Der Pharmagroßhändler Phoenix Group setzt seinen Wachstumskurs fort und baut seine Marktposition in Europa weiter aus. Im ersten Halbjahr 2023 legte der Konzern beim Umsatz kräftig zu, während das Ergebnis nach Steuern etwas nachgab. Für das gesamte Geschäftsjahr rechnet Phoenix mit einem Umsatzanstieg, der leicht über der Entwicklung der europäischen Pharmamärkte liegen soll.
Das Umfeld ist anspruchsvoll, dennoch zeigt sich der Mannheimer Pharmagroßhändler Phoenix Group mit dem Verlauf der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 2023/2024 (zum 31. Juli 2023) verhalten zufrieden. Die Ergebnisse, so das Unternehmen in einer Pressemitteilung, seien „solide“.
Konkret heißt das: Die Gesamtleistung stieg gegenüber dem ersten Halbjahr 2022/2023 um 33,7 Prozent auf 27,9 Milliarden Euro. Die für den Pharmagroßhandel relevante Kennzahl Gesamtleistung setzt sich laut Phoenix aus Umsatzerlösen und Warenumschlag gegen Dienstleistungsgebühr zusammen. Der Umsatz schnellte sogar um 43,5 Prozent auf 23,2 Milliarden Euro (1. Halbjahr 2022/23: 16,2 Milliarden Euro) nach oben. Dabei entfiel nach Unternehmensangaben allerdings ein Betrag von 6,1 Milliarden Euro auf die am 31. Oktober 2022 erworbenen ehemaligen McKesson Europe-Gesellschaften. Seit dem vierten Quartal des vergangenen Geschäftsjahres würden diese Erlöse in der Bilanz von Phoenix konsolidiert.
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Das Ergebnis des ersten Halbjahres hat zwei Gesichter: Während das Ergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern und Abschreibungen (Ebitda) von 328,9 auf 411,6 Millionen Euro stieg, sackte das Vorsteuerergebnis von 135,0 auf 130,9 Millionen Euro ab. Stark angestiegen ist die Verschuldung des Unternehmens: anstatt 1,83 Milliarden Euro Ende Juli 2022 standen am 31. Juli 2023 Schulden von mehr als 3,3 Milliarden Euro in den Büchern.
Seidel: Marktposition weiter stärken
Nach Einschätzung von Sven Seidel, Vorstandsvorsitzender der Phoenix Pharma SE, hat sich die Gruppe im ersten Halbjahr „gut behauptet“. Einflussfaktoren wie steigende Kosten oder Lieferengpässe hätten das Unternehmen immer wieder vor Herausforderungen gestellt. Derartige Unwägbarkeiten seien auch im zweiten Halbjahr zu erwarten. Umso wichtiger sei es, am eingeschlagenen Kurs festzuhalten und die „Position im Markt als ein führender Gesundheitsdienstleister in Europa weiter zu stärken“.
Umsatzplus über Marktdurchschnitt erwartet
Für das gesamte Geschäftsjahr 2023/24 geht Phoenix davon aus, seine Marktposition in Europa durch organisches Wachstum, Akquisitionen und Effizienzsteigerungen weiter auszubauen und so einen Umsatzanstieg zu erreichen, der leicht über dem Wachstum der europäischen Pharmamärkte liegen dürfte. Die Umsatzzuwächse würden dabei in fast allen Märkten erwartet, in denen das Unternehmen vertreten ist.
Das Ergebnis vor Steuern dürfte nach der Prognose leicht unter dem Niveau von 2022/23 liegen. Durch die Akquisition der McKesson Europe-Gesellschaften würden höhere planmäßige Abschreibungen erwartet. Zudem gehe der Konzern von höheren Finanzierungskosten aufgrund gestiegener Zinsen und der höheren Nettoverschuldung aus.
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