Persönliche Gesundheit

Hautparasiten: Krätze erkennen und behandeln

Immer häufiger sehen Ärzte Patienten mit Skabies, auch bekannt als Krätze, in ihrer Praxis. Wie sich die Hautkrankheit äußert und wie man die lästigen Parasiten wieder los wird, erläuterte der Dermatologe Professor Dr. Helmut Schöfer von der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt am Main auf dem Apotheker-Fortbildungskongress Pharmacon in Schladming, Österreich.

Krätze, medizinisch Skabies, ist eine Hautkrankheit, die durch Milben verursacht wird. Diese werden durch engen Körperkontakt übertragen. Mit einer Größe von nur maximal 0,5 Millimeter sind die Mini-Parasiten mit dem bloßen Auge kaum mehr zu erkennen. Die Weibchen graben tunnelartige Gänge in die oberste Hautschicht. Ein Befall äußert sich durch starken Juckreiz, eine Reaktion auf Kot und Eier der Milben, ekzemartigen Hautveränderungen sowie kleinen Knötchen oder Pusteln. "Skabies können Ärzte diagnostizieren, indem sie zum Beispiel Milben aus den Gangsystemen isolieren oder mit einem Dermatoskop Gänge in der Haut nachweisen", erläuterte Schöfer.

Medikament muss mehrfach angewendet werden

Für die Therapie gilt Permethrin als Mittel der Wahl, ein Insektizid, das auch gegen Milben wirkt. Betroffene sollten eine Permethrin-Creme in 5 prozentiger Konzentration einmalig auftragen und für acht bis zwölf Stunden einwirken lassen. "Neu ist, dass wir heute für eine Wiederholung der Therapie nach sieben bis 14 Tagen sind", so der Dermatologe.

Greift Permethrin nicht, muss auf andere Mittel ausgewichen werden. Das könnte immer häufiger der Fall sein, befürchten einige Ärzte. "Viele Kollegen berichten, dass Permethrin zunehmend unwirksam wird", sagte Schöfer. Dass eine Therapie nicht erfolgreich ist, müsse aber nicht unbedingt bedeuten, dass eine Resistenz gegen das Medikament vorliegt. Schuld können auch Fehler bei der Anwendung sein. "Zum Beispiel, dass unter den Nägeln nicht behandelt wird", so der Dermatologe. "Wenn man sich kratzt, gelangen Milben unter die Nägel, und wenn dort nicht behandelt wird, dann geht es weiter."

Auch eine zu kurze Einwirkzeit oder das Aussparen oder Vergessen bestimmter Körperregionen kann dazu führen, dass die Therapie nicht greift. Zu einer neuen Infektion kann es zudem kommen, wenn die Umgebung nicht komplett mitbehandelt wurde, enge Kontaktpersonen etwa nicht erkannt oder nicht ausreichend behandelt wurden. Die Frage, inwieweit tatsächlich Resistenzen gegen Permethrin für ein Therapieversagen verantwortlich sind, lässt sich somit nicht genau beantworten.

HH

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