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Böse Menschen und Energievampire mal ausgeklammert, meinen es die meisten Leute grundsätzlich gut mit ihren Mitmenschen. Fast niemand möchte andere verletzen und dennoch tun wir uns oft gegenseitig weh – wie wahrscheinlich fast jede aus eigener Erfahrung weiß. Die größte Crux dabei: Manchmal sind gerade die Dinge am verletzendsten, mit denen wir es besonders gut meinen. Um nur drei Beispiele zu nennen …
Psychologie
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1. Probleme relativieren
"In drei Wochen wirst du darüber lachen!", "Andere Leute haben viel schlimmere Probleme!", "Du hast doch schon ganz andere Dinge überstanden!": Solche Trostversuche sind zwar meist lieb gemeint, kommen aber beim Betroffenen selten gut an. Denn auch wenn an den Aussagen in der Regel etwas dran ist, vermitteln sie Trostbedürftigen das Gefühl, dass ihre Probleme nicht ernst genommen werden, sie eine Drama-Queen sind oder so schwach, dass sie schon Dinge belasten, die andere als Kleinigkeiten wahrnehmen. Also auch wenn es stimmt, dass wir unsere Probleme oft überbewerten und uns reinsteigern – diese Erkenntnis hilft nur, wenn wir sie selbst haben. Es von anderen zu hören, tut dagegen ziemlich weh.
2. Falsche Hoffnungen machen
"War wirklich nett, ich melde mich.", "Vielleicht können wir das bei Gelegenheit mal wiederholen.", "Vielen Dank, Sie hören von uns.": Fast jeder Mensch hat wohl so etwas schon gesagt bekommen – und dann nie wieder etwas von dem anderen gehört. Doch jemandem aus scheinbarer Nettigkeit und Rücksicht oder weil man nicht der Arsch sein will, der schlechte Nachrichten übermittelt, falsche Hoffnungen zu machen, ist das Fieseste, was man tun kann. Egal ob es um einen Job oder eine Beziehung geht. Denn während der Hoffende vergeblich wartet, verschwendet er seine Zeit und Energie. Er grübelt, schlägt vielleicht andere Optionen aus oder hält sie hin, ist emotional aufgewühlt und unsicher. Dann lieber einmal der Arsch sein und sagen "bei mir hat's nicht gefunkt, ich sehe keinen Sinn darin, das weiter zu verfolgen", als sich mit Engelsmiene aus der Affäre zu ziehen.
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3. Vor der Wahrheit beschützen
"Natürlich war ich dir treu, wirklich!", "Mit dir habe ich jedes Mal einen Orgasmus.", "Oh mein Gott! Ich freue mich ja so für dich!": Manchmal belügen wir Menschen, die wir lieben, in dem Glauben, dass es besser für sie sei. Doch meistens ist es in erster Linie besser für uns. Klar, wenn man zum Beispiel einen Seitensprung hatte, ist es eine sehr individuelle Entscheidung, ob man es dem anderen beichtet oder nicht, und in Einzelfällen kann es schon mal richtig sein, es nicht zu tun. Doch meistens kommt die Wahrheit entweder irgendwann ans Licht und tut dem Belogenen doppelt weh – weil der Vertrauensbruch durch die Lüge hinzukommt.
Oder sie steht unterschwellig zwischen den Beteiligten und belastet die Beziehung. Denn wenn man zum Beispiel einer guten Freundin nicht ehrlich sagen kann: "Wow, dir gelingt ja einfach alles! Ich freue mich für dich, aber ein bisschen neidisch bin ich auch …", werden die negativen Gefühle unter der Oberfläche schwelen. Und wenn sie davon so gar nichts weiß, kann sie auch keine Rücksicht darauf nehmen.
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Zugegeben: Keine Person wird jemals komplett und jederzeit verhindern können, dass sie andere verletzt. Niemand kann immer alles bedenken, schließlich sind wir alle nur Menschen mit eigenen Problemen und Päckchen. Aber um die Verletzungen anderer möglichst gering zu halten, kann es schon helfen, sich eine einfache Frage zu stellen: Wenn ich mich in der Situation meines Gegenübers befände, was wäre das Beste für mich? Oft tun wir unseren Mitmenschen schon allein damit einen größeren Gefallen, als mit den meisten (anderen) unserer guten Absichten …
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