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Wann COVID-19 selbst für junge Menschen zur ernsten Gefahr wird – Naturheilkunde & Naturheilverfahren Fachportal

Studie: COVID-19-Risikoprofil bei jungen Erwachsenen

Jüngere Erwachsene stecken eine Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 in der Regel gut weg. Oft unterscheidet sich die Erkrankung nicht großartig von einer Erkältung oder sie verläuft sogar gänzlich asymptomatisch. Es gibt aber auch Fälle, bei denen junge Menschen ernsthaft an COVID-19 erkranken und daran sterben. Ein Forschungsteam zeigte nun, welche Gruppen unter jungen Erwachsenen besonders gefährdet sind.

Forschende um Scott Solomon vom Brigham and Women’s Hospital in Boston analysierten die Daten von über 3.200 jungen Erwachsenen im Alter zwischen 18 und 34 Jahren, die in amerikanischen Krankenhäusern wegen COVID-19 behandelt wurden. Auf der Grundlage dieser Daten konnte das Team die Risikoprofile definieren, die auch bei jüngeren Menschen die Gefahr erhöhen, dass COVID-19 kritisch oder sogar tödlich verläuft. Die Ergebnisse der Analyse wurden in dem renommierten Medizinjournal „JAMA Internal Medicine“ vorgestellt.

Wenn drei Risikofaktoren aufeinandertreffen

Viele junge Menschen bemerken nicht mal, dass sie sich mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 infiziert haben. In seltenen Fällen kann das Virus aber trotz jungem Alter zur tödlichen Gefahr werden. Dieses Risiko steigt der Studie zufolge stark an, wenn drei Risikofaktoren für schwere Verläufe vorliegen. Eine häufige Kombination sei starkes Übergewicht (Adipositas), Bluthochdruck und Diabetes.

Wie verteilten sich die Krankheitsverläufe?

Wie die Forschenden berichten, wurden rund 20 Prozent von den insgesamt 3.222 untersuchten jungen Erwachsenen wegen COVID-19 auf einer Intensivstation behandelt. Circa zehn Prozent mussten mechanisch beatmet werden. 88 Personen der Kohorte (2,7 Prozent) verstarben trotz des jungen Alters an COVID-19.

Adipositas als auffälligster Risikofaktor

Die größte Auffälligkeit bei den Teilnehmenden war, dass über ein Drittel (36,8 Porzent) der Krankenhauspatientinnen und -patienten adipös war. Rund jeder Vierte hatte sogar einen Body-Mass-Index von 40 oder mehr – also eine morbide Adipositas. Zusätzlich lag bei 18,2 Prozent der untersuchten Fälle Typ-2-Diabetes vor und bei 16,1 Prozent eine arterielle Hypertonie.

Ähnliches Risiko wie Menschen im mittleren Alter

Den Forschenden zufolge hatte das Vorliegen solcher Risikofaktoren auch bei Jüngeren einen großen Einfluss auf den weiteren Verlauf der Erkrankung. Unter denjenigen, die maschinell beatmet werden mussten, hatten 41 Prozent eine morbide Adipositas. Das Team kommt zu dem Schluss, dass Menschen, die unter 35 Jahre alt sind, aber die drei Risikofaktoren Adipositas, Diabetes und Bluthochdruck aufweisen, ein ähnlich hohes Risiko für schwere und kritische COVID-19-Verläufe haben, wie gesunde Erwachsene in der Altersgruppe von 35 bis 64 Jahren. (vb)

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