Gesundheit

Vor Impf-Gipfel: Müller schreibt Brief mit drei dringenden Forderungen an Merkel

Der Corona-Impfstoff der Unternehmen Biontech und Pfizer kann künftig in Marburg produziert werden. Gegen die Corona-Mutante, die in Großbritannien entdeckt wurde, wirkt er laut Biontech wohl auch. Nun kündigte das Unternehmen an, 75 Millionen zusätzliche Impfdosen zu liefern. Alle aktuellen Meldungen rund um den Impfstoff und die Impfstrategie in Deutschland lesen Sie hier im Ticker von FOCUS Online.

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Biontech will offenbar 75 Millionen zusätzliche Impfstoff-Dosen liefern

Montag, 1. Februar, 06.08 Uhr: Wie der "Spiegel" berichtet, will der Impfstoffhersteller Biontech die EU mit 75 Millionen zusätzlichen Impfdosen beliefern. "Wir arbeiten weiterhin an der Erhöhung der Lieferungen ab der Woche vom 15. Februar, um die vertraglich festgelegte Lieferung der vollen Menge an Impfstoffdosen im ersten Quartal sicherzustellen", erklärte Sierk Poetting, CFO und COO von Biontech, dem Magazin. Und weiter: "Außerdem könnten wir im zweiten Quartal bis zu 75 Millionen Dosen mehr an die Europäische Union ausliefern." 18,6 Prozent würden davon auf Deutschland entfallen – also 13,95 Millionen Dosen. dpa/Sven Hoppe/dpa/Symbolbild Eine Klinik-Mitarbeiterin zieht den Covid-19 Impfstoff von Biontech/Pfizer für eine Impfung auf eine Spritze.

Informationen zur Coronavirus-Impfung vom 31. Januar 2021

"Ich hab den Impfstoff nicht im Keller liegen"

22.55 Uhr: Spahn reagiert erneut auf die Kritik an den Lieferverzögerungen: "Manchmal glaube ich die Menschen denken, ich hätte den Impfstoff im Keller und würde ihn nicht rausrücken", sagt Spahn. Optimistisch stimme ihn, dass von den Pharmaunternehmen Johnson & Johnson sowie Curevac werden die Zulassungen für den Impfstoff noch erwartet. Demnach sagt Spahn, dass er zuversichtlich sei, bis zum Ende des Sommers jedem Erwachsenen ein Impfangebot machen zu können.

22.51 Uhr: Spahn lobt den Zusammenhalt der Gesellschaft und findet es ermutigend, dass die Bevölkerung erneut gezeigt habe, dass man gemeinsam die Zahlen sinken könne. "Wir können zusammen diesen Unterschied machen", so Spahn. Er wolle sich zum derzeitigen Zeitpunkt nicht festlegen, ob der Lockdown verlängert oder Mitte Februar gelockert wird. Mögliche Lockerungen seien für ihn zuerst bei Schulen und Kitas wichtig.

22.46 Uhr: Mediziner Wimmer kritisiert die digitale Verwaltung in Deutschland und erzählt in der Sendung, dass seine verstorbene Tochter unter den 34 Millionen Menschen war, die zu einer erhöhten Risikogruppe gehöre und einen Brief der Bundesregierung bekommen habe. Dabei wurden auch bereits verstorbene Menschen angeschrieben. Spahn entschuldigte sich beim Wimmer und erklärte, dass er schnellstmöglichst keine andere Lösung gesehen habe, als Krankenkassendaten zu verwenden, was dazu führte, dass Todesfälle oder einmalige Erkrankungen nicht berücksichtigt wurden.

Spahn über Kritik an Impf-Priorisierung: "Es ist schwierig, für alle plausibel zu erklären, wer wann dran kommt"

22.41 Uhr: In einem Interview im März 2020 sagte Spahn, dass Infektionsketten unterbrochen werden müssten. "Ein Gesundheitssystem wie unseres kann das", so Spahn damals. Heute betont er erneut, dass er 12 Monate später einiges anders machen oder sagen würde. Die Informationen vor einem Jahr seien ganz andere gewesen als die heutigen, das haben laut Spahn auch mehrere Wissenschaftler immer wieder bekräftigt.

22.35 Uhr: Spahn vergleicht die Impfstoffverteilung nach priorisierten Gruppen mit der Verteilung innerhalb einer Familie, in der mehrere Menschen vorerkrankt oder alt sind. "Wir müssen ein derzeit knappes Gut verteilen", sagt Spahn. Das Risiko sei gesamtgesellschaftlich betrachtet bei den über 80-Jährigen und Pflegebedürftigen am größten, individuell sei das natürlich anders, besonders in Bezug auf schwere Vorerkrankungen, die oftmals nicht in der ersten Priorisierungsgruppe inkludiert sind. "Es ist schwierig, für alle plausibel zu erklären, wer wann dran kommt", sagt Spahn. "Die einzige Lösung ist es, dass wir zu mehr Impfstoff kommen", sagt Spahn. Ein Ende sei absehbar, bis dahin müsse die Bevölkerung aufeinander aufpassen.

22.31 Uhr: Es muss nachvollziehbar sein, wer wann ein Impfangebot bekommt, sagt Spahn. Es gebe derzeit in den 16 Ländern, 16 verschiedene Wege in der Terminvergabe für die Impfungen. Die Länder hätten das so gewollt, sagt Spahn.

"Es wird noch eine ganze Zeit lang knapp sein", warnt Spahn

22.24: Biontech, AstraZeneca und Curevec haben bereits angekündigt mit anderen Unternehmen zu kooperieren, weswegen Spahn die viel diskutierte Zwangslizenz nicht für sinnvoll hält. Jedoch sei die Kommunikation zwischen Bund und Herstellern auseinandergelaufen. Der Impfgipfel soll diese Unklarheiten aus dem Weg und ein gemeinsames Verständnis von der Lage schaffen. "Es wird noch eine ganze Zeit lang knapp sein", sagt Spahn jedoch schon jetzt vorraus. Am Geld liege es jedoch nicht, sondern an den Produktionskapazitäten. Der Bund müsse mit den Herstellern besprechen, was noch besser geht.

22.22 Uhr: Es werden Zug um Zug immer mehr Menschen geimpft, wiederholt Spahn. Zwei Prozent der Bevölkerung sind es bereits. "Ich hätte auch lieber schon 10 Prozent geimpft", so Spahn. Impfstoffproduktion sei mit die anstregendste Produktion, die es gibt, da sie unter höchsten Anforderungen stattfinde. Spahn verstehe den Wunsch nach einem verbindlichen Impfplan. Der Bund könne nur Daten der Hersteller weitergeben, weswegen Spahn es befürwortet, dass auch die Hersteller beim morgigen Impfgipfel vertreten sind.

22.18 Uhr: In den USA sind bisher etwa 30 Millionen Menschen geimpft. "Ich tippe, dass die USA von Moderna mehr Impfstoff hat", erklärt Spahn den amerikanischen Vorsprung. "Wir haben so viel bestellt, wie uns möglich war", verteidigt sich Spahn immer wieder. Er tue sich schwer mit täglichen Vergleichen. Viel wichtiger sei zu beobachten, inwiefern Risikogruppen geschützt werden.

22.14 Uhr: "Hätte es schneller gehen können? Ohne Zweifel", so Spahn. "Wir hätten besser vorbereitet sein können." Er habe sich maßgeblich für den Vertrag mit Biontech/Pfizer eingesetzt, bestont in diesem Zusammenhang auch, dass es "die größte bisherige Bestellung gewesen" sei, da 300 Millionen Dosen direkt bestellt wurde. Außerdem würde die EU auch nachhaltig Impfstoff bestellen, da noch unklar sei, inwiefern wie nach einigen Jahren erneut geimpft werden muss oder wie Mutationen die Impfwirkung beeinflussen können.

"Man würde aus heutiger Sicht einiges anders machen"

22.12 Uhr: Spahn stehe weiterhin hinter der europäischen Lösung, er räumt trotzdem ein: "Man würde aus heutiger Sicht einiges anders machen, das eine schließt das andere nicht aus." Im Nachhinein ließe sich nicht sagen, ob vier starke europäische Länder möglicherweise stärker und schneller Druck hätten ausüben können, um so die Impfstoff-Beschaffung voranzutreiben. "Mit 27 Mitgliedsstaaten ist das natürlich mühseliger", so Spahn.

22.09 Uhr: Deutschland befinde sich im Gegensatz, einerseits sei man durch den Impfstoff auf dem Wege heraus an der Pandemie, andererseits in der schwersten Phase. Spahn umgeht weiterhin die Frage, inwiefern ihn die Schuld bei der Impfstoff-Verzögerung treffe. Stattdessen lobt er die Bemühungen von Kommissionspräsidentin von der Leyen, die erneut mit Astrazeneca verhandelt hat.

22.07 Uhr: Auch Heinsbergs Landrat Stephan Pusch ist zuversichtlich, dass zeitnah alle Pflegeheim-Bewohner geimpft seien. Trotzdem kritisiert Pusch die Impfstoffbeschaffung der EU: "Wenn man im Sommer mit mehr Risiko ran gegangen wäre, hätte man von allen drei Herstellern nun mehr Impfstoff", so Pusch. Trotzdem wäre es in der derzeitigen Lage nicht sinnvoll, sich gegenseitig die Schuld zugeben.

22.03 Uhr: Dinge würden sich verändern, Produktionskapazitäten kurzfristig heruntergefahren werden, um sich langfristig zu erhöhen, so erklärt Spahn die derzeitige Lage in der belgischen Fabrik von Biontech. Aber es gebe auch positive Nachrichten: 1,7 Millionen mehr Dosen als erwartet werden bis Ende Februar geliefert. Es liege auch an der Wahrnehmung, kritisiert Spahn auch die Schlagzeilen in den Medien.

Spahn: 70 Prozent der Pflegeheim-Bewohner sind geimpft

22.01 Uhr: Etwa 70% der Pflegeheim-Bewohner sind mittlerweile geimpft. Zuvor hatte Spahn gesagt, bis Ende Januar sollten alle Bewohner geimpft sein. "Wir sind fast da", resultiert Spahn heute.

21.58 Uhr: Eine wichtige Debatte: Warum werden nicht mehr Bundeswehrsoldaten zum Schutz der Pflegeheime eingesetzt werden? Spahn sagt, Soldaten können im Inland nur eingesetzt werden, wenn sie von den Kommunen eingefordert werden. Sie würden aber zur Verfügung stehen. Ab November habe es außerdem ausreichend und qualitativ gute Tests für Pflegeeinrichtungen gegeben, deren Kosten der Bund übernommen habe, so Spahn.

21.55 Uhr: Pflegebedürftige seien erst nach der zweiten Impfung voll geschützt, kritisiert Spahn die Notzulassung Großbritanniens und den Aufschub der zweiten Impfdosis. "Wir haben uns dagegen entschieden und ich halte diese Entscheidung immer noch für die richtige."

21.52 Uhr: In Großbritannien und Israel sei zwar schon deutlich mehr geimpft worden als in Deutschland, jedoch befinden sich auch diese Länder im Voll-Lockdown mit weiterhin schweren Verläufen. Außerdem habe Deutschland nicht nur eine größere Bevölkerung als Israel, sondern auch besonders viele ältere Menschen. Die Schutzmaßnahmen müssten weiterhin aufrecht erhalten bleiben, appelliert Spahn.

21.50 Uhr: "Wir haben uns für eine ordentliche Zulassung entschieden, nicht für eine Notzulassung", erklärt Spahn. Das werde sich in der nächsten Zeit auszahlen. Jedoch brauche es dafür auch das Vertrauen der Bevölkerung, betont Spahn.

21.49 Uhr: Die Schuld an solchen tragischen Fällen liege beim Virus, sagt Spahn und umgeht so zunächst die Frage nach den Impfstoff-Verzögerungen. "Das Virus ist für Leid und Tod verantwortlich." Die Herausforderung sei das Virus.

21.46 Uhr: Zu Beginn spricht Spahn über den Virus-Ausbruch in einem Pflegeheim in Leverkusen, in dem auch die britische Mutation festgestellt wurde. 15 Bewohner sind mittlerweile gestorben. Auch eine Bewohnerin, die bereits die erste Impfung hinter sich hatte. "Ich sehe das Leid", so Spahn.

Vor Impfgipfel: Jens Spahn stellt sich den Fragen zur Impflage

21.10 Uhr: Vor dem Impfgipfel am Montag, den Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) selbst vorgeschlagen hat, spricht er am Sonntagabend bei „Bild Live“ über die aktuelle Impflage im Land. FOCUS Online berichtet ab 21.45 Uhr im Live-Ticker.

Spahn lehnt Schuldzuweisungen bei Impfproblemen ab

20.00 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn wehrt sich gegen Schuldzuweisungen bei Problemen mit der Impfstoffversorgung. Es helfe im Moment nicht, "wenn jeder mit dem Finger auf den anderen zeigt", sagte der CDU-Politiker im ZDF. Die Dinge müssten zwar aufgearbeitet werden. "Aber in der Akutphase der Pandemie müssen wir jetzt erstmal die Probleme des Tages lösen."

Auf die Frage, ob die EU-Kommission in Brüssel Verantwortung trage, sagte Spahn: "Im Nachhinein hätte man auch natürlich dort, wie auch im Bund, wie auch im Land, wie auch im Landkreis manche Dinge früher machen können."

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