Gesundheit

Apotheke oder Rechenzentrum: Wo der Konnektor steht, spielt keine Rolle

Für die Anbindung an die Telematikinfrastruktur (TI), die beispielsweise für den Zugriff auf E-Rezepte und E-Medikationspläne erforderlich ist, benötigen die Apotheken unter anderem einen Konnektor. Neben dem „klassischen“ Modell, bei dem in jeder Apotheke ein Gerät steht, gibt es außerdem die Variante, einen Konnektor in einem Rechenzentrum zu nutzen. Allerdings gab es hier widersprüchliche Aussagen, dazu ob dieser von der GKV refinanziert wird. Vergangene Woche hat der DAV in einem Schreiben an die Landesverbände die Refinanzierungsfähigkeit nun bestätigt.

Die Deadline, bis zu der sich Apotheken an die TI anbinden müssen, rückt näher. In etwa einem halben Jahr ist es soweit. Dann müssen die erforderlichen Hardware Komponenten angeschafft sein, darunter ein Konnektor sowie Kartenleseterminals. Die Softwarehäuser sind schon eine ganz Weile mit ihren Angeboten auf dem Markt. Sie haben alle gemeinsam, dass jeweils jede Apotheke einen eigenen Konnektor benötigt. Anders beim Angebot der Firma Redmedical, die web- und rechenzentrumbasierte Lösungen für das Gesundheitswesen entwickelt und vertreibt, zum Beispiel eine webbasierte Arztsoftware, ein System für Videosprechstunden und eben auch eine eigene Lösung für den TI-Anschluss für Ärzte und Apotheker. Im Gegensatz zu den gängigen TI-Angeboten steht der Konnektor nicht in der Apotheke oder in der Praxis, sondern im Red-Rechenzentrum. Die Firma selbst nennt das eine „Konnektorenfarm“, die von den Kunden genutzt wird. Die Vorteile für die Apotheke sollen laut Webseite darin liegen, dass angeblich alle regelmäßigen Wartungen, Updates und sonstigen Sicherungsmaßnahmen durch Administratoren der Firma durchgeführt werden. Steht der eigene Konnektor in der Apotheke, müssten sich die Inhaber selbst um Betrieb, Wartung und Updates der Betriebssoftware kümmern sowie bei Ausfall für Ersatz sorgen, heißt es.

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Rechenzentrum-Konnektoren refinanzierungsfähig

Allerdings gab es widersprüchliche Aussagen bezüglich der Refinanzierung. Der Deutsche Apothekerverband vertrat die Auffassung und informierte seine Mitglieder entsprechend, dass letztere Variante von der Vereinbarung mit dem GKV-Spitzenverband nicht erfasst ist, wohingegen es für die GKV offensichtlich keine Rolle spielt, wo der Konnektor steht. Auf Nachfrage von DAZ.online erklärte eine Sprecherin, dass nach Auffassung der GKV die Redmedical-Lösung möglich ist.

Dieser Meinung hat sich nun auch der DAV angeschlossen. In einem Schreiben an Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer der Apothekerverbände und –vereine von vergangener Woche heißt es, dass nach Rücksprache und schriftlicher Bestätigung durch den GKV- Spitzenverband man nunmehr mitteilen könne, dass eine Refinanzierung von Komponenten (insbesondere des Konnektors) auch möglich sei, wenn die Endgeräte nur mittelbar in der Apotheke angeschlossen werden. Entsprechend seien die Angebote unter Nutzung von Rechenzentrums-Konnektoren (u.a. auch das Angebot von der Firma Redmedical) refinanzierungsfähig.

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