Generikasind in der Schweiz immer noch doppelt so teuer wie in neun anderen Ländern.Das zeigt der zehnte gemeinsame Auslandpreisvergleich, den der Kassenverband santésuisse undder Pharmaverband Interpharma jetzt präsentiert haben. Mit der Einführung desReferenzpreissystems und einer Senkung der Vertriebsmargen ließe sich vielsparen, meinen die Krankenversicherer.
Die Schweizgilt insgesamt als „teures „Pflaster“. Das triff auch auf Arzneimittel zu. Umdie Preise unter Kontrolle zu behalten, führen der Krankenversicherungsverbandsantésuisse und der Branchenverband der forschenden Pharmaindustrie Interpharmaseit zehn Jahren alljährlich einen Auslandspreisvergleich durch. In diesenwerden neun europäische Länder einbezogen: Belgien, Dänemark, Deutschland,Finnland, Frankreich, Großbritannien, die Niederlande, Österreich und Schweden.Der Vergleich wird auf Basis der Fabrikabgabepreise vorgenommen, und zwargetrennt für patentgeschützte (wertmäßiger Marktanteil: 56 Prozent), undpatentabgelaufene Medikamente sowie für Generika (Marktanteile von 21 bzw. 23Prozent). In diesen Tagen haben santésuisse und Interpharma der Presse die Ergebnissedes aktuellen Auslandspreisvergleichs präsentiert.
BeiOriginalpräparaten schmilzt die Preisdifferenz
Nach denErgebnissen des aktuellen Vergleichs liegt dasPreisniveau der rund 250 umsatzstärksten, patentgeschützten Originalpräparate derSpezialitätenliste (Erstattungsliste) in den europäischen Vergleichsländern um7 Prozent niedriger als in der Schweiz (stand April 2019, angewandterWechselkurs Schweizer Franken/Euro: 1.11). Die Preisdifferenzen zum Auslandhaben gegenüber dem Vorjahr weiter abgenommen. Als wichtigste Gründe für das Schmelzen der Differenz werden die Wechselkursentwicklung und die regelmäßigenPreisüberprüfungsrunden durch das Bundesamt für Gesundheit (BAG) angegeben. „Beiden regulären Preissenkungen 2017/2018 wurden rund 325 Millionen Frankeneingespart“, erklärt dazu der Geschäftsführer von Interpharma René Buholzer.„Zusätzlich fielen durch weitere Preissenkungen nochmals Einsparungen in derHöhe von 105 Millionen Franken an. Die Pharmaindustrie leistet damit einen wichtigenBeitrag zur Dämpfung der Gesundheitskosten.“
Patentabgelaufene Originalpräparate in Deutschland teurer als in der Schweiz
Der Vergleich bei den patentabgelaufenen Originalpräparaten und den Generika, der auf den rund 250 umsatzstärksten patentabgelaufenen Wirkstoffen beruht, fällt jedoch deutlich anders aus (Stand Februar 2019). So sind patentabgelaufene Originalpräparate in den Vergleichsländern im Schnitt 14 Prozent günstiger als in der Schweiz. In Deutschland sind sie übrigens nach dem Ranking der Länder um rund 20 Prozent teurer.
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