Gesundheit

„Wenn wir handeln müssen, dann tun wir es“

Zur Stunde tagt die Kammerversammlung in Westfalen-Lippe. Redebedarf hatten die zugeschalteten Kolleginnen und Kollegen am Vormittag insbesondere zu den möglichen COVID-19-Impfungen in den Apotheken. Eine wichtige Forderung: Sollte der Gesetzgeber sie in die Nationale Impfkampagne einbeziehen, wie es sich derzeit anbahnt, müssten insbesondere die bürokratischen Vorgaben so gering wie möglich gehalten werden.

AKWL-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening ist eine gefragte Frau: Die ABDA-Chefin hangelt sich derzeit von Interview zu Interview, wie sie berichtet – hinzukommen zahlreiche Termine mit Vertreterinnen und Vertretern des Bundesministeriums für Gesundheit. Das dominierende Thema ist dabei das mögliche Einbeziehen der Apotheken in Deutschland in die Nationale Impfkampagne.

Mehr zum Thema

Bildergalerie

Diese Politiker wollen die COVID-19-Impfungen in den Apotheken

30 Millionen COVID-19-Impfungen bis Weihnachten

Bund und Länder wollen impfende Apotheker

Am gestrigen Dienstag setzten sich Bund und Länder in einer Videoschalte ein ambitioniertes Ziel: Bis Weihnachten sollen noch rund 30 Millionen Impfungen gegen COVID-19 verabreicht werden. Um das zu schaffen, wird es wohl unumgänglich sein, auch andere Leistungserbringer als die Ärztinnen und Ärzte in die Lage zu versetzen, gegen die Erkrankung immunisieren zu dürfen, zum Beispiel die Apotheken. Doch trotz der prekären Situation können sich die ärztlichen Standesvertreter nicht damit arrangieren, dass das Impfprivileg für den Berufsstand fallen könnte. „Es ist, als würde man ihnen eine wesentliche Säule ihrer Existenz nehmen“, berichtete Overwiening.

Um den Burgfrieden mit der Ärzteschaft nicht zu gefährden, habe die ABDA das Thema COVID-19-Impfung in den Apotheken auch nach einem entsprechenden Beschluss beim Deutschen Apothekertag im September zunächst nicht weiter vorangetrieben. Nun aber schaltet sich die Politik ein – dem könne sich die Standesvertretung nicht entziehen. „Wir haben das nötige Kompakt-Schulungsprogramm bereits vergangene Woche auf den Weg gebracht“, sagte Overwiening. Der Theorieteil soll nach Angaben der Präsidentin im Videoformat bereitgestellt werden, um ihn kurzfristig so vielen Apothekerinnen und Apothekern zugänglich zu machen. Die praktischen Kenntnisse und Fertigkeiten können sich interessierte Approbierte demnach voraussichtlich in Kammerschulungen, Impfzentren oder Arztpraxen aneignen.

Wer bereits für die Grippeimpfung geschult ist, soll Overwiening zufolge sofort loslegen können, wenn die rechtlichen Weichen gestellt sind – egal, ob die Kollegin oder der Kollege tatsächlich bereits aktiv an einem Modellprojekt teilnimmt. Somit seien deutschlandweit schon 2.600 Apotheken auf den Einsatz vorbereitet. Insgesamt hofft Overwiening, dass rund 6.000 Betriebe in der Bundesrepublik sich an der Impfkampagne beteiligen könnten.

Quelle: Den ganzen Artikel lesen