Wenn Sie Glauben, Pickel wären ein Zeichen mangelnder Hygiene, dann irren Sie sich gewaltig. Denn Fakt ist: Hautunreinheiten entstehen immer, wenn der Körper aus dem Gleichgewicht gerät. Das passiert vor allem dann, wenn wir uns zu einseitig ernähren oder permanentem Stress ausgesetzt sind. Aber auch natürliche Hormonschwankungen oder erblich bedingte Veranlagungen können im Erwachsenenalter dazu beitragen, dass Sie unter Pickeln leiden. Umso wichtiger ist der richtige Umgang mit Hautunreinheiten – von der Reinigung bis zur Pflege. Hier erfahren Sie, wie Pickel entstehen und wie diese schnell und effektiv behandelt werden können, um Ihr Hautbild zu verbessern.
Wie entstehen Pickel eigentlich?
Pickel entstehen vor allem da, wo man sie am wenigstens gebrauchen kann: im Gesicht, im Dekolleté oder auf dem Rücken. Das liegt mitunter daran, dass in diesen Körperregionen besonders viele Talgdrüsen sitzen, die durch eine übermäßige Produktion unsere Poren verstopfen können. Aber auch äußere Einflüsse wie Schmutzpartikel, Cremes und Make-up fördern Hautunreinheiten wie Mitesser und Co. Hinzukommen weitere Faktoren wie abgestorbene Hautschüppchen, Schweiß und hormonelle Veränderungen (zum Beispiel durch die Einnahme oder das Absetzen der Pille, eine Schwangerschaft und die Geburt oder auch die Wechseljahre), die dazu beitragen, dass viele Erwachsene unter Pickel im Alter leiden.
Die besten Hausmittel gegen Pickel
Bevor Sie die Chemiekeule rausholen, ist es immer ratsam, auf bewährte Hausmittel zu setzen. Diese sind zum einen besser verträglich und zum anderen deutlich günstiger in der Anschaffung – manche der folgenden Ingredienzien haben Sie möglicherweise sogar schon zu Hause:
1. Heilerde
Heilerde wird in der alternativen Medizin schon lange eingesetzt. Das mineralische Pulver natürlichen Ursprungs ist besonders hautverträglich, was aber noch viel wichtiger ist: Seine Inhaltsstoffe können dabei helfen, Pickel schneller abklingen zu lassen. Dafür müssen Sie die Heilerde lediglich auf Ihr Gesicht oder Ihr Dekolleté auftragen – hierfür gibt es sowohl loses Pulver als auch fertige Masken zur äußeren Anwendung. Entscheiden Sie sich für Ersteres, gehen Sie wie folgt vor: Geben Sie zwei Teelöffel Erde in eine kleine Schüssel und verrühren diese mit zehn Esslöffeln Wasser, bis eine Art Brei entsteht. Tragen Sie diesen auf die gewünschten Körperstellen großflächig auf und lassen ihn so lange einziehen, bis die Erde getrocknet ist. Anschließend waschen Sie die Maske mit einem weichen Lappen und warmem Wasser wieder ab. Die fertige Maske hingegen bekommen Sie hier.
2. Teebaumöl
Ein Klassiker aus der Apotheke ist Teebaumöl. Aufgrund seiner antibakteriellen und entzündungshemmenden Wirkung kann das bewährte Hausmittel gezielt zur Bekämpfung von Hautunreinheiten eingesetzt werden. Das Öl fördert nicht nur die Wundheilung, sondern trocknet Pickel regelrecht aus und lindert unangenehme Schmerzen oder Schwellungen. Tropfen Sie das Mittel jedoch nur punktuell auf die betroffenen Stellen, am besten mit einem Wattestäbchen, und lassen es (am besten über Nacht) einziehen – es sei denn, Sie haben besonders empfindliche Haut, die schnell austrocknet. In dem Fall sollten Sie das Teebaumöl nach 15 bis 20 Minuten wieder abwaschen. Verwenden Sie hierfür ein Wattepad und lauwarmes Wasser.
3. Aloe vera
Die Wüstenpflanze ist eine kleine Wunderwaffe gegen Pickel: Die darin enthaltenen Wirkstoffe sind adstringierend und antibakteriell zugleich. Sprich, das daraus gewonnene Gel kann gezielt gegen Hautunreinheiten, Rötungen und Schwellungen eingesetzt werden, wie sie durch Pickel ausgelöst werden. Aber auch die Pflanze selbst wirkt entzündungshemmend – wenn Sie ein Exemplar zu Hause stehen haben, können Sie ein Stück von einem Blatt entfernen. An der Schnittstelle sammelt sich binnen kurzer Zeit das heilende Gel, welches Sie einfach nur auf ihre Haut bzw. die betroffenen Körperstellen auftragen müssen. Besitzen Sie keine Aloe vera, können Sie das fertige Gel einfach hier kaufen.
4. Zink
Auch Zink wird eine antiseptische, wundheilfördernde, adsorptive und adstringierende Wirkung nachgesagt. Aus diesem Grund sind Zinksalben ein beliebtes Mittel gegen Hautunreinheiten: Das darin enthaltene Zinkoxid trocknet nicht nur Pickel aus, sondern fördert die Wundheilung bei nässenden und schmerzhaften Hautpartikeln. Alternativ zur klassischen Zinksalbe gibt es auch Zinkkapseln – hier empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung Frauen, nicht mehr als 12 Milligramm pro Tag einzunehmen, und Männer nicht mehr als 15 Milligramm Zink. Durch die Einnahme unterstützen Sie die Haut von innen, so heißt es.
5. Apfelessig
An dieser Stelle fragen Sie sich vielleicht, wie Apfelessig dabei helfen soll, Ihre Pickel zu bekämpfen? Tatsächlich handelt es sich auch hier um ein altbewährtes Hausmittel, das eine antibakterielle Wirkung hat und somit dabei helfen kann, Hautunreinheiten zu behandeln und vorzubeugen. Vermischen Sie für die Behandlung einen Esslöffel Essig mit einem Glas Wasser, anschließend tauchen Sie ein Wattepad in die Flüssigkeit und bestreichen damit Ihre Pickel – um die Poren zu reinigen und das Hautbild zu verbessern. Erfahren Sie mehr zum Thema Apfelessig.
6. Honig
Dass auch Honig entzündungshemmend und antibakteriell wirkt, ist schon lange bekannt. Vor allem der in Neuseeland gewonnene Manuka-Honig wird derzeit als neues Wundermittel gegen Pickel angepriesen, doch warum eigentlich? Vom Prinzip her hat er die gleichen antibakteriellen, antiviralen, entzündungshemmenden und entgiftenden Eigenschaften wie normaler Honig – laut der neuseeländischen University of Waikato sind diese jedoch weitaus intensiver. Auch hier wird der goldene Saft einfach nur auf die Haut aufgetragen, um Pickel zu beseitigen. Den Rest können Sie bei Erkältungen oder Magen-Darm-Krankheiten einsetzen.
Die richtigen Pflegemittel gegen Pickel
Wenn keines der genannten Hausmittel den gewünschten Effekt bei Ihnen erzielen konnte, gibt es immer noch eine große Auswahl an Pflegemitteln gegen Hautunreinheiten. Verzichten Sie hier auf aggressive Produkte, die Pickel austrocknen – das regt nur die Talgproduktion an und führt im Umkehrschluss zu noch mehr Pickeln. Setzen Sie stattdessen lieber auf ein mildes Waschgel oder Gesichtswasser. Alternativ dazu können Sie auch Rosenwasser verwenden, das zur Reinigung und Pflege eingesetzt wird wie ein gewöhnliches Gesichtswasser. Peelings hingegen sollten Sie nur sparsam, also maximal ein bis zweimal die Woche einsetzen, um abgestorbene Hautschüppchen zu entfernen. Anschließend sollten Sie Ihre Haut mit ausreichend Feuchtigkeit versorgen, hier sind Fluide, Gele oder Cremes empfehlenswert, die schnell einziehen.
Pickel vorbeugen: so funktioniert’s
Die oberste Regel lautet: Finger weg! Das Ausdrücken der Pickel ist tabu
Tipp 1: Halten Sie Ihre Finger aus dem Gesicht fern – an Ihren Händen befinden sich Millionen kleinster Bakterien, die Hautunreinheiten begünstigen.
Tipp 2: Drücken Sie keine Pickel mit den Fingern aus – dadurch reiben Sie nur noch mehr Bakterien in die Wunde und fördern Infektionen.
Tipp 3: Waschen Sie Ihr Gesicht mehrmals am Tag – am besten morgens und abends. Dadurch entfernen Sie Schmutz, Schweiß und Make-up effektiv.
Tipp 4: Wechseln Sie Ihre Handtücher und Waschlappen regelmäßig – hier sammeln sich binnen kurzer Zeit Schmutz und Bakterien.
Tipp 5: Verzichten Sie auf aggressive Reinigungsmittel – sie zerstören den natürlichen Säureschutzmantel der Haut.
Tipp 6: Nutzen Sie nur milde Cremes – enthalten diese zu viel Fett, verstopfen Sie Ihre Poren und begünstigen Hautunreinheiten.
Tipp 7: Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung – zuckerhaltige und fettige Lebensmittel sowie Milchprodukte fördern Pickel.
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