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Der Beckenboden einer Frau hat drei verschiedene Funktionen: Er wird angespannt, um Harn und Stuhl zurückzuhalten oder auch beim Geschlechtsverkehr, und entspannt beim Wasserlassen und Stuhlgang. Zudem kann er reflektorisch gegenhalten, also einer inneren Anspannung – etwa durch Niesen, Lachen oder Husten – entgegenwirken, um Urinverlust zu vermeiden. Und genau das ist der Knackpunkt: Erschlafft die Muskulatur, kommt es zu körperlichen Beschwerden wie etwa Harn- und Stuhlinkontinenz oder Unterleibsbeschwerden.
Gefördert wird ein geschwächter Beckenboden oftmals durch eine vaginale Entbindung. "Operationen am Unterleib, eine Gebärmutterentfernung, chronischer Husten, Rauchen, Übergewicht und kein Sport können den Beckenboden ebenfalls schwächen", ergänzt Gert Naumann, Chefarzt der Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Helios Klinikum in Erfurt. Die gute Nachricht ist jedoch: Sie können den Symptomen mit Liebeskugeln entgegenwirken. Wie das genau funktioniert, erfahren Sie hier.
Wie entsteht eine Beckenbodenschwäche?
Die etwa zwei bis drei Zentimeter dicke Muskelplatte, die den Bauchraum und die Organe einer Frau, die sich im Becken befinden (Blase, Gebärmutter und Enddarm), von unten abschließt, wird als Beckenboden bezeichnet. Werden die Muskeln und das Bindegewebe geschwächt, können sie die inneren Organe nicht mehr an ihrem Platz halten und es kommt zu Senkungszuständen. "Es können eine Genitalsenkung oder auch eine Harninkontinenz entstehen", so Naumann. Aus diesem Grund betrifft das Problem nicht nur Frauen, die ein Kind zur Welt gebracht und somit die Muskulatur überdehnt haben, sondern auch Frauen, deren Muskulatur mit zunehmendem Alter nachlässt.
"Das Grundproblem ist eine Bindegewebsschwäche, die im Alter per se stärker wird und durch bestimmte Einflüsse zunimmt, wie eine Schwangerschaft und Entbindung. Vor allem bei einer spontanen Entbindung sowie eine Entbindung mithilfe einer Glocke oder Zange", erklärt Naumann. "75 Prozent aller Frauen ab dem 50. Lebensjahr haben eine mehr oder weniger leichte Beckenbodenschädigung mit Senkung, die nicht immer Probleme machen muss." Am Ende spielt es jedoch keine Rolle, aus welchem Grund die Beckenbodeninsuffizienz eingetreten ist. Denn Liebeskugeln können von jeder Frau, die ihren Beckenboden stärken will, eingesetzt werden. Was es dabei zu beachten gilt, erfahren Sie im nächsten Abschnitt.
Was sind eigentlich Liebeskugeln?
Eine Liebeskugel ist normalerweise in etwa fast so groß wie ein Tischtennisball. Sie besteht aus einem hautfreundlichen Silikon oder Metall (wie bei Fifty Shades of Grey) – Größe, Form und Material können natürlich (je nach Hersteller) durchaus variieren. In ihrem Inneren des Trainingsgerätes befindet sich eine kleine Metallkugel, die frei beweglich ist. Die Kugel wird wie ein Tampon in die Scheide eingeführt, sodass Sie sich frei bewegen können, ohne etwas zu spüren: Wenn Sie anschließend die ersten Schritte damit gehen, beginnt die Kugel aus Metall zu schwingen und löst somit kleine Vibrationen aus – die wiederum den Beckenboden aktivieren, ohne dass Sie etwas dafür tun müssen.
Für den Anfang können Sie mit einer Kugel beginnen, wenn Sie das Training später intensivieren wollen, können Sie auch zwei oder drei Kugeln einsetzen. Zwei Liebeskugeln haben den Vorteil, dass sie mit einem Band oder einen Steg untereinander verbunden sind und sich somit gegenseitig zum Schwingen bringen. Sprich: Der Effekt wird noch einmal verstärkt. Und das nicht nur in Bezug auf den Beckenboden, sondern auch auf Ihr Liebesleben. Denn Fakt ist: Liebeskugeln versprechen ein intensiveres Lusterlebnis für Frauen und ihre Partner. Vorausgesetzt, Sie wenden die Kugeln richtig an. Wie das genau funktioniert, wird im folgenden Absatz erläutert.
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Wie werden Liebeskugeln angewendet?
Im ersten Schritt können Sie, sofern Sie noch keinerlei Erfahrungen mit Liebeskugeln haben, einGleitgel benutzen – dadurch lassen sich die Silikonkugeln leichter einführen. Achten Sie jedoch unbedingt darauf, ein Gel auf Wasserbasis und nicht auf Silikonbasis zu verwenden, um das Material nicht zu beschädigen. Es sei denn, Sie verwenden Liebeskugeln aus Metall, dann können Sie auch ein silikonbasiertes Gleitgel benutzen. Führen Sie die Kugeln anschließend vaginal ein, bis nur noch das Bändchen zu sehen ist – also wie bei einem Tampon auch.
Die Rückholschnur dient dazu, die Liebeskugeln später wieder rauszuziehen. Ob die Kugeln richtig sitzen merken Sie daran, ob Sie etwas spüren, wenn Sie sich bewegen. Im Idealfall sollten Sie die Kugeln kaum bis gar nicht beim Gehen merken. Wenn dem so ist, sollten Sie die Kugeln nur 15 Minuten täglich tragen, um Ihre Muskulatur nicht zu überlasten – schon nach wenigen Wochen werden Sie eine spürbare Verbesserung Ihres Beckenbodens erzielen. Mit der Zeit können Sie die Kugeln auch den ganzen Tag über tragen, sofern Sie immer in Bewegung sind. Vor dem Schlafengehen müssen sie aber wieder herausgenommen werden.
Tipp zur Reinigung: Nach dem Gebrauch müssen Sie die Liebeskugeln immer reinigen, am besten mit Seife und Wasser. Möchten Sie diese auch noch desinfizieren, empfiehlt sich ein spezielles Toycleaner Spray für Silikon. Das bekommen Sie hier.
Welche Liebeskugeln sind für Anfänger geeignet?
Am Anfang sollten Sie mit leichten Kugeln (bis maximal 85 Gramm) starten und sich an die empfohlene Zeit von 15 Minuten (ein- bis zweimal täglich) halten. Andernfalls könnten Sie eine Art Muskelkater bekommen, der in dem betroffenen Bereich sehr unangenehm sein kann. Das Alter spielt dabei keine Rolle, versichert Naumann: "Man sollte selbst sexuell aktiv sein und kann Liebeskugeln auch in höherem Alter problemlos nutzen". Die einzige Problematik, die er in der Anwendung sieht, ist die Tatsache, dass die Scheide aufgrund einer Senkung sehr weit sein und die Kugeln dann nicht halten kann. Aber: "Meistens sind sie problemlos nutzbar und völlig ungefährlich."
Wenn sich Ihr Beckenboden nach ein paar Wochen spürbar stärker anfühlt – was Sie vor allem daran merken, wenn Sie unter anderem weniger Urin verlieren – können Sie das Gewicht und auch die Größe der Liebeskugeln steigern. Alternativ dazu können Sie auch Modelle versuchen, die vibrieren, um die Muskulatur stärker zu stimulieren. Es gibt sogar Liebeskugeln, die Sie mithilfe einer Fernbedienung selbst steuern können, wann diese vibrieren sollen, wie zum Beispiel diese hier.
Beckenbodentraining mit Liebeskugeln: So geht‘s
Um den Beckenboden zu trainieren, müssen Sie diesen einfach nur regelmäßig an- und wieder entspannen – doch genau hier liegt das Problem: "Nur 30 Prozent aller Frauen können ihren Beckenboden willkürlich gut anspannen, alle anderen können nur den Po anspannen, den Bauch hochziehen oder es passiert gar nichts. Oder aber sie pressen kontraproduktiv nach unten", gibt Naumann zu bedenken und stellt klar: "Wer seinen Beckenboden nicht anspannen kann, der lernt dies auch nicht durch verbale Erklärung". Aus diesem Grund hält er die Anwendung von Hilfsmitteln für sinnvoll: "Liebeskugeln oder andere vaginale Hilfsmittel haben einen großen Vorteil. Sie werden in der Scheide wahrgenommen und trainieren den Muskel automatisch, da der sich um den 'Fremdkörper' zusammenzieht. Das Ergebnis ist mehr Lustgefühl durch stärkere Muskeln und eine engere Scheide, weniger Senkung und die Verhinderung oder Verbesserung einer Inkontinenz", lautet sein Resümee.
Wenn Sie die Liebeskugeln schon ein paar Mal getestet und ein gutes Gespür dafür entwickelt haben, können Sie Ihren Beckenboden trainieren – während Sie die Kugeln tragen. Die folgenden Übungen eignen sich am besten für ein gezieltes Training der Beckenbodenmuskulatur:
Nehmen Sie einen Stuhl und setzen sich auf die vordere Kante. Stellen Sie nun Ihre Füße parallel nebeneinander und stützen Sie Ihre Handflächen neben Ihrem Po auf der Stuhlfläche ab. Versuchen Sie Ihren Beckenboden anzuspannen, während Sie Ihre Füße für 30 Sekunden leicht anheben. Wiederholen Sie die Übung ein paar Male hintereinander.
Legen Sie sich auf den Rücken und winkeln Ihre Knie so an, dass Ihre Füße den Boden berühren. Nun heben Sie Ihren Po leicht an, bis Ihre Oberschenkel mit dem Rücken eine gerade Linie bilden. Achten Sie darauf, nicht ins Hohlkreuz zu fallen! Auch diese Stellung halten Sie 30 Sekunden lang. Wenn Sie den Schwierigkeitsgrad erhöhen wollen, heben Sie noch ein Bein an.
Bleiben Sie auf dem Rücken liegen, winkeln Sie die Knie erneut an und lassen Sie diese dann seitlich zum Boden sinken (zum Beispiel jeweils auf ein Kissen), sodass sich ihre Fußsohlen berühren. Atmen Sie tief ein, bis Ihr unterer Rücken den Boden berührt, und drücken Sie die Füße aneinander. Dann atmen Sie wieder aus und lockern die Position. Also immer einatmen: anspannen, ausatmen: entspannen.
So beugen Sie einer Beckenbodenschwäche vor
Damit Ihr Beckenboden gar nicht erst schwächelt, können Sie vorbeugende Maßnahmen ergreifen: "Eine gesunde Ernährung, Sport, kein Heben und Tragen von schweren Lasten über zehn Kilogramm und ein gesunder Stuhlgang", lauten Naumanns Vorschläge. Und auch Frauen, die bereits schwanger sind, können schon vor der Geburt damit beginnen, ihren Beckenboden zu trainieren – noch besser wäre natürlich, wenn Sie mit dem Training schon vor der ersten Schwangerschaft beginnen. Spätestens nach der Entbindung sollten Sie in jedem Fall damit anfangen. Wenn Sie Ihren Beckenboden stärken und beckenbodenriskante Manöver unterlassen, hat das positive Auswirkungen. "Es gäbe einen deutlichen Rückgang von Glocken- und Zangengeburten, keine langen Austreibungsphasen bei der Entbindung und weniger Gebärmutterentfernungen", ist Naumann überzeugt.
Neben den oben genannten Übungen können Sie auch im Alltag einer Beckenbodenschwäche vorbeugen, in dem Sie zum Beispiel folgende Punkte zukünftig beachten:
- Wie Gert Naumann bereits erwähnt hat, sollten Sie keine allzu schweren Lasten tragen. Doch damit ist es allein noch nicht getan. Wenn Sie einen Gegenstand anheben wollen oder müssen, stellen Sie sich zuerst breitbeinig hin und beugen Ihre Knie ein wenig. Der Rücken sollte die gesamte Zeit über gerade bleiben, während Sie sowohl Ihre Beckenboden- als auch Ihre Bauchmuskulatur nach Möglichkeit beim Heben anspannen.
- Genauso wenig förderlich ist es, wenn Sie lange stehen müssen. Achten Sie im Alltag unbedingt darauf, sich regelmäßig zu setzen oder auch hinzulegen, wenn sich die Möglichkeit ergibt – und lagern Sie Ihr Becken im Liegen idealerweise etwas höher. Am besten ist es immer noch, wenn Sie sich tagsüber genügend bewegen, sowohl zu Hause als auch auf der Arbeit.
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Wenn Sie erkältet sind und permanent husten müssen, überlasten Sie Ihren Beckenboden schnell. Deshalb sollten Sie sowohl beim Husten als auch beim Niesen immer versuchen, die Beckenbodenmuskulatur anzuspannen – und immer aufrecht zu sitzen, wenn Sie husten oder niesen müssen, und zwar so, dass sie über Ihre Schulter nach hinten (oben) husten.
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Auch Ihr Trinkverhalten im Alltag kann dazu beitragen, Ihren Beckenboden zu trainieren. Es heißt nicht ohne Grund, dass es gesünder ist, bis zu drei Liter Wasser am Tag zu trinken. Denn wenn die Blase nie gefüllt ist, hat der Beckenboden nichts zu tun und bleibt untrainiert. Was wiederum zur Folge hat, dass die Muskulatur schwächer wird.
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Wenn Sie auf die Toilette gehen, neigen Sie Ihren Oberkörper ein wenig nach hinten. Dadurch können Ihre Bauchmuskeln den Darm unterstützen. Eine gute Übung beim Wasserlassen ist auch, währenddessen den Urinstrahl kurz zu stoppen und dann wieder laufen zu lassen. Dadurch wissen Sie zum einen, was der Beckenboden kann, zum anderen stärken Sie seine Muskulatur.
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Treiben Sie regelmäßig Sport: Vor allem Radfahren, Nordic Walking und Schwimmen stärken Ihren Beckenboden. Abgesehen davon steuern Sie dadurch einem möglichen Übergewicht entgegen. In Kombination mit einer ausgewogenen und gesunden Ernährung erfüllen Sie die besten Voraussetzungen, dass Ihr Beckenboden stark bleibt.
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Nach den Strapazen einer natürlichen Entbindung ist der Beckenboden besonders stark geschwächt, sodass viele Frauen in den ersten Wochen nach der Geburt vorübergehend unter Blasenschwäche leiden. Damit sich keine ernsthafte Inkontinenz entwickelt, sollten frisch gebacken Mütter unbedingt einen Rückbildungskurs besuchen.
Wann dürfen Liebeskugeln nicht eingesetzt werden?
Auch wenn sich Liebeskugeln positiv auf den Beckenboden einer Frau auswirken, so sollten diese in keinem Fall eingesetzt werden, wenn Sie gerade erst ein Kind bekommen haben – in den ersten sechs Wochen nach der Geburt ist das Einführen und Tragen absolut tabu. Der gleiche Zeitraum gilt auch für Operationen im Beckenbodenreich: Auch dann sollten Sie Liebeskugel mindestens sechs Wochen lang meiden.
Wenn Sie an einem vaginalen Infekt leiden, der durch Bakterien, Pilze oder Viren ausgelöst wurde, ist das Tragen von Liebeskugeln ebenfalls nicht empfehlenswert. Verwenden Sie diese erst wieder, wenn die typischen Symptome (u.a. Jucken und Brennen) mithilfe der richtigen Behandlung – Antibiotika hilft gegen Bakterien, Antimykotika hilft gegen Pilze, Virostatika hilft gegen Viren – gelindert wurden.
Liebeskugeln sollten zudem auch dann nicht eingesetzt werden, wenn Sie mit einer Portiokappe, einem Verhütungsring oder einem Diaphragma verhüten. Andernfalls riskieren Sie, dass die gewünschte Verhütungsmethode verrutscht und der Schutz nicht mehr zu 100 Prozent gegeben ist. Sprechen Sie ansonsten auch noch einmal mit Ihrem Frauenarzt über mögliche Risiken durch den Einsatz von Liebeskugeln.
Und noch ein Tipp zum Schluss: Es gibt auch spezielle Beckenboden-Trainingshilfen, die – ähnlich wie Liebeskugeln – wie ein Tampon eingeführt werden. Das in Deutschland hergestellte Medizinprodukt kann sogar vom Arzt verschrieben werden (Hilfsmittelnummer: 15.25.19.0027).
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