Gesundheit

Kliniken sollen mehr Daten zu COVID-19-Fällen melden

Die 7-Tage-Inzidenz ist erneut angestiegen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts vom heutigen Montagmorgen lag sie bei 6,4 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner. Doch die bislang für politische Maßnahmen so wichtige Kennzahl dürfte künftig an Bedeutung verlieren. Schließlich sind immer mehr Menschen geimpft – und damit gibt es weniger schwere Krankheitsverläufe. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn will nun die Kliniken verpflichten, detailliertere Daten zu melden, um das Geschehen besser zu überblicken.

Das Robert Koch-Institut (RKI) sieht die 7-Tage-Inzidenz offenbar nicht mehr als das entscheidende Maß politischer Corona-Maßnahmen. So berichtet „Bild+“ über ein Dokument der Behörde, in dem es um die „Hospitalisierung als zusätzlichen Leitindikator“ für die Politik geht. Das RKI rechne – auch wenn die Inzidenz derzeit leicht steigt – mit einer „Abnahme des Anteils schwerer Fälle“, da die Risikogruppen fast vollständig durchgeimpft sind. Es seien weiterhin mehrere Indikatoren zur Bewertung notwendig, aber die Gewichtung untereinander ändere sich. 

Auch im Bundesgesundheitsministerium ist man bereits in diese Richtung aktiv. Ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums bestätigte am gestrigen Sonntag einen Bericht der „Bild am Sonntag“, wonach Krankenhäuser über eine erweiterte Meldeverordnung verpflichtet werden sollen, mehr Daten zur Verfügung zu stellen. „Neben den bereits sehr genau zu meldenden Daten zur Belegung der Intensivstationen, braucht es noch bessere Informationen zu allen in den Kliniken behandelten COVID-Fällen. So kann das Infektionsgeschehen besser überblickt werden“, erklärte er.

Kliniken sollen Alter, Art der Behandlung und Impfstatus der Patienten melden

Die Verordnung sieht demnach zum einen vor, dass künftig alle Krankenhausaufnahmen wegen COVID-19 grundsätzlich gemeldet werden müssen. Über die Zahl der Intensivpatient:innen hinaus wird damit deutlich, wie viele Patient:innen wegen Corona in Deutschland ins Krankenhaus müssen. Zudem sollen die Kliniken Alter, Art der Behandlung und Impfstatus der Corona-Patient:innen melden.

„Da die gefährdeten Risikogruppen bereits geimpft sind, bedeutet eine hohe Inzidenz nicht automatisch eine ebenso hohe Belastung bei den Intensivbetten“, sagte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) der Zeitung. Deshalb benötige man nun detailliertere Informationen. „Wir wollen wissen, wer erkrankt und wie gut er geschützt ist. Nur so können wir zeitnah abschätzen, wie hoch die Belastung für das Gesundheitssystem wird und wie gut die Impfungen wirken.“

Ab wann genau die neuen Regeln gelten sollen, konnte der Ministeriumssprecher noch nicht sagen. Die Verordnung werde nun aber zügig auf den Weg gebracht.

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