Die Coronavirus-Pandemie hält die Welt weiterhin in Atem: Deutlich mehr als zwei Millionen Menschen sind bereits weltweit mit dem neuartigen Virus infiziert – 155.499 davon in Deutschland. Alle Meldungen zur Corona-Krise und dem Kampf gegen die Verbreitung des Virus finden Sie im News-Ticker von FOCUS Online.
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Conte: Italien lockert die Corona-Beschränkungen
20.58 Uhr: Italien lockert ab dem 4. Mai eine Reihe von Corona-Beschränkungen und erlaubt den Bürgern zum Beispiel wieder mehr Sport im Freien und mehr Bewegungsmöglichkeiten in der eigenen Region. Das kündigte Ministerpräsident Giuseppe Conte am Sonntagabend in Rom bei der Vorstellung eines Gesamtplans zur schrittweisen Öffnung des Landes an. dpa/Roberto Monaldo/LaPresse/dpa Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte, der zuletzt noch Vorbehalte gegen Hilfen aus dem Euro-Rettungsschirm ESM hatte, widersprach der Einigung nicht.
Coronavirus-Neu-Infektionen gehen weiter zurück – Zahl neuer Opfer nur noch knapp über 100
Topmeldungen (19.37 Uhr): Die Zahl der bestätigten Corona-Neu-Infektionen ist in Deutschland weiterhin rückläufig. In den vergangen 24 Stunden haben sich 1.349 Menschen mit dem Sars-Cov-2-Virus infiziert – insgesamt sind jetzt 155.499 betroffen. An den Tagen zuvor betrug der Anstieg der Zahlen noch rund 1.800 (Samstag) bzw. 2.300 (Freitag).
Neue Todesopfer gibt es 103 zu beklagen – am Samstag waren es noch 180. 5.537 Menschen sind nun in Deutschland nachweislich an den Folgen der Corona-Erkrankung gestorben.
Die Anzahl der Genesenen beträgt 112.000, das sind 2.200 Menschen mehr als am Tag zuvor. Die Reproduktionsrate liegt laut Robert-Koch-Institut unverändert bei 0,9 – ein Infizierter steckt also weniger es einen weiteren Menschen an.
Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.
- Baden-Württemberg: 31.017 (1249 Todesfälle)
- Bayern: 41.295 (1613 Todesfälle)
- Berlin: 5644 (125 Todesfälle)
- Brandenburg: 2780 (128 Todesfälle)
- Bremen: 754 (27 Todesfälle)
- Hamburg: 4636 (140 Todesfälle)
- Hessen: 7965 (320 Todesfälle)
- Mecklenburg-Vorpommern: 672 (16 Todesfälle)
- Niedersachsen: 9909 (397 Todesfälle)
- Nordrhein-Westfalen: 31.657 (1096 Todesfälle)
- Rheinland-Pfalz: 5873 (149 Todesfälle)
- Saarland: 2512 (124 Todesfälle)
- Sachsen: 4541 (147 Todesfälle)
- Sachsen-Anhalt: 1516 (37 Todesfälle)
- Schleswig-Holstein: 2630 (96 Todesfälle)
- Thüringen: 2098 (73 Todesfälle)
Gesamt: Stand 26.04., 19.23 Uhr, 155.499 (5737 Todesfälle)
Stand vom Vortag: Stand 25.04., 19.39 Uhr, 154.150 (5634 Todesfälle)
Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien.
Die Zahl der Geheilten liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei rund 112.000
Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl: 0,9 (Stand 26.04.)
26-Jähriger stirbt in Essen an Folgen des Coronavirus
Topmeldung (18.35 Uhr): Bisher sind unter de Todesopfern in der Corona-Krise vor allem ältere Menschen oder Personen mit Vorerkrankungen. Jetzt berichtet die „WAZ“ über den Fall eines 26-Jährigen in Essen, der am Sonntag an den Folgen des Coronavirus gestorben ist. Der Mann war Anfang April in die Uni-Klinik Essen eingeliefert worden und hatte laut Angaben der Stadt „keine nennenswerten Vorerkrankungen“. Details zu seinem Krankheitsverlauf sind nicht bekannt, der Mann, der keiner Risikogruppe angehörte, starb jedoch nachweislich an einer Corona-Infektion. Es ist der erste Fall eines derart jungen Opfers in Essen und der Region.
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Baden–Württemberg will künftig auch symptomfreie Menschen auf Coronavirus testen
18.49 Uhr: Entgegen der Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts (RKI) will Baden-Württemberg künftig auch Menschen auf das Coronavirus testen, die keine entsprechenden Symptome haben. Untersucht werden sollen nun "auch Menschen ohne Symptome, die aber in engem Kontakt zu Infizierten stehen oder zuletzt gestanden sind", erklärte Landesgesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) am Sonntag. "Einen deutlichen Schwerpunkt der Testungen setzen wir auf Personen, die in Krankenhäusern oder der stationären Pflege arbeiten."
"Eine deutliche Ausweitung der Corona-Tests" sei eine "sehr wirksame Methode", um die Pandemie unter Kontrolle zu halten, erklärte Ministerpräsident Winfried Kretschmann. "Deshalb haben wir uns entschieden, künftig noch mal deutlich mehr Bürgerinnen und Bürger als bisher auf das neuartige Virus testen zu lassen." dpa/Stefan Puchner/dpabild Winfried Kretschmann (Grüne), Ministerpräsident von BW.
Die Landesregierung sprach von einer "bundesweit einmaligen Strategie". Sie ignoriert damit allerdings die Fachmeinung des RKI: "Tests bei asymptomatischen Personen werden nicht empfohlen", heißt es dort.
Die Laborkosten für Tests bei Menschen ohne Symptome werden nicht von den gesetzlichen Krankenkassen getragen. In Baden-Württemberg wird den Angaben zufolge das Land dafür aufkommen, "bis der Bund die Finanzierung geregelt hat".
Lockerungen von US-Staaten gehen selbst Trump zu weit
18.22 Uhr: In den USA brodelt ein Richtungsstreit über die weiteren Schritte in der Krise. Es liegt in der Hand der Gouverneure, endgültig über Lockerungen der Eindämmungsmaßnahmen zu entscheiden. US-Präsident Donald Trump appellierte am Samstagabend (Ortszeit) auf Twitter, dabei vorsichtig und mit Verstand vorzugehen. Er schrieb aber auch: "Denken Sie daran, dass die Heilung nicht schlimmer sein kann als das Problem selbst." dpa/Alex Brandon/AP/dpa Donald Trump bei einer der Pressekonferenzen im Weißen Haus zum Coronavirus.
Im südlichen Bundesstaat Georgia konnten mittlerweile etwa Nagelstudios und Friseure wieder öffnen. Sogar Trump, der die Wirtschaft lieber früher als später zur Normalität zurückführen will, befand dies als "zu früh". Die Bürgermeisterin der dortigen Hauptstadt Atlanta, Keisha Lance Bottoms, rief die Bürger am Samstag per Twitter auf, weiterhin zu Hause zu bleiben. "Wenn Sie gerade ihre Nägel gemacht bekommen, teilen Sie diese Zahlen von heute Mittag bitte mit ihrem Maniküristen", schrieb sie. Dazu stellte sie eine Tabelle mit Todes- und Infektionszahlen aus Georgia und weltweit. Richtlinien des Weißen Hauses sehen vor, dass Fallzahlen vor entscheidenden Lockerungen über 14 Tage abnehmen müssen. Das ist in Georgia noch nicht der Fall.
Auch im US-Bundesstaat Oklahoma dürfen kleine Läden wie Nagelstudios und Friseure wieder eröffnen, in Alaska wurden die Beschränkungen für Restaurants ebenfalls aufgehoben.
Coronavirus-Epidemie: Italien meldet geringsten Anstieg der Todeszahlen seit vielen Wochen
18.08 Uhr: talien hat von Samstag auf Sonntag den niedrigsten Anstieg der Corona-Totenzahlen seit sechs Wochen registriert. Binnen 24 Stunden erlagen 260 Menschen einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus, wie die Zivilschutzbehörde am Abend mitteilte. Dies sei der niedrigste Stand seit dem 14. März, als 175 Corona-Tote binnen eines Tages vermeldet wurden.
Seitdem hatte die Zahl der Todesopfer immer über 300 gelegen. Auf dem Höhepunkt der Pandemie starben in Italien fast tausend Menschen am Tag. Insgesamt starben inzwischen 26.644 Menschen an dem Erreger. Die Zahl der neuen Infektionsfälle in Italien stieg erstmals seit sechs Tagen wieder an und erhöhte sich um 256 auf 106.103.
Ministerpräsident Giuseppe Conte wollte noch am Sonntagabend auf einer Pressekonferenz die Etappen einer schrittweisen Lockerung der seit dem 9. März geltenden Ausgangssperre erläutern. Die Lockerungen sollen ab dem 4. Mai beginnen. Dann solle auch "ein großer Teil der Unternehmen" wieder öffnen, sagte Conte der Zeitung "La Repubblica". Marco Alpozzi/LaPresse via ZUMA
Noch bis September geschlossen bleiben allerdings die italienischen Schulen. "Die Gesundheit unserer Kinder steht auf dem Spiel", betonte Conte. Experten bewerteten das Ansteckungsrisiko vor September als zu hoch, führte er aus. Auch die Öffnung von Gaststätten und Hotels könnte demnach noch dauern. Italien hat die höchste Zahl von Todesfällen durch das Coronavirus in Europa.
Singapur wird zum Sorgenkind Asiens
17.42 Uhr: Der einstige Corona-Musterschüler Singapur hat erneut einen sprunghaften Anstieg der Neu-Infektionen verzeichnet. Die Zahl stieg laut Gesundheitsministerium um 931 – am Vortag waren es noch 618 gewesen. Der Stadtstaat, in dem 5,7 Millionen Menschen leben, hat mittlerweile eine der höchsten Infektionsraten in Asien. 13.624 Infizierte gibt es inzwischen.
Die meisten neuen Fälle in Singapur traten dem Gesundheitsministerium zufolge erneut bei den ausländischen Arbeitern auf. Rund 300.000 von ihnen leben laut Schätzungen in Gemeinschaftsunterkünften. Dort ist das Ansteckungsrisiko hoch.
Kretschmer und Haseloff stimmen mögliche Corona-Lockerungen ab
16.39 Uhr: Die Regierungschefs von Sachsen und Sachsen-Anhalt wollen mit gemeinsamen Forderungen in die weiteren Beratungen mit Bund und Ländern über mögliche Corona-Lockerungen gehen. Michael Kretschmer und Reiner Haseloff (beide CDU) stimmten am Sonntag in Halle entsprechende Punkte für ein Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und den anderen Länderchefs am 6. Mai ab.
Die Ministerpräsidenten sprechen sich unter anderem dafür aus, bei der Wiederöffnung von Geschäften von der 800-Quadratmeter-Regel abzurücken. Größere Geschäfte sollten öffnen können, wenn sie Konzepte zur Steuerung der Besucherströme haben. Haseloff sagte, man müsse über Quadratmeter pro Kunde und einen kontrollierten Zugang reden. "Wir brauchen eine bundesweit praktizierte Lösung", sagte Sachsen-Anhalts Ministerpräsident. dpa/Thierry Monasse/dpabild Michael Kretschmer und Reiner Haseloff (l-r).
Sachsens Regierungschef Kretschmer bekräftigte, dass auch die Gastronomie langsam wieder in Gang kommen solle. Man könne über schrittweise Lockerungen nachdenken, zum Beispiel indem man erst Außenbereiche öffne. Als Termin peile er dafür einen Zeitraum zwischen Himmelfahrt und Pfingsten an, sagte Kretschmer.
Trotz Ausgangsbeschränkungen: Hunderte Menschen versammeln sich an öffentlichen Plätzen
15.51 Uhr: Das gute Wetter zieht die Deutschen wieder ins Freie. Trotz weiterhin geltender Ausgangsbeschränkungen haben sich am Samstag dutzende Menschen an der Münchner Isar versammelt. Bilder zeigen, dass es vereinzelt am Isarufer sehr eng zuging. Die Polizei war mit Aufgebot vor Ort, um die Lage im Blick zu behalten. FOL Die Polizei kontrolliert die Lage an der Münchner Isar. FOL Dutzende Menschen versammelten sich am Samstag am Münchner Isarufer.
Auf dem Münchner Gärtnerplatz haben sich am Freitagabend unterdessen rund 200 Menschen versammelt. Ob es sich dabei um ein verabredetes Treffen handelte, konnte ein Sprecher der Polizei am Samstag nicht sagen. Mit dem Eintreffen der ersten Streife verließen einige Personen bereits den Platz, wie es hieß. Anwohner hatten die Menge an Menschen ebenfalls gemeldet. Mit Verstärkung kontrollierten die Beamten die Anwesenden, die mal zu zweit oder in größeren Gruppen zusammenstanden. „Alle waren sehr einsichtig“, sagte der Sprecher. Strafen seien nicht verhängt worden. Nach den Hinweisen der Polizisten habe sich der Platz geleert.
Ein ähnliches Bild zeigte sich bereits am vergangenen Donnerstag am Hamburger Elbstrand. Dort saßen hunderte Menschen trotz Corona-Regeln dicht an dicht. Auch viele Grüppchen waren zu erkennen. Insgesamt verzeichnet die Hamburger Polizei jeden Tag etwa 150 bis 300 Verstöße gegen das Kontaktverbot.
In Berlin hat die Polizei ihre Kontrollen zuletzt verstärkt. Am Freitag schlossen Beamte zum Beispiel einen beliebten Markt im Stadtteil Kreuzberg. „Wenn auf dem Wochenmarkt am Maybachufer nicht nur das Obst & Gemüse sondern auch die Menschen kaum Abstand haben, man vor dem Eingang dicht an dicht auf Einlass wartet & unsere Lautsprecherdurchsagen nur wenig helfen, dann bleibt keine Wahl“, twitterten die Beamten am späten Nachmittag.
Dabei rufen Virologen nach wie vor dazu auf, Abstand zu anderen Personen zu halten, um so das Virus einzudämmen.
Es gibt jedoch auch positive Nachrichten: Nach dem ersten Samstag seit Lockerung der Corona-Vorgaben zog die Stadt Düsseldorf eine weitgehend positive Bilanz. Das Ordnungsamt habe keine größeren Verstöße gegen das coronabedingte Abstandsgebot festgestellt, teilte ein Stadtsprecher mit.
Behörden testen alle 450 Bewohner eines Hochhauses auf Coronavirus
15.01 Uhr: Weil zwei Familien immer wieder gegen die angeordnete Corona-Quarantäne verstoßen haben, werden in Grevenbroich bei Düsseldorf alle 450 Bewohner eines Hochhaus-Komplexes auf das Virus getestet. 115 Mitarbeiter von Gesundheitsamt und Rotem Kreuz begannen am Sonntag mit den Tests, wie ein Sprecher des Rhein-Kreises Neuss sagte. Die Tests sind für die Bewohner freiwillig – wer sich allerdings nicht testen lässt, muss vorsorglich 14 Tage in Quarantäne bleiben. Bis die Ergebnisse in etwa zwei Tagen vorliegen, darf keiner der Bewohner das Grundstück verlassen.
Zwei Familien in dem Hochhaus hätten trotz nachgewiesener Corona-Infektionen ihre Quarantäne verlassen. Erwachsene und Kinder aus den Familien hätten weiter Kontakt mit Nachbarn gehabt. FOCUS Online
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