Gesundheit

Schockierendes Studienergebnis: Fast jeder dritte Mann ist mit krebserregendem Penisvirus infiziert

Wie eine aktuelle Metastudie zeigt, sind 31 Prozent aller Männer mit einem humanen Papillomvirus infiziert. Das Virus kann Krebs an Penis und After verursachen.

Sogenannte humane Papillomviren sind Ärzten und Forschern schon lange bekannt: Bei Frauen können sie Gebärmutterhalskrebs, Hautwarzen hervorrufen und sexuell übertragen werden. Nun hat eine wissenschaftliche Arbeit, die in der renommierten Fachzeitschrift „The Lancet“ publiziert wurde, gezeigt, dass etwa 31 Prozent der männlichen Bevölkerung genital mit diesem Virus infiziert sind.

Sexuell aktive Männer, unabhängig von ihrem Alter, seien für ihre Sexualpartner daher ein gefährliches „Reservoir für HPV-Infektionen im Genitalbereich“, schreiben die Studienautoren. Dies sei zweifach problematisch: Einerseits infizierten Männer nach und nach Frauen und erhöhten deren Krebsrisiko, andererseits wiesen neuere Forschungsergebnisse darauf hin, dass die Viren auch bei Männern zu Krebs führen kann.

Für ihre Arbeit werteten die Wissenschaftler 65 Studien aus 35.000 Ländern – insgesamt Gesundheitsdaten von 44.769 Männern ab dem 15. Lebensjahr – aus. Ausgeschlossen von der Studie waren Menschen mit erhöhtem Risiko für HPV-Infektionen, um kein verzerrtes Bild des Infektionshäufigkeit zu erhalten.

Einige humane Papillomviren verursachen gesichert Krebs

Die meisten Infektionen mit humanen Papillomviren bleiben laut „The Lancet“ unbemerkt. Etwa 40 HPV-Typen infizieren Scheide und Penis und sind daher sexuell übertragbar. Für 12 HPV-Typen ist ferner gesichert, dass sie in Frauen Krebs erzeugen – am häufigsten Gebärmutterhalskrebs. Auch an den Schamlippen, am Scheideneingang, in der Scheide, am After und im Mund- und Rachenraum können die Viren Gewebeveränderungen und Krebs verursachen.

Entgegen alten Lehrmeinungen weiß man heute zudem, dass HPV-Infektionen auch für Männer gefährlich sind. Dem amerikanischen Center for Disease Control (CDC) zufolge betreffen vier von zehn HPV-verursachten Krebserkrankungen Männer. Jährlich sind das ca. 15.000 für die USA allein.

Mit Impfungen gegen HPV kann Krebs verhindert werden

Die Ständige Impfkommission Deutschland (STIKO) empfiehlt für Mädchen ab dem 14. oder 15. Lebensjahr drei Impfungen zur Grundimmunisierung bzw. zwei Impfungen ab dem 9. Lebensjahr. (Entscheidend ist die Immunisierung vor dem ersten Geschlechtsverkehr.)

Seit 2018 empfiehlt die STIKO außerdem eine Impfung für Jungen. Während Mädchen sich mehrheitlich impfen lassen, folgen bisher allerdings nur 30 Prozent aller Jungen der STIKO-Empfehlungen – unter anderem ein Informations- und Kommunikationsproblem.

Mädchen zu impfen, sei nicht mehr „ausreichend, um Männer angemessen zu schützen“, heißt es in einem Bericht des European Centre for Disease Prevention and Control, dem europäischen CDC-Äquivalent. Man müsse die Männer über die realen Gefahren, die vom humanen Papillomvirus ausgehen, informieren.

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