Die Sonne scheint und beschert einen gemütlichen freien Nachmittag auf der Terrasse. Mit einem spannenden Buch und einem kühlen Getränk lässt es sich gut aushalten. Am nächsten Tag kommt dann das böse Erwachen: die Schultern, der Nacken oder die Nasenspitze sind gerötet und schmerzempfindlich. Vermutlich hat diese Erfahrung so oder so ähnlich jeder schon mindestens einmal gemacht. Was genau passiert in der Haut, wenn ein Sonnenbrand entsteht?
Der Körper verfügt über Schutzmechanismen und Reparatursysteme, um sich gegen die potenziell schädliche UV-Strahlung zu wehren. Ein Sonnenbrand (auch Sonnenerythem genannt) tritt dann auf, wenn diese Mechanismen überlastet sind. Zu den hauteigenen Schutzmechanismen gehört die Bildung von Melanin und die Ausbildung der Lichtschwiele. Letzteres bezeichnet eine Verdickung der Hornschicht, die dafür sorgt, dass weniger UV-Strahlung bis in die tiefen Hautschichten gelangen kann. Wurden trotz vorhandener Schutzmechanismen Zellen geschädigt, so verfügt der Körper über Reparaturmechanismen, um diese geschädigten Zellen wieder zu heilen.
Epidermiszellen sterben ab und setzen Botenstoffe frei
Sind diese körpereigenen Schutzmechanismen durch zu starke und zu lange Sonneneinstrahlung überlastet, werden die Epidermiszellen irreparabel geschädigt. Wenn der Körper solche Schädigungen erkennt, leitet er den programmierten Zelltod ein, das heißt, er lässt diese Zellen gezielt absterben. Diesen Vorgang nennt man Apoptose.
Die absterbenden Zellen setzen verschiedene Botenstoffe frei, die zu den typischen Symptomen führen: Die betroffene Hautstelle ist warm, gerötet und druckempfindlich. Weitere Botenstoffe sorgen auch für eine systemische Immunsuppression. Das ist der Grund, weshalb es in Zusammenhang mit einem Sonnenbad oft zu einem Herpes-Ausbruch kommen kann.
Ist die Schädigung durch die Sonne so stark, dass sehr viele Zellen zugrunde gehen, so verlieren sie ihren Zusammenhalt. Gewebsflüssigkeit kann sich in der Stachelzellschicht ansammeln und zur Bläschenbildung führen.
Die Schäden machen sich zeitversetzt bemerkbar
Ein Sonnenerythem tritt erst einige Stunden nach der Besonnung auf. Ist die Rötung schon während des Sonnenbads zu erkennen, sind die Schäden sehr heftig. Auch ohne Auftreten eines Sonnenbrands ist eine Sonnenpause von mindestens zwölf Stunden nötig, damit sich die Reparaturmechanismen in der Haut regenerieren können.
Wenn sich die Haut einige Tage nach Auftreten eines Sonnenbrands schält, ist das ein Zeichen, dass der Heilungsprozess läuft. Neue gesunde Haut hat sich nachgebildet, sodass die abgestorbenen Zellen abgestoßen werden können. Häufig auftretende Sonnenbrände können dazu führen, dass die körpereigenen Reparaturmechanismen die Schäden nicht mehr vollständig beseitigen können. Langfristig steigt dadurch das Risiko für das Auftreten von Hautkrebs.
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