Gesundheit

Große neue Studie: Herdenimmunität ist unmöglich – Touristen in Griechenland positiv auf Corona getestet

Die Covid-19-Pandemie hält die Welt weiterhin in Atem. Mehr als 11 Millionen Menschen haben sich bislang mit dem neuartigen Coronavirus infiziert, 196.304 davon in Deutschland. Über eine halbe Million Todesopfer hat die Krankheit Covid-19 bereits gefordert. Aktuelle Nachrichten zur Corona-Krise aus Deutschland, Europa und der Welt lesen Sie im News-Ticker von FOCUS Online.

Covid-19-News aus Deutschland und der Welt – die Topmeldungen: Frust in Israel: "Haben Kontrolle über Pandemie verloren" (06.45 Uhr) +++ Briten in Aufruhr: Gegen diese Missstände verblasst sogar der Tönnies-Skandal (22.48 Uhr) +++ USA sind aus Weltgesundheitsorganisation ausgetreten (20.36 Uhr) +++

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Umfrage: 54 Prozent lehnen Abschaffung der Maskenpflicht im Handel ab

07.19 Uhr: Jeder Zweite in Deutschland lehnt laut einer Umfrage die Abschaffung der Maskenpflicht im Handel ab – auch wenn es im jeweiligen Bundesland nur wenige Corona-Infizierte gibt und ein Mindestabstand eingehalten werden kann. Wie das Meinungsforschungsinstitut YouGov mitteilte, sind 54 Prozent gegen die Abschaffung, 37 Prozent befürworten dagegen solche Pläne. Neun Prozent der Befragten enthielten sich einer Aussage. dpa/Tom Weller/dpa Die Länder haben sich auf eine Bebehaltung der Maskenpflicht verständigt.

Bei Menschen ab 55 Jahren ist die Ablehnung der Pläne stärker (61 Prozent), während sich bei den 18- bis 24-Jährigen nur 36 Prozent dementsprechend äußerten.

Eine Aufhebung der Maskenpflicht hatte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) in der «Welt am Sonntag» für sein Land angeregt. Der Vorstoß wurde fast ausschließlich ablehnend kommentiert. Die 16 Gesundheitsminister der Länder einigten sich am Montag darauf, die Maskenpflicht nicht aufzuheben, wie die Deutsche Presse-Agentur nach einer Schalte der Ressortchefs mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) aus Teilnehmerkreisen erfuhr. Zur Begründung hieß es, es dürfe nicht der falsche Eindruck entstehen, die Pandemie wäre vorbei.

TOP-NEWS: Frust in Israel: "Haben Kontrolle über Pandemie verloren"

06.45 Uhr: Die israelische Regierung hatte nach dem plötzlichen Wiederanstieg der Infektionszahlen am Montag eine Reihe von Einschränkungen verfügt, etwa die Schließung von Clubs, Fitnessstudios, das Verbot von Sommercamps für Kinder sowie von kulturellen Veranstaltungen. Die Personenzahl in Restaurants wie in Bussen wurde auf 20 und in Synagogen auf 19 beschränkt. Zudem wurde die zuvor leger gehandhabte Pflicht zum Tragen von Gesichtsmaßen bestätigt, die Strafen bei Zuwiderhandlung wurden verdoppelt.

Derweil wächst der Frust in Israel. Die Lage sei außer Kontrolle, meint etwa der israelische Professor Eli Waxman gegenüber der "Bild"-Zeitung: „Wir haben die Kontrolle über die Pandemie verloren. Es war ein Fehler, größere Versammlungen von Menschen bei sozialen Aktivitäten zu erlauben – etwa bei Hochzeiten, Gottesdiensten, aber auch in Bars oder Restaurants", so der Physiker aus Tel Aviv, der auch die Regierung berät. dpa/Abir Sultan/POOL EPA/AP/dpa Mit US-Vertretern habe er „über die Frage der Souveränität gesprochen, an der wir in diesen Tagen arbeiten, und an der wir in den kommenden Tagen weiter arbeiten werden“, sagt Regierungschef Benjamin Netanjahu.

Israelische Medien werfen der Regierung und den Gesundheitsbehörden Versäumnisse beim Umgang mit der Pandemie vor. Zuvor hatte der Eindruck bestanden, das Land habe auf Corona vorbildlich und erfolgreich reagiert. Es sei nicht gelungen, wirksam die Infektionsketten zu unterbrechen, genügend und richtig zu testen und das "social distancing" sowie das Tragen von Masken durchzusetzen. Die komplette Öffnung der Schulen Mitte Mai sei viel zu früh erfolgt und habe zum neuen Ausbruch des Coronavirus beigetragen, schreibt Haaretz (Montag). Ebenso falsch sei die Entscheidung von Gesundheitsminister Yuli Edelstein gewesen, aufgrund der Hitzewelle die Maskenpflicht für Studierende und Schüler zu lockern.

USA verzeichnen neues Rekordhoch bei Coronavirus-Neuinfektionen

06.20 Uhr: In den USA ist abermals ein neuer Rekord bei den verzeichneten Neuinfektionen mit dem Coronavirus erreicht worden. Innerhalb von 24 Stunden wurden weitere 60.209 Ansteckungsfälle gezählt, wie aus am Dienstagabend (Ortszeit) von der Johns-Hopkins-Universität veröffentlichten Zahlen hervorgeht. Die Gesamtzahl der Infektionen stieg damit auf rund 2,991 Millionen. Zudem wurden weitere 1114 Todesfälle durch die Infektion registriert, womit die Gesamtzahl der Todesopfer auf 131.362 wuchs. dpa/Alex Brandon/AP/dpa Donald Trumps Nichte warnt vor einer zweiten Amtszeit des US-Präsidenten.

Die USA sind das mit Abstand am härtesten von der Pandemie betroffene Land der Welt. Dies gilt sowohl für die Infektions- als auch die Totenzahlen. Zuletzt waren immer neue Rekordstände bei den Ansteckungszahlen verzeichnet worden. Vor allem im Süden und Westen des Landes nehmen seit einigen Wochen die Infektionsraten wieder deutlich zu.

Briten in Aufruhr: Gegen diese Missstände verblasst sogar der Tönnies-Skandal

22.48 Uhr: Ein Textilunternehmen in der Großstadt Leicester hat während der Coronakrise maßgeblich zu deren Verschärfung beigetragen, indem es sämtliche Hygiene- und Abstandsvorschriften missachtet hat. Das geht aus Rechercen der „Times“ hervor.

Die Zeitung hatte einen Mitarbeiter verdeckt in die Fabrik eingeschleust, die für Boohoo, ein britisches Modeunternehmen, Waren herstellt. Dreieinhalb Pfund pro Stunde habe der Mitarbeiter dort erhalten – der gesetzliche Mindestlohn in England für Über-25-Jährige liegt jedoch bei 8,72 Pfund.

Die Fabrik hatte auch während des Lockdowns den Betrieb fortgesetzt. Abstandsregeln gab es dort offensichtlich keine, auch Schutzmasken fand man nur wenige.

Schlimmer noch: Die „Labour Behind the Label“-Organisation – eine Gruppierung, die sich für Arbeiterrechte einsetzt – berichtet, Mitarbeiter seien trotz nachgewiesener Covid-19-Erkrankung gezwungen worden, zur Arbeit zu kommen. Mitarbeitern, die sich geweigert hätten, sei mit dem Streichen der – eh schon sehr geringen – Löhne gedroht worden.

In einer Näherei mit rund 80 Angestellten habe es demnach 15 Fälle von Covid-19 gegeben. Die britische Innenministerin, Priti Patel, bezeichnete das Vorgehen als „moderne Sklaverei“.

Als Reaktion auf die Vorfälle haben sich mehrere große Modelieferanten von Boohoo getrennt, darunter etwa Zalando. Leicester, die Stadt, in der sich die betroffenen Firmen befinden, befindet sich wegen erneut stark angestiegener Corona-Zahlen derzeit wieder im Lockdown. Boohoo, das ausschließlich online verkauft, hatte seine Absatzzahlen in der Corona-Krise stark steigern können.

Coronavirus-Zahlen für Deutschland

21.15 Uhr: Die Zahl der Coronavirus-Fälle in Deutschland ist auf 196.993 gestiegen. Das sind 331 mehr als am Vortag. 19 weitere Menschen verstarben, damit steigt die Zahl der Todesopfer auf 8998. Akut infiziert sind 5295 Personen.

Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.

  • Baden-Württemberg: 35.900 (1837 Todesfälle)
  • Bayern: 48.853 (2604 Todesfälle) +7
  • Berlin: 8501 (215 Todesfälle)
  • Brandenburg: 3501 (172 Todesfälle)
  • Bremen: 1683 (54 Todesfälle)
  • Hamburg: 5222 (231 Todesfälle)
  • Hessen: 10.985 (512 Todesfälle)
  • Mecklenburg-Vorpommern: 804 (20 Todesfälle)
  • Niedersachsen: 13.700 (640 Todesfälle) +3
  • Nordrhein-Westfalen: 44.158 (1689 Todesfälle) +9
  • Rheinland-Pfalz: 7091 (235 Todesfälle)
  • Saarland: 2772 (174 Todesfälle)
  • Sachsen: 5460 (223 Todesfälle)
  • Sachsen-Anhalt: 1898 (59 Todesfälle)
  • Schleswig-Holstein: 3189 (152 Todesfälle)
  • Thüringen: 3276 (181 Todesfälle)

Gesamt 196.993 (8998 Todesfälle)

Vortag (Stand: 06.07.20, 00.00 Uhr): 196.662 (8979 Todesfälle)

Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien.

Die Zahl der Geheilten liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei rund 182.700. 14293

Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl: 0,81 (Stand 07.07.20)

Surftipp: Coronavirus – Reproduktionszahl und geglätteter R-Wert erklärt

TOP-NEWS: USA treten aus Weltgesundheitsorganisation aus

20.36 Uhr: Die USA haben ihren Austritt aus der Weltgesundheitsorganisation (WHO) offiziell angekündigt. Die Ankündigung, die am 6. Juli 2021 wirksam werde, sei bei UN-Generalsekretär António Guterres eingereicht worden, sagte ein hoher Regierungsbeamter am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur in Washington.

Anmerkung der Redaktion: Zuerst hatten wir berichtet, der Austritt werde sofort vollzogen. Das ist nicht der Fall. Die USA treten am 6. Juli 2021 aus der WHO aus.

TOP-NEWS: Mutter steckte 11 ihrer 13 Kinder an – jetzt müssen knapp 1000 Menschen in Quarantäne

19.30 Uhr: Nach der Corona-Infektion von 13 Mitgliedern einer Familie in Euskirchen hat das Kreis-Gesundheitsamt Quarantäne für Hunderte Mitglieder einer freikirchlichen Gemeinde angeordnet. Nach Angaben eines Behördensprechers von Dienstag ist die Euskirchener Mennoniten-Gemeinde – eine evangelische Freikirche, der auch die betroffene Familie angehört – komplett betroffen. Nach der Familie sollen die Gemeindemitglieder noch diese Woche auf das Virus getestet werden – den Angaben zufolge rund 1000 Menschen.

Zunächst sei die Mutter der Familie mit Krankheitssymptomen ins Krankenhaus gekommen und corona-positiv getestet worden, sagte Behördensprecher Wolfgang Andres. Bei weiteren Testungen habe sich gezeigt, dass auch der Vater und elf der 13 Kinder corona-positiv seien. "Die Kinder sind vorher noch in die Schule gegangen, in die eigene Schule der Mennoniten. Und die Familie ist wohl auch noch in den Gottesdienst in das Bethaus der Mennoniten gegangen", sagte Andres. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass das Virus verbreitet worden sei.

Der Kreis habe von der Mennoniten-Gemeinde eine Liste mit rund 500 Namen erhalten. Diese Menschen würden mit ihren Kindern getestet. Das seien insgesamt rund 1000 Personen. Die Quarantäne-Anordnung gelte für die ganze Gemeinde. Schule und Bethaus der Mennoniten seien geschlossen worden.

Brasiliens Präsident Bolsonaro mit Coronavirus infiziert

17.20 Uhr: Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Das teilte der Staatschef am Dienstag nach einem positiven Test in einem Militärkrankenhaus in der Hauptstadt Brasília mit. Medienberichten zufolge hatte der Staatschef zuvor Symptome gezeigt: Er habe Fieber und Gliederschmerzen gehabt. Am Montag trug er entgegen seiner Gewohnheit eine Maske und riet einem Anhänger, sich ihm nicht zu nähern.

Die brasilianische Regierung hat die Pandemie von Anfang an heruntergespielt. Präsident Bolsonaro bezeichnete das Coronavirus immer wieder als «leichte Grippe» und stemmte sich gegen Schutzmaßnahmen. Der rechte Staatschef fürchtete die wirtschaftlichen Schäden eines Lockdowns. Immer wieder zeigte er sich ohne Mundschutz in der Öffentlichkeit, löste Massenaufläufe aus und machte Selfies mit Anhängern.  

Auch am Wochenende war Bolsonaro wieder viel unter Menschen, teilweise ohne Maske: Am Samstag nahm er gemeinsam mit mehreren Ministern und einem seiner Söhne an einem Essen anlässlich des amerikanischen Unabhängigkeitstages in der US-Botschaft teil. Zudem flog er in den Bundesstaat Santa Catarina, um sich nach den schweren Unwettern ein Bild der Lage zu machen.  

Covid-19-Pandemie: Düsseldorf hat jetzt ein Quarantäne-Schiff

15.48 Uhr: Wie die „Bild“ berichtet, gibt es in Düsseldorf ab sofort ein Quarantäne-Schiff, auf dem Corona-Infizierte unterkommen können. Die „Bellejour“, die normalerweise für Flusskreuzfahrten genutzt wird, soll über 90 Kabinen verfügen, die mit maximal zwei Personen belegt werden können. Essen soll bei Bedarf von einem Cateringunternehmen geliefert werden, zudem wurde ein Sicherheitsdienst engagiert. Auch die medizinische Versorgung soll auf dem Schiff sichergestellt sein.

Das Ausweichen auf die „Bellejour“ für die Corona-Quarantäne sei laut der Stadt nötig, um Hotels und Jugendherbergen zu entlasten. Nach dem Ende des Lockdowns würden diese ihre Zimmer wieder für Gäste brauchen. Das Schiff wäre somit eine Alternative zu Gemeinschaftsunterkünften wie Flüchtlingsheimen oder Notschlafstellen, in denen infizierte Menschen bisher untergebracht werden.

Thüringen verlängert Anti-Corona-Maßnahmen bis Ende August

14.47 Uhr: Die Maskenpflicht und ein Großteil der Anti-Corona-Maßnahmen sollen in Thüringen bis Ende August verlängert werden. Darauf verständigte sich das Kabinett, wie ein Sprecher der Thüringer Staatskanzlei am Dienstag mitteilte. Auch das Abstandsgebot von 1,5 Metern soll bestehen bleiben. Kleinere Änderungen sieht die neue Grundverordnung aber vor. So ist unter anderem geplant, dass Geschäfte und Kultureinrichtungen Menschen mit Erkältungssymptomen den Zutritt nicht mehr verweigern müssen.

Außerdem entfällt für Gastwirte die Pflicht, auch im Außenbereich ihrer Wirtschaft die Kontaktdaten der Gäste einzusammeln. Für geschlossene Räume bleibt diese Pflicht bestehen. In Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen sollen künftig zwei Besucher pro Patient oder Bewohner möglich sein.


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