Gesundheit

Nach Antibiotika: Mit der richtigen Ernährung die Darmflora regenerieren

So kann man dem Darm nach einer Antibiotika-Einnahme helfen

Unser Darm-Mikrobiom (Darmflora) besteht aus Milliarden nützlicher Bakterien. Durch zahlreiche aktuelle Forschungen wird zunehmend klar, dass dieses Mikrobiom eine entscheidende Rolle für die Gesundheit des Menschen spielt. Gegen zahlreiche bakterielle Erkrankungen werden Antibiotika eingesetzt. Gerade Breitband-Antibiotika können zwar bestimmte Krankheiten effektiv bekämpfen, gleichzeitig wird jedoch auch die Darmflora stark in Mitleidenschaft gezogen. Expertinnen und Experten geben Tipps für die richtige Ernährung zum Aufbau der Darmflora nach einer Antibiotika-Einnahme.

Sechs Monate dauert es, bis sich unser Darm-Mikrobiom von einer Antibiotika-Einnahme erholt hat. Doch selbst nach der Regeneration sind noch deutliche Spuren zu erkennen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin (MDC), die kürzlich im Fachjournal „Nature Microbiology“ erschienen ist.

Warum ist der Aufbau unserer Darmflora wichtig?

Die Bakterien im Darm dienen mit einigen wenigen pathogenen Ausnahmen dem Wohl des Gastgebers. Sie helfen zum einen, Nahrung zu verdauen, Vitamine zu produzieren und das Immunsystem zu trainieren. Zum anderen tragen die Bewohner des Darms zum Schutz vor krankheitserregenden Artgenossen bei. „Gerät das Mikrobiom aus dem Gleichgewicht, drohen Infektionskrankheiten, Übergewicht und Diabetes sowie entzündliche und neurologische Erkrankungen“, berichtet Dr. Sofia Forslund vom MDC in einer Pressemitteilung zu den Studienergebnissen.

Die Darmflora erholt sich nicht vollständig von Antibiotika

„Wir konnten zeigen, dass sich das Mikrobiom ein halbes Jahr nach der Medikamentengabe fast vollständig erholt hatte“, so Forslund. Die Betonung liegt allerdings auf fast. Die Forschenden konnten erstmals nachweisen, dass manche empfindlichen Bakterienarten dauerhaft verschwunden blieben.

Glyphosat für den Darm

„Im Grunde wirken Antibiotika auf die Vielfalt der Bakterien ähnlich wie ein Unkrautvernichtungsmittel“, betont die Antibiotika-Expertin Anne Eva Lauprecht von den Kliniken Essen-Mitte gegenüber dem Gesundheitsmagazin „Apotheken Umschau“. Denn durch eine Antibiotika-Therapie werden eben nicht nur die pathogenen Bakterien abgetötet, die für die Erkrankung verantwortlich sind, sondern alle.

Welche Lebensmittel helfen beim Aufbau

Susanne Rolker ist Diätassistentin von den Kliniken Essen-Mitte. Sie betont, dass sich der Aufbau der Darmflora mit Hilfe bestimmter Nahrungsmittel gezielt unterstützten lässt. „Präbiotische Lebensmittel enthalten Futter für wichtige Darmbakterien“, so die Ernährungsexpertin. Besonders ergiebige Quellen seien beispielsweise Artischocken und Schwarzwurzeln. Aber auch Chicorée, Topinambur und Bananen enthalten beispielsweise Präbiotika.

Dünger für die Darmflora

„Damit die Bakterien diesen Dünger bekommen und wachsen können, sollten Sie bestimmte Getreideprodukte essen“, empfiehlt Rolker. Besonders geeignet seien Getreideflocken sowie grobkörniges oder auch fein ausgemahlenes Vollkornbrot. Auch Weizenkleie, Obst, Nüsse, Gemüse, Hülsenfrüchte, Leinsamen und Flohsamen wirken sich positiv auf die Darmflora aus.

Diese Lebensmittel sollten vermieden werden

„Auf manche Nahrungsmittel sollte man bei geschwächtem Darm-Mikrobiom dagegen eher verzichten“, ergänzt Antibiotika-Expertin Lauprecht. Produkte mit Weißmehl und Weißzucker, wie beispielsweise Weißbrot und Süßigkeiten, sowie Fertiggerichte und Fastfood mit künstlich modifizierten Inhaltsstoffen sollten vom Speiseplan gestrichen werden. Weitere Informationen finden Sie in dem Artikel: Darmflora aufbauen: So gehts! (vb)

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