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Ernährung: Fettleber mit dieser Diät abbauen – Naturheilkunde & Naturheilverfahren Fachportal

Eiweißreiche Kost schützt vor Leberfett

Die nicht-alkoholische Fettleber ist die am häufigsten auftretende Lebererkrankung sowohl in Deutschland als auch weltweit. Eine Fettleber bleibt oft unbemerkt, kann aber lebensbedrohliche Folgen wie Leberkrebs und Leberzirrhose haben. Nun zeigte ein deutsches Forschungsteam, dass sich durch eine bestimmte Ernährungsform schädliches Leberfett abbauen lässt.

Forschende des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung fanden heraus, dass sich eine eiweißreiche und kalorienreduzierte Ernährung zur Therapie einer Fettleber eignen könnte. Diese Diät sei effektiver als eiweißarme Kost. Die Forschungsergebnisse wurden kürzlich in dem Fachjournal „Liver International“ vorgestellt.

Wie entsteht eine Fettleber?

Wenn sich in der Leber Fettansammlungen bilden, sprechen Medizinerinnen und Mediziner von einer Steatosis hepatis (Fettleber). Übergewicht, Typ-2-Diabetes, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen und Bewegungsmangel sind häufige Ursachen für eine Leberverfettung. Vor allem die Ernährung spielt bei der Entwicklung einer Fettleber eine große Rolle. Oftmals entsteht eine Fettlebererkrankung durch eine fett- und zuckerreiche Ernährungsweise.

Fettleber durch richtige Ernährung heilen

Die gute Nachricht ist, das dies auch andersherum zählt. Eine gesunde Ernährungsweise schützt vor einer Fettleber und kann diese sogar heilen. Das Forschungsteam vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung belegt einen positiven Effekt von eiweißreicher Diät auf den Leberfettgehalt. „Die neuen Ergebnisse geben uns nun tiefere Einblicke zur Wirkungsweise der eiweißreichen Diät“, sagt Dr. Olga Ramich, die zusammen mit Professor Andreas Pfeiffer die Studie leitete.

Ablauf der Studie

Im Rahmen der Studie untersuchte das Forschungsteam, wie der Eiweißgehalt in der Nahrung die Menge des Leberfetts bei stark übergewichtigen Menschen mit einer nicht-alkoholischen Fettleber beeinflusst. Die 19 Teilnehmenden erhielten über drei Wochen entweder eine Diät mit hohem oder mit niedrigem Proteingehalt. Im Anschluss wurde eine Operation zur Behandlung des Übergewichts durchgeführt, wobei eine Leberprobe entnommen und analysiert wurde.

Leberfett baut sich schneller bei eiweißreicher Kost ab

So zeigte sich, dass eine kalorienreduzierte Ernährung mit hohem Proteingehalt das Leberfett wirksamer reduzierte als eine kalorienreduzierte eiweißarme Ernährung. In der Gruppe mit der eiweißreichen Ernährung sank das Leberfett um 40 Prozent innerhalb von drei Wochen. In der Gruppe mit der eiweißarmen Diät bliebt die Fettmenge in den Leberproben dagegen unverändert, obwohl beide Gruppen durchschnittlich fünf Kilogramm Körpergewicht verloren.

Ergebnisse müssen bei größeren Gruppen überprüft werden

„Sollten sich die Ergebnisse in größer angelegten Studien weiterhin bestätigen, könnte die Empfehlung für eine erhöhte Aufnahme von Eiweiß zusammen mit einer gesunden fettarmen Ernährung als Teil einer effektiven Fettleber-Therapie Einzug in die medizinische Praxis finden“, betont Professor Pfeiffer.

Wieso beeinflusst der Eiweißgehalt den Leberfettabbau?

Die Forschenden führen den positive Effekt der eiweißreichen Ernährung hauptsächlich darauf zurück, dass das Eiweiß die Fettaufnahme, die Fettspeicherung und die Fettsynthese zu unterdrücken scheint. Darauf weisen umfangreiche Genanalysen der Leberproben hin, die zeigten, dass zahlreiche Gene, die in der Leber für die Aufnahme, Speicherung und Synthese von Fett verantwortlich sind, nach der eiweißreichen Ernährung weniger aktiv waren als nach der eiweißarmen Diät.

Viele unerklärte Phänomene durch eiweißreiche Kost

Das Forschungsteam machte darüber hinaus auch einige bislang unerklärte Beobachtungen. „Die Aktivität der Mitochondrien (Zellkraftwerke) war in beiden Gruppen sehr ähnlich. Wir sind ursprünglich davon ausgegangen, dass die Mitochondrien-Aktivität durch die proteinreiche Diät erhöht wird und so zum Abbau des Leberfetts beiträgt“, erklärt Professorin Susanne Klaus aus dem Studieteam.

Unerwartet sowie unerklärt sei auch, dass der Blutspiegel des Botenstoffs Fibroblast Growth Factor 21 (FGF21) nach der eiweißreichen Ernährung niedriger war, als nach der eiweißarmen Ernährung. „FGF21 ist dafür bekannt, günstige Effekte auf die Stoffwechselregulation zu haben“, ergänzt Ramich. Warum die eiweißreiche Kost diesen Faktor herabgesetzt hat, müsse noch erklärt werden. Auch die Aktivität der Autophagie, also das Recyclingsystem der Zellen, sei nach der eiweißreichen Kost niedriger gewesen im Vergleich zur eiweißarmen Diät. „Die fettabbauende Lipophagie scheint als besondere Form der Autophagie demnach nicht am Abbau des Leberfetts beteiligt zu sein“, folgert die Forschungsleiterin. (vb)

Weiterführende Informationen finden Sie in dem Artikel: Fettleber: Ursachen und Therapie.

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