Gesundheit

Traumaexpertin Michaela Huber kritisiert Umgang mit der Coronakrise scharf

Trauma-Experten Michaela Huber kritisiert den Umgang mit der Coronakrise

Die international renommierte Trauma-Expertin Michaela Huber hat den Umgang von Politik und Wissenschaft mit der Coronakrise scharf kritisiert. Im NDR-Magazin „DAS!“ warf sie am Samstagabend den verantwortlichen Politikern vor, beim Krisenmanagement „wie ein autoritärer Patriarch“ vorgegangen zu sein. Stattdessen wäre ein „wertschätzendes Mitnehmen“ der Gesellschaft nötig gewesen. „Ich bin unglücklich darüber, wie wir mit der Krise umgehen“, stellte die 67-Jährige fest.

Coronakrise

Die stern-Seelsorge: 30 Experten helfen Ihnen

Die Coronakrise macht vielen Menschen Angst. Deshalb starten wir ein einmaliges Projekt: die stern-Seelsorge. 30 Therapeutinnen, Krisenhelfer und Coaches unterstützen Sie jetzt bei Zukunftssorgen und Problemen mit dem Alleinsein und mit der Familie.

Vor allem kritisierte das Mitglied im Expertenteam der stern-Seelsorge zur Coronakrise, dass die Politik mit dem Shutdown praktisch jede Einrichtung der psychosozialen Betreuung geschlossen habe, ohne überhaupt die Folgen zu berücksichtigen. Doch im Schatten der öffentlichen Debatte, die von Politikern und Epidemologen bestimmt werde, wachse die häusliche Gewalt gegen Frauen, die Gewalt gegen Kinder, würden durch Quarantäne, Isolation und der Situation des Shutdowns Traumata entstehen oder wieder aufbrechen, ohne dass Hilfe erreichbar sei. Diese psychischen „Kolateralschäden“ werde die Gesellschaft noch lange spüren und sie würden, so Michaela Huber, auch enorme Kosten erzeugen. Das stern-Seelsorge-Projekt versuche in dieser Situation, so weit möglich Betroffenen helfend zur Seite zu stehen, so Huber.

Wer Rat oder Hilfe braucht, kann sich unkompliziert mit unserer Koordinierungsstelle in Verbindung setzen. Kathrin Contzen, Coach und ausgebildet in Krisenintervention, ist am Dienstag, Donnerstag und Sonntag zwischen 16 und 18 Uhr telefonisch erreichbar – die Nummer lautet: 0172/1390173.

Außerdem sichtet und bearbeitet sie an sieben Tagen die Woche zwischen 9 und 20 Uhr Emails. Die Adresse lautet: [email protected]

Corona-Regeln wecken Denunziantentum

„Es ist keine Frage, dass wir es mit einem schweren Virus zu tun haben“, sagte Huber, „doch welchen Preis haben wir dafür bezahlt?“ Die Trauma-Experten äußerte sich auch besorgt über die Entwicklung unserer Gesellschaft an sich. In der Kontrolle der Corona-Einschränkungen habe sich bereits gezeigt, dass beispielsweise Denunziation und Blockwart-Mentalität, wie man sie aus Diktaturen kenne, schon Einzug gehalten hätten. Daher mache Sie sich „große Sorgen wegen der Einschränkungen der demokratischen Rechte.“

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