Auch wenn der Jahresbeginn 2021 wohl ein ungewöhnlich stiller sein wird – durch die pandemiebedingte Empfehlung auf Feuerwerk zu verzichten oder weil es ganz verboten ist –, werfen wir dennoch einen Blick hinter die Chemie der bunten Farben am Himmel.
Ahh! Ohh! – das gehört zu einem Feuerwerk definitiv dazu. Genauso wie bunte Farben am nächtlichen Himmel, das Zischen der aufsteigenden Raketen, Rauch und der Knall, wenn die Feuerwerkskörper in der Luft explodieren und ihre bunte Farbmagie entfalten.
Etliche Millionen Euro geben die Menschen in normalen Jahre aus, um mit immer effektvolleren Feuerwerken den Jahreswechsel zu feiern – böse Geister hat man in der fernen Vergangenheit einmal damit abschrecken wollen. Zum Jahreswechsel 2020 auf 2021 wird es allerdings vielerorts wohl eher still bleiben. In manchen Bundesländern gilt ein generelles Feuerwerksverbot, in anderen darf zumindest noch angezündet werden, was man vielleicht vom vergangenen Jahr noch übrig hatte. Zu kaufen gibt es Ende 2020 jedenfalls keine Feuerwerkskörper. Damit will man die Gefahr von Verletzungen und die zusätzliche Belastung der Krankenhäuser dadurch in diesen Zeiten der Corona-Pandemie vermeiden.
Für in Chemie versierte Pharmazeuten und Gesundheitsberufler ist es dennoch faszinierend, was eigentlich hinter den bunten Farben des Feuerwerks steckt – und vielleicht mag ja der ein oder andere ganz harmlos im Labor mal am Bunsenbrenner zumindest die Farbeffekte nachvollziehen (als Mini-Feuerwerksersatz sozusagen und ganz ohne Schwarzpulver). Und coronakonform mit Abstand und viel Vorsicht natürlich. Dieser Text soll auch bitte nicht als Bauanleitung missverstanden werden.
Woraus besteht ein Feuerwerkssatz?
Was also macht ein Feuerwerk, einen pyrotechnischen Satz (wobei auch etwa Streichhölzer oder der Treibsatz in Airbags ein pyrotechnischer Satz sind), wie die Feuerwerker sagen, aus? Im Wesentlichen besteht ein solcher Satz aus drei Komponenten: Oxidationsmittel, Brennstoff und Hilfsmittel.
Schwarzpulver zum Beispiel, das in Feuerwerksraketen den Treibstoff – den „Treibsatz“ – bildet, um abzuheben, ist allein schon ein solcher pyrotechnischer Satz. Es besteht aus Salpeter, also Kaliumnitrat, als Oxidationsmittel, Holzkohle als Brennstoff und Schwefel als Katalysator und Brennstoff.
Oxidationsmittel wie Nitrate (NO3–), Chlorate (ClO3–), Perchlorate (ClO4–), Peroxide (O22-) oder Metalloxide sowie etliche weitere sorgen dafür, das ein pyrotechnischer Satz unabhängig vom Luftsauerstoff brennt – und auch, dass eine sehr heiße exotherme Reaktion entsteht, was beim Feuerwerk wichtig ist, um überhaupt Farben an den Himmel zu zaubern.
Brennstoffe sind zusammen mit den Oxidationsmitteln dann überhaupt die Basis für eine heiße Verbrennung. Verwendung findet dabei grundsätzlich alles, was brennt. Holzkohle, zum Beispiel, aber auch – wegen des zusätzlichen Chloratoms (das wichtig für eine intensive Farbe sein kann) – der Kunststoff PVC (Polyvinylchlorid) oder in speziellen Feuerwerksbomben auch etwa Senfkörner.
Zu den Hilfsmitteln gehören dann etwa Katalysatoren, Abbrennmoderatoren für besondere Effekte, Binde- und Klebemittel wie Harze und – die farbgebenden Substanzen.
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