Gesundheit

Forschende finden Ursache für Bierbauch – und es ist nicht Alkohol

Ein Bierbauch ist nicht nur ein optisches Problem, sondern birgt auch Gesundheitsrisiken. Umso wichtiger ist es, dagegen vorzugehen. Neben Bewegung und Ernährung spielt offenbar auch Schlaf eine wesentliche Rolle, wie nun Forschende in einer neuen Studie herausfanden.

In Deutschland sind über 46 Prozent der Frauen und 60 Prozent der Männer übergewichtig. Vor allem Ältere neigen zu mehr Körperfett. Besonders gefürchtet ist bei Männern der sogenannte Bierbauch. Umgangssprachlich ist damit eine Fettansammlung im Bauchbereich gemeint, die typischerweise fest und kugelförmig ist.

Als Ursache für einen Bierbauch gilt neben Bewegungsmangel und falscher Ernährung auch schlechter Schlaf. Das hat nun eine Studie aus den USA bestätigt. Ein Forschungsteam hat dafür die Gesundheitsdaten von mehr als 5000 Frauen und Männern im Alter zwischen 18 und 59 Jahren verglichen. Sie alle nahmen zwischen 2011 und 2014 an der US National Health and Nutrition Examination Survey teil.

Weniger als acht Stunden Schlaf erhöhen das Bierbauch-Risiko

Das Ergebnis: Bereits weniger als acht Stunden Schlaf wirkten sich laut den Forschenden signifikant negativ aus. Demnach war eine Stunde weniger Schlaf mit einer Zunahme von 12,1 Gramm viszeraler Fettmasse verbunden – bei Männern und Frauen. Zur Erinnerung: Viszeralfett ist eine besonders schädliche Fettart, die sich in der Körpermitte ablagert. Sie gilt als besonders gefährlich, da sie tiefer unter der Haut liegt und innere Organe umhüllt. Sie ist nicht nur für den Bierbauch verantwortlich, sondern steht auch im Zusammenhang mit mehreren Erkrankungen.

Ist bei Ihnen der Anteil von Viszeralfett im Körper zu hoch? Laut der Krankenkasse „AOK“ steigt ab einem Umfang von 94 Zentimetern bei Männern und 80 Zentimetern bei Frauen das Gesundheitsrisiko.

Deshalb ist der Bierbauch (Viszeralfett) so gefährlich

Konkret gibt es folgende direkte Gesundheitsprobleme durch Viszeralfett:

  • Es entstehen Entzündungsstoffe, die nicht nur die Blutgefäße schädigen, sondern auch Fettstoffwechselstörungen begünstigen und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck oder Herzinfarkt steigern lassen.
  • Freigesetzte Stoffe wie etwa Fettsäuren gelangen darüber hinaus direkt in die Leber. Dort können sie die Produktion von Blutfetten beeinflussen.
  • Viszerales Fett steht deshalb in direktem Zusammenhang mit einem erhöhten Cholesterinspiegel.
  • Blutzuckerspiegel steigt an, dadurch erhöht sich langfristig das Diabetesrisiko.
  • Viszerales Fettgewebe bildet zudem appetitsteigernde Hormone.

Übrigens: Die Verbindung von Schlaf und Bauchfett deuteten bereits frühere Studien an. Eine Untersuchung der Mayo Clinic aus dem Jahr 2022 zeigte, dass ein Schlafmangel zu einem Anstieg des gesamten Bauchfetts um 9 Prozent und des viszeralen Bauchfetts um 11 Prozent führte. Allerdings wurden dafür lediglich zwölf Probandinnen und Probanden getestet.

Das hilft gegen einen Bierbauch

Viszeralfett lässt sich nicht absaugen, entsprechend muss in aller Regel der Lebensstil umgestellt werden. Konkret in den drei Bereichen

  • Sport und Bewegung,
  • ausgewogene Ernährung zum Beispiel durch die sogenannte Mittelmeer-Diät und
  • ausreichend Schlaf.

Auch wenn er nicht als Hauptursache gilt, so spielt doch auch Bier bzw. Alkohol eine Rolle. Denn Alkohol hat viele Kalorien. Zum Vergleich: Eine Flasche Bier (0,5 Liter) enthält im Schnitt etwa 215 Kilokalorien, so viel wie 50 Gramm Gouda. Wer abnehmen will, sollte deshalb auch weitestgehend auf Alkohol verzichten.

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