„US-Kettenapotheken bereichern sich an Arzneimittelprogramm für Arme“ – so könnte man das Ergebnis einer neuen Analyse der „Berkeley Research Group“ (BRG) plakativ auf den Punkt bringen. Es geht um das sogenannte 340B-Programm der Regierung, über das nicht versicherte und schutzbedürftige Patienten mit ermäßigten Medikamenten versorgt werden sollen. Die Realität hat damit aber offenbar nicht viel zu tun.
In den USA wurde in den 1990er Jahren das sogenannte „340B-Programm“ geschaffen. Über das Programm erhalten Sicherheitsnetz-Anbieter (safety net providers) – das heißt, bestimmte qualifizierte Krankenhäuser und staatlich finanzierte Kliniken – Zugang zu Ermäßigungen auf verschreibungspflichtige Medikamente für einkommensschwache oder nicht versicherte Patienten. Diese sollen dann wiederum von den Rabatten profitieren, die die Hersteller im Rahmen des Programms gewähren müssen. Im Jahr 2010 öffnete eine Richtlinie der „Health Resources and Services Administration“ (HRSA) die Möglichkeit, dass alle 340B-Unternehmen mit einer unbegrenzten Anzahl von Einzelhandelsapotheken Verträge über die Abgabe von 340B-Arzneimitteln abschließen konnten. Damit sollte der Zugang der Patienten zu den ermäßigten Medikamenten weiter verbessert werden. Nach einer neuen Analyse der „Berkeley Research Group“ (BRG) im Auftrag der „Pharmaceutical Research and Manufacturers of America“ (PhRMA) ist dieser Schuss jedoch nach hinten losgegangen.
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Die Öffnung hat vielmehr zu massiven Fehlanreizen geführt: gewinnorientierte Anbieter, Apotheken und Apothekenleistungsmanager nutzen das Programm, um mit 340B-Verkäufen selbst Gewinne zu erzielen. Die Preisnachlässe, die damit verbunden sind, kommen bei den einkommensschwachen und schutzbedürftigen Patienten tatsächlich nicht an.
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