Gesundheit

Heizung, Energie und Kundengeschenke – hier sparen Apotheken

Kostensteigerungen und Preiserhöhungen treffen derzeit alle Branchen und Privatpersonen. Um Ausgaben zu reduzieren, versuchen Apotheken den Ergebnissen unserer Umfrage zufolge vor allem weniger zu heizen und allgemein Energie zu sparen. Zudem planen sie, weniger Geld für Kundengeschenke und Give-aways auszugeben.

Wir wollten von unseren Leser:innen wissen, welche Maßnahmen in den jeweiligen Apotheken ergriffen werden, um der Kostenexplosion Einhalt zu gebieten. Denn wie alle anderen sind auch Apotheken von massiven Kostensteigerungen betroffen. Zu hohen Energiekosten und Preissteigerungen bei allen möglichen Lieferanten und Dienstleistern müssen sie zudem noch höhere Tariflöhne sowie die Anhebung des Kassenabschlags schultern. Die Möglichkeiten, Kosten weiterzureichen, sind aber im Gegensatz zum „normalen“ Einzelhandel sehr begrenzt. Schließlich machen die Apotheken üblicherweise große Teile ihres Umsatzes mit Rx-Arzneimitteln, die bekanntermaßen der Preisbindung unterliegen.

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Bleibt also nur, bei den Ausgaben anzugreifen. Aber wo fängt man an? Die 722 Teilnehmer:innen unserer Umfrage wollen vor allem weniger heizen (52,49 Prozent) und allgemein Energie sparen (53,3 Prozent). Auch weit vorne auf der Liste der Einsparoptionen finden sich Kundengeschenke und Give-aways. 51,11 Prozent wollen sie reduzieren oder ganz weglassen.

49,72 Prozent setzen bei den Werbe- und Marketingbudgets an und reduzieren oder streichen diese. Fast ebenso viele Kolleg:innen (47,51 Prozent) stellen ihre Sponsoring-/Spenden-Aktivitäten ganz ein oder fahren sie zumindest herunter. Außerdem werden Investitionen in die Apotheke verschoben (43,49 Prozent). 22,16 Prozent können sich vorstellen, Öffnungszeiten zu kürzen, um Kosten zu reduzieren. 12,74 Prozent versuchen zu günstigen Dienstleistern zu wechseln.

Wenig Abstriche beim Personal

Beim Personal sparen vergleichsweise wenige. So gaben 24,79 Prozent an, offene Stellen unbesetzt zu lassen. Mitarbeiter:innen entlassen wollen 10,80 Prozent. Mitarbeiterevents wollen nur 12,60 Prozent streichen. 8,73 Prozent gaben an sonstige Maßnahmen zu ergreifen. Genannt wurde hier beispielweise Preiserhöhungen im OTC-Bereich, Lageroptimierung, alle Leistungen auf Rentabilität prüfen, Kundenzeitschriften abschaffen, Botendienst kostenpflichtig machen, nicht mehr auszubilden, Weihnachtsgeld zu streichen bzw. zu reduzieren oder gar Schließung. Nur einmal kam die Antwort statt Dinge wegzulassen, Neues tun zu wollen, wie  Corona-Testen, Corona-Impfen, Grippe – Impfen, PoC Gerät anlegen, um neue Ertragsquellen zu generieren. Lediglich 6,37 Prozent der Teilnehmenden wolle keine Maßnahmen ergreifen. 

Doch wie groß ist die zu füllende Lücke eigentlich? Die Apothekerorganisationen sind bisher nicht mit einer Schätzung zu den Folgen der Inflation für Apotheken öffentlich in Erscheinung getreten. Das hat nun DAZ-Wirtschaftsexperte Thomas Müller-Bohn getan. Er hat anhand einer Schätzung mit allgemein verfügbaren Daten ermittelt, dass das Betriebsergebnis einer Durchschnittsapotheke für das Jahr 2023 bei einer ungünstigen Entwicklung auf die Größenordnung eines Apothekergehalts plus Gehaltsnebenkosten sinken kann.

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