Lesen Sie heute in den Corona-News: FDP fordert Sonderermittler im Streit um Corona-Schutzmasken / Appell vor G7-Gipfel: Patente zur Impfstoffproduktion freigeben / Wie sicher ist der EU-Impfnachweis? / Spahn zu Streit um Schutzmasken: „Schwieriger Umgang“ unter Partnern
Seit dem Beginn der Corona-Pandemie überschlagen sich an manchen Tagen die Nachrichten zu COVID-19.
Um Ihnen den Überblick zu erleichtern, bietet DAZ.online Ihnen hier einen Überblick über die wichtigsten Corona-News des Tages – direkt aus dem News-Kanal der Deutschen Presse-Agentur.
10:00 Uhr
Wie sicher ist der EU-Impfnachweis?
Berlin (dpa) – Bald schon soll es auch in Deutschland kommen: das digitale COVID-19-Zertifikat der EU. Vollständig Geimpfte, Genesene und negativ Getestete können sich dann bei der Einreise in ein anderes EU-Land damit ausweisen, Beschränkungen wie Quarantäne- oder Testpflichten sollen für sie wegfallen. Doch ist der digitale Impfnachweis fälschungssicher?
Wer fälschen möchte, für den genügt – wie so oft – zunächst ein Blick ins Internet. Ein bedruckbares Etikett in der Größe des Impfstoff-Aufklebers lässt sich auf Online-Marktplätzen legal kaufen. Auch selbst bestückbare Stempel sind frei verfügbar. Der Chaos Computer Club (CCC) weist deshalb auf das Fälschungsrisiko hin: Weder das Chargenetikett der Corona-Impfung noch Arztstempel und Unterschrift im herkömmlichen Impfbuch weisen einer Stellungnahme zufolge besondere Sicherheitsmerkmale auf.
Bundesgesundheitsminister Spahn wies zuletzt darauf hin, dass „Fehler- oder Fälschungsanfälligkeit“ mit Blick auf den digitalen Impfausweis vor allem beim Übertrag gegeben seien. Hintergrund ist, dass Bürgerinnen und Bürger, die schon vor Einführung des sogenannten CovPass vollständig geimpft worden sind, ihr digitales Zertifikat in Impfzentren, Arztpraxen und auch in Apotheken erhalten können. Die Apothekerin müsste also entscheiden, ob der analoge Impfeintrag im gelben Impfbuch echt ist. Spahn sagte dazu, dies könne man am Ende „nur nach fachlicher Augenscheinkontrolle machen“. Daher werde man eine Fälschung „nicht zu hundert Prozent ausschließen können“.
Apotheken sehen sich hingegen dazu in der Lage, Fälschungen zu erkennen. „Apotheker sind Arzneimittelexperten und Impfstoffe sind auch Arzneimittel“, sagte Christian Splett von der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA). „Jede Apotheke muss jeden Tag hundert oder mehr Rezepte auf ihre Echtheit prüfen. Apotheker trauen sich daher zu, auch Impfausweise zu prüfen.“
9:13 Uhr
Spahn zu Streit um Schutzmasken: „Schwieriger Umgang“ unter Partnern
Berlin (dpa) – Im Streit um die Verteilung von angeblich weniger geprüften Corona-Schutzmasken zwischen Union und SPD hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) den Koalitionspartner erneut kritisiert. „Das ist unter Partnern jedenfalls – und das sind ja Koalitionspartner – schon ein schwieriger Umgang“, sagte Spahn am Dienstag im ARD-„Morgenmagazin“. „Wir haben das sachlich, fachlich miteinander aufgeklärt vor sechs Monaten.“ Nun stelle sich die Frage, warum das, was vor Monaten „geräuschlos“ ging, nun kurz vor einer Wahl hochkomme.
Spahn zeigte sich vom Koalitionspartner enttäuscht. „Da, wo ich herkomme, unter Partnern, sagt man Entschuldigung, wenn man sich verrannt hat. Und das ist wohl nicht zu erwarten in diesem Fall.“ Er kündigte an, sich weiter auf das zentrale Thema der Corona-Impfungen fokussieren zu wollen. Er bekräftigte außerdem seinen Appell an die Impfwilligen in Deutschland, sich noch für „wenige Wochen“ in Geduld zu üben, wenn sie noch keinen Impftermin hätten. Spahn betonte: „Es geht um Wochen, nicht um Monate.“
5:42 Uhr
Appell vor G7-Gipfel: Patente zur Impfstoffproduktion freigeben
Carbis Bay (dpa) – Vor dem G7-Gipfel in Großbritannien haben regierungsunabhängige Organisationen die reichen Industrieländer aufgefordert, im Kampf gegen die Pandemie die Patente für Impfstoffe freizugeben. Auch müsse Technologie in ärmere Länder transferiert werden, um dort eine Produktion aufzubauen. „Spenden können marginal helfen, aber die Entwicklungsländer brauchen die Rechte, das Know-how und die Technologie zur eigenen, regionalen Herstellung der Impfstoffe“, sagte Jörn Kalinski von Oxfam International am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur vor dem Gipfel im britischen Carbis Bay.
Scharfe Kritik wurde an Deutschland und G7-Gastgeber Großbritannien geübt, die einen Vorstoß von US-Präsident Joe Biden und Ländern wie Indien und Südafrika zur vorübergehenden Aufhebung der Impfpatente „blockieren“. „Mit ein paar gespendeten, überzähligen Impfdosen kann die Welt nicht geimpft werden“, sagte Kalinski. „Die COVID-19-Pandemie ist eine weltweite Katastrophe, und es kann nicht sein, dass die Mittel und das Wissen zu ihrer Bekämpfung sich in Privatbesitz befinden.“ Die Entwicklung der Impfstoffe sei mit Milliarden an öffentlichen Geldern unterstützt worden. „Sie sind ein globales Gut und gehören unter öffentliche Kontrolle.“
5:00 Uhr
FDP fordert Sonderermittler im Streit um Corona-Schutzmasken
Berlin (dpa) – In der Debatte um die Verteilung von angeblich weniger geprüften Corona-Schutzmasken fordert die FDP den Einsatz eines Sonderermittlers. FDP-Bundestagsfraktionsvize Michael Theurer sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Dienstag): „Die Faktenlage deutet auf eine lange Fehlerkette von Minister Spahn hin. Wir haben den Eindruck, bei den jetzt bekanntgewordenen Vorgängen um die Bestellung der Masken handelt es sich nur um die Spitze des Eisbergs.“ Die Vorgänge müssten schnell und lückenlos aufgeklärt werden.
Für einen Untersuchungsausschuss im Bundestag sei es nun leider zu spät, sagte Theurer mit Blick auf die im September anstehende Bundestagswahl. Er forderte: „Die Bundesregierung oder der Bundestag müssen deshalb umgehend einen Sonderermittler einsetzen, der am besten vom Bundesrechnungshof kommen sollte.“
Quelle: Den ganzen Artikel lesen