Gesundheit

Hunderttausende Impfungen wurden nicht gemeldet – Impfquote höher als bisher bekannt

News zur Coronavirus-Impfung vom 5. September 2021

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Spahn will 100 Millionen Impfdosen spenden

15.39 Uhr: Deutschland will bis Jahresende 100 Millionen Impfdosen in der internationalen Corona-Impfkampagne zur Verfügung stellen. "Das ist so viel wie wir bisher auch in unserem Land verimpft haben", sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn am Rande des G20-Treffens der Gesundheitsminister in Rom. Christoph Soeder/dpa/archivbild Bundesgesundheitsminister Jens Spahn spricht in Berlin.

Ziel sei es, bis zum Ende des Jahres mindestens 40 Prozent der Weltbevölkerung geimpft zu haben. Die Pandemie sei erst vorbei, wenn sie auf der ganzen Welt vorbei sei, so der CDU-Politiker. Ansonsten könnten Varianten entstehen, die dann auch Deutschland wieder erreichten und zu Problemen führten. Beim zweitägigen Treffen der Gesundheitsminister aus den 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländern (G20) ist die Corona-Pandemie ein zentrales Thema.

Bericht: Mehr als 350.000 Impfungen wurden nicht gemeldet – Impfquote höher als vom RKI angegeben

Sonntag, 05. September, 14.09 Uhr: 50.754.494 Menschen sind in Deutschland laut Angaben des Robert-Koch-Instituts bereits vollständig geimpft, das entspricht einer Impfquote von 61,0 Prozent.

Doch vermutlich liegt die Impfquote bereits höher. Das geht aus Daten von Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) in mehreren Bundesländern hervor, die dem "Spiegel" vorliegen. Im zweiten Quartal wurden demnach mindestens 350.000 verabreichte Dosen dem RKI nicht gemeldet und in der bundesweiten Impfquote entsprechend auch nicht berücksichtigt.

Die Meldelücke lässt sich folgendermaßen erklären: Arztpraxen melden ihre Impfungen täglich über ein Portal an das RKI. Das Portal wird von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) betrieben. Gleichzeitig dokumentieren die Praxen jede Impfung in einer Abrechnungssoftware, damit dieses auch vergütet wird. Laut "Spiegel" klaffen die Zahlen der an das RKI gemeldeten Impfungen und die der abgerechneten Impfungen teils auseinander. Wie weit tatsächlich kann bislang nicht gesagt werden, da noch nicht alle Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) die Daten ausgewertet haben.

Der "Spiegel" geht aber davon aus, dass die tatsächliche Impfquote rund 0,5 Prozent höher ist als offiziell angegeben.

Mann greift Impfteam in Thüringen an – Zwei Verletzte

18.06 Uhr: Bei einer Corona-Impfaktion in Gera ist am Samstagnachmittag ein mobiles Impfteam angegriffen worden. Dabei seien zwei Mitglieder des Teams verletzt worden, teilte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums mit. Nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) hatte der Mann am Nachmittag im Einkaufszentrum Gera Arcaden eine Impfbescheinigung verlangt, wollte sich aber nicht impfen lassen. Als die Mitarbeiter ihm sagten, dass es ohne Impfung keine Bescheinigung gebe, sei der Mann "ausgetickt". Er habe eine medizinische Fachangestellte und einen Helfer verletzt.

Die Daten des Mannes waren laut KV bekannt, da er sich bei der Impfaktion habe registrieren lassen. Die Polizei stellte ihn nach Angaben eines Sprechers in einem Parkhaus, gegen ihn laufe eine Anzeige. Er sei auf freiem Fuß. Auch er soll im Einkaufszentrum leicht verletzt worden sein, hieß es von der Polizei. Thüringens Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) verurteilte die Tat. "Aus der Hetze der Impfgegner werden Taten", erklärte sie. "Das können wir als Gesellschaft nicht akzeptieren." KV-Pandemiestabsleiter Mertz zufolge ist es das erste Mal seit Beginn der Impfkampagne, dass ein Impfteam in Thüringen angegriffen wurde.

Spahn verteidigt Start von Corona-Auffrischungsimpfungen vor Stiko-Empfehlung

15.35 Uhr: Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat den Vorstoß verteidigt, noch vor einer offiziellen Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) Corona-Auffrischungsimpfungen für Senioren und Immungeschwächte anzubieten. "Ich will nicht warten, bis in den Pflegeheimen wieder Menschen sterben", sagte Spahn den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland. Dagegen regte sich Protest von Patientenschützern. Derweil dauerte die Diskussion um die Impfstatus-Abfrage für Beschäftigte und den Corona-Schutz an Schulen an.

Christoph Soeder/dpa/archivbild Bundesgesundheitsminister Jens Spahn spricht in Berlin.  

Den Beginn der Booster-Impfungen diesen Monat bezeichnete Spahn als "vorausschauendes, vorsorgliches Handeln". Es gebe bereits "viele Studien, die eindeutig belegen, dass Booster-Impfungen für Hochbetagte, Pflegebedürftige und Menschen mit bestimmten Immunerkrankungen Sinn machen". Da Deutschland genügend Corona-Impfstoff habe, müsse auch gehandelt werden.

Britische Impfkommission spricht sich gegen die Impfung von gesunden 12- bis 15-Jährigen aus

16.36 Uhr: Die britische Impfkommission (JCVI) hat sich überraschend gegen flächendeckende Corona-Impfungen von 12- bis 15-Jährigen ausgesprochen. Die Kommission erweiterte zwar ihre Impfempfehlung für an Herz, Lungen und Leber erkrankte Kinder und Jugendliche dieser Altersgruppe, eine allgemeine Impfempfehlung wollte sie aber nicht aussprechen. Zur Begründung hieß es am Freitag in einer Mitteilung der Gesundheitsbehörde Public Health England, die gesundheitlichen Vorteile einer Impfung seien für gesunde Menschen diese Altersgruppe marginal.

Bislang lautete die Empfehlung der Kommission, 12- bis 15-Jährige nur zu impfen, wenn sie in die Gruppe der besonders durch Covid-19 gefährdeten Menschen fallen. Dazu gehören beispielsweise Menschen mit unterdrücktem Immunsystem.

Erst eine Woche zuvor hatte das britische Gesundheitsministerium mitgeteilt, sich auf die flächendeckende Impfung der 12- bis 15-Jährigen im größten Landesteil England vorzubereiten. Ob die Regierung der Empfehlung der Impfkommission folgen wird, war zunächst unklar. Die medizinischen Chefberater der vier Landesteile England, Schottland, Wales und Nordirland sollen nun eine endgültige Empfehlung aussprechen, die neben der individuellen Gesundheit auch weitere Gesichtspunkte wie die Aufrechterhaltung des Schulbetriebs einbezieht.

EMA untersucht Entzündungs-Krankheit nach Corona-Impfung

15.55 Uhr: Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA überprüft das Risiko der Erkrankung Multisystem-Entzündungssyndrom nach einer Impfung mit dem Vakzin von Biontech. Es habe einen derartigen Fall in Dänemark gegeben, wo ein 17-Jähriger erkrankt, mittlerweile aber wieder genesen sei. MIS trat bisher vor allem in Folge von Covid-19 auf. Doch der 17-Jährige war laut Test nicht mti Corona infiziert.

EU einigt sich mit Astrazeneca auf Lieferung von 200 Millionen Impfdosen

10.12 Uhr: Die EU-Kommission hat ihren monatelangen Rechtsstreit mit dem Impfstoffhersteller Astrazeneca beigelegt. Das britisch-schwedische Unternehmen verpflichtet sich zu einer Lieferung von 200 Millionen Impfdosen bis Ende März nächsten Jahres. Das teilte die EU-Kommission am Freitagmorgen mit. Die 200 Millionen Impfdosen sollen aber im Rahmen des „Covax“-Programmes an ärmere Staaten auf der ganzen Welt verschenkt werden.

Müller klagt über Impftempo: "Müssen um jede einzelne Impfung kämpfen"

07.50 Uhr: Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) hat das langsame Tempo beim Impfen beklagt. "Inzwischen ist es mit dem Impffortschritt sehr zäh geworden. Wir kämpfen um jede einzelne Impfung, obwohl wir ausreichend Impfstoff und eine gute Infrastruktur haben", sagte Müller der Deutschen Presse-Agentur. "Wir müssen daher mit kreativen Impfangeboten wie mit der Clubnacht, dem Impfen auf Parkplätzen, in der S-Bahn oder im Alexa weitermachen." Das bringe durchaus etwas, so Müller. "Wir haben mit diesen Angeboten rund 50 000 zusätzliche Impfungen in den letzten Wochen ermöglichen können."

Es sei erstaunlich, dass es nach dieser langen Pandemiephase immer noch so schwer sei, die Menschen von der Wichtigkeit dieser Impfung zu überzeugen. Müller sagte, er sei vorsichtig mit Prognosen, ob und wann eine Herdenimmunität möglich sei. "Doch ich bin sehr optimistisch, dass wir auch ohne Herdenimmunität keinen Lockdown mehr benötigen, weil wir andere Maßnahmen haben, um das zu verhindern."

In der Hauptstadt haben mehr als 60 Prozent der Bevölkerung einen vollständigen Impfschutz. Die Gesamtzahl der Impfungen liegt bei rund 4,5 Millionen.

Auskunftspflicht zum Impfstatus für Kitas, Schulen und Heime geplant

Freitag, 3. September, 07.27 Uhr: Arbeitgeber sollen von Beschäftigten in Kitas, Schulen und Pflegeheimen künftig voraussichtlich Auskunft über eine Corona-Impfung oder eine überstandene Covid-Erkrankung verlangen können. Das war nach stundenlangen Beratungen in der Regierungskoalition zwischen Union und SPD der Verhandlungsstand vom späten Donnerstagabend, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Koalitionskreisen erfuhr.

"Der Arbeitgeber kann (…) vom Beschäftigten Auskunft oder die Vorlage eines Nachweises über das Bestehen eines Impfschutzes oder das Bestehen einer natürlichen Immunität in Bezug auf die Coronavirus-Krankheit-2019 (COVID19) verlangen", heißt es im entsprechenden Entwurf eines Änderungsantrags der Fraktionen der CDU/CSU und SPD, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Gerade in Kita, Schule und Heim könne es "im Interesse des Infektionsschutzes" nötig sein, Beschäftigte hinsichtlich ihres Corona-Impf- und Serostatus, der über Antikörper Aufschluss gibt, "unterschiedlich einzusetzen oder von einer Beschäftigung ungeimpfter Personen (in bestimmten Bereichen) abzusehen".

Die Möglichkeit soll nur während der festgestellten epidemischen Lage von nationaler Tragweite gelten, die der Bundestag vergangene Woche für weitere drei Monate verlängert hatte. Damit scheint der diskutierte weitergehende Plan vom Tisch, dass Arbeitgeber generell den Impfstatus ihrer Beschäftigten abfragen dürfen. Dass es keinen allgemeinen Auskunftsanspruch für alle Unternehmen geben soll, hatte zuvor "Business Insider" berichtet.

Begründet wird das Vorhaben in dem Antrag damit, dass in den betroffenen Einrichtungen "besonders vulnerable Personengruppen betreut werden oder untergebracht sind beziehungsweise aufgrund der räumlichen Nähe zahlreiche Menschen einem Infektionsrisiko ausgesetzt sind". Arbeitgeber könnten durch die Informationen die Arbeitsorganisation so ausgestalten, "dass ein sachgerechter Einsatz des Personals möglich ist und gegebenenfalls entsprechende Hygienemaßnahmen treffen". Die Daten sollen direkt beim Beschäftigten zu erheben sein. "Die Freiwilligkeit der Entscheidung über die Inanspruchnahme von Impfschutz bleibt unberührt", stellt der Entwurf klar.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte am Montag in einer ARD-Talkshow die Debatte über die Offenlegungspflicht des Corona-Impfstatus für Beschäftigte befeuert. Er tendiere dazu, dass Arbeitgeber zumindest für die nächsten Monate danach fragen dürften, hatte Spahn gesagt. Einer Impfpflicht auch für bestimmte Berufsgruppen wie den Pflegeberufen hatte Spahn erneut eine Absage erteilt.

Der Arbeitgeberverband BDA hatte den Bundestag aufgerufen, die Basis für eine Impfauskunftspflicht im Betrieb zu schaffen. Die Gewerkschaften hatten sich gegen eine entsprechende Auskunftspflichten gestemmt. Die Neuregelung soll am Dienstag im Bundestag beschlossen werden.

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