Gesundheit

Im Corona-Vorzeigeland schnellen die Neu-Infektionen in die Höhe

Im Corona-Vorzeigeland schnellen die Neu-Infektionen in die Höhe

15.10 Uhr: In Südkorea, das immer wieder als Vorbild im Kampf gegen das Coronavirus bezeichnet wird, wurde am Samstag der höchste Anstieg neuer Infektionen seit fast vier Monaten registriert. Nach Behördenangaben steckten sich 113 Menschen an, 86 von ihnen waren zuvor im Ausland. Damit wurden zum ersten Mal seit dem 1. April mehr als hundert neue Fälle innerhalb von 24 Stunden registriert.

Mehr Infektionen wurden in dem asiatischen Land nur am 31. März registriert, als die Behörden 125 neue Fälle meldeten. Die Zahl der insgesamt verzeichneten Infektionen liegt nun bei 14.092.

Südkorea war eines der ersten Länder, in denen sich das Coronavirus nach seiner Entdeckung in China ausbreitete. Die Behörden bekamen das Virus aber durch ein umfangreiches Programm zur Fallverfolgung, Testung und Behandlung der Infizierten unter Kontrolle, ohne auf Ausgangssperren zurückgreifen zu müssen. Lee Jin-Man/AP/dpa

In Vietnam, wo die Ausbreitung des Coronavirus dank schneller und rigoroser Quarantäne-Maßnahmen und einer intensiven Rückverfolgung der Fälle schon seit Ende April als eingedämmt galt, meldeten die Behörden die erste Neuinfektion seit fast hundert Tagen. In der Stadt Danang wurde ein 57-jähriger Mann positiv auf das Virus getestet, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Sein Fall gilt demnach als die erste lokale Übertragung seit dem 16. April.

Texanisches Krankenhaus schickt sterbende Covid-Patienten nach Hause

13.11 Uhr: Wer im texanischen Starr County mit Covid-19 im Krankenhaus liegt, muss zukünftig harte Entscheidungen fürchten. Denn wie aus einem Bericht der Lokalzeitung "Fort Worth Star-Telegram" hervorgeht, soll das einzige Bezirkskrankenhaus nun in Covid-Patienen, bei denen noch eine Chance auf Heilung besteht und solche, deren Lage als aussichtslos gilt, unterscheiden. Jene Corona-Patienten, für die keine Hoffnung mehr bestehe, würden somit mehr oder weniger zum Sterben nach Hause geschickt, heißt es in dem Beitrag.

Das Blatt zitiert Jose Vasquez, den Chef der zuständigen Gesundheitsbehörde, mit den Worten:  "Wir befinden uns in einer verzweifelten Lage. So wie die Dinge gerade laufen, können wir weder im Starr County Memorial Hospital, noch im Bezirk so weiter machen wie gewohnt. Die Zahlen sind erschütternd." Und weiter: "All die Patienten, für die höchstwahrscheinlich keine Hoffnung mehr besteht, sollten lieber im Kreise ihrer Familie und der Liebe ihres Zuhauses gepflegt werden, anstatt Tausende Meilen entfernt allein in einem Krankenhauszimmer zu sterben."

Brasiliens Präsident Bolsonaro negativ auf Coronavirus getestet

12.56 Uhr: Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro hat seine Infektion mit dem Coronavirus eigenen Angaben zufolge überwunden. Ein neuer Corona-Test sei negativ ausgefallen, schrieb der Staatschef am Samstag auf Twitter. Wann der Test gemacht wurde, war zunächst unklar.

Bolsonaro hatte vor zwei Wochen bekanntgegeben, dass er sich mit dem Coronavirus infiziert habe. Seitdem führte er die Amtsgeschäfte aus der Quarantäne in der Präsidentenresidenz in Brasília. Mehrere Tests in den vergangenen Wochen waren positiv ausgefallen.

Nach den Vereinigten Staaten ist Brasilien derzeit einer der Brennpunkte der Corona-Pandemie. Bislang haben sich in dem größten Land Lateinamerikas mehr als zwei Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Über 85 000 Patienten sind im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. Experten gehen davon aus, dass die tatsächlichen Zahlen noch deutlich höher liegen, da in Brasilien nur wenig getestet wird.

Bolsonaro bezeichnete das Coronavirus mehrfach als „leichte Grippe“ und lehnte Einschränkungen und Schutzmaßnahmen ab. Eigenen Angaben zufolge nahm er das umstrittene Malariamittel Hydroxychloroquin ein, dessen Wirksamkeit gegen das Virus Sars-CoV-2 bislang nicht nachgewiesen ist.

Spahn prüft Corona-Testpflicht für Urlaubsrückkehrer

12.11 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) lässt eine Pflicht zu Corona-Tests für Reise-Rückkehrer aus Risikogebieten prüfen. "Wir prüfen auch eine rechtliche Verpflichtung", sagte Spahn am Samstagmorgen im Deutschlandfunk. Bei den Neuinfektionen gebe es derzeit "so eine hohe Zahl wie lange nicht", sagte er zur Begründung. "Was wir im Moment haben, sind viele kleinere Ausbrüche." Die hohe Zahl habe "vor allem zu tun eben mit Reiseaktivitäten, Reiserückkehrern aus bestimmten Regionen".

Eine solche Test-Pflicht würde deutlich über den Beschluss der Gesundheitsminister von Bund und Ländern vom Freitag hinausgehen: Sie hatten beschlossen, auf deutschen Flughäfen Teststellen einzurichten, bei denen sich Reiserückkehrer kostenlos auf eigenen Wunsch auf das Virus testen lasen können. dpa/Tobias Schwarz/AFP Pool/dpabild Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU).

Spahn wies darauf hin, dass für verpflichtende Tests hohe rechtliche Hürden bestünden: "Das ist ja ein Eingriff in die Freiheit, jemanden zum Test zu verpflichten", sagte er. Die Gerichte schauten "sehr genau hin, dass jeder Eingriff verhältnismäßig" sei.

Bevorzugt wolle er weiter auf Vernunft und Einsicht der Bürger setzen, sagte Spahn. Reisende müssten "eigenverantwortlich wahrnehmen, dass Mobilität, dass Reisen per se mit Risiko verbunden" sei. "Wir werden es möglich machen, dass jeder Reiserückkehrer sich testen lassen kann." Dabei gelte, dass "sich im Zweifel einer zu viel testen lässt als einer zu wenig".

Entwarnung in Vechta: 870 Corona-Tests bei Wiesenhof negativ

09.30 Uhr: Nach einem größeren Corona-Ausbruch bei Mitarbeitern einer Hähnchenschlachterei im niedersächsischen Lohne sind 870 erneute Corona-Tests negativ ausgefallen. Zwölf Mitarbeiter wurden bei Tests, die die Firma Oldenburger Geflügelspezialitäten (OGS) selbst durchgeführt hat, positiv getestet. Vier Laborergebnisse stehen noch aus, wie der Landkreis Vechta am Freitagabend mitteilte.

"Ich bin sehr erleichtert, dass sich bei den Testreihen in dieser Woche nur wenige Neuinfektionen ergeben haben", sagte Landrat Herbert Winkel (CDU). Das zeige, dass die getroffenen und verschärften Hygienemaßnahmen bei der Firma OGS den gewünschten Erfolg hätten und einen Weiterbetrieb ermöglichten.

Kretschmer zur Pandemie: "Die zweite Corona-Welle ist schon da"

Samstag, 25. Juli, 07.09 Uhr: Die zweite Infektionswelle der Corona-Pandemie ist nach Einschätzung des sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (CDU) bereits in Deutschland angekommen. "Die zweite Corona-Welle ist schon da. Sie findet bereits jeden Tag statt. Wir haben jeden Tag neue Infektionsherde, aus denen sehr hohe Zahlen werden könnten", sagte Kretschmer der Düsseldorfer "Rheinischen Post".

Die Aufgabe bestehe darin, mit den Gesundheitsämtern diese Welle jeden Tag neu zu brechen. Das klappe "erstaunlich gut", sagte Kretschmer. Deutschland könne durch sein föderales System viel präziser vorgehen als zentralistisch regierte Länder wie Frankreich oder Polen. Die Ministerpräsidenten könnten abwägen, was gezielt für einzelne Regionen geregelt werden könne. "Das ist nur im Föderalismus möglich." dpa/Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpabild Michael Kretschmer (CDU), Ministerpräsident von Sachsen.

Kretschmer kann der Pandemie auch eine positive Seite abgewinnen: "Die Corona-Pandemie ist die erste zentrale gemeinsame Krisenerfahrung in Deutschland. Und das Schöne ist: Die Menschen in Ost und West ticken in dieser Krise gleich." 30 Jahre nach der Wiedervereinigung gebe es da keine Unterschiede. "Corona ist der beste Beweis dafür, dass dieses Land zusammengewachsen ist."

"Haben es nicht verstanden": Briten-Premier Johnson gesteht Fehler in Coronakrise ein

05.06 Uhr: Am ersten Jahrestag seines Amtsantritts hat der britische Premierminister Boris Johnson am Freitag Fehler im Umgang mit der Coronavirus-Pandemie eingestanden. "Wir haben (das Virus) in den ersten Wochen und Monaten nicht in der Art und Weise verstanden, wie wir das gerne getan hätten", sagte der konservative Politiker im Gespräch mit der BBC. Vor allem das Ausmaß der Übertragung durch Menschen, die keine Symptome zeigten, sei unterschätzt worden.

Auf die Frage, ob der Lockdown und andere Maßnahmen zur Eindämmung des Virus in dem Land zu spät gekommen seien, antwortete Johnson ausweichend. Es handle sich um "offene Fragen" unter Wissenschaftlern, sagte der Premier. dpa/Evening Standard/Jeremy Selwyn/PA Wire/dpa Boris Johnson gesteht Fehler beim Umgang mit der Pandemie ein.

Der Epidemiologe und ehemalige Regierungsberater Neil Ferguson vom Imperial College hatte kürzlich gesagt, dass mindestens die Hälfte der mehr als 45 500 Sterbefälle in Großbritannien hätten verhindert werden können, wäre der Lockdown im März eine Woche früher durchgesetzt worden. Die Regierung hatte zunächst auf das Konzept einer sogenannten Herdenimmunität gesetzt und erst vergleichsweise spät eingelenkt. Großbritannien gilt als das am schwersten von der Pandemie betroffene Land Europas.

Auch die massenhafte Überführung von Patienten aus Krankenhäusern in Pflegeheime, ohne sie vorher getestet zu haben, gilt Fachleuten als massiver Fehler, der Tausende das Leben gekostet haben dürfte. Die Regierung von Premierminister Boris Johnson fokussierte sich auf den Ausbau von Kapazitäten für Intensivbetten. Neben fehlenden Tests hatten Berichten zufolge auch viele Heime Schwierigkeiten, an Schutzausrüstung zu kommen.

Es gibt sogar Grund zu der Annahme, dass der Pandemie in Großbritannien viele Menschen zum Opfer gefallen sind, die nie auf das Coronavirus getestet wurden. Zahlen der Statistikbehörden zufolge wurden inzwischen beinahe 55.000 Todesfälle erfasst, bei denen die Lungenkrankheit Covid-19 im Totenschein erwähnt wurde. Die sogenannte Übersterblichkeit für die Zeit der Pandemie liegt Berechnungen der "Financial Times" zufolge bei über 65 000. Mit Übersterblichkeit ist die Differenz zwischen der Zahl der Todesfälle in diesem Jahr und dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre gemeint.

Probleme mit Corona-Warn-App auch auf iPhones

22.42 Uhr: Die Corona-Warn-App macht nicht nur auf Smartphones mit Android-Betriebssystem, sondern auch auf iPhones Probleme. Nach Recherchen von tagesschau.de funktioniert auf vielen iPhones die Kontaktüberprüfung nur lückenhaft. Nutzerinnen und Nutzer seien teilweise über Wochen nicht über die App informiert woren, ob sie Kontakt zu Infizierten hatten oder nicht, berichtete das Webportal der ARD am Freitagabend.

SAP, das die App zusammen mit der Deutschen Telekom entwickelt hat, räumte den Fehler dem Bericht zufolge ein. "Da gibt es Probleme, und ich hoffe ganz stark, dass die entweder sehr, sehr schnell beseitigt werden oder wir einen wirksamen Workaround finden, (…) um trotzdem die Funktionalität auf die Beine zu stellen", wurde der Software-Architekt der Corona-Warn-App bei SAP, Thomas Klingbeil, zitiert.

Das Problem soll bei iPhones ebenso wie bei einigen Android-Geräten die Hintergrundaktualisierung sein. Eigentlich soll die Corona-Warn-App auch dann im Hintergrund weiterlaufen und Daten aktualisieren, wenn sie nicht geöffnet ist. Wenn es eine Begegnung mit einer Person gab, die dann positiv auf das Coronavirus getestet wurde, soll das Handy den Besitzer eigentlich aktiv mit einer Benachrichtigung auf das erhöhte Risiko hinweisen. "Das Problem, das wir haben, ist, dass die Hintergrundaktualisierung vom Betriebssystem offenbar nicht aufgerufen wird", so Klingbeil.

Zuvor hatte die "Bild"-Zeitung bereits über ähnliche Probleme bei einigen Android-Geräten berichtet. Demnach hatte die App auf vielen Android-Smartphones wochenlang nur schlecht oder gar nicht funktioniert. Nutzer seien im Zweifel nicht oder zu spät gewarnt worden, hieß es, da sich die Anwendung im Hintergrund nicht immer automatisch aktualisiert habe.

TOP-NEWS: 773 neue Fälle in Deutschland – R-Wert überschreitet kritische Marke

21.00 Uhr: Der besorgniserregende Trend bei der Zahl der Neuinfektionen hält an. In den vergangenen 24 Stunden wurden von den Gesundheitsämtern der Länder 773 neue Fälle gemeldet. Elf Menschen starben.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, liegt nach RKI-Schätzungen nun bei 1,08 (Vortag: 0,93). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwas mehr als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

Zudem gibt das RKI ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Es bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert mit Datenstand 24.7., 0.00 Uhr, bei 1,16 (Vortag: 1,05). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen.

189.400 Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden, womit aktuell von 5911 aktiven Fällen, also infizierten Personen auszugehen ist.

Viele Krankenhäuser rechnen wegen Corona-Krise mit Defizit

20.37 Uhr: Zahlreiche deutsche Kliniken befürchten, infolge der Corona-Pandemie in die roten Zahlen zu rutschen. Das berichtet die "Süddeutsche Zeitung" (Wochenende) unter Berufung auf die "Krankenhausstudie 2020" der Unternehmensberatung Roland Berger, die am Montag veröffentlicht werden soll.

Für die Untersuchung wurden den Angaben zufolge Geschäftsführer der 600 größten deutschen Kliniken befragt. 57 Prozent von ihnen rechnen demnach für 2020 mit einem Defizit. Vergangenes Jahr hätten nur 32 Prozent der Krankenhäuser ein Minus verzeichnet.

Besonders düster sehen die Manager großer Kliniken mit mehr als 1000 Betten die Lage: In dieser Gruppe rechneten sogar 72 Prozent mit Verlusten im laufenden Geschäftsjahr, heißt es in dem Bericht. Der Abwärtstrend erkläre sich vor allem mit der schwachen Auslastung während der Pandemie-Hochphase im März und April.

Mitte März hatte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) die Krankenhäuser angewiesen, die Zahl der Beatmungsplätze hochzufahren und genügend Intensivbetten für Covid-19-Patienten freizuhalten. Bei Weitem nicht alle dieser Betten wurden benötigt. Deshalb sei die Belegung der Intensivstationen großer Häuser mit mehr als 1000 Betten um 27 Prozent gesunken, auf Normalstationen sogar um 37 Prozent, heißt es dem Bericht zufolge in der Studie.

Fauci lobt Trump – Bewegung in "positive Richtung"

18.20 Uhr: Der US-Gesundheitsexperte Anthony Fauci hat sich positiv über die jüngsten Maßnahmen des US-Präsidenten Donald Trump in der andauernden Corona-Krise geäußert. Der Direktor des Nationalen Instituts für Infektionskrankheiten sagte dem Sender Fox News am Freitag, Trumps Absage des Parteitags der Republikaner Ende August in Florida sei eine "gute Entscheidung" gewesen. Der Immunologe begrüßte auch, dass Trump inzwischen zum Tragen einer Schutzmaske rate und sich selber mit Maske zeige. "Das wird ein gutes Beispiel für den Rest des Landes abgeben."

Fauci, der der Coronavirus-Arbeitsgruppe des Weißen Hauses angehört, fügte hinzu: "Ich denke also, wir bewegen uns in dieser Hinsicht in eine wirklich positive Richtung." Trump schlägt in der Krise seit wenigen Tagen deutlich pessimistischere Töne an. Fauci sagte, Trump sei klar geworden, wie die Lage sei, und er habe sein Verhalten angepasst. Mittlerweile wurden in den USA mit ihren rund 330 Millionen Einwohnern mehr als vier Millionen Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2 nachgewiesen.

RKI: Entwicklung der Infektionszahlen "sehr beunruhigend" – Appell an die gesamte Bevölkerung

17.00 Uhr: Das Robert Koch-Institut (RKI) hat sich besorgt über den Anstieg der neu gemeldeten Coronavirus-Fälle in den vergangenen Tagen gezeigt. "Diese Entwicklung ist sehr beunruhigend und wird vom RKI weiter sehr genau beobachtet", teilte eine RKI-Sprecherin am Freitag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. "Eine weitere Verschärfung der Situation muss unbedingt vermieden werden." Am Freitag habe die Zahl der neu übermittelten Corona-Fälle mit 815 deutlich höher als in den Vorwochen gelegen. "Zuvor lag die Zahl bei um die 500 übermittelten Fällen pro Tag, zeitweise auch deutlich darunter", so die Sprecherin.

Eine Verschärfung der Lage könne nur verhindert werden, wenn sich die gesamte Bevölkerung weiterhin engagiere. Das RKI appellierte, zum Beispiel die Abstands- und Hygieneregeln konsequent einzuhalten – auch im Freien. Innenräume sollten gelüftet werden und wo es geboten sei, solle man eine Mund-Nasen-Bedeckung korrekt tragen.

Wie das RKI erklärte, ist der Zuwachs in vielen Bundesländern zu beobachten. Mehr als 60 Prozent der neuen Fälle seien jedoch auf Anstiege in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg zurückzuführen. Bundesweit gebe es viele kleinere "Geschehen" in verschiedenen Landkreisen: So hätten sich Menschen bei größeren Feiern im Familien- und im Freundeskreis, bei Freizeitaktivitäten, an Arbeitsplätzen, aber auch in Gemeinschafts- und Gesundheitseinrichtungen angesteckt. Hinzu kämen zunehmende Fälle unter Reiserückkehrern, hieß es.

Aida Cruises hält trotz Corona-Infektionen an Kurz-Kreuzfahrten fest

15.03 Uhr: Das Kreuzfahrt-Unternehmen Aida Cruises hält trotz der festgestellten zehn mit dem Sars-CoV-2-Virus infizierten Crewmitglieder an den geplanten Kurz-Kreuzfahrten fest. Die betroffenen Mitarbeiter befänden sich in strenger Einzelisolation an Bord eines der beiden Schiffe, die derzeit im Rostocker Seehafen liegen, sagte Aida-Sprecher Hansjörg Kunze am Freitag in Rostock.

Die jetzigen Testergebnisse zeigten, dass die Präventionsmaßnahmen gegriffen hätten. Alle weiteren Besatzungsmitglieder befänden sich ebenfalls in Isolation und würden erneut auf Covid-19 getestet. Die "AIDAmar" und die "AIDAblu" stünden nicht unter Quarantäne, allerdings seien alle Landgänge gestrichen.

Am 5. August soll in Hamburg die "AIDAperla" zur Kurz-Kreuzfahrt ohne Landgang ablegen, am 12. August in Rostock die "AIDAmar" und am 16. August in Kiel die "AIDAblu". Am vergangenen Mittwoch waren 750 Besatzungsmitglieder aus Asien auf dem Flughafen Rostock-Laage angekommen.

Deutsche Flughäfen bekommen Corona-Teststellen für Reiserückkehrer

14.54 Uhr: Reisende sollen sich nach ihrer Rückkehr in Deutschland auf das Coronavirus testen lassen können. Das soll an Flughäfen und Seehäfen geschehen, aber auch in ihren Heimatorten. Einen entsprechenden Beschluss fasste die Gesundheitsminister von Bund und Ländern bei einer Schaltkonferenz.

Betroffen seien Reisende aus den europäischen Urlaubszielen, aber auch aus sogenannten Risikogebieten. Weltweit sind auf Basis des Robert Koch-Instituts (RKI) derzeit rund 130 Staaten als Corona-Risikogebiet eingestuft, darunter die Türkei, Israel oder die USA. Für Menschen, die aus Staaten mit hohem Infektionsrisiko nach Deutschland zurückkommen, sollen demnach Teststellen an den Flughäfen eingerichtet werden.

Wer keinen negativen Test habe, müsse in häusliche Quarantäne, sagte Berlins Ressortchefin Dilek Kalayci (SPD), die Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz. "Auch Reisende aus Nicht-Risikoländern können sich innerhalb von 72 Stunden testen lassen. Allerdings nicht in den Flughäfen." In Frage kommen dafür etwa Arztpraxen oder Gesundheitsämter.

Wichtig: Die Tests sind für sie in jedem Fall kostenlos, auch wenn es vorher keine Anhaltspunkte auf eine Corona-Infektion gab. Eine rechtliche Verpflichtung für einen Corona-Test nach Rückkehr soll es zunächst nicht geben. Faktisch ist aber zumindest jeder Reisende aus einem Risikogebiet zum Test verpflichtet, will er eine Quarantäne vermeiden.

Top-Virologe sieht "kritische Signale" in Deutschland

13.28 Uhr: In Deutschland steigen die Fallzahlen wieder deutlich. Die Zahl der neuen positiven Corona-Tests in Deutschland betrug am Donnerstag 674. Damit gab es nun mittlerweile 203.624 bestätigte Infektionen. Die Zahl der Toten hierzulande stieg um 6 auf 9075. Der R-Wert stieg leicht von 0,89 auf 0,93. Alle Bundesländer meldeten neue Covid-19-Fälle.

Der Hamburger Top-Virologe Jonas Schmidt-Chanasit beobachtet die Corona-Lage in Deutschland mit Sorge: "Die steigende Zahl der Positivtests und die Verbreitung der Neuinfektionen sind kritische Signale, erklärte er gegenüber dem "Spiegel". Es gebe derzeit nicht einen zentralen Herd, "sondern einen allgemeinen Anstieg in der Fläche".

Teilweise wird das Virus von Reise-Rückkehrern nach Deutschland gebracht. Daher gibt es gerade eine Diskussion um verpflichtende Corona-Test für zurückkehrende Urlauber. Der Virologe Alexander Kekulé hat sich für verpflichtende Corona-Tests für Urlaubsrückkehrer aus Risikogebieten ausgesprochen. "Wenn man an einen gefährlichen Ort reist und zurückfährt, dann sollte man sich dringend testen lassen. Da glaube ich, wäre es sinnvoll, das verpflichtend zu machen", sagte Kekulé im Interview mit dem Hörfunkprogramm Bayern 2 am Freitag. GettyImages/

Verpflichtende Tests sollten auch dann gelten, wenn ein Nachbarland von Deutschland zum Risikogebiet erklärt werde, so der Virologe von der Universität Halle (Saale). "Wenn ein Nachbarland wirklich als echtes Risikogebiet ausgewiesen wird (..). Stichwort Luxemburg, dann ist das genauso gefährlich wie Ägypten."

Darüber hinaus sprach sich Kekulé für verstärkte Kontrollen der Behörden im Urlaubsland aus. Hier müsse die Bundesregierung deutlich machen, dass sie das wolle.

  • Mehr zu dem Thema lesen Sie hier:Kommen verpflichtende Tests? Angst vor deutschen Reiserückkehrern 

10 Aida-Crew-Mitglieder mit Coronavirus infiziert

12.23 Uhr: Kurz vor den geplanten Testfahrten sind an Bord von zwei Kreuzfahrtsschiffen der Reederei Aida Cruises insgesamt 10 von 750 Crew-Mitgliedern positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das berichtet die "Ostsee Zeitung". Die Hansestadt Rostock habe bereits eine Quarantäne für beide Schiffe verhängt.

Erst am Mittwoch hatte Aida die 750 Crew-Mitglieder aus den Philippinen und Indonesien einfliegen lassen. Sie sollten auf insgesamt drei Kreuzfahrtschiffen zum Einsatz kommen. Vor Abflug seien alle Crew-Mitglieder negativ getestet worden. An Bord der Schiffe seien sie dann erneut getestet worden. Das Ergebnis: 10 positive Tests.

Die erste der drei Kreuzfahrten sollten laut "Ostsee Zeitung" ursprünglich am 12. August starten. Ob es dabei bleibt, ist unklar. Die Testfahrten verschieben sich laut Bericht bis auf Weiteres. Bernd Wüstneck/dpa-Zentralbild/ Ein Kreuzfahrtschiff auf hoher See

Corona-Pandemie: Neuseeland hat niedrigste Sterberate aller OECD-Staaten

11.55 Uhr: Unter allen OECD-Staaten hat Neuseeland die niedrigste Sterberate im Zusammenhang mit Covid-19, wie aus einer aktuellen Studie hervorgeht. Demnach verzeichnet das Land lediglich 4 Corona-Todesfälle pro eine Million Einwohner – und liegt damit auf Platz 1 der 37 OECD-Staaten. Die Sterberate ist um das 49-Fache niedriger als im OECD-Durchschnitt. Ähnlich gut wie Neuseeland schneiden Australien und die Slowakei ab, mit jeweils 5 Todesfällen pro eine Million Einwohner.

Deutschland belegt mit 79 Corona-Todesfällen je eine Million Einwohner lediglich den 20. Platz. Die USA landen mit 428 Fällen auf dem 30. Platz. Am schlechtesten schneiden Schweden (554), Italien (579), Spanien (608), Großbritannien (666) und Belgien (845) ab.

Corona-Studie: Aerosol-Konzentration im Büro höher als im Kino

10.31 Uhr: Die Konzentration der für die Übertragung von Corona-Viren relevanten Aerosole ist in Kinosälen deutlich geringer als in einem Büroraum. Zu diesem Ergebnis kommt eine der Deutschen Presse-Agentur vorliegende Studie des Hermann-Rietschel-Instituts der Technischen Universität Berlin für den Hauptverband Deutscher Filmtheater HDF Kino. Wird im Kino nur geatmet, liegt die Zahl der eingeatmeten Aerosole selbst bei einem Film mit Überlänge noch deutlich unter der in einem Büro, in dem gesprochen werde. Das hängt laut Studie auch mit der Lüftungsart in den Kinos zusammen.

Der Verband HDF Kino fordert deswegen, die Abstandsregelung von 1,50 Metern zu reduzieren, da die Sicherheit der Besucher gewährleistet sei. Nur wenn Kinos ihre Kapazitäten erhöhen können, werde es mehr neue Filme geben, mit denen die Kinos die Krise überleben könnten.

68 Prozent mehr akut Infizierte: Essen meldet deutlichen Anstieg bei Corona-Fallzahlen

10.14 Uhr: In Essen hat es einen starken Anstieg bei den Corona-Fallzahlen gegeben. Das berichtet "Radio Essen". Demnach seien am Freitagmorgen 99 akut Infizierte (aktive Fälle) in Essen gemeldet worden. Wie aus dem Bericht hervorgeht, sind das deutlich mehr Infektionen als in den Tagen und Wochen zuvor. So seien in den vergangenen Wochen lediglich 50 bis 60 akut Infizierte gemeldet worden. Allein zwischen vergangenem Dienstag und Freitagmorgen seien jedoch 40 akut Infizierte hinzugekommen, berichtet "Radio Essen" weiter. Das entspricht einem Anstieg der aktiven Fälle um fast 68 Prozent. imago images/Gottfried Czepluch Essen in Nordrhein-Westfalen

Corona-Sorge in Spanien wächst: "Könnte sein, dass wir bereits eine zweite Welle haben"

08.01 Uhr: Der Anstieg der Corona-Neuinfektionen bereitet im einstigen Pandemie-Hotspot Spanien immer mehr Sorgen. Binnen 24 Stunden seien 971 neue Ansteckungsfälle registriert worden, teilte das Gesundheitsministerium am Donnerstagabend in Madrid mit. Das sind 241 mehr als am Vortag und sogar 442 mehr als am Dienstag. Die meisten Neuansteckungen gab es im Nordosten des Landes, und zwar in den Regionen Aragonien (415) und Katalonien (182).

"Es könnte sein, dass wir bereits eine zweite Welle haben", räumte die Sprecherin der Behörde für Gesundheitliche Notfälle (CCAES), María José Sierra, ein. Sie betonte aber: "Wie man das nennt, ist völlig egal. Wenn die größeren Neuausbrüche schnell unter Kontrolle gebracht werden, haben wir die Situation weiter im Griff." Comunidad De Madrid/Europa Press Arbeiter entladen Pakete mit einem Teil der insgesamt 82 Tonnen medizinischen Materials

Sierra betonte, bei den Neuinfektionen handele es sich vorwiegend um Fälle "mit nur leichten Symptomen". Das Durchschnittsalter der Betroffenen liege bei 45 Jahren. Nach Angaben der Behörden sind neben Saisonarbeitern der Landwirtschaft vor allem Besucher von Nachtlokalen und Teilnehmer von Privatpartys betroffen.

Mit mehr als 270.000 nachgewiesenen Infektionen und über 28.400 Toten ist Spanien eines der von der Pandemie am schwersten betroffenen Länder Europas. Nach Angaben der Behörden ist die Lage aber seit vielen Wochen unter Kontrolle. Clara Margais/dpa

WHO: Baldige Ausrottung des Virus unwahrscheinlich

07.02 Uhr: Die WHO hat die Erwartungen gedämpft: Die Weltgesundheitsorganisation glaubt nicht daran, dass sich Corona bald ausrotten lässt. "Wir müssen lernen, mit dem Virus zu leben“, sagte Nothilfekoordinator Mike Ryan am Donnerstagabend in Genf. „Wir werden in absehbarer Zukunft nicht in der Lage sein, das Virus zu beseitigen oder auszurotten.“ Die Menschen müssten lernen, mit dem Virus zu leben und zu einer neuen Form der Normalität finden. Gleichzeitig appellierte die WHO an die Länder alles im Kampf gegen das Virus zu tun und alle Maßnahmen einzusetzen. Peter Klaunzer/KEYSTONE/dpa Das Logo der Weltgesundheitsorganisation

Corona-Pandemie: Nächster Ausbruch in China

06.22 Uhr: In der nordostchinesischen Stadt Dalian wurden erstmals seit 111 Tagen neue Infektionen festgestellt. Gemeldet wurden zwei neue Erkrankungen sowie 15 Infektionen, bei denen keine Symptome erkennbar waren. Die Behörden ordneten an, Kindergärten zu schließen. In betroffenen Gebieten der Stadt sollten zudem Corona-Tests bei möglichst vielen Menschen durchgeführt werden. Wohngebiete, für die ein Lockdown verhängt wurde, sollen mit Lebensmitteln versorgt werden. China hat das Coronavirus bereits seit Monaten weitestgehend unter Kontrolle. Auf lokale Ausbrüchen in verschiedenen Landesteilen wird in der Regel mit strengen Maßnahmen reagiert.

Die Behörden hatten zuvor bereits in der fernwestlichen Region Xinjiang eine "Kriegslage" erklärt, um einen dortigen Corona-Ausbruch einzudämmen. Es habe dort 17 bestätigte Fälle gegeben, 23 Infektionen ohne Symptome, und 269 Menschen hätten am Sonntagmorgen noch unter Beobachtung gestanden. In Xinjiangs Hauptstadt Urumtschi wurde am Donnerstag ein Lockdown verhängt. Flüge, U-Bahn- und Eisenbahnverkehr wurden eingestellt.

Trump sagt Nominierungsparteitag in Florida wegen Corona-Pandemie ab

06.00 Uhr: Wegen der stark steigenden Corona-Fallzahlen in den USA fällt der für Ende August geplante Nominierungsparteitag der Republikaner in Florida aus. US-Präsident Donald Trump sagte am Donnerstag bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus, es sei nicht die richtige Zeit, um einen "großen, überfüllten Parteitag" abzuhalten. 

Trump begründete die Absage mit Sicherheitserwägungen. "Ich konnte die Medien hören, wie sie sagen würden: 'Oh, das ist sehr unsicher'", sagte der Präsident. Es sei heikel für die Regierung, Großveranstaltungen abzuhalten, während die Bevölkerung zum Abstandhalten aufgerufen werde. Die Regierung wolle mit der Absage "ein Zeichen setzen".  dpa/Evan Vucci/AP/dpa Wird nicht in Florida bei einer Großveranstaltung gekürt: US-Präsident Donald Trump.

Parteiveranstaltungen würden in den kommenden Wochen "in irgendeiner Form online" stattfinden, sagte Trump. Seine offizielle Nominierung zum Präsidentschaftskandidaten der Republikanischen Partei werde bei einem "kurz gehaltenen Treffen" der Delegierten in North Carolina erfolgen.

Ursprünglich geplant war Trumps offizielle Nominierung zum republikanischen Präsidentschaftskandidaten beim Parteitag vom 24. bis 27. August in Jacksonville im Bundesstaat Florida. In dem südlichen Bundesstaat steigen die Corona-Zahlen derzeit wieder rapide an. Landesweit wurden in den USA bis Donnerstag mehr als vier Millionen Infektionsfälle bestätigt.

Schwere Panne bei der Corona-App: Warn-Funktion automatisch auf „Aus“ geschaltet

21.05 Uhr: Bisher gab es mehrheitlich positive Resonanz auf die Corona-App der Bundesregierung. Dieses Image erhält jetzt einen schweren Dämpfer. Die Warn-Funktion des Corona-Melders soll nach Medienangaben wochenlang nicht richtig funktioniert haben. Das berichtet die „Bild“-Zeitung. Betroffen davon sind offenbar Smartphones der Marken Samsung und Huawei – wo es seit der Einführung der App vor fünf Wochen Probleme gab. CHIP Online Corona-Warn-App: So funktioniert das Frühwarnsystem

Da die App permanent im Hintergrund Daten von Kontakten sammelt und Abgleiche mit anderen Smartphone-Nutzern in der Nähe durchführt, verbraucht diese Aktion einiges an Strom. Deshalb war die permanente Hintergrundaktualisierung der App bei Millionen von Handys mit dem Android-Betriebssystem automatisch auf „Aus“ geschaltet – solange die App nicht geöffnet war. Heißt: In dieser Zeit konnte die App auch keine Warnung herausschicken.

Ein Sprecher des Robert-Koch-Instituts räumte gegenüber der Zeitung ein: „Der automatische Abgleich im Hintergrund wurde von einem Teil von Android-Smartphones unterbunden.“

Doch der Fehler soll mittlerweile behoben sein, betonte das Gesundheitsministerium auf „Bild“-Anfrage: In der seit Mittwoch bereitgestellten Version 1.1.1 trete das Problem nicht mehr auf. Über einen Schieberegler im Programmpunkt „Priorisierte Hintergrundaktivität“ lasse sich die App dauerhaft aktivieren.

Das Gesundheitsministerium erklärte zudem am Abend, das Problem sei seit längerem bekannt und auch Thema in den Fragen-und-Antworten (FAQ) der App. Dort sei erklärt, wie sich die Hintergrundaktualisierung aktivieren lasse. Zugleich betonte die Behörde, dass die App "zu jeder Zeit" funktioniert habe. Bestimmte Android-Geräte hätten aber verhindert, dass Apps dauerhaft im Hintergrund laufen. "Das gilt nicht nur für die Corona-Warn-App, sondern für alle Apps auf diesen Smartphones." Die Warn-App tausche aber auch ohne diese Hintergrundaktualisierung anonyme Codes mit anderen Smartphones aus.

674 neue Fälle: Infektionen ziehen wieder an – Bayern knackt Corona-Marke

20.22 Uhr: Die Zahl der neuen positiven Corona-Tests in Deutschland betrug am Donnerstag 674. Damit gab es nun mittlerweile 203.624 bestätigte Infektionen. Die Zahl der Toten hierzulande stieg um 6 auf 9075. Der R-Wert stieg leicht von 0,89 auf 0,93. Alle Bundesländer meldeten neue Covid-19-Fälle. dpa/Peter Kneffel/dpabild Hunderte Menschen sonnen sich neben der Isar, auf der Brücke stehen Polizisten.

Bayern durchbrach heute die 50.000er-Marke und hat nun 50.045 offizielle Infektionen zu vermelden – 87 mehr als Mittwoch. Die meisten Neuinfektionen innerhalb der vergangenen 24 Stunden hatte erneut Nordrhein-Westfalen mit 248 weiteren Corona-Fällen zu verzeichnen.

Die Zahl der aktiven Fälle liegt derzeit bei 5.549 – das sind 270 mehr als noch am Vortag.

Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.

  • Baden-Württemberg: 36.741 (1839 Todesfälle)
  • Bayern: 50.045 (2615 Todesfälle)
  • Berlin: 8893 (222 Todesfälle)
  • Brandenburg: 3533 (173 Todesfälle)
  • Bremen: 1736 (55 Todesfälle)
  • Hamburg: 5274 (230 Todesfälle)
  • Hessen: 11.534 (516 Todesfälle)
  • Mecklenburg-Vorpommern: 826 (20 Todesfälle)
  • Niedersachsen: 14.130 (648 Todesfälle)
  • Nordrhein-Westfalen: 46.615 (1721 Todesfälle)
  • Rheinland-Pfalz: 7382 (238 Todesfälle)
  • Saarland: 2812 (174 Todesfälle)
  • Sachsen: 5501 (224 Todesfälle)
  • Sachsen-Anhalt: 1977 (63 Todesfälle)
  • Schleswig-Holstein: 3299 (155 Todesfälle)
  • Thüringen: 3326 (182 Todesfälle)

Gesamt (Stand 23.07.2020, 20.09 Uhr): 203.624 (9075 Todesfälle)

Vortag (Stand 22.07.2020, 20.35 Uhr): 202.950 (9069 Todesfälle)

Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien.

Die Zahl der Geheilten liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei rund 189.000.

Die Zahl der aktiven Fälle liegt damit bei 5549.

Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl: 0,93 (Stand 23.07.20)

Kritische Marke durchbrochen: 2000 Corona-Neuinfektionen in Israel

19.14 Uhr: In Israel sind erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie mehr als 2000 Neuinfektionen an einem Tag registriert worden. Das Gesundheitsministerium teilte am Donnerstag mit, am Vortag seien 2033 Fälle gemeldet worden – ein Rekordhoch. Ein Wert von 2000 Neuinfektionen pro Tag gilt als Marke für noch schärfere Einschränkungen bis hin zu einem kompletten Lockdown. dpa/Abir Sultan/POOL EPA/AP/dpa Mit US-Vertretern habe er „über die Frage der Souveränität gesprochen, an der wir in diesen Tagen arbeiten, und an der wir in den kommenden Tagen weiter arbeiten werden“, sagt Regierungschef Benjamin Netanjahu.

Mitte Mai hatte die Zahl der täglichen Neuinfektionen noch im zweistelligen Bereich gelegen. Nach raschen Lockerungen schnellen die Zahlen jedoch seit Ende Mai in die Höhe.

Insgesamt wurden in Israel bislang mehr als 57 450 Sars-CoV-2-Infektionen registriert. Aktive Fälle gibt es derzeit mehr als 33 000, davon sind 302 Personen schwer erkrankt. 440 Menschen sind in Israel bislang nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben.

TOP-NEWS: WHO-Chef Tedros wehrt sich gegen Korruptionsvorwürfe – und wettert gegen die USA

18.40 Uhr: Der Direktor der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat sich persönlich gegen neue, von Medien transportierte amerikanische Attacken verwahrt. "Eine der größten Gefahren ist die Politisierung der Pandemie", sagte Tedros Adhanom Ghebreyesus am Donnerstag in Genf. Das erschwere den Kampf gegen das Coronavirus und die von ihm ausgelöste Krankheit Covid-19. "Covid-Politisierungen sollten in Quarantäne geschickt werden", sagte Tedros. Salvatore Di Nolfi/KEYSTONE/dpa Tedros Adhanom Ghebreyesus.

Er bezeichnete Vorwürfe, die US-Außenminister Mike Pompeo im Gespräch mit britischen Parlamentariern gemacht haben soll, als "absolut inakzeptabel". Britische Zeitungen hatten über ein Gespräch Pompeos mit britischen Parlamentariern berichtet. Mehrere Teilnehmer hätten bestätigt, dass Pompeo erklärt habe, dass Tedros von China "gekauft" worden sei. Er berufe sich auf Geheimdiensterkenntnisse, soll Pompeo gesagt haben.

Die WHO werde sich nicht von ihrem Fokus auf die Eindämmung des Virus ablenken lassen, sagte die amerikanische WHO-Epidemiologin Maria van Kerkhove. Sie sprach Tedros ebenso wie Nothilfekoordinator Mike Ryan das volle Vertrauen aus. "Wir sind stolz, die WHO zu sein", sagte Ryan. "Wir werden der Welt weiter dienen, egal, was gesagt wird."

Die USA werfen der WHO vor, die Gefahr durch das Virus auf Geheiß Chinas anfangs heruntergespielt zu haben. Sie haben deshalb ihren Austritt aus der WHO verkündet. Kritiker sagen, US-Präsident Donald Trump wolle damit von seinem eigenen Krisenmanagement ablenken.

Zahl der Corona-Infektionen in Restaurant in Berlin-Mitte steigt

18.37 Uhr:  In einem Restaurant, in dem nach Angaben des Bezirks Mitte Corona-Vorschriften missachtet wurden, haben sich mindestens 13 Gäste mit dem Coronavirus angesteckt. Am Abend des 10. Juli waren drei positiv getestete Personen aus Münster zu Gast im Restaurant "Mio", wie das Bezirksamt Mitte am Donnerstag mitteilte. Bei der Nachverfolgung wurden weitere Kontaktpersonen ermittelt. "Das Personal des 'Mio', das zu der Zeit im Restaurant gearbeitet hat, wurde nach Hause geschickt und wird durch das für sie zuständige Gesundheitsamt unter Quarantäne gestellt."

Das Gesundheitsamt Mitte arbeite mit anderen Gesundheitsämtern auch außerhalb Berlins zusammen. "Inzwischen gibt es 13 bestätigte Fälle, die Ermittlungen dauern an." Dem Gesundheitsamt sei unabhängig von den Kontaktpersonen mitgeteilt worden, dass in dem Restaurant ohne Einhaltung der Abstandsregelungen getanzt und gefeiert worden sei, so das Bezirksamt weiter.

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller hat an die Hauptstadt-Gastronomen appelliert, sich an die Regeln zur Kontaktnachverfolgung zu halten. "Das ist eine Regel, die in der Gastronomie verpflichtend umgesetzt werden muss. Ich erwarte auch vom Verband der Hoteliers und Gastronomen, dass solche Regeln ernstgenommen und auch durchgesetzt werden", sagte Müller (SPD) am Donnerstag dem Sender 105'5 Spreeradio.

Corona-Tests an Berliner Flughäfen wohl ab kommender Woche

16.15 Uhr: An den Berliner Flughäfen werden Reiserückkehrer aus sogenannten Risikogebieten voraussichtlich ab kommender Woche auf das Coronavirus getestet. Das kündigte der Regierende Bürgermeister Michael Müller am Donnerstag an. "Wir sind schon seit vergangener Woche im Gespräch mit der Flughafengesellschaft und koordinieren aktuell, wo und ab wann wir die Teststellen für die Rückkehrer aus RKI-Risikoländern in Tegel und Schönefeld installieren", sagte der SPD-Politiker. "Unser Ziel ist es, dass wir zu Beginn der kommenden Woche dort Covid-19-Teststellen anbieten können."

Mindestens 184 Reiserückkehrer haben sich im Ausland mit Corona angesteckt

13.07 Uhr: Seit Mitte Juni sind dem Sozialministerium 1259 Covid-19-Fälle gemeldet worden – mindestens 184 Menschen davon haben sich vermutlich im Ausland infiziert. Mit 59 Fällen seien die meisten auf eine mögliche Infektion in Serbien zurückzuführen, sagte ein Sprecher der Behörde in Stuttgart am Donnerstag. 28 Fälle könnten mit dem Kosovo in Verbindung gebracht werden, 16 mit Bosnien und Herzegowina und 13 mit Kroatien. Insgesamt gab es rund 30 mögliche Infektionsländer. imago images/Chris Emil Janßen Der Strand von Mallorca

Das Auswärtige Amt hatte die Reisewarnungen für die meisten EU-Mitgliedsstaaten, den Schengen-Raum und Großbritannien seit dem 15. Juni aufgehoben. Zuvor hatte die "Bild"-Zeitung über die Zahlen berichtet.

Neun Familienmitglieder in Weimar infiziert – insgesamt gibt es 11 Fälle in der Stadt

12.42 Uhr: In Weimar sind neun neue Corona-Fälle aufgetreten. Alle Neuinfizierten gehören zu einer Familie, wie die Stadtverwaltung mitteilte. Damit habe sich die Gesamtzahl der aktuell Infizierten in der Stadt auf elf erhöht. Die Neuinfektionen waren am Mittwochabend durch das Labor bestätigt worden. Angesteckt haben sich die Neuinfizierten den Angaben zufolge vermutlich durch einen Besucher der Familie. Er sei aus einem anderen Bundesland nach Weimar gereist. Das Gesundheitsamt sucht derzeit die Kontaktpersonen der Infizierten. In Deutschland wird derzeit über Coronatests für Reiserückkehrer diskutiert. Dabei geht es konkret um Flugreisende. dpa/Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/ZB Proben für Corona-Tests werden für die weitere Untersuchung vorbereitet.

Corona-Ausbruch in Berliner Bar – Offenbar missachtete Betreiber Vorschriften

12.18 Uhr: In der Berliner Bar am Alexanderplatz, in der sich mehrere Gäste mit dem Coronavirus angesteckt haben sollen, sind laut dem Bezirk Mitte Corona-Vorschriften missachtet worden. "Das Restaurant muss jetzt mit einem Bußgeld rechnen", teilte das Bezirksamt am Donnerstag mit. In dem Lokal soll demnach eher eine Party als normaler Restaurantbetrieb stattgefunden haben. Mit dem Abend des 10. Juli im "Mio" unter dem Fernsehturm stehen zehn bekannte Corona-Fälle in Verbindung, wie der Bezirk am Mittwoch bekanntgab.

Die Liste mit den Kontaktdaten der Gäste sei "unvollständig und fehlerhaft", teils hätten Gäste falsche Namen und Adressen angegeben, erklärte der Bezirk. Auch an die Maskenpflicht abseits der Tische hätten sich die Gäste nicht gehalten. Wie viele Menschen sich am betreffenden Abend dort aufhielten, sei unklar. "Rund 1200 Personen passen in die Räumlichkeiten und es soll an diesem Abend ziemlich voll gewesen sein." Entsprechend hatte sich der Bezirksbürgermeister von Mitte, Stephan von Dassel (Grüne), im "Tagesspiegel" geäußert.

Unter den Infizierten sind laut Bezirk Berliner und Menschen aus anderen Städten. Die Gegend rund um Fernsehturm und Alexanderplatz ist bei Touristen beliebt. Wer sich an jenem Abend zwischen 21.00 Uhr und 3.00 Uhr im Innen- oder Außenbereich des Lokals aufgehalten hat, wurde gebeten, sich mit dem Gesundheitsamt Berlin Mitte oder dem jeweils zuständigen Gesundheitsamt in Verbindung zu setzen.

Jetzt mehr als drei Millionen Corona-Fälle in Europa

10.47 Uhr: Laut Nachrichtenagentur AFP gibt es in Europa inzwischen mehr als drei Millionen Corona-Fälle. Italien, Spanien und Frankreich gelten als europäische Länder mit den meisten Infizierten. Laut Johns Hopkins University sind weltweit rund 15,2 Millionen Corona-Fälle bekannt, allein auf die USA entfallen aktuell über vier Millionen Covid-19-Fälle.

Familie aus Corona-freier Stadt reist nach Mallorca – jetzt sind alle infiziert

10.28 Uhr: Seit mehr als drei Monaten hatte es in Cottbus keine neuen Corona-Fälle gegeben – nun hat sich gleich eine vierköpfige Familie mit dem Virus infiziert. Wie die Stadt am Mittwoch mitteilte, war das Ehepaar mit seinen zwei Töchtern am Sonntag von einem Aufenthalt auf der spanischen Insel Mallorca zurückgekehrt. Die Insel gilt aktuell nicht als Risikogebiet. Die Familie war demnach am Sonntag nach Nürnberg geflogen und dann mit dem Auto nach Cottbus gereist. Nach ihrer Rückkehr habe einer der Arbeitgeber einen routinemäßigen Test veranlasst, der positiv ausfiel.

Die gesamte Familie befinde sich derzeit in Quarantäne, ebenso die bereits ermittelten Kontaktpersonen, teilte die Stadt weiter mit. Die Familienmitglieder zeigten derzeit keine Symptome. Eine Rückverfolgung von weiteren Kontakten dauere an.  

Damit steigt die Zahl der bestätigten Fälle in der zweitgrößten Stadt Brandenburgs auf 43 (Stand: 10.00 Uhr). Insgesamt befinden sich derzeit 33 Personen in Cottbus in häuslicher Quarantäne (Stand: 21.07.2020, 13 Uhr). Die Mehrzahl sind nach Angaben der Stadt Studenten, die aus ihren Heimatländern und -regionen zurückgekehrt sind, sowie andere Reiserückkehrer und einzelne Personen, die Kontakt zu Infizierten hatten.

Wegen Corona: Friseur schneidet Haare mitten im Central Park

09.26 Uhr: In der Corona-Krise bietet ein findiger Friseur in New York nun seine Dienste unter freiem Himmel im Central Park an. Mit einem Stuhl und einem Koffer voller Haarschneide-Utensilien ausgerüstet steht der 32-jährige Herman James, der normalerweise in einem Friseursalon arbeitet, mit Maske unter einer mit Pflanzen überwachsenen Pagode an der Westseite des berühmten Parks in Manhattan bereit. Auf den ersten Kunden habe er gerade einmal zehn Minuten warten müssen, als er den Platz Mitte Mai erstmals eingenommen habe, sagte James der Deutschen Presse-Agentur. Christina Horsten/dpa

Inzwischen hat der Friseur, auch weil bereits zahlreiche Lokalmedien über ihn berichteten, meist eine lange Schlange wartender Kunden neben sich. Den Haarschnitt bietet James auf Spendenbasis an. Die Friseursalons in der Millionenmetropole sind zwar seit einigen Wochen wieder geöffnet, in der stark von der Coronavirus-Pandemie betroffenen Stadt trauen sich aber viele Menschen noch nicht wieder, dort hineinzugehen.

Australischer Bundesstaat zahlt Verdachtsfällen Geld für Selbstisolation

Donnerstag, 23. Juli, 08.42 Uhr: Im australischen Bundesstaat Victoria erhalten Menschen, die während sie auf ihr Corona-Testergebnis warten, es sich aber nicht leisten können, Krankenurlaub zu nehmen, jetzt einen staatlichen Zuschuss. Das berichtet der britische „Guardian“. Demnach habe der Bundesstaat angekündigt, den Betroffenen eine Pauschale von 300 australischen Dollar zu zahlen. Das sind rund 185 Euro.

Victorias Premierminister Daniel Andrews sagte, dass der Bundesstaat Schwierigkeiten habe, das Virus einzudämmen, weil viele Menschen trotz Symptomen weiter zur Arbeit gingen. Mit dem staatlichen Zuschuss hätten sie keine Ausrede mehr, sich nicht zu isolieren.

Laut „Guardian“ verzeichnete Victoria zuletzt mit 403 Neuinfektionen den dritthöchsten Wert seit Beginn der Pandemie.

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