So vor Wespen schützen
In diesem Sommer gibt es wieder besonders viele Wespen. Seit Wochen machen sich die gelb-schwarzen Insekten verstärkt über Obstkuchen, Saft und Eis her. Der Genuss von süßen Speisen unter freiem Himmel kann schnell unangenehm werden. Allerdings ist die Begegnung mit den ungebetenen Gästen kein Grund zur Panik. Fachleute erklären, wie der friedliche Umgang mit den Wespen klappt.
Das warme und trockene Frühjahr hat günstige Voraussetzungen für die Entwicklung von Wespenvölkern geschaffen. Im Sommer haben die Völker ihre höchste Individuenzahl erreicht. Entsprechend häufen sich die Begegnungen mit den ungebetenen, gelb-schwarzen Gästen, schreibt der NABU NRW (Naturschutzbund Deutschland e.V.) in einer Mitteilung. Die Fachleute erklären, dass grundsätzlich kein Grund zur Panik besteht und sie geben Tipps, wie man sich effektiv schützen kann.
Insekten gar nicht erst anlocken
Wespen werden zurzeit auf der Suche nach Nahrung vermehrt von süßen Speisen und Grillfleisch angelockt. Während Kuchen, Eis und Saft der eigenen Versorgung dienen, wird Fleisch laut dem NABU zur Aufzucht der Brut genutzt.
Wenn einem die Tiere dabei zu nahe kommen, bewahrt man am besten Ruhe. Auf keinen Fall sollte wild um sich geschlagen, oder die Tiere angepustet werden, denn das Kohlendioxid in der Atemluft ist ein Alarmsignal für die Tiere und versetzt sie in Angriffshaltung.
Vielmehr sei sanftes Wegschieben der Wespen das Mittel der Wahl. Zudem empfiehlt es sich, süße Speisen und Getränke im Freien abzudecken, um die Insekten gar nicht erst anzulocken. Sinnvoll ist es auch, nicht aus offenen Flaschen zu trinken, sondern Strohhalme (aber nicht aus Plastik!) zu benutzen.
Der NABU hat auf seiner Webseite noch weitere Tipps, die helfen, um von den ungeliebten Tischgästen gänzlich in Ruhe gelassen zu werden: So empfiehlt sich eine Ablenkfütterung. Überreife Weintrauben sind dafür wohl besonders gut geeignet. Etwa fünf bis zehn Meter vom Ort des eigentlichen Geschehens entfernt aufgestellt, hält das Obst die Wespen in Schach.
Wasser versprühen
Interessant zu wissen: Wespen können von Gerüchen wie beispielsweise Parfum, Cremes, Holzmöbelpolitur oder ähnlichen Düften angezogen werden. Außerdem fliegen die Insekten gerne auf bunte Kleidung. Daher gilt es, diese Verlockungen für die Tiere möglichst zu vermeiden.
Und auch das Versprühen von Wasser ist ein wirksames Hausmittel gegen Wespen. So erklärt der Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV): „Eine wirksame Methode um Zwischenfälle mit Wespen zu vermeiden ist es, das Insekt mit zerstäubtem Wasser zu besprühen.“
Dafür benötigt man lediglich eine gut ausgespülte, mit Wasser gefüllte Sprühflasche, mit der man bei Kontakt mit Wespen ein paar Sprühstöße auf das Insekt abgibt. „Die Wespe denkt, es finge an zu regnen und wird zurück in ihr Nest flüchten“, erklären die Fachleute.
Hilfe bei Wespenstichen
Zwar reagieren Wespen bei ihrer Nahrungssuche normalerweise nicht aggressiv, doch durch hektische oder panische Bewegungen fühlen sie sich bedroht. Wenn es beim Versuch Wespen abzuwehren doch einmal zu einem Stich kommt, hilft es, diesen schnell zu kühlen.
Auch Hausmittel gegen Wespenstiche wie Zwiebeln oder Zitronenscheiben können die Beschwerden lindern. Bei gesunden Menschen klingen Schmerz und Schwellung in der Regel innerhalb weniger Stunden bis Tage ab.
Bei Allergieverdacht oder Stichen im Mund-Rachen-Bereich sollte man laut dem NABU dagegen umgehend ärztliche Hilfe holen. Eine Allergie, die etwa drei bis fünf Prozent der Bevölkerung betrifft, kann sich in Symptomen wie extremen Schwellungen, Schwindel, Ohnmacht oder Übelkeit äußern.
Personen mit bekanntermaßen allergischen Reaktionen gegenüber Wespenstichen sollten stets Erste-Hilfe-Ausrüstungen und Medikamente bei sich führen. Den Fachleuten zufolge lässt sich eine Wespenallergie aber auch erfolgreich behandeln.
Auch wenn Wespen für den ein oder anderen nur lästige Störenfriede sind, einen wichtigen Aspekt sollte man nicht vergessen – sie sind außerordentlich nützlich und tragen zum ökologischen Gleichgewicht bei. (ad)
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