Im Januar setzte der GKV-Spitzenverband die Festbeträge für 180 Fertigarzneimittel aus. Es ging unter anderem um Ibuprofen-Säfte, Paracetamol-Zäpfchen und Antibiotika-Suspensionen. Grund war die angespannte Versorgungslage bei den Kinderarzneimitteln. Geändert hat sich an der Lage seither nichts – und die Aussetzung wurde daher bis Ende des Jahres verlängert.
Der GKV-Spitzenverband hat gegenüber der DAZ bestätigt, dass die Festbeträge für bestimmte Arzneimittel mit den Wirkstoffen Ibuprofen und Paracetamol sowie für Antibiotika, die als Zäpfchen oder in flüssiger Darreichungsform vorliegen, vom 15. Juni bis zum 31. Dezember ausgesetzt werden. „Mit der erneuten Aussetzung sollen angesichts der weiterhin angespannten Versorgungslage bei diesen zur Anwendung bei Kindern vorgesehenen Arzneimitteln kurzfristig Aufzahlungen vermieden werden“, hieß es von einem Sprecher.
Es geht dabei um Fertigarzneimittel aus folgenden Festbetragsgruppen:
Am 9. Januar 2023 hatte der Vorstand des GKV-Spitzenverbandes beschlossen, dass die Festbeträge für die betroffenen Arzneimittel ab dem 1. Februar 2023 für drei Monate ausgesetzt werden. Es ging um 180 Präparate aus zehn Festbetragsgruppen. Der Verband warnte damals jedoch in einer Mitteilung: „Kurzfristig der Pharmaindustrie höhere Preise zu ermöglichen, stellt keine nachhaltige Lösung dar. Wir warnen vor der Annahme, dass internationale Pharmakonzerne ihre globalen Produktionsstandorte und Lieferprozesse nur ändern, weil gesetzlich Krankenversicherte in Deutschland künftig mit ihren Krankenkassenbeiträgen höhere Medikamentenpreise bezahlen müssen.“
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