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Unruhiger Schlaf erhöht das Risiko für Atherosklerose – Naturheilkunde & Naturheilverfahren Fachportal

Schlechter Schlaf erhöht das Risiko für Herzerkrankungen

Unruhiger Schlaf und verstopfte Arterien sind beides Beschwerden, die mit fortschreitendem Alter zunehmen. Die als Atherosklerose bekannten Plaque-Ansammlungen in den Arterien haben auf den ersten Blick nichts mit unserem Schlafverhalten zu tun. Eine aktuelle Studie fand nun eine Verbindung zwischen schlechtem Schlaf und Gefäßverkalkungen.

Forschende der Univerity of California finden eine Verbindung zwischen Schlafstörungen und Atherosklerose. Ein häufig unterbrochener Schlaf geht der Studie zufolge mit vermehrten zirkulierenden Entzündung im gesamten Blutkreislauf einher, die vermehrt zu Ablagerungen in den Gefäßen führen und so das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen. Die Forschungsergebnisse wurden kürzlich in dem renommierten Fachjournal „PLOS Biology“ vorgestellt.

Schlechter Schlaf aktiviert einen einzigartigen Signalweg

„Wir haben herausgefunden, dass fragmentierter Schlaf mit einem einzigartigen Signalweg in Verbindung steht“, berichtet Professor Matthew Walker, der leitende Autor der Studie. Dieser Signalwege stehe wiederum mit einer höheren Anzahl von Plaques in den Koronararterien in Verbindung.

Schlechter Schlaf als Risikofaktor für Herzkrankheiten

Die Ergebnisse fügen schlechten Schlaf als Hauptrisikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen hinzu. „Nach unserem Wissen sind diese Daten die ersten, die Schlaffragmentierung, Entzündungen und Atherosklerose beim Menschen in Verbindung bringen“, ergänzt Raphael Vallat aus dem Studienteam. Weitere etablierte Risikofaktoren für Herzkrankheiten seien

Aufwändige Analyse

Die Erkenntnisse der Studie basieren auf einer Auswertung von diagnostischen Daten von mehr als 1.600 Erwachsenen im mittleren und höheren Alter. Der Einfluss bekannter Risikofaktoren wurde zur Ermittlung des Einflusses der Schlafqualität berücksichtigt. Neben Bluttests wurden auch verschiedene Schlafmessungen an den Teilnehmenden durchgeführt, darunter Langzeitmessungen durch Armbänder und achttägige Schlafanalysen mit Hirnstrommessungen im Schlaflabor.

Eindeutiger Zusammenhang

Das Endergebnis zeigte einen eindeutigen Zusammenhang zwischen gestörten Schlafmustern und höheren Konzentrationen von zirkulierenden Entzündungsfaktoren. Insbesondere die Konzentration von weissen Blutkörperchen, die als Monozyten und Neutrophile bekannt sind, waren erhöht. Diese spielen eine Schlüsselrolle bei der Entstehung von Atherosklerose.

Dies spiegelt auch die Erkenntnisse wider, die bereits in Experimenten an Mäusen gewonnen wurden. Bei Nagern, die ständig Schlafstörungen ausgesetzt waren, erhöhten sich ebenfalls die Werte von im Blut zirkulierenden Entzündungen. Diese Ergebnisse haben einen großen Einfluss auf die öffentliche Gesundheit, unterstreichen die Forschenden.

Atherosklerose – ein stiller Killer

Arterienverkalkungen beginnen oft schon im frühen Erwachsenenalter. „Leider verläuft dieser Prozess weitgehend unbemerkt, bis die Plaqueansammlung im mittleren oder hohen Alter plötzlich den arteriellen Blutfluss zu Herz, Lunge, Gehirn und/oder anderen Organen blockiert“, so Vallat. Aufgrund der heimtückische Natur der Krankheit müsse der Schlafhygiene mehr Beachtung geschenkt werden.

Menschen schätzen ihre Schlafqualität oft falsch ein

Das Forschungsteam empfiehlt, den eigenen Schlaf mit Schlaftrackern zu überwachen, die möglichst hohe Qualität aufweisen. Es zeigte sich in der Studie ebenfalls, dass viele Teilnehmende die Qualität des eigenen Schlafs falsch einschätzten.

„Wenn Sie Ihre Schlafgewohnheiten mit objektiven Messungen verfolgen, so wie Sie auch Ihr Gewicht, Ihren Blutdruck oder Ihren Cholesterinspiegel messen, können Sie Ihre Schlafgewohnheiten verändern, was sich spürbar auf die Gesundheitsergebnisse im späteren Leben auswirken könnte”, ergänzt Vyoma Shah aus dem Studienteam.

Auch andere Krankheiten könnten gefördert werden

„Dieser Zusammenhang zwischen fragmentiertem Schlaf und chronischen Entzündungen ist möglicherweise nicht auf Herzkrankheiten beschränkt“, fügt Walker hinzu. Es sei denkbar, dass die Entzündungen auch neurologische Störungen wie schwere Depressionen und Alzheimer fördern könnten. Dies müsse in kommenden Studien untersucht werden. (vb)

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Autoren- und Quelleninformationen

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.

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