichnet. Vor genau einer Woche waren es 16.033 Neuinfektionen und 207 Todesfälle. Der Höchststand von 1244 neu gemeldeten Todesfällen war am 14. Januar erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33.777 am 18. Dezember der höchste Wert erreicht worden, er enthielt jedoch 3500 Nachmeldungen.

Corona-Impflogistik


Warum noch im Juli alle, die wollen, geimpft sein könnten

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 2.755.225 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 2.477.500 an. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 75.780. Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Freitagabend bei 1,14 (Vortag 1,08).

Karliczek plant Milliardeninvestition zum Aufholen von Lernrückständen bei Schülern

Damit Schüler durch die Corona-Pandemie nicht den Anschluss verlieren, will Bildungsministerin Anja Karliczek eine Milliarde Euro für ein bundesweites Nachhilfeprogramm ausgeben. Dazu solle es am Ende dieses Schuljahres in allen Bundesländern Lernstandserhebungen in den Kernfächern geben, sagte die CDU-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "20 bis 25 Prozent der Schüler haben vermutlich große Lernrückstände – vielleicht sogar dramatische", erklärte Karliczek.

Brasilien registriert Tageshöchstwert an Corona-Toten

Brasilien hat erneut einen Tageshöchstwert bei den Corona-Toten registriert. 3650 Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 in den vergangenen 24 Stunden meldete das Gesundheitsministerium in Brasília am Freitagabend (Ortszeit). Am Dienstag hatte Brasilien erstmals mehr als 3000 Corona-Tote an einem Tag erfasst. Damit stieg die Zahl der Corona-Toten auf 307.112. Mehr als 12,4 Millionen Menschen haben sich nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Nur in den USA sind die Zahlen höher. Brasilien hat 210 Millionen Einwohner und ist 24 Mal so groß wie Deutschland.

Das Gesundheitssystem ist vielerorts zusammengebrochen oder dabei zusammenzubrechen. Medikamente, unter anderem zur Intubation von Covid-19-Patienten, gehen zur Neige. Wie das Nachrichtenportal "G1" unter Berufung auf die Forschungseinrichtung "Fundação Oswaldo Cruz" (Fiocruz) berichtet, deuten jüngste Daten auf eine Zunahme der Krankheit bei Jüngeren hin. Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro hat das Coronavirus von Anfang an verharmlost.

Intensivmediziner fordern harten Lockdown von zwei Wochen

Der Präsident der Intensivmediziner-Gesellschaft DGIIN, Christian Karagiannidis, fordert angesichts stark steigender Corona-Infektionszahlen einen harten zweiwöchigen Lockdown sowie den sofortigen Stopp aller geplanten Öffnungsschritte. "Die Beschlüsse für Modellprojekte nach Ostern sind völlig unpassend und müssen von Bund und Ländern sofort zurückgenommen werden", sagte Karagiannidis der "Rheinischen Post". "Es braucht eine Mischung aus hartem Lockdown, vielen Impfungen und Tests. Nur so lässt sich ein Überlaufen der Intensivstationen noch verhindern." Ein solcher Lockdown müsse bundesweit gelten und zwei Wochen dauern.

Wegen Corona laut Studie 1,5 Milliarden für Schüler-Nachhilfe nötig

Das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Köln empfiehlt milliardenschwere staatliche Investitionen, um den durch die Corona-Pandemie entstandenen Lernrückstand bei Schülerinnen und Schülern auszugleichen. Es sei rund 1,5 Millionen Schulkindern vor allem aus bildungsferneren Haushalten ein stark erhöhter Förderbedarf entstanden, zitiert die "Rheinische Post" aus einer IW-Studie. "Zur Förderung dieser Personengruppe wäre bei einem durchschnittlichen Zeitumfang von 100 Stunden pro Person mit Kosten in Höhe von rund 1,5 Milliarden Euro zu rechnen."

Es würde sich um "gut angelegtes Geld" handeln, mit dem sich die "Verschärfung der Ungleichheit der Bildungschancen und deutlich größere Folgekosten" vermeiden ließen, heißt es demnach in der Studie. Bund und Länder sollten "in den kommenden Monaten" massiv in den Ausbau von Förderprogrammen investieren.

SPD-Chef fordert bundesweite Testpflicht für Unternehmen Berlin

SPD-Chef Norbert Walter-Borjans will Unternehmen in Deutschland verpflichten, ihre Mitarbeiter auf das Coronavirus zu testen. "Es braucht sofort eine bundesweite Testpflicht für Unternehmen", sagte er der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Zweimal pro Woche müssten die Arbeitgeber alle Angestellten testen. "Für einen freiwilligen Test-Appell ist es viel zu spät, weil einfach nicht alle Betriebe mitmachen."

Sein Parteikollege und Bundesarbeitsminister Hubertus Heil setzt dagegen auf eine Selbstverpflichtung der Betriebe. Das hatte Heil noch gestern im ZDF-"Morgenmagazin" bekräftigt. "Aber wenn das nicht passiert, muss auch klar sein, werden wir ein verpflichtendes Testangebot machen", so Heil.

Ramelow fordert anderes Format für Bund-Länder-Gipfel

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow dringt auf Änderungen bei der Bund-Länder-Runde zu den Anti-Corona-Maßnahmen. Der "Welt" nannte der Linken-Politiker folgende Forderungen: "Erstens: Anwesenheitspflicht – alle kommen ins Kanzleramt. Zweitens: Die Konferenz muss so vorbereitet sein, dass es in der Konferenz nur noch um zwei bis drei juristisch geprüfte Alternativen geht." Derzeit lese er die Entwürfe von Kanzleramt und SPD-Ländern zuerst in den Medien, bevor er sie selbst erhalte. Mehr Informationen lägen ihm meist nicht vor. "Das ist gefährlich, weil wir so einfach keine Rücksprache mit unseren Fachleuten halten können – und die können dann auch nicht sagen: Halt, das habt ihr nicht durchdacht."

Das Debakel um die kurz nach ihrer Ankündigung gekippte Osterruhe führte Ramelow in der "Welt" darauf zurück, dass bei den nächtlichen Beratungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Länderchefs die damit zusammenhängenden rechtlichen Fragen nicht hätten geklärt werden können.

Dritter Corona-Fall bei Eiskunstlauf-WM in Stockholm

Bei den Eiskunstlauf-Weltmeisterschaften in Stockholm ist ein dritter Corona-Fall bekannt geworden. "Im Rahmen der strengen Testverfahren wurden bisher etwa 2000 PCR-Tests und 1000 Antigentests durchgeführt", teilten die Internationale Eislauf-Union mit. "Unter diesen zahlreichen Tests wurde ein weiterer positiver Fall identifiziert."

Die ISU und das Organisationskomitee wollten aus Respekt vor der Privatsphäre der betroffenen Person den Namen nicht veröffentlichten. Wie bei den anderen Fällen würden die in den Hygienevorschriften für Veranstaltungsteilnehmer festgelegten Protokolle befolgt. "Die Fälle mit engen Kontakten wurden schnell identifiziert, untersucht und getestet", hieß es in der Mitteilung. Die ISU könne bestätigen, dass die PCR-Tests der Fälle mit engem Kontakt alle negativ waren und der positive Fall sich in Quarantäne befinde. Die WM geht heute mit den Küren der Herren und Eistänzer zu Ende.

Die Nachrichten zur Coronavirus-Pandemie von Freitag, den 26. März 2021

Brandenburg kündigt Ausgangssperren zu Ostern an

Brandenburg steht vor einer Verschärfung der Corona-Regeln im privaten Umfeld. Während der Osterzeit vom 1. bis 6. April solle es eine Ausgangsbeschränkung von 22.00 Uhr bis 5.00 Uhr ab einer 7-Tage-Inzidenz von 100 an drei Tagen hintereinander geben, teilte die Staatskanzlei in Potsdam mit. Ausnahmen aus triftigem Grund seien möglich. Darauf habe sich das Kabinett am Freitag verständigt, der Beschluss soll aber erst am Dienstag fallen. Wenn die Inzidenz länger erheblich über 100 liegt, sollen Kreise und kreisfreie Städte weitere Schritte ergreifen. Lockerungen für Kultur und Tourismus sollten regional ab Mitte April über Modellprojekte möglich sein. Geplant ist eine App zur Nachverfolgung von Kontakten.

Frankreich wird Hochinzidenzgebiet – Tirol, Tschechien zurückgestuft

Wegen stark steigender Corona-Infektionszahlen stuft die Bundesregierung Frankreich ab Sonntag als Hochinzidenzgebiet mit Testpflicht bei der Einreise ein. Das österreichische Bundesland Tirol sowie Tschechien und die Slowakei werden gleichzeitig von der Liste der Virusvariantengebiete gestrichen, wie das Robert Koch-Institut am Freitag mitteilte. Damit wird ein wesentlicher Teil der Einreisebeschränkungen für diese Länder und Regionen aufgehoben.

Biontech: Auslieferung aus Marburg beginnt in nächsten Tagen

Nach der offiziellen Zulassung des neuen Biontech-Werkes in Marburg durch die europäische Arzneimittelbehörde (EMA) werden die ersten dort produzierten Impfstoffe in den nächsten Tagen zur Abfüllung nach Belgien transportiert. Wie das Mainzer Unternehmen mitteilte, müssen die Impfstoffe schließlich noch etikettiert und verpackt werden. Nach diesen letzten Arbeitsschritten, die im Pfizer-Werk in Puurs erfolgen, sind dann noch einmal abschließende Qualitätsprüfungen angesetzt, unter anderem durch das Paul Ehrlich-Institut (PEI) und die firmeneigene Kontrolle. Die Auslieferung der ersten in Marburg hergestellten Impfstoffe an die Impfzentren wird für die zweite Aprilhälfte anvisiert.

Biontech plant, in Marburg noch in diesem Halbjahr bis zu 250 Millionen Dosen seines Corona-Impfstoffs zu produzieren. Mit vollständigem Betrieb können dort nach Unternehmensangaben jährlich bis zu einer Milliarde Dosen des Impfstoffs hergestellt werden. 

EMA genehmigt Lagerung von Biontech-Impfstoff bei normalen Gefrierschrank-Temperaturen

Der Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer kann laut einer Entscheidung der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) künftig vorübergehend auch bei weniger tiefen Temperaturen gelagert werden, was eine Verimpfung auch durch Hausärzte möglich macht. Wie die EMA am Freitag mitteilte, kann der Impfstoff bis zu zwei Wochen lang bei Temperaturen zwischen minus 25 und minus 15 Grad gelagert werden und damit in üblichen pharmazeutischen Gefrierschränken etwa in Apotheken.

Bisher war für den Impfstoff eine dauerhafte Lagerung in Spezialgefrierschränken bei zwischen minus 90 und minus 60 Grad vorgeschrieben, was einen Einsatz bei Hausärzten oder in armen Ländern verhinderte.

 

Kühlproblem


Kalt, kälter, Corona-Impfstoff – nach der Zulassung folgt das nächste Mammutprojekt

Steinmeier darf Gesetz zum EU-Corona-Hilfsfonds vorerst nicht unterzeichnen

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier darf das deutsche Ratifizierungsgesetz über den gemeinsamen EU-Fonds zur Bekämpfung der Pandemie-Folgen vorerst nicht unterzeichnen. Bis zur Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts über den Antrag auf Erlass einer einstweiligen Anordnung dürfe das Gesetz nicht ausgefertigt werden, teilte das Gericht am Freitag in Karlsruhe mit. Erst kurz zuvor hatte der Bundesrat für die Vorlage gestimmt, am Donnerstag bereits der Bundestag. Das Bundesverfassungsgericht hat nun einen sogenannten Hängebeschluss erlassen, der  es dem Bundespräsidenten vorläufig verbietet, das Gesetz zu unterzeichnen. Eine Begründung lieferte Karlsruhe noch nicht, sie soll nachgereicht werden.

Der sogenannte Eigenmittelbeschluss ermächtigt die EU-Kommission, für den Wiederaufbaufonds bis zu 750 Milliarden Euro am Kapitalmarkt aufzunehmen. Aus dem Corona-Hilfsfonds sollen 390 Milliarden Euro als Zuschüsse verteilt werden, die restlichen 360 Milliarden Euro als Kredite fließen. Diese Gelder müssen von den Empfängern an die EU-Kommission zurückgezahlt werden, die dann damit die entsprechenden EU-Schulden tilgt.

Grünes Licht für zwei neue Impfstoffwerke

Die europäische Arzneimittelbehörde (EMA) hat zwei Produktionsstandorten von Corona-Impfstoffen in Deutschland und den Niederlanden die offizielle Zulassung erteilt. Das Werk in Marburg produziert den Impfstoff von Pfizer/Biontech. Die Firma Halix im niederländischen Leiden stellt das Präparat von Astrazeneca her. Mit der Entscheidung könnten nun auch Engpässe bei der Bereitstellung des Astrazeneca-Impfstoffs kurzfristig erleichtert werden, da die vorproduzierten Impfdosen schnell ausgeliefert werden könnten. Beide Firmen haben bisher schon produziert, durften aber ohne EMA-Zulassung nicht ausliefern. Unbekannt ist, wie groß die Vorräte sind.

Vatikan will Bedürftige vor Ostern gegen Corona impfen

Der Vatikan will in der Karwoche vor Ostern 1200 Arme gegen die Krankheit Covid-19 impfen. Es handele sich um Menschen, die aufgrund ihrer Situation am meisten dem Virus ausgesetzt seien, teilte der Päpstliche Wohltätigkeitsdienst im Vatikan mit. Der Heilige Stuhl habe die Impfdosen von Biontech/Pfizer über das italienische Institut für Infektionskrankheiten Lazzaro Spallanzani gekauft, hieß es weiter.

Zu Beginn der Impfkampagne im Januar hatte der Vatikan schon einmal Bedürftige geimpft. Damals erhielten rund 50 meist obdachlose Menschen, die um den Petersdom lebten und vom Päpstlichen Wohltätigkeitsdienst unterstützt wurden, eine Impfung. Papst Franziskus hatte immer wieder betont, dass der Impfstoff allen zugänglich gemacht werden müsse. Er forderte die Menschen zudem immer wieder dazu auf, sich aus Verantwortung anderen gegenüber impfen zu lassen.

Corona-Impfung


Sputnik V: Wie gut ist der Impfstoff aus Russland wirklich?


 

Brandenburg hält mehr Betten für Corona-Patienten frei

Das Brandenburger Gesundheitsministerium hält angesichts steigender Corona-Infektionszahlen in den Krankenhäusern des Landes wieder mehr Betten frei. Ab Montag müssen wieder mindestens 20 Prozent der tatsächlichen Betten auf Normalstationen und 30 Prozent der intensivmedizinischen Betten mit Beatmungsmöglichkeit vorgehalten werden, wie das Ministerium mitteilte. Seit 12. Februar war die Regelung befristet ausgesetzt worden.

"Wir sind in der dritten Welle", sagte Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne). Man müsse sich auch auf eine spürbare Zunahme von Patienten vorbereiten, die stationär versorgt werden müssen. Die kommenden Wochen werden für alle Beschäftigten in Krankenhäusern und im medizinischen Bereich erneut äußerst herausfordernd und belastend.

Gericht: Mehrere Corona-Regeln in Sachsen-Anhalt verfassungswidrig

Das Landesverfassungsgericht Sachsen-Anhalt hat mehrere Regelungen aus der achten Corona-Landesverordnung des vergangenen Jahres als verfassungswidrig und nichtig eingestuft. Es habe Eingriffe in Grundrechte gegeben, zu denen die Landesregierung nach dem Bundesinfektionsschutzgesetz nicht ermächtigt gewesen sei, erklärte das Gericht in Dessau-Roßlau. Zu den als verfassungswidrig eingestuften Regelungen gehörten demnach Beschränkungen privater Feiern, das Beherbergungsverbot, das Busreiseverbot und die flächendeckende Schließung von Gaststätten.

Direkte Auswirkungen auf die aktuellen Regelungen gibt es einer Gerichtssprecherin zufolge nicht, weil zwischenzeitlich sowohl das Infektionsschutzgesetz wie auch die Landesverordnungen geändert worden seien. Folgen könnte es aber für Ordnungswidrigkeitsverfahren geben, die auf der Grundlage der damals geltenden Regeln beruhten.

Keine landesweite Corona-Notbremse ab Montag in NRW

Nordrhein-Westfalen wird trotz rasant steigender Corona-Zahlen ab Montag doch keine landesweite Corona-Notbremse ziehen. Nur in Kommunen mit einer Wocheninzidenz über 100 müssen unter anderem Läden, Sportstätten und Kultureinrichtungen schließen. Das geht aus der heute veröffentlichten Corona-Schutzverordnung hervor. Die betroffenen Kreise und kreisfreien Städte dürfen aber Ausnahmen für Menschen mit tagesaktuellem negativem Schnell- oder Selbsttest erlauben. Diese Ausnahme-Möglichkeiten müssen mit dem Gesundheitsministerium vorher abgestimmt werden.

Bund und Bund hatten am Montag beschlossen, dass die vereinbarte "Notbremse" konsequent umgesetzt werden müsse. Das bedeutet, dass Öffnungen des Einzelhandels, von Museen, Zoos oder Sportanlagen wieder rückgängig gemacht werden müssen, wenn die Sieben-Tage-Inzidenz in einem Bundesland oder einer Region an drei aufeinanderfolgenden Tagen auf über 100 steigt. Dann sollen auch wieder strengere Kontaktbeschränkungen in Kraft treten. In NRW liegt die Wocheninzidenz schon seit mehreren Tagen über 100. Bis heute stieg sie nach Zahlen Landeszentrums Gesundheit auf 121,6.

Hausärzte in Thüringen können ab Dienstag Corona-Impfstoff ordern

Hausärzte in Thüringen können nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) vom kommenden Dienstag (30. März) an Impfstoff für die Corona-Schutzimpfung in ihren Praxen bestellen. Die Praxen seien darüber in einem Schreiben informiert worden, teilte eine Sprecherin der KV mit. Aus dem Schreiben geht hervor, dass die Ärzte pro Woche maximal 30 Impfdosen in einer Apotheke ihrer Wahl ordern können. Eingesetzt wird das Mittel von Biontech/Pfizer. Die erste Lieferung mit Impfstoff solle voraussichtlich in der Woche nach Ostern in den Praxen eintreffen. Steht nicht ausreichend Impfstoff zur Verfügung, soll der vorhandene so verteilt werden, dass alle Praxen die gleiche Menge erhalten.

Zunächst sollen Menschen im höheren Lebensalter geimpft werden – auch im Hausbesuch. Die KV verwies die Praxen darauf, dass die Impfrangfolge (Priorisierung) einzuhalten sei.

EU-Corona-Hilfsfonds nimmt in Deutschland alle Hürden

Nach dem Bundestag hat auch der Bundesrat das Ratifizierungsgesetz für den gemeinsamen EU-Fonds zur Bekämpfung der Pandemie-Folgen beschlossen. Der sogenannte Eigenmittelbeschluss ermächtigt die EU-Kommission, für den Wiederaufbaufonds bis zu 750 Milliarden Euro am Kapitalmarkt aufzunehmen. 390 Milliarden Euro sollen den EU-Plänen zufolge als Zuschüsse verteilt werden, die restlichen 360 Milliarden Euro als Kredite fließen. Diese Gelder müssen von den Empfängern an die EU-Kommission zurückgezahlt werden, die dann damit die entsprechenden EU-Schulden tilgt. Insgesamt sollen die Corona-Schulden der EU bis zum Jahr 2058 zurückgezahlt sein. Wie genau, ist noch weitgehend offen.

Die AfD-Fraktion im Bundestag hat angekündigt, gegen den deutschen Ratifizierungsprozess juristisch vorzugehen. Sie will beim Bundesverfassungsgericht Organklage einlegen und zugleich eine einstweilige Anordnung beantragen mit dem Ziel, dass Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier das Gesetz vorerst nicht unterschreiben darf. Es würde dann zunächst nicht in Kraft treten.

Mehr als 10 Prozent der Menschen in Deutschland gegen Corona geimpft

Etwas mehr als 10 Prozent der Menschen in Deutschland haben mindestens die erste Dosis der Corona-Impfung erhalten. Insgesamt seien mehr als 12 Millionen Dosen verabreicht worden, sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) in Berlin. Die zweite Dosis haben laut Robert-Koch-Institut bereits 4,4 Prozent der Menschen bekommen. Im April werden 15 Millionen Impfdosen erwartet, kündigte Spahn an. Das seien mehr, als im ganzen ersten Quartal verimpft worden seien. Alle aus der 2. Prioritätsgruppe – unter anderem Menschen ab 70 Jahren, Menschen mit Vorerkrankungen und bestimmte Berufsgruppen – sollten nun in die Impfkampagne einbezogen werden.

Deutschland vorm nächsten Lockdown


670.000 Menschen am Tag impfen – so können wir den Sommer retten

Spahn wies darauf hin, dass die Impfungen bei älteren Menschen schon deutlich Wirkung zeigen. So sei die 7-Tage-Inzidenz bei Menschen über 80 Jahren von über 290 Anfang Januar auf jetzt 55 gefallen. Am aktuellen Infektionsgeschehen seien sie "unterdurchschnittlich" beteiligt. Auch die Corona-Ausbrüche in den Pflegeheimen seien deutlich zurückgegangen, von mehr als 370 pro Woche Ende 2020 auf aktuell weniger als 20 pro Woche.

Gesundheitssystem könnte bald Belastungsgrenze erreichen – dritte Welle womöglich „noch gefährlicher“

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn warnt bei weiter steigenden Corona-Infektionszahlen vor einer baldigen Überlastung des deutschen Gesundheitssystems. "Momentan steigen die Zahlen zu schnell und die Virusvarianten machen die Lage besonders gefährlich", sagte der CDU-Politiker auf einer Pressekonferenz in Berlin. "Wenn das ungebremst weitergeht, laufen wir Gefahr, dass unser Gesundheitssystem im Laufe des Aprils an seine Belastungsgrenze kommt." Die generelle Corona-Testpflicht für Einreisen per Flugzeug nach Deutschland soll erst in der Nacht von Montag zu Dienstag in Kraft treten. Der Starttermin werde noch einmal etwas verschoben, um mehr Zeit für die Vorbereitung zu geben, sagte Spahn.

Das Robert-Koch-Institut warnte auf der Pressekonferenz: "Es gibt sehr deutliche Signale, dass diese Welle noch schlimmer werden kann als die ersten beiden Wellen." RKI-Präsident Lothar Wieler sagte, "wir müssen uns darauf einstellen, dass wieder mehr Menschen schwer erkranken, dass Kliniken überlastet und dass viele Menschen auch sterben werden." Das Impfen allein könne diese Entwicklung noch nicht aufhalten. Für die Osterzeit empfahl Wieler nur Treffen im engsten Familienkreis – und sonst mit Maske am besten draußen.

Deutschland schickt wegen dramatischer Coronalage Hilfsflug nach Brasilien

Wegen der dramatischen Coronalage in Brasilien schickt Berlin einen Hilfsflug dorthin. Eine Maschine der Flugbereitschaft sollte um 10 Uhr vom Flughafen Köln-Bonn aus nach Brasilien starten, wie ein Sprecher der Luftwaffe der Nachrichtenagentur AFP sagte. Im Auftrag des Auswärtigen Amtes und des Bundesgesundheitsministeriums sollen 80 Beatmungsgeräte in die besonders schwer getroffene Region Manaus gebracht werden. Brasilien hat derzeit die höchste Corona-Sterberate der Welt. Gestern meldeten die Gesundheitsbehörden des Landes mit 100.158 Neuinfektionen binnen 24 Stunden einen neuen Rekord. Mit weiteren 2777 Opfern stieg die Zahl der Corona-Toten seit Pandemie-Beginn auf mehr als 303.400.

Viele Menschen im Land halten die Vorsichtsmaßnahmen zur Eindämmung der Pandemie nicht ein, zum anderen ist die mittlerweile in Brasilien grassierende Virusvariante P1 offenbar deutlich ansteckender als der ursprüngliche Covid-19-Erreger. Kritiker machen auch Brasiliens rechtsradikalen Präsidenten Jair Bolsonaro für die Lage verantwortlich. Seit Pandemie-Beginn hat er die Gefahr durch das Virus heruntergespielt.

Bundesregierung will ganz Frankreich als Hochinzidenzgebiet einstufen

Die Bundesregierung will noch heute ganz Frankreich als Corona-Hochinzidenzgebiet einstufen. Dies erfuhr die Nachrichtenagentur AFP aus Regierungskreisen. Die Entscheidung bedeutet, dass die Grenze bis auf weiteres nur bei Vorliegen eines negativen Corona-Tests überquert werden dürfe.

Zunahme der Corona-Spätfolgen bei Jugendlichen erwartet

Mit der Zunahme der Corona-Ansteckungen bei Kindern und Jugendlichen sind nach Einschätzung eines pädiatrischen Infektiologen auch mehr Spätfolgen in diesen Gruppen zu erwarten. "Wir rechnen durch die Lockerungen der Maßnahmen mit mehr Betroffenen mit meist diffusen, länger anhaltenden gesundheitlichen Problemen", sagte Markus Hufnagel vom Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin der Universitätsklinik Freiburg der Deutschen Presse-Agentur. "Darauf ist die Pädiatrie im Vergleich zur Versorgungssituation bei Erwachsenen nach überstandener Infektion noch nicht vorbereitet."

Luca-App und Datenschutz


Smudo: "Die Bedenkenträger wollen einen Rettungsring, den man nicht anfassen darf"

RKI registriert 21.573 Corona-Neuinfektionen und 183 neue Todesfälle

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert-Koch-Institut binnen eines Tages 21.573 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 183 neue Todesfälle verzeichnet. Das geht aus Zahlen des RKI vom Morgen hervor. Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 17.482 Neuinfektionen und 226 neue Todesfälle verzeichnet.

Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 05.05 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI am Morgen bundesweit bei 119,1 – und damit höher als am Vortag (113,3).

Biontech/Pfizer testet Corona-Impfstoff nun auch an jüngeren Kindern

Nach den Konkurrenten Moderna und Astrazeneca haben auch die Mainzer Firma Biontech und ihr US-Partner Pfizer begonnen, ihren Corona-Impfstoff an jüngeren Kindern zu testen. "Gemeinsam mit unserem Partner Biontech haben wir den ersten gesunden Kindern in einer globalen fortlaufenden Phase 1/2/3-Studie eine Dosis verabreicht", teilte Pfizer der Nachrichtenagentur AFP mit.

Misstrauen


Warum der Corona-Impfstoff Sputnik V in Russland zum Ladenhüter wird

Höchststand von 100.000 Corona-Neuinfektionen in Brasilien binnen eines Tages

Die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen in Brasilien hat einen neuen Höchststand von mehr als 100.000 Fällen erreicht. Binnen 24 Stunden seien 100.158 Ansteckungen nachgewiesen worden, teilte das brasilianische Gesundheitsministerium am Donnerstag (Ortszeit) mit. Damit stieg die Gesamtzahl der Corona-Infektionen in dem südamerikanischen Land auf 12,3 Millionen. 

Mit 2777 weiteren Opfern innerhalb eines Tages hat Brasilien mittlerweile 303.462 Corona-Tote zu beklagen. Nur in den USA wurden noch mehr Infektionen und Todesfälle registriert.

Argentinien stoppt Flüge aus Brasilien, Mexiko und Chile

Angesichts der steigenden Infektionszahlen in Brasilien, Mexiko und Chile stoppt Argentinien die Flüge aus diesen Ländern. Ab Samstag würden die Flugverbindungen mit den drei Staaten bis auf Weiteres gekappt, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Télam unter Berufung auf Regierungskreise.

Einstufung Frankreichs als Hochinzidenz-Gebiet steht offenbar bevor

Die Bundesregierung will offenbar ganz Frankreich zum Hochinzidenz-Gebiet erklären. Nach Beratungen des Kabinetts könnte das Robert Koch-Institut (RKI) heute eine solche Einstufung vornehmen, berichtete die "Frankfurter Allgemeine Zeitung". Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte, eine solche Einstufung bedeute nicht automatisch Grenzkontrollen. Die Ko-Vorsitzenden der Deutsch-Französischen Parlamentarierversammlung, Christophe Arend und Andreas Jung (CDU), riefen ihre jeweiligen Regierungen zu einem koordinierten Vorgehen auf. 

Saarlands Regierungschef verteidigt geplante Lockerungen

Saarlands Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) hat die geplanten Lockerungen der Corona-Restriktionen in seinem Bundesland verteidigt. "Wir sind im Moment mit einem Infektionsgeschehen am unteren Rand in Deutschland stabil, wir haben kein exponentielles Wachstum seit Wochen", hob Hans am Donnerstagabend in den ARD-"Tagesthemen" hervor. Der Sieben-Tage-Inzidenzwert im Saarland lag am Donnerstag bei 66,1 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner.

Umfrage: Jeder Dritte für härtere Corona-Maßnahmen in Deutschland

Gut ein Drittel der Menschen in Deutschland ist einer Umfrage zufolge für härtere Maßnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie. In einem ZDF-"Trendbarometer" der Forschungsgruppe Wahlen befürworteten 36 Prozent der Befragten rigidere Mittel, 26 Prozent halten die aktuellen Maßnahmen dagegen schon für übertrieben. 31 Prozent sagten, die Regeln seien gerade richtig. Die inzwischen wieder gekippte Osterruhe bezeichneten 54 Prozent als "nicht richtig", 41 Prozent stuften sie dagegen als "richtig" ein.

Die Nachrichten zur Coronavirus-Pandemie von Donnerstag, den 25. März 2021

Biden verdoppelt Ziel: 200 Millionen Impfungen in ersten 100 Tagen

Präsident Joe Biden hat sein Ziel für die laufende Corona-Impfkampagne in den USA verdoppelt: In den ersten 100 Tagen seiner Amtszeit sollen 200 Millionen Impfungen verabreicht werden. Dies sei ein ehrgeiziges, aber erreichbares Ziel, sagte Biden am Donnerstag bei seiner ersten formellen Pressekonferenz im Weißen Haus.

"Ich glaube, wir können das schaffen." Biden hatte vor seinem Amtsantritt am 20. Januar versprochen, dass in seinen ersten 100 Tagen als Präsident mindestens 100 Million Impfungen verabreicht werden sollten. Das Ziel wurde bereits Ende vergangener Woche erreicht, nach knapp 60 Tagen im Amt. Kein anderes Land der Welt habe so viele Impfungen verabreicht wie die USA, sagte Biden. Sein neues Ziel solle etwa bis Mitte April erreicht werden.

Impfnationalismus


Die EU, Großbritannien, USA – keiner will Impfstoff teilen. Ausgerechnet Indien macht es anders

Dreyer: Bürger sollen Ostern zu Hause bleiben

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) hat an die Bürger appelliert, Ostern zu Hause zu bleiben. "Wir erleben in ganz Deutschland wieder einen starken Anstieg der Infektionszahlen und bitten die Bürger und Bürgerinnen über Ostern zu Hause zu bleiben", sagte Dreyer der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. "In dieser Phase setzen wir in Rheinland-Pfalz alles daran, eine dritte Welle abzuwehren."

Frankreich weitet Corona-Beschränkungen auf neue Bezirke aus

In drei zusätzlichen französischen Départements gelten vom Wochenende an strengere Corona-Beschränkungen für Bürger und Geschäfte. Betroffen sind die Verwaltungsbezirke Aube und Nièvre in der Landesmitte sowie Rhône im Südosten, wie Gesundheitsminister Olivier Véran in Paris angekündigte.

Seit dem vergangenen Wochenende gelten bereits im Großraum Paris und anderen Teilen Frankreichs diese härteren Maßnahmen. In bisher 16 Départements gibt es auch tagsüber Ausgangsbeschränkungen, viele Geschäfte sind geschlossen. Von den etwa 67 Millionen Menschen in Frankreich ist bisher etwa jeder Dritte von den härteren Maßnahmen betroffen.

Video


Neuer Lockdown in Teilen von Frankreich

Bremen zieht Corona-Notbremse – Museen müssen wieder schließen

Im Bundesland Bremen treten wegen steigender Infektionsraten ab kommender Woche wieder schärfere Corona-Regeln in Kraft. "Wir müssen uns jetzt mit der Notbremse auseinandersetzen", sagte Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) dem Landesparlament in einer Regierungserklärung. Das sogenannte Terminshopping werde ausgesetzt, die erst vor kurzem geöffneten Museen müssten wieder schließen, sagte er am Donnerstag. Er forderte die Bevölkerung auf, über die Ostertage Kontakte möglichst zu vermeiden.

In der Stadt Bremen war ein Wert von 103,1 Infektionen auf 100.000 Einwohner in sieben Tagen ermittelt worden. Bovenschulte verwies auf den Beschluss der Ministerpräsidentenkonferenz von Anfang März: Wenn die Sieben-Tage-Inzidenz drei Tage lang über 100 liegt, sollen als Notbremse bestimmte Lockerungen zurückgenommen werden.

Testpflicht: Luftverkehrsbranche sieht noch offene Fragen

Die Luftverkehrsbranche sieht noch offene Fragen zur Umsetzung der geplanten generellen Corona-Testpflicht für Einreisen per Flugzeug nach Deutschland. In Branchenkreisen wurde auf die kurze Zeit der Vorbereitung verwiesen sowie auf Fragen der Infrastruktur bei bestimmten Reisezielen. Zuvor hatten Vertreter der Branche mit Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) beraten.

Die geplante generelle Corona-Testpflicht für Einreisen per Flugzeug nach Deutschland soll ab diesem Sonntag um 0.00 Uhr gelten, wie es am Donnerstag aus dem Bundesgesundheitsministerium hieß. Vorbehaltlich der Zustimmung durch das Kabinett solle die neue Einreiseverordnung an diesem Freitag veröffentlicht werden.

Pub vor Haarschnitt: Boris Johnson setzt Prioritäten

Der mittlerweile recht zottelig aussehende britische Premier Boris Johnson hat es mit dem Besuch im Biergarten eiliger als mit dem Haarschnitt. "Ich brauche wirklich dringend einen Haarschnitt", sagte der 56-Jährige in London zu einer "Sky News"-Reporterin. Von dieser gefragt, ob er schon einen Termin für den 12. April gebucht habe, sagte Johnson: "Für den Pub? Ja!" Beim Haarschnitt wisse er noch nicht so genau. Mitte April sollen – wenn sich die Infektionslage weiter positiv entwickelt – in England nach monatelangem Lockdown sowohl die Friseure als auch die Biergärten wieder öffnen. Die freien Plätze in den Pubs sind bereits weitgehend ausgebucht.

"Die Stunde Null"


Britische Impfkampagne: "Der Erfolg hat nichts mit dem Brexit zu tun"

Justizfall Ischgl: Erste Verhandlung wegen Corona verschoben

Der erste Gerichtsprozess um Corona-Ansteckungen im Tiroler Skiort Ischgl kann ausgerechnet wegen der Pandemie nicht termingerecht beginnen. Das Wiener Landgericht für Zivilrecht teilte mit, dass wegen der hohen Ansteckungszahlen die für 9. April angesetzte Verhandlung auf vorerst unbestimmte Zeit verschoben wird. Bei dem Prozess geht es um eine Schadenersatzklage von Hinterbliebenen eines Österreichers, der in Ischgl mit dem Coronavirus infiziert wurde und dann starb.

Profit vor Gesundheit


Der Corona-Hotspot: Was geschah in Ischgl?

Streit über interne Impfstoffverteilung überschattet EU-Gipfel

Beim EU-Gipfel gibt es Streit über die Impfstoffverteilung unter den Mitgliedstaaten. Der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz bestand bei den Beratungen per Videokonferenz nach Angaben aus Diplomatenkreisen auf einem "Korrekturmechanismus", von dem auch Österreich profitieren würde. Nach Ansicht anderer Mitgliedstaaten wurde Wien bei der bisherigen Verteilung aber nicht benachteiligt.

Österreich hatte sich Mitte März gemeinsam mit Tschechien, Slowenien, Bulgarien, Kroatien und Lettland über eine Benachteiligung bei der Belieferung mit Corona-Impfstoff beschwert und einen Ausgleich gefordert. Nach Angaben eines Vertreters der Bundesregierung war seit dem Wochenende auf Expertenebene versucht worden, eine Lösung zu finden – bisher aber vergeblich.

Testpflicht für Reiserückkehrer soll erst ab Sonntag gelten

Die Pflicht zum Corona-Test für Reiserückkehrer kommt – allerdings später als zunächst angenommen. Statt bereits ab Freitag soll die Vorschrift nunmehr ab Sonntag um 00.00 Uhr gelten, wie es aus dem Bundesgesundheitsministerium hieß. Alle Reisenden, die per Flugzeug nach Deutschland kommen, müssen sich dann vor dem Abflug einem Corona-Test unterziehen. Dies gilt unabhängig davon, ob das Urlaubsland als Corona-Risikogebiet gilt.

Zur Verschiebung des Starts auf Sonntag hieß es, Reisende und Fluggesellschaften müssten sich auf die neuen Vorschriften einstellen können. Die nötige Verordnung soll demnach am Freitag veröffentlicht werden. Am Nachmittag stand allerdings der Kabinettsbeschluss dazu noch aus.

Lauterbach: Sehe keinen anderen Weg als Ausgangssperren

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach fordert eine schnelle Verschärfung der Corona-Eindämmungsmaßnahmen. "Wir müssen eine Stabilität reinbekommen und diese Stabilität bekommen wir nicht, ohne dass wir den Lockdown jetzt deutlich verschärfen", sagte er im ARD-"Mittagsmagazin". "Man muss es ganz ehrlich sagen, ich sehe keinen anderen Weg, als hier mit einer Ausgangssperre ab 20.00 Uhr zu arbeiten, zumindest für eine befristete Zeit für zwei Wochen."

Bis dahin sollten Tests weiter ausgebaut werden, damit sie auch in Betrieben regelmäßig eingesetzt werden können, fügte der Mediziner hinzu. Dies müsse zudem verpflichtend geschehen.

Gesundheitsexperte


Der Krisen-Erklärer: Wie sich Karl Lauterbach in der Corona-Pandemie zum politischen Superstar entwickelt

RKI registriert mehr Corona-Fälle bei Kindern und Jugendlichen

Nach Beobachtungen des Robert Koch-Instituts scheint sich die Rolle von Kindern und Jugendlichen bei der Ausbreitung des neuen Coronavirus zu ändern. Die Infektionszahlen stiegen in allen Altersgruppen an, besonders stark jedoch bei Kindern und Jugendlichen, heißt es im jüngsten Online-Lagebericht des RKI. Ausbrüche beträfen momentan insbesondere private Haushalte, zunehmend aber auch Kitas, Schulen und das berufliche Umfeld. In Alters- und Pflegeheimen, wo viele Bewohner inzwischen geimpft sind, gehen sie dagegen zurück.

"Wir sehen, dass wir im Moment eine Entwicklung haben, bei der eben mehr auch kleinere Kinder erkranken. Das ist ernst zu nehmen", sagte Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) beim Besuch einer Berliner Kita. Ein Grund sei die ansteckendere Virusmutation. "Wir wollen durch eine gute Impfstrategie, die ja zunehmend auch die Kita-Erzieherinnen und Erzieher erreicht und durch ein gezieltes Testen auch in den Kitas den Schutz erhöhen", ergänzte sie.

Notaufnahme-Chef Michael Wünning


Warum einige Corona-Patienten so lange im Krankenhaus bleiben – obwohl es nicht mehr nötig wäre

EU-Impfpass: Europa-Parlament macht Weg für Eilverfahren frei

Das Europaparlament hat den Weg für eine zügige Einführung eines europäischen Impfzertifikats geebnet. Die Abgeordneten stimmten dafür, das Thema im Eilverfahren zu behandeln. Die EU-Kommission hatte ein solches Dringlichkeitsverfahren befürwortet, damit die Verhandlungen zwischen den Institutionen so schnell wie möglich beginnen können. Das geplante Impfzertifikat soll bereits zum Juni eingeführt werden. Mit dem "digitalen grünen Zertifikat" will die EU-Kommission eine gemeinsame technische Lösung der 27 EU-Staaten schaffen und aktuelle Reisebeschränkungen überwinden. Das Zertifikat soll Impfungen, Ergebnisse zugelassener Tests und Informationen zu überstandenen Corona-Infektionen festhalten und EU-weit anerkannt werden.

Corona-Regeln in Europa


Der EU-Impfpass soll kommen, doch der Sommerurlaub ist trotzdem in Gefahr

Lauterbach kritisiert Modellprojekt-Pläne im „Mutationsgebiet“ Saarland

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach befürchtet durch das Modellprojekt im Saarland eine Verschärfung der Corona-Lage in Deutschland. "Man kann das drehen und wenden wie man will, bei den Modellprojekten geht es um zusätzliche Lockerungen (…) und genau das brauchen wir ja derzeit nicht. Wir brauchen keine Lockerungen, sondern wir brauchen eine Verschärfung", sagte Karl Lauterbach im ARD-Mittagsmagazin und kritisierte Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) für seine Entscheidung vom Vormittag.

"Das Saarland ist ein Mutationsgebiet. Wir haben dem Saarland auch aus diesem Grunde zusätzlichen Impfstoff gegeben. Der Impfstoff ist von anderen Bundesländern zur Verfügung gestellt worden und wir hätten uns daher gewünscht, dass entsprechend vorsichtig im Saarland operiert wird." Oberstes Ziel müsse es sein, "erst einmal wieder aus dem exponentiellen Wachstum herauskommen", so Lauterbach. Erst wenn das exponentielle Wachstum wieder im Griff sei,  könne über Teststrategien nachgedacht werden, um in einem zweiten Schritt weiterer Lockerungen auf den Weg zu bringen. 

Corona-Schnelltest


"Die Tübinger, die tun's": Wie eine Stadt die Menschen wieder in die Läden lockt

Müller will Öffnungsschritte in Berlin nicht komplett zurücknehmen

Berlin nimmt vorsichtige Öffnungsschritte der vergangenen Wochen trotz stark steigender Corona-Infektionszahlen nicht komplett wieder zurück. "Ich glaube, dass es kein gangbarer Weg ist, jetzt wieder alles zurückzudrehen, was wir uns in den letzten Tagen und Wochen an Möglichkeiten und Freiheiten erkämpft haben", sagte der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) in einer Regierungserklärung im Abgeordnetenhaus. Vielmehr gebe es durch das Impfen und Testen neue Möglichkeiten, so dass man nicht mehr wie in der Vergangenheit ausschließlich mit einschränkenden Maßnahmen reagieren müsse. Müller ließ offen, ob und in welcher Form der Bund-Länder-Beschluss einer sogenannten Notbremse, der bei den Beratungen mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) in der Nacht zum Dienstag noch einmal bekräftigt worden war, in Berlin zum Tragen kommt.

Bitte um Verzicht auf Präsenz-Gottesdienste an Ostern vom Tisch

Die Bundesregierung zieht ihre Bitte an die Kirchen, über Ostern auf Präsenzgottesdienste zu verzichten, zurück. Das Bundespresseamt verschickte eine Neufassung der Beschlüsse der Bund-Länder-Runde vom frühen Dienstagmorgen, in der die komplette Passage zur ursprünglich geplanten Osterruhe wegfällt. Damit entfällt auch der dort enthaltene Satz: "Bund und Länder werden auf die Religionsgemeinschaften zugehen, mit der Bitte, religiöse Versammlungen in dieser Zeit nur virtuell durchzuführen." Die Aufforderung zum Verzicht auf Präsenzgottesdienste war auf Widerstand in der katholischen und der evangelischen Kirche gestoßen. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hatte die Bitte kritisiert.

Niedersachsen will mit Luca-App in Öffnungsprojekte starten

Niedersachsen will die geplanten Modellprojekte zur Öffnung von Handel, Kultur und Außengastronomie gekoppelt an Schnelltests unter Nutzung der Luca-App zur Kontaktnachverfolgung starten. Gemeinsam mit Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Hessen, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und dem Saarland verhandele das Land über die Anwendung der App, sagte die stellvertretende Leiterin des Corona-Krisenstabs der Landesregierung, Claudia Schröder, in Hannover. Verträge zur Nutzung der App sollten spätestens Ende März abgeschlossen sein. Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen und Baden-Württemberg nutzen die Luca-App bereits.

Dänemark setzt Astrazeneca-Impfstoff weiter aus

Die dänische Regierung will den Corona-Impfstoff des schwedisch-britischen Herstellers Astrazeneca vorerst nicht wieder einsetzen. "Wir verlängern die Pause um drei Wochen", sagte Søren Brostrøm von der Gesundheitsbehörde.

Der Einsatz war am 11. März gestoppt worden, nachdem eine Frau nach der Impfung an mehreren Blutgerinnseln gestorben war. Auch andere Länder berichteten von Fällen von Hirnvenenthrombosen und hatten ebenfalls die Impfung mit dem Astrazeneca-Wirkstoff ausgesetzt. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA kam inzwischen zu dem Schluss, dass der Impfstoff sicher sei. Es werde aber eine extra Warnung vor den möglichen seltenen Blutgerinnseln hinzugefügt.

Testpflicht für alle Flug-Rückkehrer soll Freitag in Kraft treten

Für alle Reisenden, die mit dem Flugzeug nach Deutschland einreisen wollen, soll am Freitag vor dem Abflug eine Corona-Testpflicht gelten. Die Betroffenen müssten "vor der Abreise im Ausland dem Beförderer einen Nachweis" vorlegen, heißt es in dem AFP vorliegenden Entwurf für eine entsprechende Verordnung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn  (CDU). Der Entwurf befindet sich allerdings noch in der Ressortabstimmung.

Coronakrise beschert Bahn Verlust von 5,7 Milliarden Euro

Die Deutsche Bahn hat im Corona-Jahr 2020 einen herben Verlust eingefahren. Wie der Konzern am Donnerstag in Berlin mitteilte, schließt das Unternehmen das vergangene Jahr mit einem operativen Verlust von 2,9 Milliarden Euro ab, der Nachsteuerverlust summiert sich auf 5,7 Milliarden Euro. Der Umsatz des Konzerns sank gegenüber 2019 um 10,2 Prozent auf 39,3 Milliarden Euro.

Im vergangenen Jahr starben 1581 Menschen nach illegalem Konsum

Die Zahl der Drogentoten ist in Deutschland während der Corona-Pandemie deutlich gestiegen. Im vergangenen Jahr starben 1581 Menschen durch den Konsum illegaler Drogen und damit 13 Prozent mehr als im Vorjahr, wie die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Daniela Ludwig (CSU), am Donnerstag in Berlin mitteilte. 2019 waren 1398 Drogentote registriert worden. Haupttodesursache war wie in den Vorjahren vor allem der Konsum von Opioiden wie Heroin und Opiaten beziehungsweise deren Konsum in Verbindung mit anderen Stoffen. Daran starben 572 Menschen. Die zweihäufigste Todesursache waren Langzeitschäden durch den Drogenkonsum. 

Saarland beginnt nach Ostern Modellprojekt zum Ausstieg aus Lockdown

Das Saarland steigt nach Ostern aus dem Corona-Lockdown aus. Vom 6. April an – dem Dienstag nach den Feiertagen – sollen Kinos, Fitnessstudios und die Außengastronomie wieder öffnen. Voraussetzung sei ein tagesaktueller negativer Schnelltest, sagte Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) am Donnerstag. Die lang anhaltenden Einschränkungen stießen bei den Menschen immer mehr an ihre Grenzen. Daher: "Ab dem 6. April wird wieder mehr privates, wieder mehr öffentliches Leben möglich sein." Weitere Öffnungsschritte könne es nach dem 18. April geben: in der Gastronomie, beim Ehrenamt, in den Schulen.

Auch bei den wegen der Pandemie geltenden Kontaktbeschränkungen werde gelockert, kündigte der saarländische Regierungschef an. Bei privaten Treffen im Freien sollten bereits im ersten Schritt bis zu zehn Personen erlaubt sein. Auch Kontaktsport im Außenbereich sei dann wieder möglich: "Immer in Kombinationen mit Testungen", betonte Hans.

Notaufnahme-Chef Michael Wünning


Warum einige Corona-Patienten so lange im Krankenhaus bleiben – obwohl es nicht mehr nötig wäre

Finnland will Lockdown über die Hauptstadt Helsinki verhängen

Die finnische Ministerpräsidentin Sanna Marin will einen Lockdown über die Hauptstadt Helsinki verhängen. Sie kündigte am Mittwoch einen Gesetzentwurf an, wonach es den Einwohnern von Helsinki und der südwestlichen Stadt Turku nur noch erlaubt wäre, das Haus für Lebensmitteleinkäufe, Schul- oder Arztbesuche zu verlassen. Der Text könnte dem Parlament bereits heute vorgelegt werden.

Geplant ist, den Lockdown bis Mitte Mai zu verhängen. Auch das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes würde in öffentlichen Verkehrsmitteln zur Pflicht. Die Polizei könnte die Bewegungen der Menschen überwachen und bei Verstößen Bußgelder verhängen. Diese Maßnahmen seien "zwingend notwendig", um die Belastung der Krankenhäuser zu reduzieren, sagte Marin dem Sender Yle. 

RKI registriert 22.657 Neuinfektionen und 228 neue Todesfälle

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 22.657 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 228 neue Todesfälle verzeichnet. Das geht aus Zahlen des RKI hervor. Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 17.504 Neuinfektionen und 227 neue Todesfälle verzeichnet.

Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 5.05 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich. Zuletzt gab es am 14. Januar mehr Neuinfektionen. An diesem Tag wurden 25.164 registriert. Zudem wurden 1244 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet.

Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI am Morgen bundesweit bei 113,3 – und damit höher als am Vortag (108,1).

Misstrauen


Warum der Corona-Impfstoff Sputnik V in Russland zum Ladenhüter wird

Impftempo stagniert bei deutlich unter 300.000 Impfungen pro Tag

Vor dem angekündigten Schub bei den Corona-Impfungen stagniert das Tempo der Impfkampagne in Deutschland derzeit weiter. Laut Robert Koch-Institut wurden zuletzt rund 268.000 Impfdosen an einem Tag verabreicht. Es handelt sich dabei um den Wert vom Dienstag – vier Tage nach dem Ende des knapp viertägigen Astrazeneca-Impfstopps. Am Dienstag vor dem Impfstopp waren es 248.000 Dosen, am Freitag vor dem Stopp 304.000 Dosen.

Neue Daten bestätigen hohe Wirksamkeit von Astrazeneca

Der britisch-schwedische Pharmakonzern Astrazeneca sieht die hohe Wirksamkeit seines Corona-Impfstoffs durch nun aktualisierte Daten bestätigt. Das Vakzin schütze mit einer Wirksamkeit von 76 Prozent vor Covid-19, bei über 65-Jährigen betrage dieser Wert 85 Prozent, teilte das Unternehmen am frühen Morgen unter Berufung auf weitere Daten einer sogenannten Phase-III-Studie mit etwa 32.500 Probanden mit. Das bedeutet, dass unter den älteren Probanden einer geimpften Gruppe 85 Prozent weniger Erkrankungen auftraten als unter denen einer Kontrollgruppe. Die Wirksamkeit über alle Altersgruppen hinweg in Bezug auf schwere Krankheitsverläufe liege sogar bei 100 Prozent.

Mehr als 300.000 Corona-Tote in Brasilien

Als zweites Land der Welt nach den USA hat Brasilien die Grenze von 300 000 registrierten Corona-Toten überschritten. 300 685 Menschen seien seit Beginn der Pandemie vor rund einem Jahr im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben, teilte das brasilianische Gesundheitsministerium am Mittwoch mit. Nur in den Vereinigten Staaten sind mit rund 545 000 Todesfällen dem Virus bislang mehr Menschen zum Opfer gefallen. Brasilien hatte am Dienstag erstmals die Marke von 3000 Toten innerhalb von 24 Stunden überschritten. 

RKI-Chef Wieler: Wir können Corona-Welle nicht ohne Lockdown stoppen

Die jüngste Zunahme der Corona-Neuinfektionen in Deutschland kann nach Ansicht des Robert Koch-Instituts (RKI) nur mit Hilfe eines Lockdowns gestoppt werden. Bis ein Großteil der Bevölkerung gegen das Coronavirus immun sei, gebe es keine andere Lösung, sagte RKI-Präsident Lothar Wieler in einer Online-Veranstaltung der deutschen Botschaft in Washington.

"Wir können diesen Anstieg nicht stoppen, es sei denn mit einem neuen Lockdown für das Land", sagte Wieler. Andere "Werkzeuge" zur Eindämmung der dritten Welle stünden derzeit nicht zur Verfügung, sagte er auf Englisch weiter. Das RKI gehe davon aus, dass rund 80 Prozent der Bevölkerung gegen das Virus immun sein müssten, um eine neue Welle zu stoppen. "Bis das erreicht ist, werden wir nicht sicher sein", sagte Wieler. 

Die Nachrichten zur Coronavirus-Pandemie von Mittwoch, den 24. März 2021

Frankreich weitet Lockdown auf 23 Millionen Bürger aus

Wegen der Wucht der dritten Corona-Welle weitet Frankreich die regionalen Lockdowns aus: In drei weiteren Départements sollen Geschäfte schließen und die Bewegungsfreiheit der Bürger eingeschränkt werden, wie Regierungssprecher Gabriel Attal nach einer Kabinettssitzung unter Leitung von Präsident Emmanuel Macron mitteilte. Insgesamt betreffen die verschärften Corona-Auflagen damit 19 Verwaltungsbezirke mit mehr als 23 Millionen Menschen. In ganz Frankreich soll zudem ein Versammlungsverbot im Freien für Gruppen von mehr als sechs Menschen gelten. 

Lockdowns sollen nun auch im Département Rhone um die Großstadt Lyon im Osten Frankreichs gelten sowie in den Verwaltungsbezirken Aube südöstlich von Paris und Nièvre südlich der Hauptstadt. Die Wochen-Inzidenz liegt dort zwischen 300 und 450 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. 

Corona-Infektionen steigen in Türkei – Kritik an Erdogans Parteitag

Die Infektionszahlen mit dem Coronavirus sind in der Türkei wieder stark angestiegen. Das Gesundheitsministerium meldete am Mittwoch rund 30.000 Neuinfektionen an einem Tag – die höchste Zahl seit Ende vergangenen Jahres. Oppositionspolitiker kritisierten unterdessen den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, der trotz steigender Fallzahlen einen Parteikongress in einer voll besetzten Sporthalle in Ankara abhielt.

Erdogan ließ sich auf dem Parteitag als Vorsitzender seiner Regierungspartei AKP bestätigen. Auf Bildern war zu sehen, dass manche AKP-Anhänger keine Masken trugen, obwohl in der Türkei eine Maskenpflicht gilt.

Land im Wandel


Erdogan will seine Türkei fromm, konservativ – und ohne Widerworte. Doch die Türken durchschauen sein Spiel

Thüringen will Termineinkäufe ab 12. April ermöglichen

Thüringen will bei einer stabilen landesweiten Sieben-Tage-Inzidenz von unter 200 ab 12. April "Click&Meet"-Einkäufe im Einzelhandel ermöglichen. Darauf habe sich das Kabinett am Mittwoch bei einer Sondersitzung verständigt, wie ein Regierungssprecher der Deutschen Presse-Agentur sagte. Demnach gebe es aber strenge Auflagen – unter anderem müsse bei den Termin-Einkäufen ein negativer Corona-Test vorgelegt werden. Auch müsse die Kontaktnachverfolgung sichergestellt werden.

Sogar noch vorher sollen im Land Zoos und Tierparks unter bestimmten Voraussetzungen wieder öffnen können – ab 10. April. Auch diese Regelung gelte nur unter strengen Auflagen und nur dann, wenn die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei unter 200 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern binnen einer Woche liege. Am Mittwoch lag dieser Wert im Freistaat bei 210,5.

Neue Corona-Regeln ab Montag


Einkaufen nach Termin. Klingt super – aber die Branche ist entsetzt

Weitere knapp sechs Milliarden Euro für Tests und Impfungen

Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) soll für den Kampf gegen die Corona-Pandemie weitere knapp sechs Milliarden Euro aus dem Bundeshaushalt einsetzen können. Der größte Teil diene zur Finanzierung der kostenlosen Schnelltests, die jeder seit 8. März regelmäßig in einem Testzentrum vor Ort in Anspruch nehmen kann, sagte der Unions-Haushaltsexperte Eckardt Rehberg (CDU) am Mittwoch.

Für Tests sind bis zu 3,3 Milliarden Euro vorgesehen, wie aus einer Vorlage des Finanzministeriums hervorgeht. Für die künftig auch in Praxen geplanten Impfungen sollen bis zu 1,5 Milliarden Euro für die Vergütung der Ärzte bereit stehen. Eine Milliarde Euro ist zudem zur Unterstützung von Kliniken vorgesehen. Über die Freigabe der Mittel sollte am Mittwoch der Haushaltsausschuss des Bundestags entscheiden. Zuerst berichtete das Portal "ThePioneer" darüber.

Neue Corona-Beschränkungen auf Island

Eigentlich sah alles richtig gut aus in Sachen Corona, doch nach einer Reihe von Neuinfektionen führt das kleine Island wieder verschärfte Beschränkungen ein. Zusammenkünfte mit mehr als zehn Teilnehmern werden ab Mitternacht verboten, Schulen bis nach Ostern geschlossen, wie Ministerpräsidentin Katrín Jakobsdóttir und ihre Regierung auf einer Pressekonferenz in Reykjavik bekanntgaben. Auch Kneipen, Fitnessstudios, Schwimmbäder und Nachtclubs bleiben vorerst dicht, Restaurants müssen nun bereits um 22 Uhr schließen. Grund dafür ist eine Zunahme der Corona-Fälle, darunter unter Kindern einer Schule in Reykjavik.

Die kleine Nation im Nordatlantik mit ihren gerade einmal 360.000 Einwohnern hatte zuvor auf die Bevölkerung gerechnet die mit Abstand niedrigsten Neuinfektionszahlen aller Länder im Europäischen Wirtschaftsraum verzeichnet. Bislang hat die Insel rund 6150 Infektionen und 29 damit in Verbindung stehende Todesfälle registriert.

Impfdosen in Italien werden laut Astrazeneca nicht auf Vorrat gehalten

Der britisch-schwedische Impfstoffhersteller Astrazeneca hat Berichte über die Vorratslagerung von 29 Millionen Impfdosen in einem Werk in Italien als nicht korrekt zurückgewiesen. Es handle sich um verschiedene Kontingente des Impfstoffs, die auf die Freigabe durch die Qualitätskontrolle warteten, teilte eine Sprecherin auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Davon seien 13 Millionen Dosen für arme Länder im Rahmen des Covax-Programms bestimmt. Sie seien außerhalb der EU hergestellt und in dem Agnani-Werk in Fläschen abgefüllt worden. Weitere 16 Millionen sollten nach der Freigabe nach Europa gehen, ein großer Teil davon noch im März. Derzeit seien keine Exporte außer in Covax-Länder geplant.

Corona-Pandemie


Astrazeneca lagert riesige Mengen Impfstoff in Italien – "Keine Vorratshaltung"

"Es ist nicht korrekt, dies als einen Vorrat zu bezeichnen", so die Sprecherin. Der Prozess der Herstellung von Impfstoffen sei sehr komplex und zeitaufwendig. Insbesondere müssten die Impfstoffdosen auf die Freigabe durch die Qualitätskontrolle warten, nachdem die Abfüllung der Fläschchen abgeschlossen sei, hieß es weiter.

Bundesregierung prüft Unterbindung von Urlaubsreisen ins Ausland

Die Bundesregierung prüft, ob Reisen in beliebte Urlaubsgebiete im Ausland wegen der Corona-Pandemie vorübergehend unterbunden werden können. "Das wird jetzt von den zuständigen Ressorts überprüft", sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer am Mittwoch in Berlin. Es bestünden aber "große verfassungsrechtliche Hürden", fügte sie einschränkend hinzu.

Hintergrund ist der vorübergehende Buchungsboom für Mallorca nach der Streichung der Lieblingsinsel der Deutschen von der Liste der Corona-Risikogebiete am 14. März. Damit wurde auch die Reisewarnung des Auswärtigen Amts aufgehoben. Der Schritt erfolgte, weil die Zahl der Neuinfektionen dort unter 50 pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gesunken war. Damit ist der Urlaub auf Mallorca wieder ohne Quarantäne und Testpflicht bei der Rückkehr möglich. Beim Bund-Länder-Treffen am Montag wurde allerdings entschieden, dass künftig für alle Flugpassagiere, die nach Deutschland einreisen, eine Testpflicht eingeführt werden soll.

Der Prüfauftrag geht nun darüber hinaus. Details der Prüfung nannte Demmer nicht. Eine Sprecherin des Auswärtigen Amts sagte aber, dass eine weltweite Reisewarnung wie zu Beginn der Pandemie im vergangenen Frühjahr bisher nicht geplant sei. 

Kein Risikogebiet mehr


Urlauber starten nach Mallorca – ohne schlechtes Gewissen: "Hätten lieber Urlaub auf Norderney gemacht"

Scholz kritisiert Mallorca-Reisen

Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) hat Reisen nach Mallorca kritisiert. "Es ist nicht gut, dass jetzt in dieser Situation solche Urlaubsreisen stattfinden", sagte der Finanzminister am Mittwoch in Berlin bei der Vorlage der Eckwerte der Regierung für den Bundeshaushalt 2022. Mit Blick auf Beschränkungen in Deutschland sagte er, es sei nicht richtig, dass dann "einige" anderswo in die Welt reisten.

Scholz verwies auf die von Bund und Ländern beschlossenen Maßnahmen. Diese sollten dazu beitragen, dass sich dies nicht als "großer Trend" entwickle, sagte er mit Blick auf Mallorca.

Teile Österreichs erwägen Corona-Verschärfung über Ostern

Wien und andere östliche Regionen Österreichs arbeiten an verschärften Corona-Maßnahmen rund um die Osterfeiertage. Die Hauptstadt sowie die Bundesländer Niederösterreich und Burgenland verhandeln darüber mit dem Gesundheitsministerium, um eine Überlastung der Krankenhäuser zu vermeiden, sagte Kanzler Sebastian Kurz von der konservativen ÖVP im Parlament.

Wegen hoher Infektionszahlen steht die Schließung der meisten Geschäfte vor Ostern im Raum, zudem Online-Unterricht an den Schulen in der Woche danach, wie die Nachrichtenagentur APA meldete. Demnach soll auch die Maskenpflicht in Innenräumen und die Testpflicht für Berufspendler aus den nahen östlichen Nachbarstaaten verschärft werden. Die Schritte waren noch in Diskussion und sollten erst am Abend präsentiert werden, wie die Deutsche Presse-Agentur erfuhr.

Mediziner: Wenig Über-80-Jährige wegen Corona auf Intensivstation

Nach den breit angelegten Impfungen von Älteren in Deutschland müssen Medizinern zufolge kaum noch Menschen ab 80 Jahren intensivmedizinisch behandelt werden. "Was wir wirklich deutlich sehen, dass wir jetzt sehr wenig Patienten über 80 in unseren Notfallaufnahmen sehen", sagte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), Gernot Marx, dem Deutschlandfunk. "Die Impfungen scheinen wirklich zu wirken, was ja eine sehr gute Nachricht ist." Mehr als die Hälfte der Menschen ab 80 Jahren in Deutschland haben laut RKI mindestens eine Impfdosis erhalten.  

Zum Nachlesen


Historischer Moment: So entschuldigt sich die Kanzlerin für den "Osterruhe"-Stopp

Deutschland will EU-weite Anschaffung von Sputnik-Impfstoff

Deutschland dringt bei der Beschaffung des russischen Corona-Impfstoffs Sputnik V auf ein europäisches Vorgehen. "Wir sind der Meinung, dass das wieder über das europäische System erfolgen soll", hieß es aus Regierungskreisen in Berlin. Man habe die EU-Kommission dazu aufgefordert, sich dieser Frage anzunehmen. "Ich glaube, dass wir noch nichts verpasst haben. Aber wir würden es für richtig halten, wenn jetzt zeitnah die Gespräche aufgenommen werden."

Frankreichs Kulturministerin Bachelot mit Covid-19 in Klinik

Die französische Kulturministerin Roselyne Bachelot ist mit einer Covid-19-Erkrankung ins Krankenhaus eingeliefert worden. Der Zustand der 74-Jährigen sei aber "stabil" und gebe "keinen Anlass zur Besorgnis", hieß es am Mittwoch aus ihrem Umfeld in Paris. Arbeitsministerin Elisabeth Borne wurde nach einer Corona-Infektion aus einem Pariser Krankenhaus entlassen.

Bachelot ist bereits das neunte Mitglied der Staatsführung, das in Frankreich positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Auch Präsident Emmanuel Macron war im Dezember zwischenzeitlich erkrankt und hatte Symptome wie Fieber und Husten gezeigt.

Brasilien meldet erstmals über 3000 Tote binnen 24 Stunden

Als zweites Land nach den USA hat Brasilien die Marke von 3000 Corona-Todesfällen innerhalb eines Tages überschritten. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums vom Dienstag starben innerhalb von 24 Stunden 3251 Patienten an oder mit Covid-19, die Gesamtzahl der registrierten Toten in dem südamerikanischen Land stieg damit auf knapp 299.000. 

Sehen Sie im Video: Inside Manaus – Reise in den gefährlichsten Corona-Hotspot der Welt (Reportage).

Forscher sehen erhebliches Radikalisierungspotenzial bei Corona-Protesten

Wissenschaftler sehen ein erhebliches Risiko für eine weitere politische Radikalisierung der Corona-Proteste. Dies geht aus einer Studie des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB) zum Mobilisierungspotenzial der Proteste hervor. "Diejenigen, die Verständnis für die Proteste äußern, sind zugleich überdurchschnittlich offen für Verschwörungsideologien", erklärte der Gründungsdirektor des Zentrums für Zivilgesellschaftsforschung am WZB, Edgar Grande.

Die Studie basiert auf einer Umfrage unter mehr als 5000 Menschen im Zeitraum zwischen Juni und November 2020. Sie gibt nach Angaben des Wissenschaftszentrums erstmals einen umfassenden Überblick darüber, in welchem Ausmaß und bei welchen gesellschaftlichen Gruppen die Proteste gegen die staatlichen Corona-Maßnahmen Anklang und Anhänger fanden.

Bericht: Astrazeneca lagert riesige Mengen Impfstoff in Italien

Astrazeneca lagert in Italien 29 Millionen Dosen Corona-Impfstoff für den Export nach Großbritannien. Ein entsprechender Bericht der italienischen Zeitung "La Stampa" wurde der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch in Brüssel bestätigt.

Die Entdeckung ist brisant, weil Astrazeneca bei den Lieferungen an die Europäische Union sehr stark im Rückstand ist. Statt bis zu 220 Millionen Dosen will das Unternehmen den EU-Staaten bis zur Jahresmitte nur 100 Millionen liefern.

"La Stampa" berichtete, das Lager mit den 29 Millionen Impfdosen sei in der italienischen Abfüllfirma Catalent in Anagni entdeckt worden. Der Impfstoff wurde nach DPA-Informationen in der niederländischen Fabrik Halix in Leiden hergestellt und dann in Italien abgefüllt. 

Günther: Erhebliche Umsetzungsprobleme der Oster-Beschlüsse

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hat auf Umsetzungsprobleme der Oster-Beschlüsse von Bund und Ländern in der Corona-Pandemie hingewiesen. "Wir haben auch Gesprächsbedarf gegenüber dem Bund in den letzten Stunden signalisiert", sagte Günther in Kiel. Die Landesregierung sei bekanntermaßen nicht mit allen Beschlüssen von Anfang der Woche zufrieden. "Aber insbesondere das, was zum Thema Ostern verabredet worden ist, stößt auf erhebliche Umsetzungsschwierigkeiten, die vom Bund bis heute nicht geklärt werden konnten." Nötig sei eine Lösung, die Neuinfektionen möglichst verhindere.

Laschet: „Wir können so nicht weitermachen“

Nach der massiven Kritik an den Oster- und Lockdown-Beschlüssen der Bund-Länder-Runde hat Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) einen neuen Regierungsstil gefordert. Die Ministerpräsidentenkonferenz habe die Menschen enttäuscht, sagte Laschet im Düsseldorfer Landtag. Die Regierungschefs hätten von 14 Uhr bis drei Uhr nachts in der Nacht zum Dienstag verhandelt. "Wir können so nicht weitermachen", sagte der CDU-Bundesvorsitzende. Darüber werde er "sehr kritisch" auch in der für heute kurzfristig anberaumten Schalte von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Regierungschefs reden.

Nach Kritik: Merkel berät kurzfristig erneut mit Ministerpräsidenten

Nach der massiven Kritik an den Oster-Beschlüssen der Bund-Länder-Runde Anfang der Woche will Kanzlerin Angela Merkel (CDU) kurzfristig erneut mit den Ministerpräsidenten der Länder beraten. Um 11.00 Uhr werde es eine Schalte der Kanzlerin mit den Regierungschefs geben, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur in Berlin. Auch die "Bild"-Zeitung und die Nachrichtenagentur Reuters berichteten darüber. Dabei werde es um den Umgang mit der anhaltenden Kritik gehen. Unmut hatte sich vor allem daran entzündet, dass nach den stundenlangen Corona-Beratungen in der Nacht zum Dienstag die Umsetzung zentraler Beschlüsse noch offen war.

Die im Bundestag für 13.00 Uhr geplante Regierungsbefragung mit der Kanzlerin sollte demnach wie vorgesehen stattfinden, berichtete die Deutsche Presse-Agentur weiter. Aus Länderkreisen hieß es demnach, möglicherweise werde es bei den neuerlichen Beratungen um die vom Bundesinnenministerium geplante Mustervorlage zur Umsetzung der Beschlüsse der Ministerpräsidentenrunde mit der Kanzlerin vom frühen Dienstagmorgen gehen.

Oster-Lockdown


Kein Mut, keine Kreativität: Warum der Kampf ums Kanzleramt Teil des Corona-Problems ist

Lauterbach hätte sich noch härteren Lockdown gewünscht

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hält die geplante Osterruhe für dringend nötig, hätte sie sich aber noch härter und mit Ausgangssperre gewünscht. "Wir brauchen noch einmal einen Lockdown-Beschluss, den haben wir ja jetzt auch gefasst, ich hoffe, er wirkt ausreichend, ich hätte ihn früher gefasst und auch härter", sagte Lauterbach im WDR. "Wir brauchen nochmal einen Lockdown, um das Tempo aus dieser B.1.1.7-Mutation rauszuholen. Das haben alle anderen auch nicht anders geschafft. Es gibt keinen dritten Weg."

Es sei wissenschaftlich belegt, dass gegen eine dritte Welle mit der gefährlichen britischen Mutation nur Lockdowns mit Ausgangssperre funktionierten."Daher hätte ich das sogar vorübergehend gemacht, bis wir die Tests überall in den Betrieben und in den Schulen verteilt haben und dort dann testen können, dann wäre die Ausgangssperre nicht mehr nötig gewesen." Dazu hätten aber viele andere Politiker gesagt, dass man das dem Bürger nicht zumuten könne. "Wir gehen aber damit in ein Risiko hinein, dass wir zwar eine Osterruhe beschließen, aber keinen Erfolg haben. Dann verlieren wir mehr Vertrauen. Dem Bürger wird zum Teil nicht zugetraut, dass er härtere Maßnahmen auch bereit ist zu akzeptieren, wenn sie erfolgreich sind."

RKI registriert 15.813 Corona-Neuinfektionen und 248 neue Todesfälle

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 15.813 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 248 neue Todesfälle verzeichnet. Das geht aus Zahlen des RKI vom Mittwoch hervor. Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 13.435 Neuinfektionen und 249 neue Todesfälle verzeichnet.

Ein Jahr Corona in Bremer Pflegeheim


Die Bilanz eines Heimleiters: "Vier Tote am Tag, das halte ich einmal aus, aber nicht zweimal"

Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 05.15 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI am Mittwochmorgen bundesweit bei 108,1 – und verharrt damit auf dem Niveau des Vortags. Am Montag registrierte das RKI eine Sieben-Tage-Inzidenz von 107,3 in Deutschland. Der Höchststand von 1244 neu gemeldeten Todesfällen war am 14. Januar erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33.777 am 18. Dezember der höchste Wert erreicht worden – er enthielt jedoch 3500 Nachmeldungen.

Mehrheit hält Corona-Beschlüsse für angemessen oder nicht weitreichend genug

Knapp zwei Drittel der Deutschen halten die beim Bund-Länder-Gipfel am Montag beschlossenen Corona-Maßnahmen für angemessen oder sogar nicht weitreichend genug. Das ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag der Sender RTL und ntv am Dienstag. Ähnlich wie nach der letzten Ministerpräsidentenkonferenz Anfang März findet eine Mehrheit der Befragten die Beschlüsse verwirrend. Angesichts der steigenden Infektionszahlen halten 32 Prozent der Bürger die Maßnahmen für angemessen, 31 Prozent für noch nicht weitreichend genug. Dass die aktuell beschlossenen Maßnahmen zu weit gingen, findet nur eine Minderheit (32 Prozent) der Bundesbürger. 

22 Prozent der Befragten wollen aufgrund der gestern beschlossenen Maßnahmen ihre Planungen für die Osterfeiertage ändern. Bei mehr als drei Viertel der Bundesbürger (76 Prozent) haben die Beschlüsse keinen Einfluss auf die Osterplanungen. Die große Mehrheit der Befragten (76 Prozent) will sich an die für die Ostertage geltenden verschärften Kontaktbeschränkungen halten. 

 Die Nachrichten zur Coronavirus-Pandemie von Dienstag, den 23. März 2021

Kreml: Putin erhält erste Spritze gegen Coronavirus

Russlands Präsident Wladimir Putin hat am Dienstag seine erste Corona-Impfung erhalten. "Putin hat sich gegen das Coronavirus impfen lassen", sagte sein Sprecher Dmitri Peskow nach Angaben der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Ria Nowosti. "Es geht ihm gut. Er hat morgen einen vollen Arbeitstag", fügte der Kreml-Sprecher hinzu. Peskow machte keine Angaben dazu, welchen der drei russischen Impfstoffe Putin erhielt. Alle drei seien sicher und zuverlässig, hatte er zuvor gesagt. Putin ließ sich zudem nicht vor laufenden Kameras impfen.

Der 68-jährige Präsident hatte am Montag angekündigt, sich am Dienstag ein Vakzin verabreichen zu lassen. Obwohl der bekannteste russische Impfstoff Sputnik V mittlerweile in 56 Ländern zugelassen worden ist, stehen viele Russen einer Corona-Impfung kritisch gegenüber. Einer aktuellen Umfrage zufolge wollen sich weniger als ein Drittel der Menschen impfen lassen.

Misstrauen


Warum der Corona-Impfstoff Sputnik V in Russland zum Ladenhüter wird

In Belgien zeichnet sich erneut ein harter Lockdown ab

In Belgien zeichnet sich angesichts stark steigender Ansteckungszahlen ein weiterer harter Corona-Lockdown ab. Regierungschef Alexander De Croo setzte am Dienstag für Mittwoch eine Krisensitzung mit Vertretern der Regionalregierungen an. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge stehen dabei unter anderem Geschäfts- und Schulschließungen und eine Ausweitung der nächtlichen Ausgangssperre bis mindestens nach Ostern zur Debatte.

Die Zahl der täglichen Neuinfektionen war in dem Land mit 11,5 Millionen Einwohnern zuletzt auf über 4000 gestiegen, ein Anstieg um 40 Prozent im Vergleich zur Vorwoche. Die Krankenhauseinweisungen stiegen um zwölf Prozent.

Astrazeneca könnte laut Experten bei US-Studie veraltete Daten genutzt haben

Bei einer großangelegten US-Studie zur Wirksamkeit des Corona-Impfstoffs von Astrazeneca sind nach Ansicht von US-Experten möglicherweise veraltete Daten zum Einsatz gekommen. Ein internes Kontrollgremium habe "seine Besorgnis darüber ausgedrückt", dass durch das Einbeziehen von "veralteten Informationen" ein "unvollständiges Bild der Wirksamkeit vermittelt" worden sein könnte, teilte das US-Institut für Allergien und Infektionskrankheiten (NIAID) mit. Die Expertengruppe forderte den britisch-schwedischen Pharmakonzern nun auf, "mit dem Data and Safety Monitoring Board (DSMB) zusammenzuarbeiten, um die Wirksamkeitsdaten zu überprüfen und sicherzustellen, dass die genauesten, aktuellsten Wirksamkeitsdaten so schnell wie möglich veröffentlicht werden".

Corona-Pandemie


Astrazeneca lagert riesige Mengen Impfstoff in Italien – "Keine Vorratshaltung"

Die gestern von Astrazeneca veröffentlichte Studie hatte ergeben, dass das Vakzin auch bei älteren Menschen sehr wirksam ist und nicht zu einem erhöhten Thrombose-Risiko führt, und dass die Impfung zu 79 Prozent vor einer Corona-Infektion mit Symptomen schützt und zu hundert Prozent vor einem schweren Krankheitsverlauf. Frühere Untersuchungen, die ebenfalls für eine gute Wirksamkeit des Präparats sprechen, zweifelt die NIAID in ihrem Statement nicht an.

Corona-Pandemie verursacht laut Umfrage oft Schlafprobleme

Jeder fünfte Mensch in Deutschland leidet aktuell pandemiebedingt unter Schlafstörungen. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Forsa-Institutes im Auftrag der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) hervor. Danach berichteten rund 20 Prozent der Befragten von Schlafproblemen, die sie auf die Coronakrise zurückführten. Eltern mit Kindern unter zwölf Jahren leiden den Angaben zufolge noch mehr unter diesem Problem als Befragte ohne oder mit älteren Kindern. Rund 30 Prozent der befragten Eltern mit kleinen Kindern hätten angegeben, dass ihnen die Pandemie den Schlaf raube, so die Krankenkasse.

RKI registriert 7485 Corona-Neuinfektionen und 250 neue Todesfälle

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert-Koch-Institut binnen eines Tages 7485 Corona-Neuinfektionen gemeldet (Stand 5.10 Uhr). Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 250 neue Todesfälle verzeichnet. Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 5480 Neuinfektionen und 238 neue Todesfälle verzeichnet. Der Inzidenzwert ist demnach weiter gestiegen: Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner lag laut RKI am Dienstagmorgen bundesweit bei 108,1 – und damit etwas höher als am Vortag (107,3). Der Höchststand von 1244 neu gemeldeten Todesfällen war am 14. Januar erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33.777 am 18. Dezember der höchste Wert erreicht worden – er enthielt jedoch 3500 Nachmeldungen.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 2.674.710 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 2.433.800 an. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 74.964. Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Montagabend bei 1,12 (Vortag 1,22).

Scharfer Lockdown über Ostern – Leben wird stark heruntergefahren

Angesichts weiter steigender Corona-Infektionszahlen schicken Bund und Länder Deutschland über Ostern in den schärfsten Lockdown seit Beginn der Pandemie vor einem Jahr. Vom 1. bis einschließlich 5. April, also vom Gründonnerstag bis Ostermontag, soll das öffentliche, wirtschaftliche und private Leben weitgehend heruntergefahren werden, um die dritte Welle der Pandemie zu durchbrechen. Das haben Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder in der Nacht beschlossen. Der Lockdown zur Bekämpfung der Corona-Pandemie wird insgesamt bis zum 18. April verlängert. Der Gründonnerstag und Karsamstag werden demnach einmalig als Ruhetage definiert und mit weitgehenden Kontaktbeschränkungen verbunden.

Corona-Gipfel


Radikale "Ruhephase" über Ostern: Auf diese Maßnahmen haben sich Bund und Länder geeinigt

Psyche leidet im zweiten Lockdown mehr

Der zweite Lockdown schlägt deutlich mehr Menschen in Deutschland auf die Psyche als der erste vor einem Jahr. Das geht aus einer Sondererhebung des "Deutschland-Barometers Depression" hervor, für das Mitte bis Ende Februar rund 5100 Menschen zwischen 18 und 69 Jahren repräsentativ online befragt wurden. Fast drei Viertel (71 Prozent) der Bundesbürger gaben dabei an, die Situation im zweiten Lockdown als bedrückend zu empfinden. Im Vergleich dazu waren es im Frühjahr 2020 weniger als zwei Drittel (59 Prozent) der Befragten, heißt es in der Erhebung, die von der Stiftung Deutsche Depressionshilfe und der Deutsche Bahn Stiftung in Auftrag gegeben wurde. Der erste Lockdown begann am 22. März 2020 und wurde bereits von Ende April an nach und nach aufgehoben. Fast die Hälfte (46 Prozent) der Bundesbürger erlebt seine Mitmenschen nach der Umfrage inzwischen auch als rücksichtsloser als im Frühjahr 2020 (40 Prozent).

 Die Nachrichten zur Coronavirus-Pandemie von Montag, den 22. März 2021

In der Politik tobt ein heftiger Streit im Mallorca-Urlaub

Die Urlaubsreisen nach Mallorca mitten in der Corona-Krise sorgen weiter für hitzige Diskussionen. Der Tourismusbeauftragte der Regierung, Thomas Bareiß (CDU), nannte es "bitter, dass wir Mallorca möglich machen", Hotels in Deutschland aber geschlossen bleiben. Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) sagte dem Deutschlandfunk: "Da kann ich nur den Kopf schütteln und sagen, das geht so überhaupt nicht." Bareiß sagte dem Sender Phoenix, die Aufhebung der Reisewarnung für Mallorca "ist etwas, was uns wirklich weh tut". Allerdings sei eine Mallorca-Reise wegen der dortigen Inzidenz von unter 30 sicher und eine Reisewarnung nicht mehr angemessen. 

SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach dagegen warnte am Sonntag bei "Bild live": "Wir haben seit einer Woche die brasilianische Mutation auf Mallorca." Er appelliere an jeden, nicht zu reisen. "Und diejenigen, die gereist sind und zurückkommen, müssen getestet werden. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) dagegen forderten am Sonntagabend in der ARD sogar eine generelle Quarantänepflicht nach Auslandsreisen.

Vor Corona-Gipfel


Intensivmediziner fordert konsequenten Lockdown: "Die Öffnungen waren ein Fehler"

Umsatz im Gastgewerbe während Pandemie um Hälfte eingebrochen

Hotels und Gaststätten leiden mit am stärksten unter den Beschränkungen wegen der Corona-Pandemie. Von März 2020 bis Januar 2021 sank der Umsatz im Gastgewerbe um 47,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Die Zahl der Beschäftigten ging in diesem Zeitraum um 19,2 Prozent zurück. Der Hotel- und Gaststättenverband forderte erneut eine Öffnungsperspektive – etwa die Öffnung von Biergärten. Vor der Corona-Krise lag der Gastgewerbeumsatz bei fast 100 Milliarden Euro: 2018 waren es 98,3 Milliarden Euro, rund 65 Milliarden Euro in der Gastronomie und rund 33 Milliarden Euro in Beherbergungsbetrieben. Seit Ausbruch der Pandemie im März 2020 aber gab es laut Statistik keinen Monat, in dem die Umsätze im Gastgewerbe real wieder das Niveau des jeweiligen Vorjahresmonats erreichten. 

Familienbesuche: Gelockerte Kontaktbeschränkungen über Ostern?

Vor Beginn der Bund-Länder-Beratungen über das weitere Vorgehen in der Corona-Krise am Nachmittag (verfolgen Sie die Entwicklungen im stern-Liveblog) gibt es Überlegungen für gelockerte Kontaktbeschränkungen an Ostern. An den Feiertagen können sich womöglich mehr Verwandte aus verschiedenen Hausständen treffen, als eigentlich derzeit erlaubt ist, wie aus einer neuen Beschlussvorlage für die Gespräche hervorgeht, die der Nachrichtenagentur AFP vorliegt. Die entsprechende Passage ist allerdings in Klammern gesetzt, was auf weiteren Beratungsbedarf hindeutet. "Anders als im Lockdown über Ostern im letzten Jahr sollen Verwandtenbesuche in diesem Jahr möglich sein", heißt es dort. "Das besonnene Verhalten der Bürgerinnen und Bürger Oder während der Weihnachtstage hat eindrucksvoll gezeigt, wie Familienzusammenkünfte sicher gestaltet werden können."

Astrazeneca: Studie bestätigt Wirksamkeit bei älteren Menschen – keine erhöhte Thrombosegefahr

Der Corona-Impfstoff von Astrazeneca ist laut einer großangelegten Studie aus den USA auch bei älteren Menschen sehr wirksam und führt nicht zu einem erhöhten Thrombose-Risiko. Der britisch-schwedische Pharmakonzern gab das Ergebnis einer Phase-III-Studie in den USA bekannt. Demzufolge schützt die Impfung zu 79 Prozent vor einer Corona-Infektion mit Symptomen und zu 100 Prozent vor einem schweren Krankheitsverlauf, der einen Krankenhausaufenthalt erforderlich macht. 

An der Studie nahmen den Angaben zufolge 32.449 Probanden teil, von denen zwei Drittel geimpft wurden. Rund 20 Prozent der Teilnehmer waren 65 Jahre oder älter und rund 60 Prozent hatten Vorerkrankungen wie Diabetes, die das Risiko eines schweren Verlaufs einer Covid-19-Erkrankung erhöhen. Ein erhöhtes Thrombose-Risiko wurde bei den 21.583 Probanden, die mindestens eine Impfdosis erhielten, nicht festgestellt. Zum ersten Mal liegen damit belastbare Ergebnisse zur Wirksamkeit bei Menschen über 65 Jahren vor.

Schon geimpft oder kurz davor


Hier erzählen Betroffene, was sie vom Astrazeneca-Impfstopp halten

OVG in NRW kippt Corona-Beschränkungen für Einzelhandel

Das Oberverwaltungsgericht für das Land Nordrhein-Westfalen hat viele Corona-Beschränkungen im Einzelhandel für NRW außer Kraft gesetzt. Ab sofort gelte im gesamten Einzelhandel im bevölkerungsreichsten Bundesland keine Kundenbegrenzung pro Quadratmeter mehr und auch das Erfordernis der Terminbuchung entfalle, teilte ein Sprecher des Gerichts in Münster mit. Die Beschränkungen verstießen in ihrer derzeitigen Ausgestaltung gegen den verfassungsrechtlichen Gleichbehandlungsgrundsatz.

Das Gericht betonte, bei der Pandemiebekämpfung bestehe zwar ein Gestaltungsspielraum des Verordnungsgebers. Es sei auch zulässig, schrittweise zu lockern. Das Land habe es deshalb grundsätzlich für Geschäfte wie den Lebensmitteleinzelhandel bei den bisherigen Regelungen belassen dürfen, während für andere Betriebe vorläufig nur eine reduzierte Kundenzahl zugelassen werde.

Doch überschreite das Land seinen Spielraum, wo ein einleuchtender Grund für eine weitere Differenzierung fehle. Der Senat wies allerdings in seiner Entscheidung auch ausdrücklich darauf hin, dass es dem Land freigestellt sei, kurzfristig eine Neuregelung zu treffen, die keine unzulässigen Differenzierungen enthalte.

Lehrerverband kritisiert Festhalten an Präsenzunterricht als unverantwortlich

Der Deutsche Lehrerverband hat Pläne für ein Festhalten am Präsenzunterricht in Schulen auch bei Corona-Inzidenzwerten über 100 scharf kritisiert. "Das ist mit Blick auf die Infektionsgefahr nicht verantwortbar", sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger der "Rheinischen Post". Das Vorgehen wäre nur gangbar, wenn Lehrer schon geimpft und ausreichend Schnelltests für Schulen bereitgestellt würden. "Davon sind wir aber an neun von zehn Schulen noch meilenweit entfernt", kritisierte Meidinger. Die Politik habe es versäumt, Bildungseinrichtungen durch Impfpriorisierungen, die Organisation möglichst täglicher Tests, Raumluftfilter und eine bundesweite "qualifizierte Maskenpflicht" zu sicheren Bereichen zu machen. Damit trage die Politik zugleich auch die Verantwortung dafür, wenn Schulen demnächst wieder flächendeckend schließen müssten, ergänzte der Lehrervertreter.

Umfrage: Fast zwei Drittel unzufrieden mit Corona-Krisenmanagement

Ein Jahr nach den ersten Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie sind fast zwei Drittel der Deutschen unzufrieden mit dem Krisenmanagement der Bundesregierung. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur (DPA) zeigen sich 34 Prozent "sehr unzufrieden" und weitere 31 Prozent "eher unzufrieden" mit dem Agieren der Regierung in der Krise. Dagegen sind nur vier Prozent "sehr zufrieden" und 26 Prozent "eher zufrieden". Fünf Prozent machen keine Angaben.

Noch schlechtere Noten als das Kabinett von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) insgesamt bekommt Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Nur 24 Prozent der Befragten sind mit seiner Arbeit zufrieden, 69 dagegen unzufrieden. Die Akzeptanz der Einschränkungen wie die Schließung von Geschäften, Restaurants und Schulen war während der ersten Corona-Welle noch sehr groß. In einer YouGov-Umfrage im April 2020 zeigten sich 67 Prozent eher oder sehr zufrieden mit dem Krisenmanagement der Regierung. Seither nimmt die Zustimmung nach und nach ab.

RKI-Zahlen: 7709 Corona-Neuinfektionen und 50 weitere Todesfälle

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert-Koch-Institut binnen eines Tages 7709 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 50 neue Todesfälle verzeichnet. Das geht aus Zahlen des RKI vom Montagmorgen hervor. Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 6604 Neuinfektionen und 47 neue Todesfälle verzeichnet. Der Inzidenzwert ist demnach weiter gestiegen: Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner lag den Angaben zufolge am Morgen bundesweit bei 107,3 – und damit etwas höher als am Vortag (103,9). Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Sonntagabend bei 1,22 (Vortag ebenfalls 1,22). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 122 weitere Menschen anstecken.

Ein Jahr Corona in Bremer Pflegeheim


Die Bilanz eines Heimleiters: "Vier Tote am Tag, das halte ich einmal aus, aber nicht zweimal"

Virologe Dittmer: Corona-Mutationen könnten Frühjahrs-Effekte „auffressen“

Die Ausbreitung der ansteckenderen Coronavirus-Mutationen könnte nach Ansicht des Virologen Ulf Dittmer die im Frühjahr zu erwartenden, mildernden saisonalen Effekte für die Pandemie abschwächen. Grundsätzlich würden Umweltfaktoren wie etwa UV-Strahlen und höhere Temperaturen sowie das vermehrten Aufhalten im Freien in der wärmeren Jahreszeit helfen, das Infektionsgeschehen zu bremsen. "Dieser Vorteil könnte jetzt – und das ist ein wenig die Gefahr – von den Mutanten aufgefressen werden", sagte der Direktor des Instituts für Virologie des Uniklinikums Essen der Deutschen Presse-Agentur (DPA). Die saisonalen Effekte könnten jedoch wegen der sich leichter ausbreitenden Corona-Variante B.1.1.7 nicht dafür ausreichen, dass der R-Wert langfristig unter die Schwelle von 1 sinke, ab der die Pandemie abflaut.

Ex-Ski-Star Neureuther plädiert für mehr Freiheiten im Kindersport

Der frühere Skistar Felix Neureuther hat eine andere Prioritätensetzung bei den Corona-Restriktionen gefordert. "Dann dürfen wir nach Mallorca fliegen, aber dürfen nicht in unserer Heimat draußen Sport machen", sagte der 36 Jahre alte ARD-Experte in der "Sportschau" am Sonntag. "Also wo sind wir denn? Ganz ehrlich, weil dieser Mallorca-Urlaub so wichtig ist?" Es gehe ihm insbesondere um die Kinder, "und nicht darum, ob irgendjemand Urlaub auf Mallorca macht". "Es ist ja alles richtig", sagte Neureuther zu den Pandemiemaßnahmen. "Aber wenn die Kinder zusammen im Klassenzimmer sitzen, dann verstehe ich nicht, warum sie nicht draußen im Freien spielen können oder Sport machen können. In kleinen Gruppen." Es müsse eine Regelung geschaffen werden, die das den Kindern ermögliche. Kinder hätten viel durchgemacht in den vergangenen Corona-Monaten. "Die bewegen sich nicht mehr, die sind stundenlang am Tag vor dem Computer", so Neureuther, der selber Vater ist. "Wir müssen es schaffen, dass wir die Kinder wieder mehr in Bewegung bringen." Das sei die große Aufgabe für die Zukunft, um eine gesunde Gesellschaft zu haben.

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