Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) rechnet damit, dass bis Mitte Juli fast alle Impfwilligen geimpft werden können. In Australien könnte der Pieks sogar Anlass zu Flugvergünstigungen werden. Alle Meldungen rund ums Impfen in Deutschland lesen Sie im Ticker von FOCUS Online.
Informationen zur Coronavirus-Impfung vom 31. Mai 2021
- Auf dem schnellsten Weg zum Pieks: Hausarzt, Impfzentrum, Drive-In, Newsletter: So kommen Sie jetzt an Ihren Impf-Termin
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Biontech, Moderna, Astrazeneca (Vaxzevria), Curevac – Die wichtigsten Coronavirus-Impfstoffe im Check
Australische Fluggesellschaft will Geimpfte zukünftig belohnen
09.32 Uhr: Die australische Fluggesellschaft Qantas will Reisende künftig mit Rabatten und anderen Anreizen belohnen, wenn sie gegen das Coronavirus geimpft sind. Unter anderem seien auch Fluggutscheine und Prämienpunkte für australische Vielflieger geplant, sagte Airline-Chef Alan Joyce am Montag dem australischen Fernsehsender 9News. Zudem sollen spezielle Preise verlost werden. "Wir werden zehn "Super-Preise" verlosen, mindestens einen in jedem Bundesstaat und Territorium", so Joyce. Die Gewinner dürfen ein Jahr auf dem gesamten Streckennetz kostenlos reisen. Boris Roessler/dpa/Symbolbild Eine Passagiermaschine startet vom Flughafen.
Mit dem Programm wolle die Fluglinie mehr Australier dazu bringen, sich impfen zu lassen. Joyce lud andere Unternehmen ein, dem Beispiel von Qantas zu folgen. Bisher sind nur etwa zwei Prozent der 25 Millionen Australier vollständig geimpft.
Gleichzeitig betonte Joyce, er habe Hoffnung, dass einige internationale Verbindungen aus und nach Down Under bis Ende des Jahres wieder aufgenommen werden könnten. Qantas arbeite mit der Regierung in Canberra zusammen und sei bereits dabei, die Flugzeuge auf Vordermann zu bringen und die Crews zu trainieren.
Spahn erwartet, dass bis Mitte Juli 90 Prozent der Impfwilligen geimpft sind
06.50 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) erwartet, dass bis Mitte Juli "an die 90 Prozent" der impfwilligen Erwachsenen in Deutschland eine Impfung gegen das Coronavirus erhalten. Das sagte er am Sonntagabend in der ARD-Talkshow "Anne Will". Dabei gehe er von einer Impfbereitschaft "von 70 bis 75 Prozent" der Erwachsenen aus. Spahn verwies zugleich auf die Dynamik der Impfungen in Deutschland – waren zu Ostern erst 12 Prozent der Bürger geimpft, so sei die Zahl bis Pfingsten auf knapp 40 Prozent gestiegen. Zuletzt lag die Impfquote nach Angaben des Robert Koch-Instituts bei 42,2 Prozent, vollständige geimpft waren demnach 17,1 Prozent.
Entwicklungsminister Müller fordert gerechtere Impfstoffverteilung
Montag, 31. Mai, 01.05 Uhr: Entwicklungsminister Gerd Müller hat eine gerechtere Verteilung der Corona-Impfstoffe gefordert. In ganz Afrika seien erst weniger als zwei Prozent der Menschen geimpft. "Es kann nicht sein, dass einige reiche Länder sich vier oder gar acht Impfdosen pro Kopf sichern. Diese Überkapazität global gerecht zu verteilen ist der schnellste Weg, um so viele Menschen wie möglich zu impfen", sagte der CSU-Politiker.
Die Impfdosen sollten daher so schnell wie möglich auch Risikogruppen in Entwicklungsländern zur Verfügung gestellt werden, so Müller. "Wir besiegen die Pandemie und ihre Folgen weltweit oder gar nicht." Wolfgang Kumm/dpa Gerd Müller (CSU), Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, stellt vor der Bundespressekonferenz den Bericht der Fachkommission Fluchtursachen vor und beantwortet Fragen von Journalisten.
"Bitte nicht mehr anreisen": Impfzentrum Regen muss Sonderaktion plötzlich bremsen
18.34 Uhr: Wegen einer Sonderimpf-Aktion ist das Impfzentrum im niederbayerischen Regen am Sonntag überlastet gewesen. Das Landratsamt Regen bat Impfwillige, nicht mehr anzureisen. Es seien mehr Menschen zur Eishalle in Regen gekommen, als Impfstoff mit dem Vakzin von Johnson & Johnson vorhanden sei. Bei der Aktion am Sonntag wurden der Behörde zufolge 875 Impfungen durchgeführt.
Der Landkreis Regen verzichtet nach eigenen Angaben auf eine Lagerhaltung des Vakzins, um ein möglichst hohes Impftempo zu erreichen. Um diese Vorgabe weiter umsetzen zu können, sei zu dem Sonderimpftag eingeladen worden, hieß es.
Der Vektorimpfstoff von Johnson & Johnson ist der derzeit einzig zugelassene, der nur eine Spritze für den vollen Impfschutz benötigt. Vermutlich sei daher das Interesse so groß gewesen.
Kassenärzte halten Aufhebung der Impf–Priorisierung für verfrüht
14.59 Uhr: Die niedergelassenen Mediziner in Niedersachsen halten die Aufhebung der Impf-Priorisierung am 7. Juni fürverfrüht. Es seien noch längst nicht alle Menschen in der Prioritätsgruppe 3 gegen Covid-19 geimpft worden, sagte der Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN), Detlef Haffke, der Deutschen Presse-Agentur.
Zu rechnen sei mit einem noch größeren Ansturm und noch mehr Überlastung in den Praxen. Das große Problem sei, dass die zu erwartenden Liefermengen nicht für alle Impfberechtigten reichen. Die EU-Arzneimittelbehörde EMA hat den Corona-Impfstoff der Hersteller Biontech und Pfizer auch für Kinder ab zwölf Jahren zugelassen.
"Ganz viele Menschen müssen sich in Geduld üben", sagte Haffke. Den Ansturm könnten die Impfzentren und die Praxen nur gemeinsam bewältigen. Dem KVN-Sprecher zufolge wenden sich die meisten Menschen zunächst an ihren Hausarzt. Bei 90 Prozent der Anfragen an Praxen gehe es zur Zeit um den Wunsch nach einer Corona-Impfung.
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hatte sich nach dem Impfgipfel in Berlin dafür ausgesprochen, den Impfzentren besonders in ländlichen Regionen mehr Spielraum zu geben. So könnten die mobilen Teams der Zentren vor allem in ländlichen Regionen eingesetzt werden, wo es zu wenige niedergelassene Ärztinnen und Ärzte gibt. Der Niedersächsische Städte- und Gemeindebund (NSGB) begrüßte diesen Vorstoß. Die KVN sieht dagegen keine Unterschiede zwischen Stadt und Land, was die Corona-Impfungen angeht. Vielmehr sei das Problem die begrenzte Impfstoffmenge.
Weil hält die Aufhebung der Priorisierung am 7. Juni für richtig, wie er nach dem Impfgipfel sagte. Schließlich umfassten die ersten drei Prioritätsgruppen bereits 5,5 Millionen Menschen in Niedersachsen. In Niedersachsen wohnen rund 8 Millionen Menschen (Stand: 31. Dezember 2019). Die Länder können selbst entscheiden, ob sie in den Impfzentren die Priorisierung aufrechterhalten wollen.
Karliczek fordert Impfangebot für vorerkrankte Kinder bis Ferienende
14.22 Uhr: Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) fordert ein Impfangebot für alle Kinder und Jugendliche mit Vorerkrankungen bis spätestens zum Ende der Sommerferien. "Das Ziel sollte sein, dass die Impfungen für diese Gruppe bis zum Beginn des neuen Schuljahres angeboten werden können", sagte Karliczek dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Samstagausgaben). Dies würde den Schulalltag nach den Sommerferien erleichtern. Wochit/Imago Karliczek: Kinder sollen noch vor den Ferien zurück in die Schule
Die Ministerin betonte zugleich, dass die Impfungen auch nach der Erweiterung der Zulassung des Biontech-Impfstoffs für Minderjährige ab zwölf Jahren freiwillig blieben. Eine Impfung zunächst für vorerkrankte Kinder würde "dem Gesundheitsschutz dieser Gruppe sehr dienen", sagte Karliczek.
Bundesregierung und Bundesländer hatten angekündigt, dass sich Kinder und Jugendliche in Deutschland ab dem 7. Juni gegen das Coronavirus impfen lassen können. Allerdings gibt es für sie keinen zusätzlichen Impfstoff, sie müssen sich wie alle anderen Impfwilligen um einen Termin bemühen.
Hunderte Impfpass-Gegner stürmen Londoner Einkaufszentrum – Polizei schreitet ein
Sonntag, 30. Mai, 11.02 Uhr: Am Rande eines Anti-Impfpass-Marsches in London drangen Hunderte von Demonstranten in das Westfield-Einkaufszentrum ein. Es kaum laut der britischen Zeitung "The Guardian" zu Rangeleien mit der Polizei, als die Beamten versuchten, einen Eingang zu blockieren.
Die Demonstranten entdeckten daraufhin einen weiteren, unbewachten Eingang nur wenige Meter entfernt. Hunderte schafften es demnach ins Einkaufszentrum, wo sie "Keine weiteren Lockdowns" und "Nehmt euch eure Freiheit zurück" skandierten. Nach einer halben Stunde gelang es den Beamten, das Zentrum zu räumen – "mit gezogenen Schlagstöcken, aber ohne Gewaltanwendung", so die Zeitung.
Söder fordert schnellere Sputnik-Zulassung: "Impfmotor darf nicht stottern"
20.37 Uhr: Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder will eine deutlich schnellere Zulassung des russischen Corona-Vakzins Sputnik V. Gegenüber der "Bild am Sonntag" sagte Söder: "Das Verfahren um Sputnik V muss beschleunigt werden." Man dürfe jetzt nicht "aus rein ideologischen Gründen" den Impfmotor ins Stottern geraten lassen.
Noch immer ist unklar, ob und wann der russische Impfstoff zugelassen wird. Die Europäische Arzneimittel-Zulassungsbehörde EMA untersucht die Daten noch. Wie die "Bild am Sonntag" schreibt, heißt es aus Insiderkreisen in der Bundesregierung, dass wegen fehlender Daten womöglich erst im September eine Entscheidung falle.
Stiko-Mitglied gegen generelle Kinder-Impfkampagne
14.37 Uhr: Stiko-Mitglied Christian Bogdan hat sich in der Debatte um Corona-Impfungen für Kinder gegen eine "generelle Kinder-Impfkampagne" ausgesprochen. "Eine Impfempfehlung kann nicht einfach deswegen ausgesprochen werden, weil es gerade gesellschaftlich oder politisch opportun erscheint", sagte der Erlanger Immunologe, der der Ständigen Impfkommission (Stiko) angehört, den "Nürnberger Nachrichten" (Samstagsausgabe).
Die Wirksamkeit für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren sei zwar nachgewiesen – "aber in Sachen Nebenwirkungen fehlen noch ausreichend Daten", sagte er. "Die Immunantwort eines Kindes kann anders verlaufen als bei einem Erwachsenen. Deswegen braucht man da mehr Daten."
Die EMA hatte am Freitag eine EU-Zulassung des Biontech-Präparats für Kinder von 12 bis 15 Jahren befürwortet. Die formale Zulassung durch die EU-Kommission steht noch aus, ebenso die Prüfung der Stiko, ob sie eine Impfung für Kinder generell empfiehlt. Von der Stiko gab es bereits Signale, dass sie möglicherweise keine allgemeine Impfempfehlung für alle Kinder geben wolle, sondern nur für vorerkrankte Kinder.
Beim Biontech-Impfstoff habe das Paul-Ehrlich-Institut beispielsweise "Hinweise für ein erhöhtes Auftreten von Herzmuskelentzündungen im zeitlichen Kontext zur Impfung, vor allem bei jungen Männern", sagte Bogdan. "Ich will nicht die Pferde scheu machen. Aber wir brauchen eben Daten und sollten nicht eine generelle Kinderimpfkampagne starten."
Ziel müsse es sein, in erster Linie diejenigen durch eine Impfung zu schützen, die ein erhöhtes Risiko haben, schwer zu erkranken oder sogar zu sterben. "Eine Impfung von Kindern nur zum Zwecke des indirekten Schutzes anderer ist keine ausreichende Impf-Indikation."
Eine Impfquote von 70 bis 80 Prozent, die als Schwelle für eine sogenannte Herdenimmunität gilt, sei auch ohne die umfassende Impfung von Kindern zu erreichen.
Virologe Streeck rechnet nicht bald mit Herdenimmunität gegen Corona
09.09 Uhr: Der Virologe Hendrik Streeck rechnet in Deutschland nicht mit einer Herdenimmunität gegen das Coronavirus bis Herbst. "Ich bin skeptisch. Wir haben es ja nicht mit Impfstoffen zu tun, die vollständig vor einer Infektion schützen", sagte Streeck der Deutschen Presse-Agentur. Auch Geimpfte mit hoher Antikörperreaktion könnten sich mit dem Virus infizieren und es an andere weitergeben. "Nur seltener", sagte Streeck. Federico Gambarini/dpa Hendrik Streeck hält eine Herdenimmunität gegen das Coronavirus bis Herbst nicht für realistisch.
Das Robert Koch-Institut schreibt dazu, dass die in Deutschland verwendeten Impfstoffe Infektionen in "erheblichem Maße verhindern" und "das Risiko einer Virusübertragung stark vermindern". Streeck wies zudem darauf hin, dass die Immunantwort mit der Zeit nachlassen dürfte. "Wie stark der Effekt ist, wird man erst im Herbst bemessen können." Herdenimmunität bedeutet, dass in einer Bevölkerung so viele Menschen immun gegen ein Virus sind, dass es sich nicht weiter ausbreiten kann.
Immun können Menschen nach durchgemachter Krankheit oder einer Impfung sein. Zudem müssten für eine Herdenimmunität theoretisch auch Kinder geimpft werden, sagte Streeck. "Aber deshalb jetzt alle Kinder zu impfen, hielte ich für den falschen Ansatz." Es gehe um eine Güterabwägung bei jeder einzelnen Person. "Kinder erkranken erfreulicherweise sehr selten schwer an Covid-19. Diejenigen, die einen schweren Verlauf hatten, hatten in der Regel auch schwere Vorerkrankungen." Das Risiko einer schweren Erkrankung bei gesunden Kindern durch Covid-19 sei anders als bei kranken Kindern sehr gering. "Bei Kindern mit Vorerkrankungen ist eine Impfung sinnvoll", sagte Streeck.
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