Gesundheit

300 Neuinfektionen weniger als vor einer Woche, aber Zahlen sinken jetzt langsamer

Die Corona-Pandemie hat Deutschland und die ganze Welt weiterhin fest im Griff. Die Mutationen aus Südafrika und Großbritannien breiten sich in Deutschland und der Welt aus. Die Inzidenz sinkt derweil auf 57. Alle wichtigen Corona-News finden Sie hier im News-Ticker von FOCUS Online.

Top Coronavirus-News vom 16. Februar

  • RKI: Inzidenz sinkt bundesweit auf 57 (07.18 Uhr)
  • Sigmar Gabriel kritisiert Corona-Strategie (06.49 Uhr)
  • Schulen, Friseure, Geschäfte: Hier sehen Sie, welche Regeln nun in Ihrem Bundesland gelten

Corona-News im Überblick:

  • Live-Karte zum Coronavirus und Radar mit Zahlen und Fakten
  • News, Service und Ideen zur Pandemie finden Sie in unserem Überblick

Augsburger Chef-Pathologe: Menschen sterben an, nicht mit Corona

07.40 Uhr: In den allermeisten Fällen, in denen mit Corona infizierte Menschen sterben, ist das Virus dem Chef-Pathologen der Uniklinik Augsburg zufolge auch Grund für ihren Tod. "Die meisten könnten noch leben, wenn sie sich nicht mit dem Coronavirus infiziert hätten", sagte der Direktor des Instituts für Pathologie und Molekulare Diagnostik, Bruno Märkl der "Augsburger Allgemeinen" (Mittwoch).

Das Klinikum hat bereits mehr als 100 verstorbene Covid-19-Patienten obduziert, wie dort bestätigt wurde. Die Annahme, tödliche Verläufe träfen nur ältere Menschen mit schweren Vorerkrankungen, die ohnehin bald gestorben wären, "das sehen wir überhaupt nicht", sagte Märkl der Zeitung. "Ich wünschte, ich könnte diejenigen, die an der Gefährlichkeit lauthals zweifeln, einladen, mir bei einer solchen Obduktion über die Schultern zu schauen – sie würden schnell verstummen." Letzten Endes sei es ein "inneres Ersticken", an dem die Patienten sterben.

RKI meldet 7556 Neuinfektionen – Inzidenz sinkt auf 57

07.18 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 7556 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 560 weitere Todesfälle verzeichnet, wie aus Zahlen des RKI vom Mittwoch hervorgeht. Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 06.45 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen sind möglich.

Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 8072 Neuinfektionen und 813 neue Todesfälle verzeichnet. In diesen Zahlen waren etwa 600 Nachmeldungen von Neuinfektionen aus Nordrhein-Westfalen enthalten, die am Vortag gefehlt hatten. Der Höchststand von 1244 neu gemeldeten Todesfällen war am 14. Januar erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33 777 am 18. Dezember der höchste Wert erreicht worden – er enthielt jedoch 3500 Nachmeldungen.

Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI am Mittwochmorgen bundesweit bei 57,0. Vor vier Wochen, am 17. Januar, hatte die Inzidenz noch bei 136 gelegen. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden. Die meisten Bundesländer verzeichnen laut RKI weiterhin sinkende Sieben-Tages-Inzidenzen.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 2 350 399 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland (Stand: 17.02., 04.36 Uhr). Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 66 164.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Dienstagabend bei 0,84 (Vortag 0,86). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 84 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.

Sigmar Gabriel kritisiert Corona-Strategie: "Bei der Pest wurden Menschen auch nur weggesperrt"

06.49 Uhr: Dem ehemaligen SPD-Vorsitzenden Sigmar Gabriel fehlt im Kampf gegen die Corona-Pandemie der Einsatz moderner Technologien. "Was mich am meisten ärgert: Wir behandeln die Pandemie mit den Mitteln des Mittelalters. Bei der Pest wurden die Menschen auch nur weggesperrt. Die Mittel des 21. Jahrhunderts lassen wir aber weitgehend ungenutzt liegen", sagte Gabriel der "Heilbronner Stimme" (Mittwoch).

"Die Corona-Warn-App ist ein Flop, es gibt kein Daten-Tracking, um die Infektionsherde schnell zu lokalisieren, und unsere Gesundheitsämter melden Daten per Fax und zählen vermutlich noch händisch." Zudem sei es erbärmlich, "wie wenig eines der reichsten Länder der Erde – Deutschland – in der Lage ist, seine Schulen und Bildungseinrichtungen digital zu führen."

WHO: Britische Mutante schon in 94 Ländern nachgewiesen

Mittwoch, 17. Februar, 06.23 Uhr: Die zuerst in Großbritannien aufgetretene und besonders ansteckende Variante des Coronavirus ist nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in mittlerweile 94 Ländern nachgewiesen worden. Das teilte die Organisation am späten Dienstagabend in Genf mit. Die aus Südafrika stammende Virus-Variante hat sich demnach bereits auf 46 Länder ausgebreitet, bei der zunächst in Brasilien und Japan entdeckten Mutante seien es 21 Länder. Anzunehmen ist jedoch, dass Varianten wie die britische Mutante B.1.1.7 sich unbemerkt noch weiter ausgebreitet haben, da nicht jede Ansteckung auch entdeckt und entsprechend registriert wird.

Sorgen bereitet vor allem die britische Mutante, die nach vorsichtigen Schätzungen gut ein Drittel ansteckender ist als das ursprüngliche Virus. Auch für andere Varianten wie die südafrikanische wird eine höhere Übertragbarkeit angenommen, genaue Daten dazu gibt es aber noch nicht.

Angesichts der zunehmenden Verbreitung dieser Virusvarianten bietet die gleichzeitig zurückgehende Gesamtzahl der Neuinfektionen wenig Anlass zur Entwarnung. In der vergangenen Woche wurden nach WHO-Angaben weltweit 2,7 Millionen zusätzliche Infektionen nachgewiesen. Das seien rund 500.000 Fälle oder 16 Prozent weniger als in der Vorwoche, hieß es. Der stetige Rückgang der Neuinfektionen vom bisherigen Höchststand von knapp fünf Millionen Fällen in der ersten vollen Januar-Woche setze sich damit fort. Bei den Sterbefällen gab es laut WHO einen Rückgang von zehn Prozent auf 81 000 zusätzliche Tote im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion.

Laschet pocht auf 35er-Wert: "Ansonsten verspielen wir Glaubwürdigkeit"

22.48 Uhr: Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat seine Forderung nach einem für die Bürger berechenbaren Kurs im Umgang mit der Corona-Krise bekräftigt. "Ab einem Wert von 35 muss es für weite Teile des gesellschaftlichen Lebens Lockerungen geben. Ansonsten verspielen wir Glaubwürdigkeit", sagte der CDU-Vorsitzende am Dienstag in einer digitalen Veranstaltung der "Aachener Zeitung".

Er stehe natürlich zu den aktuellen Vereinbarungen mit Bund und Ländern. Dazu gehöre aber auch, das man nicht ständig neue Zahlen ins Spiel bringe. "Dieses mutierte Virus ist etwas, was eben nicht der Planbarkeit von Politik unterliegt, sondern das plötzlich exponentiell wachsen kann", ergänzte Laschet am Dienstagabend im ZDF-"heute journal". "Deshalb muss das alles mit Vorsicht geschehen, aber in einer Sprache, die abwägt und die das, was sie den Bürgern verspricht, auch einhält – und das ist die Zahl 35." Laschet hatte zuvor für seine deutliche Kritik an einem scharfen Lockdown-Kurs in der Corona-Pandemie starken Widerspruch geerntet. dpa/Sascha Steinbach/EPA POOL/dpa Der CDU-Bundesvorsitzende Armin Laschet.

Laschet warnte überdies vor einer zu einseitigen Fokussierung auf die Infektionszahlen. "Wir können unser ganzes Leben nicht nur an Inzidenzwerten abmessen." Man müsse all die anderen Schäden, etwa für Gesellschaft, Wirtschaft und Kultur, genauso im Blick haben.

Bundesländer melden 4995 Corona-Neuinfektionen – weniger als vor einer Woche, aber Zahlen sinken langsamer

21.06 Uhr: Die Bundesländer haben am Dienstag 4995 neue Corona-Fälle gemeldet und damit rund 300 weniger als am gleichen Tag der Vorwoche (5308). Das geht aus Zahlen der Länder hervor, die FOCUS Online ausgewertet hat. Am Montag war sogar ein Zuwachs im Sieben-Tage-Vergleich festzustellen. Der Rückgang der Neuinfektionen beginnt zu stagnieren.

Die Zahl der seit Beginn der Pandemie erfassten Corona-Infektionen stieg auf 2.345.875. Außerdem meldeten die Bundesländer 595 weitere Todesfälle (Vorwoche: 621) im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Damit starben in Deutschland bislang insgesamt 65.867 Menschen an oder mit dem Coronavirus.

Der 7-Tage-R-Wert lag am Dienstag nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) nahezu unverändert bei 0,84 (Vortag 0,86). Der wichtige 7-Tage-R-Wert liegt laut RKI seit der zweiten Januarwoche konstant unter 1,0. Die Reproduktionszahl R bezeichnet die Anzahl der Personen, die im Durchschnitt von einem Fall angesteckt werden.

Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.

  • Baden-Württemberg 307.090 (+768), 7814 Todesfälle (+90)
  • Bayern 421.817 (+501), 11.777 Todesfälle (+92)
  • Berlin 125.282 (+296), 2645 Todesfälle (+25)
  • Brandenburg 73.385 (+150), 2817 Todesfälle (+26)
  • Bremen 17.075 (+72), 317 Todesfälle (+2)
  • Hamburg 49.329 (+151), 1197 Todesfälle (+1)
  • Hessen 180.927 (+224), 5505 Todesfälle (+45)
  • Mecklenburg-Vorpommern 22.625 (+233), 657 Todesfälle (+12)
  • Niedersachsen 154.368 (+335), 3889 Todesfälle (+48)
  • Nordrhein-Westfalen 511.229 (+719), 12.213 Todesfälle (+95)
  • Rheinland-Pfalz 98.373 (+262), 2926 Todesfälle (+21)
  • Saarland 27.737 (+92), 837 Todesfälle (+3)
  • Sachsen 188.208 (+446), 7230 Todesfälle (+57)
  • Sachsen-Anhalt 57.217 (+267), 2195 Todesfälle (+31)
  • Schleswig-Holstein 40.032 (+251), 1178 Todesfälle (+21)
  • Thüringen 71.180 (+228), 2614 Todesfälle (+26)

Vortag Stand (15.02.2021, 20.47 Uhr): 2.340.880 (+5661), 65.272 Todesfälle (+324)

Gesamt Stand (16.02.2021, 20.58 Uhr): 2.345.875 (+4995), 65.867 Todesfälle (+595)

Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien

Die Zahl der Genesenen liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei ca. 2.141.400 (+12.600). Die Zahl der aktiven Fälle liegt somit bei etwa 138.608.

Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl (7-Tage-R-Wert): 0,84 (Vortag: 0,86)

Zahl der Intensivbetten laut DIVI-Intensivregister, die von Covid-19-Patienten belegt werden: 3352 (Vergleich zum Vortag: -87)

Zahl der aktuell invasiv beatmeten Covid-19-Patienten: 1909 (Vergleich zum Vortag: -25)

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