Weil sie den Cholesterinspiegel steigen lassen und damit Herzkrankheiten fördern könnten, galten Eier lange als ungesund. Diverse Studien widerlegten diesen Zusammenhang jedoch. Ein Team von US-Ärzten heizt die Diskussion um die „bösen Eier“ erneut an.
- Internationale Untersuchungen belegen: Eier stellen kein Risiko für die Herzgesundheit dar.
- US-amerikanische Ärzte setzen Eier trotzdem auf den Index.
- FOCUS Online erklärt, wie viel Ei tatsächlich gesund ist.
231 Eier isst jeder Deutsche im Schnitt pro Jahr. Das berichtet die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung. Da Eier nicht nur gut schmecken, sondern auch Proteine, Antioxidantien, Vitamine und Mineralien enthalten, achten manche sogar strikt darauf, ein Ei pro Tag zu sich zu nehmen.
Doch Eier enthalten das Blutfett Cholesterin. Es kann Arterien durch Ablagerungen verengen und somit das Risiko für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung und einen Schlaganfall erhöhen.
These 1: 1 Ei pro Tag reduziert das Schlaganfallrisiko
Die Lebensmittelindustrie wirbt daher mit cholesterinfreien, vermeintlich gesünderen Produkten. Dabei geben diverse Studien längst Entwarnung. So kamen etwa amerikanische Forscher des EpidStat Institute in Michigan und der DLW Consulting Services in Utah zu dem Schluss: Eier erhöhen das Risiko für eine koronare Herzkrankheit und einen Schlaganfall nicht.
Im Gegenteil: Die Forscher fanden sogar Hinweise dafür, dass ein Ei pro Tag das Risiko für einen Schlaganfall reduzieren kann.
Die US-Wissenschaftler analysierten sieben Studien. Ihre Untersuchung erschien 2016. Drei Jahre zuvor waren bereits chinesische Ernährungswissenschaftler zu dem gleichen Ergebnis gekommen: Selbst wer täglich ein Ei esse, erhöhe sein Risiko für Herzkrankheiten nicht.
These 2: Eier sollten nicht auf dem Speiseplan stehen
Umso erstaunlicher ist es, dass eine Gruppe US-amerikanischer Ärzte Eier wieder vom Speiseplan streichen will. Forscher von zwölf Instituten haben 25 Studien analysiert und neue Empfehlungen für eine gesunde Ernährung erarbeitet.
In der Untersuchung, die in der März-2017-Ausgabe des „Journal of the American College of Cardiology“ erschien, heißt es: Eier heben den Cholesterinspiegel und sollten daher höchstens sehr selten auf dem Teller landen.
Und nun? Kein Wunder, dass die widersprüchlichen Empfehlungen den Verbraucher verwirren. FOCUS Online hat bei zwei Kardiologen nachgefragt.
Das sagen deutsche Experten zum Eierstreit
Helmut Gohlke, Vorstandsmitglied der Deutschen Herzstiftung, warnt davor, die Ergebnisse der US-amerikanischen Untersuchung auf Deutschland zu übertragen. Entscheidend beim Ei-Konsum sei nämlich die „begleitende Ernährung“.
1. Wichtig ist, was Sie zu den Eiern essen
Während ein Frühstück in den USA häufig aus Ei mit Speck besteht, genießen Deutsche lieber ein hartgekochtes Ei mit Gemüse. Darin liege der große Unterschied: Amerikaner nehmen mit der Speckbeilage zusätzlich ungesunde, gesättigte Fettsäuren auf. Wer stattdessen auf eine mediterrane Ernährung mit viel Obst, Gemüse und ungesättigten Fettsäuren (etwa aus Olivenöl) achte, müsse sich um den Cholesterinspiegel weniger Sorgen machen.
Studien zeigten, dass 400 Gramm Obst und Gemüse pro Tag das Risiko für eine Gefäßarteriosklerose wiederum senken können. „Die mediterrane Kost hat bei jedem Cholesterinspiegel einen günstigen Effekt“, erklärt Gohlke. Statt einzelne Nahrungskomponenten zu betrachten, sollten Verbraucher also lieber auf eine insgesamt gesunde, ausgewogene Ernährung achten.
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