Persönliche Gesundheit

Frauen haben mehr Fett als Männer – aber das ist nicht nur ein Nachteil

Fett an Gesäß, Hüfte und Brust  ist oft weniger gefährlich als Bauchfett. Denn Bauchfett produziert viele Hormone und entzündungsaktive Substanzen. Fitnessexperte Ingo Froböse sagt, warum Männer und Frauen unterschiedlich betroffen sind, wann das Fett am Bauch zu viel wird und was dann hilft.

Mehr Sport, weniger Zucker und Alkohol – selbst wenn wir uns das vornehmen, ist es oft schwierig, diese Ziele über einen längeren Zeitraum aufrecht zu erhalten. Das erfordert Disziplin und Durchhaltevermögen. Aber auch dann ist die Ausgangslage von Mensch zu Mensch unterschiedlich. In Bezug auf Ernährungsthemen und Fragen rund um das Abnehmen kommen nämlich auch die körperlichen Gegebenheiten von Frau und Mann zutragen und beeinflussen diese. So ist beispielsweise die Ausgangslage bei beiden Geschlechtern von vorneherein mit Blick auf das Körperfett ungleich verteilt.

So unterschiedlich ist die Fettverteilung bei Frauen und Männern

Liegt der Fettanteil bei Frauen im Durchschnitt bei etwa 25 bis 30 Prozent, weist er bei Männern hingegen nur zwischen 20 und 25 Prozent auf. Grund dafür ist, dass letztere mehr Muskeln haben. Neben den unterschiedlichen Fettanteilen, ist auch die Verteilung des Fettgewebes bei Frauen und Männern nicht dieselbe: So bilden sich Fettpolster bei Frauen primär im Bereich der Oberschenkel, der Brüste und am Gesäß, während es sich bei Männern bevorzugt an Bauch, Lende und im Nackenbereich ansiedelt.

Sebastian Bahr /FOL  

Über den Experten

Prof. Dr. Ingo Froböse ist Universitätsprofessor an der Deutschen Sporthochschule in Köln und leitet dort das Institut für Bewegungstherapie und bewegungsorientierte Prävention und Rehabilitation. Er war Gastdozent an verschiedenen deutschen Hochschulen und berät seit zwanzig Jahren den Bundestag als wissenschaftlicher Sachverständiger in puncto Prävention sowie den Sportausschuss des Bundestags. Aufbauend auf seiner jahrzehntelangen wissenschaftlichen Forschung und Erfahrung entwickelte Professor Froböse die gleichnamige Formel Froböse. Sie fußt auf dem Dreiklang aus Bewegung, Ernährung und Regeneration und ist ein fachlich fundierter Wegweiser zu mehr Wohlbefinden, Vitalität und Lebensqualität für alle Menschen.

Mittlerweile stellen wir mit Blick auf unsere Gesellschaft jedoch fest, dass die beschriebenen Formen verwischen und unter immer größeren Fettmengen verschwinden. Allerdings verändert sich nicht nur die äußere Wahrnehmung, die Fettverteilung beeinflusst auch unseren Stoffwechsel negativ.

So zeigt sich bei vielen Männern ab dem 50. Lebensjahr zum Beispiel der klassische Bierbauch. Grund hierfür ist die immer größer werdende Kluft zwischen körperlicher Aktivität und Nahrungsaufnahme, die die Balance von Energieverbrauch und -aufnahme verhindert. Der Körper muss die überflüssige Energie an anderer Stelle unterbringen. Und zwar in den viszeralen Fettspeichern, die sich im Bauchraum, im großen Netz des Bauchfells sowie im Bereich der äußeren Kapseln der Organe befinden.

Sollten auch diese Fettspeicher irgendwann nicht mehr ausreichen, werden sie im schlechtesten Fall auf das Innenleben der Organe Leber, Lunge und Herz ausgedehnt. Strukturen wie diese sind sodann nicht mehr imstande normal zu funktionieren oder gar Leistungen zu erbringen, sodass auch der Stoffwechsel dieser Organe darunter leidet.

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Aufgrund der unterschiedlichen Fettverteilung ergibt sich für die Frauen aber nicht nur ein Nachteil: Dadurch, dass ihr Fettanteil größer ist, haben sie normalerweise auch eine deutlich höhere und bessere Fettoxidation. Das wiederum heißt, dass Frauen die besseren Fettverbrennerinnen sind. Insofern sind Frauen bei vielen sportlichen Ausdauerdisziplinen, besonders dann, wenn sie einen langen Zeitraum überdauern, vielleicht sogar im Vorteil.

Das Problem: Viszerales Fett im Bauchraum

Besonders das Bauchfett ist ein sehr aktives Gewebe, weil es viele Hormone und entzündungsaktive Substanzen produziert. Es gilt als gefährlicher Motor des metabolischen Syndroms. Bei dieser Erkrankung müssen wir weitere Parameter des Stoffwechsels in Betracht ziehen: Zwei wichtige Richtwerte sind zum einen die Konzentration der Triglyzeride, die 150 Milligramm pro Deziliter nicht überschreiten sollten sowie der Nüchtern- Blutzuckerspiegel, der nicht über 100 Milligramm pro Deziliter liegen sollte.

 

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