Gesundheit

Biontech vergibt vier Millionen zusätzliche Impfdosen an die EU

Mecklenburg-Vorpommern kauft Lizenz für Luca-App

Mecklenburg-Vorpommern will die App Luca zur Kontaktnachverfolgung in der Corona-Pandemie flächendeckend nutzen. Als erstes Bundesland habe Mecklenburg-Vorpommern eine Lizenz für das Luca-System gekauft, um es mit der Kontaktnachverfolgung der acht Gesundheitsämter des Landes zu koppeln. Die Ämter nutzen die Software Sormas. Die Kosten für die Lizenz beliefen sich auf 440 000 Euro. Den Geschäften, Kunden und Kommunen entstünden keine Kosten.

Weiterzahlung der Coronahilfen trotz Betrugsverdacht gefordert

Die FDP im Bundestag fordert, die Staatshilfen für Unternehmen in der Coronakrise trotz Betrugsverdachts weiter zu zahlen. "Die Betrugsfälle müssen zügig aufgeklärt werden. Trotzdem kann das Ministerium die Auszahlung der Corona-Hilfen nicht einfach stoppen", sagte Fraktionsvize Christian Dürr der Deutschen Presse-Agentur. Das Ministerium müsse die Auszahlung umgehend wieder aufnehmen und die Lücken im System schließen, damit ehrliche Unternehmer und Selbstständige ihre Unterstützung bekämen.

Die Abschlagszahlungen, also quasi Vorschüsse auf die Staatshilfen, waren vorübergehend gestoppt worden, weil die Bundesregierung Hinweise auf Betrugsversuche hat. Das sei vor allem als Vorsichtsmaßnahme zu verstehen, "in Kürze" sollten die Zahlungen wieder aufgenommen werden, hatte das Wirtschaftsministerium erklärt.

Pandemie verschärft Situation von Geringverdienern

Die Corona-Pandemie trifft Menschen mit geringem Einkommen besonders hart. Damit könnte sich die soziale Schieflage in Deutschland verschärfen. Dies geht aus einem umfassenden Sozialbericht des Statistische Bundesamtes, dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) und dem Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) hervor.

Demnach waren im ersten Lockdown Menschen mit höherem Einkommen zwar häufiger von Einkommenseinbußen betroffen, die Folgen der Pandemie für Menschen mit Niedrigeinkommen aber härter: Etwa jeder Fünfte gab an, in Finanznöten zu stecken oder dies zu befürchten. Unabhängig vom Beruf waren Alleinerziehende mit 25 Prozent am häufigsten von finanziellen Problemen betroffen. Menschen mit Migrationshintergrund berichteten fast doppelt so häufig von finanziellen Schwierigkeiten wie Menschen ohne Migrationshintergrund (15 beziehungsweise 8 Prozent).

Neben Selbstständigen (20 Prozent) schilderten an- und ungelernte Arbeiter (17 Prozent) und einfache Angestellte (14 Prozent) besonders häufig von Geldproblemen. WZB-Experte Philipp Wotschack erläuterte: "Die untersten Einkommensgruppen waren häufiger von Freistellungen und Arbeitslosigkeit betroffen und mussten häufiger vor Ort arbeiten. Die obersten Bildungs- und Einkommensgruppen waren häufiger in der Lage, ihre Arbeit auch im Home-Office zu erledigen."

Umfrage: Corona sorgt für Digitalisierungsschub in Deutschland

Deutschland gehört bislang nicht zu den Vorreitern bei der Umstellung auf digitale Technologien. Doch die Corona-Welle hat alte Vorbehalte weggespült. Die Menschen verbringen mehr Zeit vor den Bildschirmen – und geben zusätzlich Geld für digitale Technologien aus. Das ist das zentrale Ergebnis einer repräsentativen Meinungsumfrage des Branchenverbands Bitkom, die heute veröffentlicht wurde.

Demnach haben die Befragten nach eigener Schätzung vor der Pandemie acht Stunden am Tag auf einen Bildschirm geschaut haben, egal ob Smartphone, Computer-Monitor oder Fernseher und unabhängig davon, ob privat oder beruflich. Während Corona ist dieser hohe Wert noch einmal um mehr als zwei Stunden pro Tag auf 10,4 Stunden gestiegen.

Skeptisch sind die Befragten, ob der Digitalisierungsschub von Dauer sein wird. 57 Prozent gegen davon aus, dass die Änderung nachhaltig ist. 42 Prozent erwarten aber, dass die Wirtschaft nach der Pandemie genauso weitermacht wie zuvor.

Vier Millionen zusätzliche Impfdosen für die EU

Die Hersteller Biontech und Pfizer wollen in den nächsten beiden Wochenvier Millionen Dosen Corona-Impfstoff zusätzlich an die Europäische Union liefern. Man habe das Zusatzpaket ausgehandelt, damit die EU-Staaten gezielt in Corona-Hotspots impfen und die Ausbreitung der gefürchteten Virusvarianten bremsen könnten, erklärte EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen in Brüssel.

Von dem zusätzlichen Kontingent könnte Deutschland nach dem internen EU-Verteilungsschlüssel 18,6 Prozent bekommen, also rund 740.000 Impfdosen. Die Bundesregierung muss entscheiden, ob sie von dieser Option Gebrauch macht und wie die zusätzlichen Mengen auf die Bundesländer verteilt würden.

Sieben große Open-Air Festivals wegen Corona abgesagt

Sieben große Open-Air-Festivals in Deutschland und der Schweiz fallen auch in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie aus. Das teilte das Veranstalter-Netzwerk Eventim Live mit. Abgesagt seien damit unter anderen "Rock am Ring" am Nürburgring, "Rock im Park" in Nürnberg, das "Hurricane Festival" in Niedersachsen und "Southside" in Neuhausen ob Eck in Baden-Württemberg. Auch das "Deichbrand" bei Cuxhaven, "SonneMondSterne" in Thüringen bei Saalburg-Ebersdorf und das Schweizer "Greenfield Festival" fallen somit aus.

"Die Veranstalter mussten sich aufgrund der weiterhin bestehenden unsicheren Infektionslage zu einer Absage entscheiden", teilte Eventim Live mit. Für die Mitarbeiter und Hunderttausende Fans fallen die Konzert-Events somit zum zweiten Mal aus. Bereits im Sommer 2020 waren alle Großveranstaltungen gestrichen worden. Allen Ticketinhabern werde nun unkompliziert die Möglichkeit gegeben, die Festivals im kommenden Jahr zu besuchen.

Alaska erlaubt Corona-Impfung ab 16 Jahren

In Alaska dürfen sich alle Bewohner ab 16 Jahren von nun an gegen Corona impfen lassen. Damit sei Alaska der erste US-Bundesstaat, der die Zugangsvoraussetzungen für Impfungen bei Erwachsenen abschaffe, teilte Gouverneur Mike Dunleavy mit. Der Impfstoff von Pfizer und Biontech sei für Bewohner ab 16 Jahren erhältlich, die Mittel von Moderna und von Johnson & Johnson für Menschen ab 18 Jahren.

Der nördlichste US-Bundesstaat mit seinen rund 730.000 Einwohnern steht nach Angaben der Gesundheitsbehörde CDC landesweit mit rund 302.000 verabreichten Impfdosen an der Spitze. Knapp 120.000 Bewohner erhielten örtlichen Angaben zufolge bereits beide nötigen Impfungen.

Patentstreit um Corona-Impfstoff geht in die nächste Runde

Im Streit um Patente auf Corona-Impfstoffe verhandeln Mitgliedsländer der Welthandelsorganisation (WTO) heute wieder in Genf. Mehr als 100 Länder wollen die Patente aussetzen, damit mehr Firmen in mehr Ländern Impfstoffe herstellen können. Länder mit Pharmaindustrie sowie die Industrie blockieren das bislang.

FDP warnt: Mehr Insolvenzen durch ausgesetzte Coronahilfen

Die FDP hat angesichts der ausgesetzten Corona-Hilfen wegen Betrugsverdachts vor weiteren Firmenpleiten und Jobverlusten gewarnt. Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) habe "immer wieder schnelle Hilfen versprochen und sein Wort immer wieder gebrochen", sagte Fraktionsvize Michael Theurer. "Mit dem aktuellen Stopp der Abschlagszahlungen für Coronahilfen steigt die Gefahr weiterer Insolvenzen und von noch mehr Arbeitslosen", fuhr er fort.

Die Bundesregierung hatte wegen Betrugsverdachts die Zahlungen aus mehreren Corona-Hilfsprogrammen vorübergehend eingestellt. Unbekannte sollen sich mit falschen Identitäten beim Wirtschaftsministerium als prüfende Dritte registriert und dann für echte Unternehmen Hilfen beantragt haben. Das Geld sei jedoch nicht an die Unternehmen geflossen, sondern auf die Konten der Betrüger, berichtete etwa das Magazin Business Insider und sprach von Millionenschäden.

Kassenärzte: Ab April 20 Millionen Impfungen pro Monat möglich

Der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, hält es für möglich, dass in Deutschland ab April 20 Millionen Menschen monatlich gegen das Coronavirus geimpft werden können. Eine Erstimpfung für die erwachsene Bevölkerung könne schon in der ersten Juni-Hälfte, die weitgehende Immunisierung Anfang August abgeschlossen sein, sagte Gassen der „Welt“ (Mittwoch). Voraussetzung dafür sei ein rascher Nachschub an Impfstoffdosen.

Ab Anfang April sollen die niedergelassenen Ärzte in Deutschland flächendeckend mit Corona-Impfungen beginnen. Darauf hatten sich die Fachminister von Bund und Ländern am Montag in der Gesundheitsministerkonferenz geeinigt.

9146 Corona-Neuinfektionen und 300 Todesfälle registriert

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 9146 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 300 weitere Todesfälle verzeichnet. Das geht aus Zahlen des RKI vom Mittwoch hervor. Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 9019 Neuinfektionen und 418 neue Todesfälle verzeichnet. Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 4.50 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen sind möglich.

Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI am Mittwochmorgen bundesweit bei 65,4 – und damit niedriger als am Vortag (67,5).   

Kampf gegen Corona


Luca-App: So funktioniert das digitale Servicetool – Zettelchaos adé?

Merkel spricht mit Beschäftigten von Krisentelefonen über Pandemiefolgen

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will am Mittwoch mit Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen von Hilfs- und Krisentelefonen über deren Erfahrungen in der Corona-Pandemie sprechen (14 Uhr). In dem digitalen Bürgerdialog soll es nach Angaben der Bundesregierung um Themen wie psychische Krisen, Stress in der Familie, Einsamkeit, finanzielle Not durch Jobverlust und Sorgen von Kindern und Jugendlichen gehen. Die Kanzlerin erhoffe sich dadurch Eindrücke von der "Lebenswirklichkeit der Menschen, die sich bei Hilfs- und Krisentelefonen melden".

Umfrage: Union verliert leicht in Wählergunst

Kurz vor zwei Landtagswahlen hat die Union laut einer Umfrage in der bundesweiten Gunst der Wähler leicht eingebüßt. Im Vergleich zu der Befragung eine Woche zuvor verliert sie einen Punkt und kommt jetzt auf 33 Prozent. Das geht aus einer am Mittwoch veröffentlichten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa für das RTL/Ntv-„Trendbarometer“ hervor. Die Grünen verlieren ebenfalls einen Punkt und könnten bei einer Bundestagswahl zum jetzigen Zeitpunkt mit 18 Prozent rechnen.

Damit liegen die Grünen zwei Prozentpunkte vor der SPD, die unverändert bei 16 Prozent steht. FDP (8 Prozent) und die AfD (10 Prozent) gewinnen jeweils einen Prozentpunkt hinzu. Die Linke liegt weiter bei 8 Prozent. Die Bundestagswahl ist am 26. September. Bereits am Sonntag finden Landtagswahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz statt.

Corona-Impfung


Ausgerechnet das bayerische Altötting hat schon den digitalen Impfpass – den bald ganz Deutschland haben wird

Krankenkassen warnen vor Milliardenlücke

Den gesetzlichen Krankenkassen droht nach Einschätzung ihres Spitzenverbands eine Finanzierungslücke in Milliardenhöhe. Grund sei, dass sämtliche Reserven während der Corona-Pandemie aufgebraucht werden, wie der GKV-Spitzenverband in Berlin deutlich machte. Die Verbandsvorsitzende Doris Pfeiffer sagte: „Für dieses Jahr bin ich noch optimistisch, dass die Zusatzbeitragssätze nicht weiter angehoben werden müssen.“ Im kommenden Jahr drohe aber eine Finanzierungslücke im zweistelligen Milliardenbereich.

Brasilien meldet weiteren Tagesrekord an Corona-Toten

Nach der bisher tödlichsten Woche in der Pandemie hat Brasilien einen weiteren Höchstwert bei den an einem Tag erfassten Corona-Toten registriert. 1972 Menschen sind nach Daten des Gesundheitsministeriums in Brasília vom Dienstagabend (Ortszeit) innerhalb von 24 Stunden gestorben. Der bisherige Höchstwert lag am vergangenen Mittwoch bei 1910 Toten nach 1641 am Dienstag.

Quelle: Den ganzen Artikel lesen